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HV-Bericht Syzygy AG - Will ab 2014 wieder zweistellige EBIT-Margen erwirtschaften
Am 14. Juni 2013 fand in Frankfurt die 13. ordentliche Hauptversammlung der Syzygy AG statt. Das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres war durch einen einmaligen hohen positiven Steuerertrag geprägt, der aus Vorgängen des Jahres 2001 resultierte. Rund 120 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im neu renovierten Gesellschaftshaus Palmengarten eingefunden, um sich über die weiteren Perspektiven des Unternehmens zu informieren.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Mädel eröffnete die Hauptversammlung und wies auf das neue Aufsichtsratsmitglied Thomas Strerath hin, der zum 1. November 2012 für den aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedenen Adriaan Rietveld als Aufsichtsrat bestellt wurde. Des Weiteren ist das Vorstandsmitglied Frank Wolfram auf eigenen Wunsch zum Jahresende aus dem Unternehmen ausgeschieden. Nach einigen Ausführungen zum Vergütungssystem und dem Verlesen der sonstigen Formalien übergab Herr Mädel das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Marco Seiler.


Bericht des Vorstands


Wie Herr Seiler mitteilte, ist neben dem Vorstand auch die komplette Geschäftsführung auf der Hauptversammlung vertreten. Nachdem die Hauptversammlung zwölfmal in der Deutschen Nationalbibliothek stattfand, wechselte die Gesellschaft aufgrund der Renovierung nun in das Gesellschaftshaus Palmengarten. Das 1870 entstandene Gesellschaftshaus ist Ausdruck des Frankfurter Bürgersinns, denn es wurde durch Frankfurter Bürger finanziert. Nach dem Brand um 1880 erfolgte der Wiederaufbau durch die Erlöse aus der damaligen Silberlotterie, berichtete Herr Seiler.

2012 war ein gutes Jahr für Syzygy, obwohl es auch von großen Investitionen geprägt war. Laut Herrn Seiler konnten aber auch schon die ersten Früchte geerntet werden. Nach einem moderaten Umsatzwachstum in 2011 gelang Syzygy im letzten Jahr wieder ein zweistelliges Wachstum von 10 Prozent auf 31,1 Mio. Euro. Auf der Ergebnisseite ist die Gesellschaft durchaus Risiken eingegangen wie die Gründung der Niederlassung in Berlin, die zu Anlaufverlusten von 0,7 Mio. Euro führte. Das Finanzergebnis blieb in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Ohne Sondereffekte hätte Syzygy ein Ergebnis zwischen 2,3 und 2,4 Mio. Euro ausgewiesen, doch das Ergebnis fiel deutlich höher aus. Nach den Worten von Herrn Seiler ist dieser Erfolg vor allem dem Finanzchef zu verdanken. Durch diesen enormen positiven Steuereffekt lag das Ergebnis je Aktie auf einem neuen Rekordniveau.

Syzygy ist hauptsächlich auf den beiden größten europäischen Märkten Deutschland und Großbritannien tätig. Daneben verfügt die Gesellschaft noch über eine Niederlassung in New York und eine Beteiligung in Polen. Nach der Entwicklung in den letzten Jahren erwirtschaftet Syzygy nun bereits zwei Drittel des Umsatzes in Deutschland und ein Drittel in Großbritannien, so der Vorstandsvorsitzende. Der Umsatz in Großbritannien entwickelte sich rückläufig, da der größte Kunde sein Marketingbudget um 30 Prozent zurückfuhr. Angesichts der neuen Produkte zeigte sich Herr Seiler für die weitere Entwicklung in Großbritannien sehr zuversichtlich.

Mit dem sehr guten Wachstum von 15 Prozent in Deutschland stellte sich in Summe das Umsatzplus von 10 Prozent ein. Wie Herr Seiler weiter ausführte, hat die Dividende eine zentrale Bedeutung gewonnen, auch vor dem Hintergrund der aktuell negativen Realzinsen. So schlägt die Verwaltung vor, die Dividende auf den neuen Spitzenwert von 0,25 Euro zu erhöhen. In den vergangenen Jahren bot die Aktie von Syzygy immer eine Dividendenrendite zwischen 5 und 6 Prozent und damit deutlich mehr als der Durchschnitt der wichtigsten Aktienindizes. Immerhin erzielte Syzygy nun bereits 42 Quartale hintereinander operative Gewinne.

Auch die Aktie ist deutlich robuster geworden, betonte Herr Seiler. Der durchschnittliche Handel auf Xetra erhöhte sich von 3.920 auf 15.083 Aktien. Dabei wurde der Sondereffekt im April noch herausgerechnet, bei dem ein englischer Fondsmanager sämtliche Stücke auf den Markt warf und allein an diesem Tag 130.000 Stücke gehandelt wurden. Herr Seiler zeigte sich überzeugt, durch anorganisches Wachstum noch mehr Wert schaffen zu können. Deshalb laufen derzeit auch Gespräche, die Bewertungen empfand der Vorstandsvorsitzende aber noch als zu hoch.

Nach Aussage von Herrn Greiner legte die Bilanzsumme im vergangenen Jahr deutlich zu, was vor allem auf die gestiegene Liquidität zurückzuführen war. Liquidität und Wertpapiere machten in Summe rund 40 Prozent der Bilanzsumme aus. Das Anlagevermögen belief sich auf gut 25 Mio. Euro und enthielt vor allem Geschäfts- und Firmenwerte. Bedingt durch den hohen Jahresüberschuss verbesserte sich auch das Eigenkapital deutlich. Mit über 80 Prozent Eigenkapitalquote sah Herr Greiner Syzygy sehr stark kapitalisiert.

Als sehr wichtige Kennzahl machte er den Umsatz je Mitarbeiter aus, da die Gesellschaft vor allem Personalkosten zu stemmen hat. Sobald der Umsatz über 100.000 Euro liegt, lassen sich Ergebnisse erzielen, mit denen man leben kann, meinte Herr Greiner. Im abgelaufenen Jahr sank der Umsatzanteil der zehn größten Kunde auf 55 Prozent, besonders durch die Gewinnung großer Kunden in Deutschland. Sehr stark mit einem Anstieg auf 7,7 Mio. Euro entwickelte sich auch der operative Cashflow.

Die Anlage der Mittel erfolgt zu 77 Prozent in Unternehmensanleihen und zu 23 Prozent in Bankguthaben. 46 Prozent der Gesamtsumme wiesen dabei eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren und 31 Prozent eine Laufzeit bis zu fünf Jahren auf. Die größten Positionen entfielen auf Anleihen von Münchener Rück, Allianz, Deutsche Bank und Unicredit. Wie Herr Greiner informierte, konnte auch im letzten Jahr eine Rendite zwischen 5 und 6 Prozent erzielt werden. Dagegen lag der 3-Monats-Euribor lediglich bei 0,6 Prozent, was im Finanzergebnis zu einem massiven Mehrertrag führte.

Der Steuereffekt geht bereits auf das Jahr 2001 zurück und drehte sich um eine Teilwertabschreibung auf ausländische Töchter in Höhe von 25,4 Mio. Euro. Durch den Erfolg in diesem Verfahren resultiert ein Effekt von 7,8 Mio. Euro entsprechend 0,54 Euro je Aktie, betonte Herr Greiner. In 2012 konnte so ein Cashflow von 5,3 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Zum Jahresende wies Syzygy noch aktive latente Steuern aus, woraus Herr Greiner noch einen Cashflow von knapp 2,5 Mio. Euro erwartete. Da die Ausschüttung der Dividende aus dem steuerlichen Einlagenkonto resultiert, erfolgt für die Aktionäre kein Quellensteuerabzug, gab Herr Greiner bekannt.

Bei den Zukunftsthemen geht es laut Herrn Seiler vor allem um digitale Innovationen. Hierbei gibt es bereits zahlreiche technologische Innovationen, die den Menschen beeinflussen. So sind beispielsweise Tablets oder Smartphones zu wichtigen Lebensbegleitern geworden. Die neuen Technologien sollen den Menschen das Leben erleichtern. Syzygy hatte vor einiger Zeit bereits das Konzept GOAB entwickelt und damit vorgestellt, wie man sich die Zukunft beim Thema TV vorstellt. Zufrieden war Herr Seiler auch damit, dass sich das Video zu GOAB hunderttausende angeschaut haben. Wie er weiter betonte, muss Syzygy auch dazu beitragen, den Markt für digitale Innovationen zu bereiten.

Florian Schmitt als Geschäftsführer von Hi-ReS! London erläuterte kurz, wie man auf die Herausforderungen des Marktes reagiert. Als ein wichtiges Thema sah er dabei das Responsive Design an, denn immerhin werden die Seiten von bis zu 1.500 verschiedenen Geräten angewählt. Des Weiteren werden immer mehr Dinge interaktiv und Syzygy muss sich dabei an das veränderte Konsumentenverhalten anpassen.

Dr. Jochen Schlosser ging dann kurz auf das Thema Big Data ein. Nach seiner Aussage werden die bereits schon jetzt vorhandenen hochvoluminösen Daten weiter wachsen. Einsatzbereiche für das Thema sah er beispielsweise bei Verkehrsleitsystemen, die das Verkehrsaufkommen anhand der aktuellen Situation analysieren. Oder in der Medizin, wo die Messung zahlreicher Daten in Echtzeit eine frühzeitigere Diagnose ermöglicht. Des Weiteren hilft eine Analyse des Kaufvorgangs den Konsumenten besser zu verstehen, was wiederum zu einem effizienteren Marketing führt, so Dr. Schlosser.

Wie Herr Seiler dann wieder berichtete, startete Syzygy im ersten Quartal 2013 bei einem Umsatzplus von 7 Prozent wie vorgenommen. In Berlin zeigten sich noch einige Anlaufverluste, in der zweiten Jahreshälfte ging er aber von einer besseren Ertragslage aus. Immerhin konnte Syzygy dort BMW als neuen Kunden gewinnen und die Gesellschaft wird die Gestaltung der Internetpräsenz für BMW übernehmen. Laut Herrn Seiler wird BMW damit bereits in 2013 zu den TOP 3-Kunden zählen.

In Großbritannien gelang es PayPal als Kunden zu gewinnen. Für das Gesamtjahr erwartete Herr Seiler einen Umsatzanstieg von rund 13 Prozent auf 35 Mio. Euro. Das operative Ergebnis soll sich auf 2,5 Mio. Euro belaufen. Mittelfristig sollen dann aber wieder zweistellige Margen erwirtschaftet werden. Auch zukünftig möchte Syzygy eine Dividendenperle bleiben und eine Dividendenrendite zwischen 5 und 7 Prozent bieten, betonte Herr Seiler zum Ende seiner Ausführungen.


Allgemeine Diskussion


Nach Ansicht von Marion Kostinek als Sprecherin des Investors Communication Group e. V. (ICG) geht es dem Unternehmen gut. Sie interessierte, ob auch nach Frauen für den Aufsichtsrat gesucht wurde und wer den unabhängigen Finanzexperten im Aufsichtsrat repräsentiert. Bei der Auswahl der Aufsichtsratskandidaten steht die Kompetenz im Vordergrund und hier war Herr Mädel sehr froh mit Herrn Strerath einen so ausgewiesenen Experten gewinnen zu können. Allerdings würde er sich auch freuen, eine Dame in das Gremium aufzunehmen, ergänzte der Aufsichtsratsvorsitzende. Als Finanzexperte im Aufsichtsrat fungiert Herr Beeck.

Nähere Auskünfte verlangte Frau Kostinek zu den Verlusten bei Hi-ReS! Hamburg und dem Ausscheiden von Herrn Wolfram. Bei Hi-ReS! Hamburg besteht ein Ergebnisabführungsvertrag, wobei die Verluste eher aus Intercompany-Beziehungen stammten, erklärte Herr Greiner. Faktisch erzielte die Gesellschaft ein positives Ergebnis und auch im ersten Halbjahr 2013 wird wieder ein Gewinn anfallen. Herr Wolfram schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus und so wurden auch keinerlei Abfindungen gezahlt.

Nicht ganz verständlich waren für Frau Kostinek die im Jahresabschluss aufgeführte Bürgschaft und Haftungsverhältnisse. In Bezug auf Mietverträge ist die Gesellschaft eine Haftung anstatt Kautionszahlungen eingegangen, da Herr Greiner dies für die wesentlich sinnvollere Variante hielt. Daneben besteht noch eine Bürgschaft gegenüber einem Kunden. Zur Finanzierung von Marketingmaßnahmen erhält die Tochtergesellschaft die Gelder vorab und deshalb bat der Kunde um Abgabe einer Bürgschaft, so Herr Greiner.

Angesichts der Geschäftsentwicklung zeigte sich Frau Kostinek hinsichtlich der Anteilsreduzierung der Capiton Value Beteiligungs-GmbH überrascht. Laut Herrn Greiner war die Gesellschaft seit vier Jahren bei Syzygy investiert, wollte sich bei der Anlage aber fokussieren. Im Anlagespektrum von Capiton war Syzygy das einzige Unternehmen aus dem Bereich Medien, weshalb dann eine Reduzierung vorgenommen wurde. Abschließend erkundigte sich Frau Kostinek nach der Anzahl der Kunden, die Herr Seiler auf 80 bis 90 bezifferte.

Herr Neumann als Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW) hob zwar die gestiegenen Umsatzerlöse hervor, bemängelte aber die seit 2008 sinkende EBIT-Marge. Im Jahr 2008 zahlte Google noch Provisionen, die sich damals allein auf 1,5 Mio. Euro beliefen, teilte Herr Seiler mit. Entsprechend wird Syzygy die damaligen 16 Prozent Marge nicht mehr so schnell erreichen können, in 2014 soll aber zumindest wieder eine zweistellige EBIT-Marge erwirtschaftet werden.

Nach der Gewinnung von BMW erkundigte sich der Aktionärsvertreter nach dem erwarteten Ergebnis bei Hi-ReS! Berlin. Durch die Gewinnung von BMW musste ein großer Mitarbeiterstamm aufgebaut werden. Dies erfolgte nach den Worten von Herrn Seiler auch über freie Mitarbeiter. Für das laufende Jahr erwartete er deshalb lediglich eine schwarze Null, obwohl die Gesellschaft schon rund 10 Prozent des Konzernumsatzes ausmachen wird. Ab 2014 sollen aber ordentliche Erträge anfallen.

Weitere Fragen von Herrn Neumann drehten sich um den Umsatzrückgang in Großbritannien und die Verfehlung des Break-even in New York. Der Umsatzrückgang in Großbritannien war auf Mazda zurückzuführen, die vor allem unter dem hohen Yen-Kurs gelitten hatten. Im Rahmen der neuen Produktoffensive wurde die Geschäftsbeziehung mit Mazda aber wieder ausgeweitet, gab Herr Seiler bekannt. Die weitere Entwicklung der sehr kleinen Einheit in New York wird man sich im zweiten Halbjahr anschauen und dann über die weitere Zukunft entscheiden.

Herr Kirsch bedankte sich zunächst für den sehr schönen Veranstaltungsort. Allerdings vermisste er auf der Homepage die Leistungsschau von Syzygy mit den zahlreichen Auszeichnungen. Wie Herr Seiler berichtete, wird derzeit an der Webpräsenz gearbeitet und die fehlenden Informationen werden dann auch wieder auf der Homepage verfügbar sein.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Aussprache leitete Herr Mädel zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 12.828.450 Euro waren 4.976.950 Euro entsprechend 38,80 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Ausschüttung einer Dividende von 0,25 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl von Herrn Strerath in den Aufsichtsrat (TOP 5) und die Wahl der BDO Deutsche Warentreuhand zum Abschlussprüfer (TOP 6).


Fazit und eigene Meinung


Die Aktionäre der Syzygy AG zeigten sich mit der Entwicklung im vergangenen Jahr durchaus zufrieden, auch wenn die sinkende EBIT-Marge zu Nachfragen führte. Der Jahresauftakt 2013 verlief plangemäß mit einem weiteren Umsatzanstieg. Allerdings führte der Personalaufbau bei der Tochtergesellschaft in Berlin noch zu Ergebnisbelastungen. Auf Jahressicht soll die Gesellschaft in Berlin aber die schwarze Null erreichen.

Mit BMW und PayPal konnte Syzygy wieder zwei große Neukunden gewinnen. Profitieren wird Syzygy auch von der stets wachsenden Bedeutung mobiler Geräte, da die Gesellschaft den Kunden auch in diesem Bereich ein umfassendes Angebotsspektrum unterbreiten kann. Sollten sich Chancen bieten, wird die Gesellschaft auch auf der Akquisitionsseite zuschlagen, ausreichend Mittel sind auch nach der erhöhten Dividendenausschüttung vorhanden. Ab dem kommenden Jahr will Syzygy nach den jetzt getätigten Investitionen wieder zu einem zweistelligen Margenniveau zurückkehren. Verbunden mit der hervorragenden Finanzausstattung bleibt die Syzygy-Aktie damit weiter ein Kauf.



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Veröffentlichungsdatum: 20.06.2013 - 12:01
Redakteur: tre
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