Wie gewohnt hatte die PSI AG zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung am 7. Mai 2013 ihre Anteilseigner in das Ludwig-Erhard-Haus eingeladen. Rund 250 Aktionäre und Gäste folgten der Einladung, unter ihnen Burgula Olschewski für GSC Research, um sich über die Entwicklungsperspektiven des Spezialisten für Prozesssteuerungs- und Informationsmanagement zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Rolf Windmöller eröffnete die Hauptversammlung pünktlich um 10:00 Uhr. Vorstand und Aufsichtsrat waren vollzählig vertreten. Das notarielle Protokoll oblag Dr. Julius Budde.
Nach Begrüßung der Teilnehmer erläuterte der Versammlungsleiter die üblichen Formalien und informierte über die kommenden Veränderungen im Vorstand. Demnach wird der langjährige Finanzvorstand Armin Stein per 30. Juni 2013 aus dem Vorstand ausscheiden, dem Unternehmen aber weiterhin zur Verfügung stehen. Seinen Posten als Finanzvorstand übernimmt per 1. Juli Harald Fuchs, der sich dem Auditorium später kurz vorstellte.
Nach weiteren Erläuterungen zum Corporate Governance Kodex und zur Vorstandsvergütung übergab Prof. Windmöller das Wort an den Vorstand Dr. Harald Schrimpf.
Bericht des VorstandsDr. Schrimpf begann seinen Bericht mit einem kurzen Überblick über die Geschäftstätigkeit der PSI AG, deren Name die Tätigkeit im Geschäftsfeld Prozesssteuerungs- und Informationssysteme wiedergibt. Das Unternehmen hat sich laut Vorstand in seinem Heimatmarkt Deutschland eine gute Position erarbeitet und agiert dabei in den drei Segmenten Energiemanagement, Produktionsmanagement und Infrastrukturmanagement.
Der umsatzstärkste Bereich war im Geschäftsjahr 2012 der Sektor Produktionsmanagement, der mit 660 Mitarbeitern Umsatzerlöse von 89,4 (Vj. 78,6) Mill. Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT)von 6,64 (5,49) Mill. Euro erzielte. In dieser Sparte bietet PSI Kunden aus der Fertigungsindustrie ein Lösungsportfolio für die Steuerung von Produktions- und Logistikprozessen. Hier konnte, wie der Vorstand betonte, nach dem Volkswagen-Konzern nunmehr auch BMW als Kunde gewonnen werden. Der Stuttgarter Autobauer Daimler hingegen bezieht, wie Dr. Schrimpf informierte, seine Steuerungssoftware noch nicht von PSI.
Der Bereich Energiemanagement beschäftigt 546 Mitarbeiter und erreichte einen Umsatz von 62,3 (68,9) Mill. Euro und ein betriebliches Ergebnis von 3,20 (4,05) Mill. Euro. Hier ist PSI in den Bereichen Gas und Öl, elektrische Energie und Energiehandel aktiv. Infolge der Energiewende kam es in diesem Segment wie bereits im Vorjahr zu einem Rückgang des Geschäftsvolumens.
Im Segment Infrastrukturmanagement stieg der Umsatz hingegen deutlich auf 29,2 (22,1) Mill. Euro. Das Segment-EBIT belief sich auf 4,35 (3,12) Mill. Euro. In diesem Bereich sind 385 Mitarbeiter beschäftigt.
Anschließend erläuterte Dr. Schrimpf anhand einiger Beispiele, welche Probleme die PSI Software für ihre Kunden löst. Sie beziehen sich nach seinen Worten auf drei Effizienzaspekte: Energieeffizienz, Arbeitseffizienz und Materialeffizienz.
Der Auftragseingang wuchs im abgeschlossenen Geschäftsjahr um 8 Prozent auf 188 Mio. Euro, der Auftragsbestand summierte sich zum letzten Bilanzstichtag auf 118 Mio. Euro und reicht damit nach Vorstandsangabe für etwa acht Monate.
Dabei litt das Segment Energiemanagement wie bereits im Vorjahr unter den Folgen der in Deutschland beschlossenen Energiewende. Gut entwickelte sich das Geschäft hingegen in den Wachstumsmärkten Russland, China und Brasilien. Wie im Vorjahr wurde die Hälfte der Konzernerlöse im Ausland erzielt.
Aufgrund des starken Geschäfts im Heimatmarkt legten die Erlöse im Produktionsmanagement im Vergleich zum Vorjahr in 2012 um 14 Prozent zu, noch stärker wurde das Geschäft im Infrastrukturmanagement gesteigert, das ein Plus von 32 Prozent bei den Erlösen verzeichnete. Nur im Bereich Energiemanagement gingen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um minus 9 Prozent zurück. Insgesamt verbesserte sich das Konzern-EBIT von 10,7 auf 12,9 Mio. Euro
Aufgrund stichtagsbezogener Werte summierten sich die liquiden Mittel aus operativer Tätigkeit zum letzten Bilanzstichtag auf lediglich 0,8 Mio. Euro. Insgesamt stand ein Cashbestand von 33,3 Mio. Euro zu Buche, von dem etwa zwei Drittel für Übernahmen vorgesehen sind. Wie Dr. Schrimpf mitteilte, wurde im vergangenen Jahr über zwei mögliche Akquisitionen verhandelt, die jedoch am Ende nicht zustande kamen.
Mit Blick auf die Aktionärsstruktur erklärte der Vorstand, dass sich diese im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hat. Mit einem Anteil von 17,8 Prozent ist die RWE AG weiterhin Ankeraktionär, Management und Mitarbeiter von PSI halten weitere 15,5 Prozent der Anteile, der Rest befindet sich in Streubesitz. Wegen des geringen Handelsvolumens der PSI-Aktien sortiert sich das Unternehmen eher im unteren Drittel der im TecDax notierten Papiere ein.
Abschließend widmete sich Dr. Schrimpf den Ergebnissen des ersten Quartals 2013 und den weiter reichenden Perspektiven. Demnach wurde in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ein Auftragseingang von 73 Mio. Euro verbucht und ein Ergebnis von 2,1 Mio. Euro erzielt. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit wurde verbessert.
Bis 2015 will die PSI ihren Konzernumsatz von heute 180 Mio. Euro und gut ein Drittel auf 250 Mio. Euro ausweiten. Das laufende Geschäftsjahr betrachtet der Vorstand als „Übergangsjahr“, in dem weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung erforderlich sein werden. Dabei geht es, wie Dr. Schrimpf weiter ausführte, in erster Linie um das bereits laufende Projekt der Umrüstung der Softwarearchitektur „vom Archipel zum Java-Homeland“. Von der sukzessiven Umstellung aller PSI-Produkte auf eine einheitliche Java-Plattform verspricht sich das Management eine Reihe positiver Effekte. So werden beispielsweise Projektrisiken minimiert und eine schnellere Produktentwicklung gewährleistet.
In Zukunft wird, so Dr. Schrimpf abschließend, die Arbeit immer stärker von den neuen digitalen Möglichkeiten bestimmt sein. Die Industrie stehe vor einer „4.0-Revolution“, die die Produktentwicklungszyklen weiter verkürzt und in der das Material selbstorganisiert seinen Weg geht. Um diese Herausforderungen zu meistern, sieht sich die PSI bestens aufgestellt. Abschließend dankte Dr. Schrimpf allen Mitarbeitern für deren Einsatz und den Aktionären für ihre Treue und Unterstützung.
Bericht des AufsichtsratsIm Anschluss erläuterte Prof. Dr. Windmöller die Arbeit des Aufsichtsrats im vergangenen Jahr sowie die Vorstandsvergütung und verwies auf die entsprechenden Passagen im Geschäftsbericht auf den Seiten 8 bis 11. Zudem informierte er darüber, dass Finanzvorstand Armin Stein zum 30. Juni diesen Jahres in den Ruhestand geht und sein Nachfolger Harald Fuchs sein wird. Der Vertrag mit Dr. Schrimpf wurde bis Juni 2018 verlängert. Ab 1. Juli diesen Jahres fungiert Dr. Schrimpf zudem als Vorstandsvorsitzender.
Ausdrücklich bedankte sich der Aufsichtsratsvorsitzende bei Finanzvorstand Stein für dessen Arbeit in den vergangenen zwölf Jahren. In dieser Zeit ist die PSI finanziell unangreifbar geworden, lobte er die Früchte der Arbeit des Finanzvorstands. „Keine Finanzhaie oder Banker mischen sich in das Geschäft ein“, freute er sich. Zudem wies er daraufhin, dass die Dividendenfähigkeit der Gesellschaft wieder hergestellt wurde, im Zuge der Internationalisierung einiges aufgebaut und das Leistungsportfolio gestrafft wurde. Nunmehr gehe es nur noch darum, das „Java-Mainland zu erobern“.
Nachfolger Fuchs stellte sich nach diesem Dank an Herrn Stein dem Auditorium kurz vor. Der 48-jährige ist Betriebswirt und hat für die RWE sowie Continental vor allem auf internationalem Gebiet gearbeitet.
Insgesamt beurteilte der Aufsichtsratsvorsitzende die Lage der Gesellschaft als gut. Nach einigen erläuternden Worten zur Vorstandsvergütung stellte Prof. Dr. Windmöller die Erstpräsenz fest, bevor er die Generaldebatte eröffnete. Demnach waren vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 15.697.366 Euro, eingeteilt in ebenso viele Namensaktien, 8.300.771 Aktien entsprechend 52,88 Prozent vertreten.
Allgemeine Aussprache - FragenIn der Generaldebatte meldeten sich insgesamt vier Redner zu Wort. Kai Weigert sprach für die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e. V. (SdK), Dr. Malte Diesselhorst für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW). Aktionär Wilm Müller stellte die gewohnten Gegenanträge und Aktionär Paul Söhnchen - früheres Mitglied des PSI-Managements und Vertreter der Mitarbeiteraktionäre - zu Wort.
SdK-Vertreter Weigert dankte Herrn Stein für seine Vorstandsarbeit und wünschte dessen Nachfolger Fuchs alles Gute. Dass Vorstand Dr. Schrimpf ab Juli als Vorstandsvorsitzender fungieren soll, bezeichnete Herr Weigert als „Ackermannisierung“ der Gesellschaft. Erfreulich fand er die Entwicklung des Aktienkurses, der in den vergangenen fünf Jahren den TecDax outperformed habe. Auf dem jetzigen Niveau drängt sich aus seiner Sicht ein Kauf der Aktie jedoch nicht gerade auf – zunächst müsse man die weitere Entwicklung im Energiemanagement noch abwarten.
Hinsichtlich der Dividende erkundigte sich der Aktionärsvertreter nach dem künftigen Ziel des Vorstands. Im ersten Quartal sei der Umsatz um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, aber die Marge sei zurückgegangen. Auch dafür bat er um Erläuterung der Hintergründe.
Mit Bezug auf den Geschäftsbericht auf S. 4 erfragte Herr Weigert, welche Kosten mit den aus Vorstandssicht erforderlichen Investitionen in Technik und Vertrieb im Energiehandel zu erwarten sind. Ferner bereitete ihm der deutliche Rückgang des operativen Cashflow Sorge, daher erbat er sich hier genauere Informationen.
Schließlich wandte sich der SdK-Sprecher dem TOP 5 (Wahl des Abschlussprüfers) zu und erklärte, dass er diesen Vorschlag ablehnen werde, da der Prüfer aus SdK-Sicht nach längstens zehn Jahren gewechselt werden sollte.
Zu TOP 6 (Wandelschuldverschreibungen u.a.) erklärte er, dass Wandelschuldverschreibungen oder ähnliches zwar für die Finanzierung des weiteren Wachstums erforderlich seien, jedoch halte er sich an die Regel der SdK, die einen Bezugsrechtsausschluss aus grundsätzlichen Erwägungen ablehnt. Auch zu TOP 7 (Aktienrückkauf) kündigte er sein „Nein“ an, da der Aktienrückkauf aus seiner Sicht derzeit nicht zur Lage der Gesellschaft passt. Abschließend hob Herr Weigert Optik und Design der vorgelegten Unterlagen hervor und lobte die PSI für den in dieser Hinsicht vollzogenen „Quantensprung“.
DSW-Vertreter Dr. Diesselhorst freute sich über die gut besuchte HV und erklärte, dass es bei der vorgeschlagenen Dividende und dem derzeitigen Aktienkurs „nicht viel zu meckern gibt“. Für den Energiehandel vermisste er konkrete Perspektiven und fragte, wann der Vorstand hier wieder mit einer Besserung der Lage rechnet.
Hinsichtlich des noch nicht gewonnenen Kunden Daimler fragte er nach, welche Alternativen zu PSI denn am Markt sind, wie die Wettbewerbssituation aussieht und ob es eventuell Akquisitionskandidaten gibt. Zur Umstellung der gesamten Entwicklung auf die gemeinsame Basisplattform Java wollte er ferner wissen, in welchen Schritten diese Umstellung erfolgt und bis wann sie erledigt sein wird.
Dass Akquisitionsverhandlungen auch scheitern können, fand Dr. Diesselhorst in Ordnung. Hinsichtlich weiterer Zukäufe wollte er genauer wissen, auf welche Unternehmen sich PSI dabei fokussiert und wie diese ausgewählt werden. Hinsichtlich der abgebrochenen Verhandlungen in 2012 interessierten ihn die Kosten des Abbruchs und wer diese getragen hat.
Zu der Dividende stellte er fest, dass diese die Attraktivität der Aktie speziell für institutionelle Investoren erhöht. Daher freute er sich, dass für 2013 eine erhöhte Dividende in Aussicht gestellt wurde. Ausdrücklich als „gut“ bezeichnete der DSW-Vertreter die langfristige Betrachtung im Geschäftsbericht, die er bei anderen Unternehmen oft vermisst.
In Rücksicht auf die Wachstumsstrategie der PSI kündigte Dr. Diesselhorst an TOP 6 (Wandelschuldverschreibungen u.a.) zuzustimmen und dem Vorstand damit einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Allerdings wollte er wissen, welche Unternehmen die Gesellschaft im Visier ihrer Ankaufsbemühungen hat. Auch Dr. Diesselhorst bedankte sich bei Finanzvorstand Stein für dessen Leistung und zeigte sich für die weitere Entwicklung der Gesellschaft optimistisch.
Aktionär Paul Söhnchen stellte sich als „Urgestein der PSI“ vor und freute sich ebenfalls über die gute geschäftliche Entwicklung der Gesellschaft. Auch er bedankte sich ausdrücklich bei Finanzvorstand Stein für dessen Leistung und sah der Arbeit des Nachfolgers Fuchs zuversichtlich entgegen.
Etwas ausführlicher ging Herr Söhnchen auf die Mitarbeiter der PSI ein, die das eigentliche Kapital der Gesellschaft bilden und heute stolz seien, einen „coolen Job“ bei PSI als Mitarbeiter und Anteilseigner zu haben. Die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen schätzte Herr Söhnchen als überaus wichtig ein.
Zudem freute sich Herr Söhnchen über die Vertragsverlängerung von Dr. Schrimpf, bei dem er sich ebenfalls für dessen vergangene Leistungen ausdrücklich bedankte und dem er für die Zukunft die Daumen drückte.
Abschließend stellte Herr Müller den Gegenantrag auf Ausschüttung einer Sachdividende in Form einer Aktie der Rederei Ekkenga aus Bad Zwischenahn. Dieser Antrag wurde vom Versammlungsleiter als unzulässig zurückgewiesen, da die Satzung der Gesellschaft keine Sachausschüttungen gestattet. Ferner sprach sich Herr Müller aus nicht nachvollziehbaren Gründen für die Entlastung des Vorstands und die Nicht-Entlastung des Aufsichtsrats aus.
AntwortenUm 12:25 Uhr begannen Vorstand und Aufsichtsrat mit der Beantwortung der Fragen. Wie der Vorstand an Herr Weigert gerichtet erklärte, ist die PSI keineswegs alternativlos. Das Segment Energiemanagement prägt die Erlöse des Konzerns mit einem Anteil von etwa 15 Prozent.
Zur Wettbewerbslage führte Dr. Schrimpf aus, dass es ein deutscher Gasversorger an einer anderen Adresse versucht habe, aber bei Kosten von rund 20 Mio. Euro gescheitert sei und daher nun wieder die Leistungen der PSI in Anspruch nehme.
Für die Dividende erklärte Dr. Schrimpf als künftiges Ziel, wie für das abgeschlossene Geschäftsjahr 50 Prozent des Gewinns auszuschütten.
Die Marge im ersten Quartal sei zurückgegangen, dafür seinen Sondereffekte verantwortlich. Wie Dr. Schrimpf weiter erläuterte, befindet sich die PSI in einem Transformationsprozess vom Projektpartner zum Produktentwickler. Das kostete Zeit und auch die Kunden und der Markt müssten hier neu denken lernen.
Zur Marktdurchdringung in Deutschland führte der Vorstand an, dass etwa 77 Mio. Deutsche an einem von PSI gemanagten Netz hängen. Zur Entwicklung des operativen Cashflows erklärte er ferner, dass dieser im ersten Quartal 2013 auf 3,6 Mio. Euro gestiegen sei und Ende des laufenden Geschäftsjahres sich aller Voraussicht nach in einer zweistelligen Größenordnung bewegen werde.
TOP 6 und TOP 7 scheinen sich nur zu widersprechen, begegnete der Vorstand der vorgebrachten Kritik. Der Aktienrückkauf sei in erster Linie dafür da, um Aktien an Mitarbeiter ausgeben zu können.
An der Umstellung auf die Java-Plattform sind nach Aussage des Vorstandschefs alle Mitarbeiter einbezogen. Insgesamt geht es um ein Volumen von rund 40 Mio. Programmzeilen, die neu geschrieben werden müssen. Pro Zeile rechnet man mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 15 bis 30 Minuten – entsprechend ziehe sich der Prozess in die Länge, gewinne aber immer mehr an Fahrt.
Zur Kritik an der Wahl des Abschlussprüfers erklärte Finanzvorstand Stein, dass die Prüfer bei Ernst & Young intern ausgetauscht werden. Eine zusätzliche Steuerberatung sei in Zusammenhang mit der Internationalisierung erforderlich.
Hinsichtlich des Rückgangs der Margen in ersten Quartal 2013 wies Dr. Schrimpf darauf hin, dass diese unter den erforderlichen hohen Investitionen in FuE gelitten haben.
Bezüglich der Folgen der Energiewende informierte er, dass hier bereits kleine Fortschritte erkennbar seien und dass er beispielsweise mit dem Einsatz von „Mikrogrids“ weiteres Potenzial für PSI verbindet. Mit Hilfe dieser Technologie kann selbst erzeugter Strom an den eigenen Nachbarn verkauft werden. Auch im Handel mit Reservekapazitäten sah er noch Potenzial.
Zu dem noch nicht gewonnenen Kunden Daimler erklärte Dr. Schrimpf, dass dieser die entsprechende Software beim Fraunhofer-Institut einkauft. Die Software könne jedoch mit den von PSI gebotenen Lösungen nicht mithalten.
Zu den Akquisitionszielen berichtete Dr. Schrimpf, dass man zur Zeit mit einem Softwareunternehmen in der Größenordnung von etwa zehn Mitarbeitern spricht und es eine Liste von rund 350 möglichen Akquisitionskandidaten gäbe, die man regelmäßig durchgeht.
Hinsichtlich etwaiger durch den Abbruch der Kaufverhandlungen verursachter Kosten beruhigte der Finanzvorstand dahingehend, dass zusätzliche Berater erst eingebunden werden, wenn es um die Vertragsausgestaltung geht. Dies sei in 2012 noch nicht der Fall gewesen, so dass sich die Fremdkosten auf niedrigem Niveau hielten.
Abschließend bedankte sich Dr. Schrimpf bei Herrn Söhnchen für dessen lobende Worte und bekräftigte, dass der Vorstand die Mitarbeiter zur Beteiligung an der Gesellschaft immer wieder ermuntert.
AbstimmungenVor den Abstimmungen verkündete Prof. Dr. Windmöller die Präsenz. Demnach waren vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 15.697.366 Euro, eingeteilt in ebenso viele Namensaktien, 8.283.582 Aktien entsprechend 52,77 Prozent vertreten. Mit Ausnahme von Top 7 (86,6 Prozent) wurden alle Beschlussvorlagen mit einer Mehrheit von mindestens 97 Prozent angenommen.
Dies waren im einzelnen die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,30 Euro je Namensaktie und Einstellung in die Gewinnrücklage (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3)und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2012 (TOP 4), die Wahl der Ernst & Young GmbH, Berlin, zum Abschlussprüfer (TOP 5), die Ermächtigung zu Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen u. a. mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses (TOP 6), Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 7) sowie der Gewinnabführungsvertrag mit der PSI Metals GmbH (TOP 8)
Um 13:40 Uhr beendete Prof. Dr. Windmöller die Hauptversammlung und lud die Aktionäre zu einem abschließenden Imbiss ein.
Fazit und eigene MeinungAus unserer Sicht ist das Unternehmen auf einem guten Weg und birgt noch Potenzial für eine weiter anhaltende positive Geschäftsentwicklung. Da die Quote der im Ausland erzielten Erlöse mit 50 Prozent noch vergleichsweise niedrig ist, birgt vor allem die weitere Internationalisierung noch erhebliches Potenzial.
Zudem dürften die Effizienzverbesserungen, die durch die intelligenten PSI-Steuerungssysteme ermöglicht werden, im Zuge weiterer Ressourcenverknappung und dem Druck, wirtschaftlich zu agieren, in Zukunft stärker nachgefragt werden. Wer diesen Trends vertraut, kann auch auf dem gegenwärtigen Kursniveau durchaus zukaufen. Und wer in Besitz von PSI-Aktien ist, sollte sie halten, denn die Gesellschaft verfügt über etwas, was manchem anderen börsennotierten Unternehmen abgeht: eine klare Perspektive und ein überzeugendes Management.
KontaktadressePSI AG
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Veröffentlichungsdatum:
16.05.2013
-
16:59
Redakteur:
beo