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HV-Bericht DLB-Anlageservice AG - Dividendenrendite fast 6 Prozent – und dennoch 30 Prozent unter NAV zu haben
Die DLB-Anlageservice AG hatte für den 14. Mai 2013 zur Hauptversammlung in das Hotel Ibis nach Augsburg eingeladen. Wie in den Vorjahren hatten sich dort etwa 25 Aktionäre und Gäste eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research, um sich über die Beteiligungsgesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Johannes Schuhwerk eröffnete die Sitzung um 11 Uhr, erläuterte die Formalien und übergab das Wort dann an den Vorstand.


Bericht des Vorstands

Alleinvorstand Michael Höfer begann seinen Bericht mit einigen Anmerkungen zum allgemeinen Börsenumfeld, das sich im vergangenen Jahr in Deutschland und Österreich per Saldo recht positiv gestaltete. Die Nebenwerte-Indizes hinkten der Entwicklung der großen Werte indes deutlich hinterher. Die Depots der DLB konnten in diesem Umfeld dank des hohen Investitionsgrads eine recht ordentliche Performance erzielen.

Ein großes Thema des Geschäftsjahres 2012 war Herrn Höfer zufolge die Aufstockung der Beteiligung an der Focus-Industrie-Beteiligungs AG auf 96 (Vj. 71) Prozent. Zur Finanzierung wurden die Ausleihungen an diese Tochtergesellschaft reduziert und die Beteiligung an der AB Effectenbeteiligungen AG (ABE) auf 6 (12) Prozent halbiert. An der Novalis Beteiligungen AG ist die DLB unverändert mit 93 Prozent beteiligt.

Das Gewicht der Beteiligungen hat sich damit nochmals verstärkt. Sie stehen mit einem Bilanzansatz von insgesamt 1,99 (1,95) Mio. Euro nun für 62 Prozent der Bilanzsumme von 3,21 (3,62) Mio. Euro. Herr Höfer erkennt darin aber kein Risiko. Schließlich stellt er bei allen drei Gesellschaften den Vorstand. Darüber hinaus verfügen die Focus und die Novalis noch über nennenswerte steuerliche Verlustvorträge.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens haben sich auf 358 (710) TEUR deutlich reduziert. Dies resultiert zu einem großen Teil aus der Veräußerung von Positionen und zu einem kleinen Teil aus der Abschreibung von Beständen im Zuge des Niederstwertprinzips. Die Wertpapiere im Umlaufvermögen verminderten sich auf 114 (184) TEUR und die Ausleihungen an die Focus wurden auf 515 (681) TEUR zurückgeführt. In der Folge verdoppelten sich die liquiden Mittel auf 155 (70) TEUR.

Das Eigenkapital stieg weiter auf 3,10 (3,02) Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten sind mit Tilgung der Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem Novalis-Erwerb (Details dazu finden Sie im HV-Bericht 2012 von GSC Research LINK: ) auf 92 (590) TEUR gesunken, womit sich die Eigenkapitalquote auf 97 (83) Prozent deutlich erhöhte. Die Kreditlinien der Banken im mittleren sechsstelligen Bereich will der Vorstand allenfalls kurzfristig nutzen. Der Buchwert je Aktie errechnet sich zum Stichtag mit 10,56 (10,27) Euro.

In der Gewinn- und Verlustrechnung stiegen die Umsätze aus Dienstleistungen auf 63 (41) TEUR und die sonstigen betriebliche Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren und Zuschreibungen auf Beteiligungen und Wertpapiere erhöhten sich auf 388 (230) TEUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen hingegen auf 52 (75) TEUR zurück.

Obwohl sich die Zins- und Dividendeneinnahmen auf 16 (27) TEUR bzw. 12 (20) TEUR reduzierten, verbesserte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf 204 (2) TEUR. Der Jahresüberschuss errechnet sich, da keine Ertragssteuern zu entrichten waren, mit 203 (1) EUR nahezu identisch. Vorstand und Aufsichtsrat schlugen vor, mit einer Dividende von 0,50 (0,40) Euro in Summe 147 TEUR an die Aktionäre auszuschütten.

Im Folgenden sprach Herr Höfer noch einige Worte zu den drei großen Beteiligungen. Die ABE erwirtschaftete nach seiner Aussage in 2012 mit 579 TEUR bzw. 1,61 Euro je Aktie ein respektables Ergebnis, konnte aber nicht an das durch Sondereffekte geprägte sehr positive Vorjahresergebnis von 1 Mio. Euro anknüpfen. Vor einigen Wochen hat die DLB von der ABE eine Dividende von 0,75 Euro je Aktie erhalten. Mit ihren Schwerpunktbeteiligungen RIB Software, Realtime Technology, Easy Software, Porsche, Rhön-Klinikum und Frauenthal sieht er die Gesellschaft gut aufgestellt.

Die Focus konnte ihre positive Entwicklung mit einer operativen Performance von knapp 12 Prozent fortsetzen. Der Jahresüberschuss reduzierte sich wegen einer geringeren Gewinnrealisierung auf 10 TEUR. Unter anderem durch Kursgewinne bei Daimler, Miba und dem Private Equity Fonds P3 konnten jedoch die stillen Reserven ausgebaut werden. Letztmals konnte die DLB in 2012 eine Zuschreibung auf den Beteiligungsansatz der Focus AG vornehmen.

Bei der Novalis war die Entwicklung ähnlich. Der Jahresüberschuss verminderte sich auf 5 (23) TEUR, die operative Performance erreichte aber rund 10 Prozent und die stillen Reserven bei einigen deutschen, aber auch chinesischen und türkischen Werten stiegen an. Den Ausbau deutscher und österreichischer Werte zu Lasten der Emerging Markets hat der Vorstand fortgesetzt. Erstmals hat die Novalis in 2012 ein kleines Verwaltungs- und Beratungshonorar an die DLB entrichtet.

Mit der Entwicklung der DLB-Aktie ist Herr Höfer nach wie vor nicht zufrieden. Seit der letzten Hauptversammlung hat sich der Kurs kaum bewegt und der Discount zum inneren Wert beträgt weiterhin mehr als 30 Prozent. Die DLB ist damit seiner Meinung nach ein echtes Schnäppchen, zumal auch nachhaltig hohe Dividenden gezahlt werden. Wie er verdeutlichte, hat es in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt 0,46 Euro gegeben.

In diesem Zusammenhang informierte der Vorstand, dass die Kapitalerhöhung, die im April 2012 zu 8 Euro platziert und bereits zur Eintragung ins Handelsregister angemeldet worden war, letztlich wieder storniert werden musste. Die Stadtsparkasse Augsburg, die bei der letzten Kapitalerhöhung im Jahr 2006 mit der Abwicklung des mittelbaren Bezugsrechts für die Aktionäre beauftragt war, konnte dies aufgrund der zunehmenden regulatorischen Aufwendungen nicht mehr leisten.

Die Beauftragung eines anderen, spezialisierten Kreditinstituts wäre sehr teuer gewesen und das Einschalten einer Nichtbank wurde vom Registergericht nicht akzeptiert. Bedauerlicherweise blieb deshalb keine andere Lösung. Zum Glück war dieser Entschluss aber nicht mit nennenswerten Kosten verbunden. Bei der Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals soll nun mit der Möglichkeit zum Bezugsrechtsausschluss für bis zu 10 Prozent des Grundkapitals mehr Flexibilität eingeräumt werden.

Ins laufende Jahr ist die DLB Herrn Höfer zufolge gut gestartet. Die operative Performance der Depots lag bisher über der von DAX und SDAX und der Vorstand ist weiterhin positiv gestimmt. Angesichts der extrem niedrigen Zinsen, die nicht einmal die Inflation ausgleichen, werden die Investoren zunehmend die Aktie als Kapitalanlage entdecken. Davon werden auch die Nebenwerte und darüber die DLB-Aktie profitieren.


Allgemeine Aussprache

Ein Großteil der Fragen kam wie schon im vergangenen Jahr von Aktionär Weeke, der eigens aus Norddeutschland angereist war. In erster Linie wollte er mehr zu den Umstrukturierungen bei den drei Beteiligungen erfahren. Speziell interessierte ihn, warum der Vorstand bei der Focus nicht gleich auf 100 Prozent aufgestockt und im Gegenzug die ABE komplett veräußert hat, um mehr Klarheit in die Beteiligungsstruktur zu bringen.

Eine komplette Trennung von der ABE war, wie Herr Höfer erklärte, nicht gewollt. Das Geschäft entwickelt sich schließlich sehr positiv. Möglicherweise will er die Beteiligung sogar wieder auf über 10 Prozent aufstocken, nachdem nach den neuesten gesetzlichen Bestimmungen Dividenden von Beteiligungen unterhalb dieser Schwelle nicht mehr steuerfrei vereinnahmt werden können.

In der Struktur ist nach Meinung des Vorstands durchaus Klarheit gegeben. Nach der Liquidation der IBÖRSA gibt es nur noch die DLB mit ihren drei Beteiligungen, davon zwei mit einer Quote über 90 Prozent. Dass bei der Focus nicht auf 100 Prozent aufgestockt wurde, hatte Herrn Höfer zufolge steuerliche Gründe. Hätten mehr als 25 Prozent der Anteile den Besitzer gewechselt, hätten sich Probleme mit den Verlustvorträgen ergeben.

Die weitere Strategie betreffend die Beteiligungen ist laut Herrn Höfer wesentlich abhängig von den politischen Entscheidungen. Mit Blick auf mögliche Veränderungen nach der Wahl im Herbst möchte er die Spielräume, die sich durch die steuerlichen Verlustvorträge ergeben, lieber erhalten, auch wenn sie zurzeit nicht in größerem Umfang genutzt werden können. Vielleicht könnte es sogar einmal sinnvoll sein, das Geschäft noch stärker auf die Beteiligungen zu verschieben.

In diesem Zusammenhang gilt es nach Aussage des Vorstands auch den Aspekt der Auflösung von stillen Reserven zu berücksichtigen. Dies lässt sich über die Ausschüttung von Dividenden von den Beteiligungen an die DLB oder die Zahlung von höheren Verwaltungsgebühren realisieren. Möglich ist dies aber auch durch die Veräußerung von Anteilen wie im vergangenen Jahr bei der ABE.

Der Verkaufspreis der ABE-Anteile orientierte sich, wie er auf Nachfrage von Herrn Weeke anfügte, am NAV. In diesem Zusammenhang informierte er außerdem, dass die DLB die Focus-Anteile von der IBÖRSA im Rahmen deren Liquidation unter NAV gekauft hat.

Daran anknüpfend erkundigte sich Herr Weeke nach dem aktuellen NAV der DLB-Aktie, nachdem der Vorstand ihn auf der letztjährigen Hauptversammlung mit mehr als 12 Euro angegeben hatte. Einen exakten Wert wollte Herr Höfer lieber nicht nennen, zumal sich erst einmal die Frage der Berechnungsmethodik stellen würde. 12 Euro sieht er auf jeden Fall als Untergrenze.

Weiter informierte der Vorstand auf Nachfrage von Herrn Weeke, dass die freien Aktionäre ihr Bezugsrecht bei der stornierten Kapitalerhöhung kaum genutzt haben. Beim genehmigten Kapital hat die DLB mit der Möglichkeit zum Bezugsrechtsausschluss jetzt mehr Flexibilität, zumal Kapitalmaßnahmen mit Bezugsrecht nun auch der Prospektpflicht unterliegen, was erhebliche Kosten verursacht. Eventuell kann die DLB aber die Ausnahmeregelung nutzen, wonach Unternehmen mit weniger als 150 Aktionären davon ausgenommen sind.

Des Weiteren interessierte den Aktionär, unter welchen Umständen der Vorstand die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien nutzen will. Seiner Auffassung, dass Zukäufe deutlich unter dem NAV lohnenswert wären, stimmte Herr Höfer grundsätzlich zu. Dies schafft Mehrwert für alle Aktionäre, auch wenn dies in gewisser Weise im Widerspruch zu den Kapitalerhöhungsplänen steht. Käufe machen aber erst ab einem gewissen Volumen Sinn, was in der Vergangenheit nicht der Fall war.

Aktionär Walter Benzinger bezeichnete die DLB als kleines, aber feines Unternehmen. Er bat um einige Ausführungen zur Anlagestrategie, die sich laut Herrn Höfer nicht verändert hat. Im Wesentlichen fokussieren sich die Gesellschaften der Gruppe auf Nebenwerte und sind voll investiert, da er an weiter steigende Kurse glaubt. Die ABE geht zum Teil auch Stillhaltergeschäfte in größeren Werten ein und die Novalis ist noch mit rund 40 Prozent des Volumens in Emerging Marktes investiert.

Ferner interessierte den Aktionär, auf welche Beteiligungen die Abschreibungen von 108 TEUR entfallen. Hier gibt es Herrn Höfer zufolge eine Reihe verschiedener Positionen. Eine größere ist die Cinemedia, bei der er die operative Entwicklung falsch eingeschätzt hat. Eine weitere die VestCorp, bei der der Vorstand die Seriosität einiger Leute falsch eingeschätzt hatte.

Auf Nachfrage von Aktionär Hager informierte Herr Höfer, dass bei der ABE neben der DLB noch eine österreichische Stiftung, eine deutsche Beteiligungsgesellschaft, die Aufsichtsratsmitglieder und Personen aus deren Umfeld größer investiert sind. Circa 95 Prozent der Anteile befinden sich bei wenigen Aktionären und entsprechend gering ist der Börsenhandel. Ab und zu gibt es aber Umplatzierungen für den Fall, dass die DLB tatsächlich wieder aufstocken wollte.


Abstimmungen

Der Vorsitzende verkündete die Präsenz mit 138.714 Aktien. Bezogen auf das Grundkapital von 2.352.000 Euro, eingeteilt in 294.000 Aktien, entsprach dies einer Quote von 47,18 Prozent. Der Großteil der Stimmen entfiel auf die Herren von Vorstand und Aufsichtsrat.

Alle Beschlüsse wurden mit großer Mehrheit gefasst. Lediglich Herr Benzinger stimmte in Vertretung von Aktionär Hollmann jeweils mit 6.674 Stimmen mit Nein oder enthielt sich der Stimme. Als Grund führte er an, dass sein Vollmachtgeber mit Blick auf den Bilanzgewinn gerne eine höhere Dividende gesehen hätte.

Hierzu merkte Herr Höfer an, dass er sich noch einen gewissen Spielraum erhalten möchte. Wie in der Diskussion angeklungen, könnte es ja durchaus sinnvoll sein, das Depotvolumen noch auszubauen. Zudem werden bei einer Dividende von 0,50 Euro bereits 72 Prozent des Gewinns ausgeschüttet.

Im Einzelnen beschloss die Hauptversammlung über die Dividende von 0,50 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wiederwahl der Herren Peter Bässler, Norbert Krix und Johannes Schuhwerk in den Aufsichtsrat (TOP 5), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6), die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 7) und die Bestellung der Rath, Anders, Dr. Wanner & Partner WPG zum Abschlussprüfer (TOP 8).

Um 12:45 Uhr schloss Herr Schuhwerk die Versammlung.


Fazit

Die DLB AG hat sich im Geschäftsjahr 2012 gut geschlagen. Die AG selbst und auch die drei großen Beteiligungen weisen eine positive operative Entwicklung auf. Ins laufende Jahr ist die Gruppe ebenfalls gut gestartet. Mit ihrer hohen Investitionsquote profitiert die DLB von dem positiven Trend an der deutschen und österreichischen Börse. Die Performance war zu Jahresbeginn sogar noch besser als die der großen Indizes.

Die Aktionäre können sich über eine Anhebung der Dividende auf 0,50 Euro freuen. Bezogen auf den Aktienkurs von 8,50 Euro bedeutet dies eine attraktive Rendite von fast 6 Prozent. Und die gute Verzinsung ist durchaus als nachhaltig anzusehen, durchschnittlich hat es in den letzten zehn Jahren 0,46 Euro gegeben. Dennoch wird die Aktie mit einem Abschlag von über 30 Prozent auf den inneren Wert gehandelt. Damit ist sie eigentlich ein Schnäppchen.


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Veröffentlichungsdatum: 16.05.2013 - 23:19
Redakteur: mwa
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