Am 30. April 2013 fand in Wien die 25. ordentliche Hauptversammlung der Flughafen Wien AG statt. Nach einigen Sonderbelastungen in 2011 kehrte die Gesellschaft im vergangenen Jahr beim Ergebnisausweis wieder zur Normalität zurück. Rund 300 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Multiversum Schwechat eingefunden, um sich über die weiteren Perspektiven zu informieren.
Im Anschluss an eine kurze Filmeinspielung eröffnete Magister Erwin Hameseder die Hauptversammlung und wies auf die Schadensersatzansprüche gegen ehemalige Skylink-Auftragnehmer hin. Dabei ist der Flughafen teilweise massiv geschädigt worden. Laut Herrn Hameseder flossen in diesem Zusammenhang bereits 7,6 Mio. Euro an den Flughafen zurück. Zudem konnten in einem Vergleich mit einer Versicherung und Auftragnehmern weitere 14,1 Mio. Euro erzielt werden. Außergerichtlich werden weitere 58 Mio. Euro Schadensersatzforderungen geltend gemacht. Zufrieden zeigte sich der Aufsichtsratsvorsitzende aber mit der erfolgreichen Inbetriebnahme von Check-in 3. Nach dem Verlesen der sonstigen Formalien übergab Herr Hameseder das Wort an das Vorstandsmitglied Dr. Günther Ofner.
Bericht des VorstandsNach Aussage von Dr. Ofner hat sich der Vorstand klare strategische Leitlinien für das Unternehmen gesetzt. Dazu zählen weiterhin die strikte Kostenkontrolle und eine Produktivitätssteigerung. Im vergangenen Jahr gelang eine Steigerung der Produktivität um 8 Prozent, was auch auf die Reduzierung der Mitarbeiterzahl zurückzuführen war. Damit konnte die Ertragsdelle aus 2011 einigermaßen ausgemerzt werden, betonte der Vorstand.
Wie Dr. Ofner weiter ausführte, stehen der Gesellschaft wesentliche Investitionen bevor. Die dabei initiierten Maßnahmen sollen zukünftig nachhaltige Effekte liefern. Geplant ist auch eine weitere Reduzierung der Verschuldung, bis 2016 soll die Nettoverschuldung auf maximal 2,5-mal EBITDA abgebaut werden. Nach Inbetriebnahme des Check-in 3 ist es wichtig, dort eine hohe Servicequalität zu erreichen. Als ebenfalls bedeutsam erachtete Dr. Ofner den Ausbau des Non-Aviation-Bereichs. Daneben hat sich der Vorstand auch besonders dem Thema Immobilien angenommen.
Angestrebt wird nach den Worten von Dr. Ofner auch eine Reduzierung des Kohlendioxid-Footprints. In Summe erreichte die Flughafen Wien AG im abgelaufenen alle wesentlichen Unternehmensziele, stellte der Vorstand klar. Positiv wertete er die Reduzierung der Nettoverschuldung auf 720 Mio. Euro. Die Kosten des Check-in 3 werden letztlich leicht unter 740 Mio liegen. Euro und nicht wie befürchtet in der Range zwischen 800 und 830 Mio. Euro. Trotzdem versucht die Gesellschaft weiteren Schadensersatz zu erhalten.
Angesichts der Zahlen schlägt die Verwaltung eine leichte Anhebung der Dividende auf 1,05 Euro je Aktie vor, so Dr. Ofner. Damit soll eine kontinuierlich positive Entwicklung der Dividende sichergestellt werden. Die erfreulichen Zahlen haben sich in einer deutlich positiven Kursentwicklung niedergeschlagen. Im abgelaufenen Jahr kam es zur Kraftloserklärung von Inhaberaktien und Einzelurkunden. Die Inhaberaktien müssen jetzt in einer Sammelurkunden verbrieft werden, informierte der Vorstand. Nicht bis zum 30. Oktober 2012 eingereichte Aktienurkunden wurden für kraftlos erklärt. Dafür haben die Aktionäre heute in den Unterlagen ein Originalstück bekommen.
Bei einer Umsatzsteigerung von 4,4 Prozent erreichte der Umsatz im vergangenen Jahr 607,4 Mio. Euro. Das EBITDA stieg um 17,1 Prozent auf 221,4 Mio. Euro. Laut Dr. Ofner enthielt das Ergebnis 2011 Sonderbelastungen durch Abschreibungen und Wertberichtigungen. Entsprechend hoch fielen die Wachstumsraten im letzten Jahr aus. Das EBIT stieg auf 108,0 Mio. Euro und das Periodenergebnis erreichte 71,9 Mio. Euro. Dies erachtete Dr. Ofner aber lediglich als Normalisierung der Ergebnisse.
Durch die Optimierung des Finanzmanagements verbesserte sich das Finanzergebnis von minus 22 auf minus 14 Mio. Euro. Im Zuge der Reduzierung der Nettoverschuldung sank auch das Gearing auf 84,5 Prozent. Der Cashflow fiel mit 179,7 Mio. Euro stark aus und lag nach Vorstandsaussage annähernd auf Vorjahresniveau. Einen deutlichen Rückgang auf 101,8 Mio. Euro verzeichnete die Gesellschaft bei den Investitionen. Für dieses Jahr ging Dr. Ofner von Investitionen im Bereich zwischen 100 und 115 Mio. Euro aus. Zum Jahresende wies die Flughafen Wien AG ein Eigenkapital von 852 Mio. Euro aus. In diesem Rahmen erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 37,7 auf 41,3 Prozent.
Der Dividendenvorschlag von 1,05 Euro je Aktie entspricht einer Ausschüttungssumme von 22,05 Mio. Euro. Nach 66,5 Prozent im Vorjahr sinkt die Pay-out-Ratio damit auf 30,5 Prozent. Im Durchschnitt soll laut Dr. Ofner 40 Prozent des Überschusses ausgeschüttet werden. Bezogen auf den Aktienkurs zum Jahresende bietet die Flughafen Wien-Aktie eine Dividendenrendite von 2,4 Prozent. Angesichts der Kurssteigerungen erreichte die Marktkapitalisierung knapp eine Mrd. Euro.
Obwohl der Check-in 3 bereits sieben Monate in den Zahlen enthalten ist, erfuhr der Materialaufwand nur eine leichte Steigerung. Dagegen sank der Personalaufwand durch die Verringerung der Mitarbeiterzahl um 3,4 Prozent. Während die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3,8 Prozent zulegten, blieben die Abschreibungen etwas unter dem Vorjahreswert. In 2013 wird es jedoch zu Belastungen kommen, da der Check-in 3 nun mit zwölf Monaten in den Zahlen enthalten ist, was rund 25 Mio. Euro mehr Abschreibungen bedeutet.
Die Flughafen Wien AG weist zwar aktuell bereits eine gute Finanzierungsstruktur auf, bis zum Jahr 2016 soll die Nettoverschuldung laut Dr. Ofner jedoch auf 2,5-mal EBITDA zurückgeführt werden. Im Gesamtjahr ging der Vorstand von einem Umsatz von mindestens 625 Mio. Euro und einem EBITDA von 230 Mio. Euro aus. Beim Konzernergebnis erwartete er einen leichten Rückgang auf 65 Mio. Euro, wobei er alle Ziele als herausfordernd erachtete. Daneben soll die Nettoverschuldung auf 680 Mio. Euro sinken. Trotz des schwierigen Umfelds ging Dr. Ofner davon aus, die angestrebten Ziele erreichen zu können.
Sein Vorstandskollege Julian Jäger berichtete von einer ausgesprochen positiven Verkehrsentwicklung. Mit 5 Prozent wuchs die Gesellschaft bei den Passagierzahlen klar überdurchschnittlich. Vor allem die Passagierzahlen beim Transfer verzeichneten ein starkes Wachstum von 8,1 Prozent. Dagegen sanken die Flugbewegungen leicht auf rund 244.700. Lediglich bei der Fracht musste die Gesellschaft mit 9,2 Prozent einen deutlicheren Rückgang verkraften. Sehr erfreulich gestaltete sich allerdings der Sitzladefaktor, der von 69,6 auf 73,0 Prozent zulegte.
Mit 38 Destinationen ist der Flughafen Wien das führende Drehkreuz nach Osteuropa. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 71 Airlines mit 179 Destinationen. Weiteres Wachstum strebt die Gesellschaft nach den Worten von Herrn Jäger vor allem auf der Langstrecke an. Im abgelaufenen Jahr sank der Anteil der Lufthansa-Gruppe auf 60,8 Prozent. Starkes Wachstum verbuchten Turkish Airlines und Emirates. Mit insgesamt rund 20 Prozent weisen die sonstigen Airlines aber nur eine unterdurchschnittliche Bedeutung auf.
Im Segment Airport wuchsen der externe Umsatz um 7,8 Prozent und das EBIT um 20 Prozent. Entgegen den anderen Bereichen erhöhte sich auch die Mitarbeiterzahl um 3,5 Prozent. Das Umsatzwachstum beruhte vor allem auf den gestiegenen Passagierzahlen. Der Bereich Handling musste hauptsächlich durch neue Verträge ein Umsatzminus von 4,2 Prozent hinnehmen. Laut Herrn Jäger verringerte sich die Mitarbeiterzahl um 5,4 Prozent und er ging auch in Zukunft von sinkenden Personenzahlen aus.
Das Segment Retail & Properties steuerte ein Umsatzwachstum von 8 Prozent bei. Mit 41,6 Mio. Euro lag das EBIT deutlich über dem Vorjahreswert, der jedoch auch durch Einmaleffekte belastet war. Die Mitarbeiterzahl gab im letzten Jahr deutlich um 14,5 Prozent nach. In Zukunft ging der Vorstand von weiter steigenden Umsätzen je Passagier aus. Bei den sonstigen Segmenten blieb der Umsatz mit 16,1 Mio. Euro stabil, während sich die Mitarbeiteranzahl um 8,2 Prozent verringerte.
Von den internationalen Beteiligungen bescherte Malta dem Unternehmen ein neues Rekordjahr. Bei einem Umsatz von 53 Mio. Euro kam es zu einem Ergebnisbeitrag von 4,2 Mio. Euro. Auch Kosice brachte bei einem Umsatz von 7,3 Mio. Euro einen Ergebnisbeitrag von 0,9 Mio. Euro. Dagegen lieferte die Beteiligung am Flughafen Friedrichshafen weiter keinen Ergebnisbeitrag, betonte Herr Jäger.
Als Projekte für das laufende Jahr nannte Herr Jäger den Umbau Plaza und die Erweiterung des Shopping-Angebots. Seit Januar 2013 befindet sich der Check-in 1 wieder in Betrieb und hier gab es von Seiten der Passagiere ein sehr positives Feedback. Daneben soll auch die Erweiterung des Hotel-Angebots vorangetrieben werden. Der Jahresauftakt gestaltete sich im ersten Quartal schwierig, berichtete Herr Jäger. In diesem herausfordernden Umfeld sank die Passagierzahl um 1,7 Prozent. Zudem fehlte in 2013 der Schalttag des Vorjahres. Neben der Reduktion der Kapazitäten bei einigen Airlines belasteten auch die Streiks in Deutschland den Geschäftsverlauf. Bisher könne man die Guidance für das Gesamtjahr aber noch bestätigen, betonte Herr Jäger zum Ende seiner Ausführungen.
Allgemeine DiskussionVor dem Eintritt in die Aussprache stellten sich die neuen Aufsichtsratskandidaten den Anwesenden kurz vor. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Probleme aufzuarbeiten waren, zeigte sich Dr. Wilhelm Rasinger in diesem Jahr über die Hauptversammlung erfreut. Immerhin konnte die Gesellschaft wieder ein respektables Ergebnis vorlegen. Wenn man das aktuelle Geschehen in Berlin-Brandenburg verfolgt, dann handelt es sich in Wien schon fast um eine Erfolgsstory, meinte Dr. Rasinger.
Nicht zufrieden war Dr. Rasinger mit dem Dividendenvorschlag. Entweder hätte man die Dividende unverändert lassen oder zumindest auf 1,20 bis 1,50 Euro anheben sollen. Zunächst einmal wird dem weiteren Schuldenabbau Vorrang gegeben, nachdem die Ausschüttungsquote im Vorjahr deutlich höher ausfiel, erklärte Dr. Ofner. Sobald diese wirtschaftlichen Ziele erreicht sind, wird sich dies danach auch wieder positiv auf die Ausschüttung auswirken.
Den Aktionär interessierte, mit welchen Schadensersatzforderungen noch zu rechnen ist. Das Nennen von Beträgen hielt Dr. Ofner für äußerst spekulativ. Die Gesellschaft wird jedoch sämtliche Möglichkeiten im Hinblick auf den Schadensersatz ausschöpfen, wobei auch immer die Risiken der Entscheidung abzuwägen sind. Spätestens im Zeitraum August/September sollte eine Entscheidung fallen, ob man sich auf einen Vergleich einigt oder eine zivilrechtliche Klage anstrengt. Insgesamt geht es um rund 58 Mio. Euro, jedoch ist nicht davon auszugehen, dass man sich zu 100 Prozent durchsetzen kann.
Dr. Rasinger stellte sich die Frage der Sinnhaftigkeit bei Beteiligungen wie am Flughafen Friedrichshafen. Es besteht eine klare Ausrichtung, nicht mehr im Ausland zu investieren, stellte Herr Jäger fest. Allerdings wird es auch nicht so einfach sein, zahlreiche Interessenten für die Beteiligungen zu finden. Des Weiteren bat Dr. Rasinger um Angabe von Alter und Anzahl der Personen, die im vergangenen Jahr in Rente gingen. Im vergangenen Jahr gingen laut Dr. Ofner 41 Personen bei einem Durchschnittsalter von 60,4 Jahren in Rente.
Positiv hob Dr. Rasinger die deutlich gesunkenen Beratungskosten im vergangenen Geschäftsjahr hervor. Auf die Frage nach dem Anstieg des Zinsaufwands erklärte der Vorstand, die Bauzinsen wurden lediglich im ersten Quartal aktiviert, danach erfolgte die Verbuchung im Aufwand. Nicht gänzlich glücklich war Dr. Rasinger mit zehn Eigentümervertretern im Aufsichtsrat. Nach seiner Meinung würden sechs Vertreter auch ausreichen. So erhielt er auch Weisungen, gegen die Wahl einiger Kandidaten zu stimmen.
Dr. Swietly regte an, umgehend einige Verbesserungen vorzunehmen, wie beispielsweise bei den Aufzügen des Check-in 3. Mehrere Aktionäre erkundigten sich nach den zu erwartenden Kosten für die dritte Landebahn und den bereits angefallenen Aufwendungen. Jetzt einen Betrag zu nennen, wäre grob fahrlässig, konstatierte Dr. Ofner. Auch aus den jüngsten Erfahrungen heraus werde man „keine ungelegten Eier begackern“. Für die Kosten des Verfahrens wurden im vergangenen Jahr 976.000 Euro aktiviert. In Summe belaufen sich die insgesamt angefallenen Verfahrenskosten auf 21 Mio. Euro.
Angesichts der Immobilienpläne bat der Aktionär um Erläuterung der zukünftigen Strategie. Bei den Immobilien verfolgt die Gesellschaft zwei Schienen. Einige Projekte wie den Wartungshangar wird das Unternehmen nach den Worten von Dr. Ofner selbst realisieren. Dagegen wird man für das Hotelprojekt auch externe Investoren suchen und zum Glück gibt es auch schon einige Interessenten. Sollte es der Markt hergeben, wird man sich auch von Teilen des Bestands trennen.
Angesichts der sehr starken Position der Lufthansa wollte der Aktionär wissen, ob gegenüber dem Kunden Zugeständnisse gemacht werden mussten. In der ersten Jahreshälfte 2012 gab es Gespräche mit Austrian Airlines, die dann im Abschluss des neuen Handling-Vertrags gipfelten. Dabei kam es auch zu einer Reduktion der Kosten für die Austrian Airlines-Gruppe, teilte Herr Jäger mit. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Kostenreduktion sah der Vorstand diese gegeben. Hierbei hob er besonders die Nulllohnrunde bis Mai 2014 hervor.
Nähere Auskünfte verlangte Herr Stockhandl zu den Forderungen der Ex-Vorstände. Wie Herr Hameseder berichtete, sind immer noch Ermittlungen in Gange. So wurden auch alle Bonuszahlungen an ehemalige Vorstandsmitglieder einbehalten, solange nicht klar ist, ob die Gesellschaft Ansprüche gegen die ehemaligen Vorstände besitzt. Von Herrn Gabmann liegt eine Klage gegen den Flughafen vor, die der Aufsichtsratsvorsitzende aber sehr gelassen sah. Der Aktionär Hügelsberger regte eine Flughafenbesichtigung an. Am 28. August 2013 wird die Gesellschaft ein Aktionärstreffen veranstalten, bei dem auch die Möglichkeit besteht, hinter die Kulissen des Flughafens zu blicken, kündigte Dr. Ofner an.
Die Fragen von Herrn Neubauer beschäftigten sich mit der weiteren Entwicklung bei der Langstrecke und der Zukunft am Terminal 2. Herr Jäger zeigte sich zumindest schon einmal erfreut, dass Chicago in den Flugplan aufgenommen wurde. Austrian Airlines will zudem die Flotte auf der Langstrecke vergrößern. Daneben liefen weitere Gespräche zur Verstärkung der Langstrecke, die bisher aber noch zu keinem Ergebnis geführt haben. Um den ältesten Teil des Flughafens gibt es bereits Diskussionen. Demnächst steht ein Neubau oder eine tiefgreifende Sanierung an. Vor einer Entscheidung wird man das Thema aber sehr genau prüfen, besonders vor dem Hintergrund der Erfahrungen beim Skylink, so Herr Jäger.
Ein Aktionär sprach die Anwesenheitsquote in den Aufsichtsratssitzungen an. Diese bezeichnete Dr. Ofner als sehr gut, denn im vergangenen Jahr hatten lediglich sechs Aufsichtsräte jeweils einmal entschuldigt gefehlt. Angesichts der schwachen Ergebnisentwicklung in Friedrichshafen hinterfragte der Aktionär die kumulierten Verluste der vergangenen Jahre, die Herr Jäger auf rund 7,5 Mio. Euro bezifferte.
Vor dem Hintergrund des Mitarbeiterabbaus verlangte der Aktionär nähere Auskünfte zum Einsatz von Leiharbeitern. Im Durchschnitt sind laut Dr. Ofner 90 Leiharbeiter beschäftigt mit einem jährlichen Aufwand von 3,6 Mio. Euro. Um Passagiere besser abholen zu können, regte ein Aktionär zumindest eine 10- bis 15-minütige kostenfreie Parkzone an. Nach Aussage von Dr. Ofner bestehen eine Preis- und viel stärker noch eine Platz-Komponente. Deshalb muss die knappe Fläche bewirtschaftet und ein entsprechendes Entgelt verlangt werden. Herr Bachmann wollte abschließend noch wissen, ob der A380 in Wien abgefertigt werden kann. Derzeit besteht für den A380 keine Möglichkeit zum Andocken. Sollte Emirates wirklich Interesse zeigen, dann würde man einen Umbau sehr genau prüfen, da es sich um ein größeres Investment handelt, informierte Herr Jäger.
AbstimmungenNach dem Ende der Aussprache leitete Herr Hameseder zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 152.670.000 Euro, eingeteilt in 21.000.000 Aktien, waren 17.081.094 Aktien entsprechend 81,34 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle mit mindestens 99 Prozent im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Ausschüttung einer Dividende von 1,05 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 5), die Wahl von KPMG zum Abschlussprüfer (TOP 6) und die Neuwahl des Aufsichtsrats (TOP 7).
Fazit und eigene MeinungDie Flughafen Wien AG ist im vergangenen Geschäftsjahr wieder zur Normalität zurückgekehrt. Dies gilt sowohl für das finanzielle Ergebnis als auch die Inbetriebnahme des Check-in 3-Bereichs. Selbst wenn hierbei zunächst nicht alles glatt lief, beschert er der Gesellschaft doch deutliches Wachstumspotenzial in den kommenden Jahren. Denn auch im abgelaufenen Jahr erzielte der Flughafen Wien ein überdurchschnittliches Passagierwachstum als Tor Osteuropas.
Das derzeit schwierige Wirtschaftsumfeld macht allerdings auch dem Flughafenbetreiber in den ersten Monaten des laufenden Jahres zu schaffen. Trotzdem geht der Vorstand wieder von einem steigenden Umsatz und einen Zuwachs beim EBITDA aus. Die nun anfallenden höheren Abschreibungen werden das Nettoergebnis vermutlich etwas niedriger ausfallen lassen. Allerdings ist die Flughafen Wien AG angesichts der Lage hervorragend für die Zukunft positioniert. Entsprechend sollte auch der Kurs noch über weiteres Potenzial verfügen.
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Veröffentlichungsdatum:
03.05.2013
-
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