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Pressekonferenz LEIFHEIT AG - Weiterhin Unklarheit über neuen Großaktionär

Am 14. Februar 2013 hielt die Leifheit AG ihre Pressekonferenz anlässlich der stattfindenden Messe Ambiente ab. Neben den Produktneuheiten stand ein erster Einblick in die vorläufigen Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres auf der Agenda. Rund 15 Teilnehmer, unter ihnen Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Maritim Hotel eingefunden, um sich über die neueste Entwicklung zu informieren.


Präsentation des Vorstands

Der Vorstandsvorsitzende Georg Thaller ging zunächst kurz auf das Unternehmen ein. Demnach versteht sich Leifheit als ein europäischer Entwickler und Hersteller von Markenprodukten für ausgewählte Bereiche im Haushalt. Dabei gliedert sich die Tätigkeit in das Marken- und Volumengeschäft. Im Bereich Markengeschäft erzielt die Gesellschaft knapp 80 Prozent der Konzernumsatzerlöse. Neben der konsequenten Markenführung setzt Leifheit auch auf den Vertrieb in internationale Märkte. Das Geschäft teilt sich dabei in die Kategorien Reinigen, Wäschepflege, Küche und Wellbeing.

Das Volumengeschäft ist nach Aussage von Herrn Thaller sehr volatil. Leifheit bietet hier individuelle Produktentwicklungen verbunden mit einer hohen Servicekomponente. Auch hier ist die Gesellschaft in den bereits erwähnten vier Kategorien tätig. Das Markengeschäft bezeichnete der Vorstandsvorsitzende als Kerngeschäft. So kam es im vergangenen Jahr auch zur Trennung vom Lizenzgeschäft Dr. Oetker, da dieser Bereich nicht mehr im Fokus stand.

Der Finanzvorstand Dr. Claus-Otto Zacharias erläuterte dann kurz die vorläufigen Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres. Beim Umsatz blieb Leifheit mit einer stabilen Entwicklung leicht hinter der Wachstumserwartung von 2 Prozent zurück. Allerdings geht bei Leifheit Ergebnis vor Umsatz und so wurde stellenweise auch bewusst auf unrentablen Umsatz verzichtet. Dies führte dazu, dass die Gesellschaft das geplante EBIT-Wachstum von mindestens 10 Prozent erreichen konnte. Mit 4,2 Prozent Wachstum im Markengeschäft lag das Unternehmen ebenfalls in der Zielrange von 3 bis 5 Prozent. Dagegen blieb das Volumengeschäft beim Umsatz 9,9 Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurück.

Im vergangenen Jahr erzielte Leifheit einen Umsatz von 224,2 Mio. Euro, berichtete Dr. Zacharias. Jeweils rund 43 Prozent der Umsätze entfielen auf Deutschland und Zentraleuropa. 8,4 Prozent des Umsatzes entfielen auf Osteuropa und 5,4 Prozent auf die restlichen Regionen. Bei den Produktkategorien im Markengeschäft musste Leifheit lediglich im Bereich Küche einen Umsatzrückgang hinnehmen. Die anderen Kategorien legten zwischen 3,5 und 7,3 Prozent zu. Mit 49,7 Prozent entfiel der Großteil des Umsatzes im Markengeschäft auf Deutschland.

Im Volumengeschäft verzeichnete Leifheit einen Umsatzrückgang um 9,9 Prozent auf 46,5 Mio. Euro. Bis auf die Kategorie Wellbeing kam es in allen anderen Bereichen zu einem Umsatzminus. Der Großteil des Umsatzes, nämlich 74,2 Prozent, wird in Zentraleuropa erwirtschaftet. Der in den vergangenen Jahren durchgeführte Konzernumbau führte zu einer deutlichen Margenverbesserung. Trotz der Abgabe des Badbereichs konnte in 2010 eine EBIT-Steigerung erreicht werden. Diese konnte dann in den Folgejahren weiter fortgesetzt werden. Wie Dr. Zacharias mitteilte, wurde in 2012 die geplante EBIT-Steigerung um mindestens 10 Prozent erreicht.

Die Mitarbeiterzahl verringerte sich im letzten Jahr nur leicht auf 1.025. Positiv hob der Finanzvorstand hervor, dass Leifheit als Top Arbeitgeber Deutschland 2012 ausgezeichnet wurde. Er zeigte sich zuversichtlich, diese Auszeichnung auch im laufenden Jahr zu erhalten. Trotz des unsicheren Marktumfelds will Leifheit in Zukunft auf Konzernebene um 3 bis 5 Prozent wachsen und dies bei einem überproportionalem Ergebnisanstieg. Mit den getätigten Investitionen sah er die Gesellschaft hervorragend für weiteres Wachstum aufgestellt. Für das laufende Jahr erwartete er ein nachhaltiges Umsatzwachstum und eine überproportionale Ergebnisverbesserung. Anschließend berichtete Dr. Zacharias von einer positiven Aktienkursentwicklung, die zum Jahresende 2012 auch von den Verkaufsabsichten der Großaktionäre profitierte.

Laut Herrn Thaller zeigen sich in der Konsumgüterbranche zahlreiche Trends, die für Leifheit eine Rolle spielen. Dazu gehören die steigende Nutzung des Internets zur Informationssuche und zum Kauf von Haushaltsprodukten, der Wandel zu mehr Qualitätsbewusstsein vor allem bei jüngeren Konsumenten, die stärkere Nachfrage nach langlebigen Produkten und Produkten aus nachhaltiger Herstellung, der Wunsch nach „Entschleunigung“ und die Anzahl der Haushalte.

Das geplante Umsatzwachstum soll in der Zukunft über drei Säulen erreicht werden. Dazu zählte Herr Thaller die Marken- und Kommunikationsstrategie. Bei allen Marken setzt Leifheit dabei den Fokus auf Innovationen. Die Marke Leifheit wird durch die Dachmarkenstrategie mit einem optimierten Marketingmix unterstützt. Laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden wird die Marke Soehnle als Wellness-Marke positioniert. So sah er auch in gesättigten Märkten durchaus Potenzial, indem die Anzahl der Leifheit-Produkte pro Haushalt ausgeweitet wird.

Weiteres Wachstum soll über die internationale Vertriebsstrategie generiert werden. Dazu gehört der Ausbau des Vertriebskanals E-Commerce. Auch wenn Herr Thaller Leifheit bereits sehr gut für den Onlinehandel aufgestellt sah, hielt er den stationären Handel für einen äußerst wichtigen Bestandteil. Im Bereich E-Commerce sollen die Umsätze jährlich zweistellig wachsen. Um hierfür die Voraussetzungen zu schaffen, mussten zahlreiche logistische Strukturen angepasst werden. Im stationären Handel schätzte der Vorstandsvorsitzende die POS-Excellence als zentrales Thema ein. Mit ersten Pilotprojekten als Shop in Shop konnten bereits sehr gute Erfahrungen gemacht werden. Schließlich strebt Leifheit noch eine weitere Steigerung der Effizienz an. Hinsichtlich der geographischen Aktivität werden Krisenländer wie Italien oder Spanien nun auf einem geringeren Niveau geplant. Dafür fokussiert sich die Gesellschaft auf ausgewählte Wachstumsmärkte in Osteuropa und Asien, so Herr Thaller.

Anschließend kam der Vorstandsvorsitzende auf einige Produktinnovationen zu sprechen. Angesichts der Qualität haben dabei wieder zahlreiche Produkte Auszeichnungen erhalten. In der Kategorie Wellbeing konnte bei Küchen- und Personenwaagen nach Sheepworld nun auch mit Disney eine exklusive Lizenz ausgehandelt werden. Daneben stellte Herr Thaller die Solar-Waage auch für Personen und die digitale Personenwaage Web Connect vor.

Im Bereich Reinigen wurde das clevere Click-System erweitert, da in vielen Haushalten der Platzbedarf der Produkte eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus wird das patentgeschützte Clean Twist System nun auch in einer breiteren Ausgestaltung angeboten. Neuigkeiten präsentierte die Gesellschaft auch bei den Bügelbrettern mit designorientierten Bezügen. Bei den Frischhalteboxen konnte ebenfalls eine neue Dosenserie vorgestellt werden. Diese bestechen dadurch, dass sich die Größe der Box je nach Bedarf variieren lässt, erklärte Herr Thaller.

Nach Aussage von Herrn Thaller verzeichnete Leifheit trotz eines schwierigen Marktumfelds in 2012 eine positive Geschäftsentwicklung. So zeigte das Markengeschäft ein anhaltend solides Wachstum. Neben der Fokussierung auf etablierte Märkte und Wachstumsregionen erwartete er durch innovative Produkte und Vertriebskonzepte auch in 2013 weiteres Wachstum. Mit einer Eigenkapitalquote von über 50 Prozent bezeichnete Herr Thaller Leifheit als sehr solide finanziert und angesichts der Ausschüttungen auch als attraktiven Dividendentitel.


Allgemeine Fragerunde

Die erste Wortmeldung drehte sich darum, wie sich der Vorstand auf den Eigentümerwechsel vorbereitet. Laut Herrn Thaller wechseln nur die Aktien ihren Besitzer, womit Leifheit zunächst einmal nicht direkt betroffen ist. Außerdem handelt es sich um einen vertraulichen Prozess, so dass er keinen weiteren Kommentar abgeben wollte. Eine weitere Frage beschäftigte sich mit der Produktionsrückholung aus China. Dies betrifft nach den Worten von Herrn Thaller vor allem die Bügeltische. Bei Betrachtung der gesamten Kostenkette können diese zu gleichen Konditionen bei einer höheren Flexibilität auch in Tschechien produziert werden.

Kritisch hinterfragt wurde der im letzten Jahr eingetretene Umsatzrückgang im Bereich Küche. Da der Bereich überarbeitet wurde, hatte man auch nicht mit großem Wachstum gerechnet, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Zudem wurde an zahlreichen Innovationen gearbeitet. Da diese neuen Produktentwicklungen alle eine Auszeichnung erhielten, zeigte er sich für die weitere Entwicklung wieder zuversichtlich.

Auf Nachfrage zum Verkaufsprozess der Großaktionäre teilte Dr. Zacharias mit, die Gespräche liegen im Plan. Zum Zeitpunkt des Abschlusses der Gespräche wollte er sich jedoch nicht äußern. Weitere Fragen hatten die Abgabe des Lizenzbereichs Dr. Oetker und die Entwicklung in Italien, Spanien und Griechenland zum Inhalt. Nach der Abgabe des Bereichs Dr. Oetker sah Herr Thaller die Gesellschaft mit den Marken Leifheit und Soehnle nun optimal aufgestellt. Im Gegensatz dazu war die Marke Dr. Oetker nicht im Besitz der Gesellschaft und angesichts der Vielzahl an Produkten, die auch entsprechende Lagerfläche beanspruchten, hatte man sich für eine Abgabe entschieden. Die vor drei Jahren gesteckten Umsatzziele in Italien, Spanien und Griechenland wurden nicht erreicht, räumte Herr Thaller ein. Allerdings wurden immer noch positive Deckungsbeiträge erwirtschaftet, fügte Dr. Zacharias hinzu.

Angesprochen auf mögliche Patentverletzungen berichtete Herr Thaller, dass Leifheit damit ständig konfrontiert ist und dagegen vorgeht. Allerdings stammen die Patentverletzungen nicht nur aus Asien, sondern auch aus Europa und selbst aus Deutschland. Vor dem Hintergrund der hohen Cashbestände erkundigte sich ein Teilnehmer nach möglichen Zukäufen. Wie Dr. Zacharias informierte, schaut man sich beständig auf dem Markt um, hat aber noch keine geeigneten Objekte gefunden. Das was Leifheit zum Kauf angeboten wird, ist im Normalfall uninteressant.


Fazit und eigene Meinung

Die Leifheit AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Umsatzseite die eigenen Erwartungen nicht ganz erreicht. Allerdings spielt dies nur eine untergeordnete Rolle, da die Gesellschaft zu Gunsten der Profitabilität auf unrentable Umsätze verzichtete. So konnte beim EBIT die Planung eines zumindest 10-prozentigen Anstiegs auf bereinigter Basis erfüllt werden, obwohl sich die Bedingungen in vielen Ländern Südeuropas sehr herausfordernd darstellten. Zukünftig will sich Leifheit deshalb stärker auf ausgewählte Länder in Osteuropa und Asien fokussieren.

Angesichts der zahlreichen Auszeichnungen sollten sich auch die Neuprodukte im laufenden Jahr positiv entwickeln. Entsprechend rechnet der Vorstand 2013 mit einer Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses. Im Zusammenspiel mit den Spekulationen über den zukünftigen Großaktionär hat dies bereits zu einem deutlichen Kursanstieg geführt. Angesichts der hervorragenden Positionierung und der sehr soliden Finanzausstattung sollte die Leifheit-Aktie aber weiter gehalten werden.


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Veröffentlichungsdatum: 16.02.2013 - 12:03
Redakteur: tre
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