Am 14. Dezember 2012 fand in Karlsruhe die ordentliche Hauptversammlung der Hoffmann AHG SE statt. Mit der Abwicklung von Exporten für die Kunden erzielte die Gesellschaft im vergangenen Jahr bereits einen Jahresüberschuss. Rund 15 Aktionäre und Gäste, unter ihnen Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Bostrade Businesscenter eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftsaussichten des Unternehmens zu informieren. Der Verwaltungsrat Paul Bosmediano eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der kurz gehaltenen Formalien das Wort an den geschäftsführenden Direktor Esteban Teleki.
Bericht der GeschäftsführungNach Aussage von Herrn Teleki erwirtschaftete die Hoffmann AHG GmbH & Co. KG im vergangenen Jahr einen Umsatz von 13,8 Mio. Euro nach 1,1 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei belief sich der Rohertrag auf 441.000 Euro. Mit einem EBIT von 156.000 Euro konnte die Prognose sogar leicht übertroffen werden. Neben der Geschäftsführung beschäftigt die Gesellschaft drei Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen im vergangenen Jahr bei 184.000 Euro. Unter dem Strich verblieb ein Jahresüberschuss von 127.800 Euro, der in der SE als Ertrag aus Beteiligungen zu finden ist.
In der Bilanz der SE werden die Anteile an verbundenen Unternehmen mit 500.000 Euro ausgewiesen. Im Umlaufvermögen wies die Gesellschaft Forderungen in Höhe von 137.000 Euro aus, wovon allein 128.000 Euro auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen entfielen. Mit dem Kassenbestand von rund 3.000 Euro ergibt sich eine Bilanzsumme von gut 640.000 Euro. Auf der Passivseite weist die Gesellschaft hauptsächlich Eigenkapital aus. Neben dem gezeichneten Kapital von 270.000 Euro entfällt mit 297.000 Euro ein weiterer großer Posten auf die Kapitalrücklage. Laut Herrn Teleki standen in der Gewinn- und Verlustrechnung den Erträgen aus Beteiligungen von 128.000 Euro die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 72.000 Euro gegenüber. Nach Steuern verblieb ein Jahresüberschuss von 44.000 Euro, so dass sich ein Bilanzgewinn von gut 27.000 Euro ergab.
Herr Hoffmann als Geschäftsführer der operativen GmbH & Co. KG ging dann näher auf die Branchenentwicklung ein. Nach seinen Worten wird ganz allgemein der internationale Warenverkehr immer komplizierter, was auch die Exportabwicklung betrifft. Mit dem Service der Hoffmann AHG konnte nun eine bisher am Markt bestehende Lücke geschlossen werden. Die Gesellschaft konzentriert sich dabei auf den Export von Fahrzeugen, aber auch größere Maschinen sind für das Unternehmen interessant. Hier sah Herr Hoffmann noch ein großes Wachstumsfeld für das Unternehmen.
Als wichtigste deutsche Exportgüter nannte der Geschäftsführer Kraftfahrzeuge, Maschinen und chemische Erzeugnisse. Diese drei Felder machen allein 42,4 Prozent der deutschen Ausfuhren aus. Im vergangenen Jahr belief sich die Zahl der Gebrauchtfahrzeuge im Außenhandel auf 503.000. Das erste Halbjahr 2012 brachte dann eine erneute Steigerung auf bereits knapp 300.000 Fahrzeuge. Vor diesem Hintergrund versprach sich Herr Hoffmann in diesem Segment noch ein großes Potenzial.
Die Hoffmann AHG hat sich als Outsource-Partner für den Export positioniert, so der Geschäftsführer. Eine deutliche Steigerung erfuhr die Anzahl der monatlichen Abwicklungen, die von 40 bis 50 auf aktuell 80 bis 110 Abwicklungen pro Monat zulegte. Angesichts des starken Wachstums spielt die Finanzierung eine wichtige Rolle, betonte Herr Hoffmann. So konnte der Kontokorrentrahmen bei der Südwestbank im September auf 0,5 Mio. Euro angepasst werden. Bis Ende 2013 soll sich die Zahl der monatlichen Pkw-Abwicklungen auf 150 bis 180 erhöhen. Daneben laufen auch Pläne für Aktivitäten im Bereich Maschinen- und Anlagenbau.
In Zukunft plant die Gesellschaft ein weiterhin kontinuierliches Wachstum. Dazu soll das inländische Handels- und Serviceangebot ausgebaut werden. Durch die Stärkung des Außendienstes wird darüber hinaus die Kundenakquise intensiviert. So konnte die Gesellschaft laut Herrn Hoffmann bereits eine große Anzahl potenzieller Kunden gewinnen. Für das Gesamtjahr 2012 sind 870 Abwicklungen geplant und hierbei liegt die Gesellschaft auf Kurs. In 2013 und 2014 ging Herr Hoffmann von einem weiteren Wachstum aus, zumal die Service Fee zum 1. November 2012 angepasst wurde, was dem Unternehmen 12 Prozent mehr Einnahmen beschert. Herr Hoffmann machte darüber hinaus zum Ende seiner Ausführungen sehr gute Wachstumschancen in neuen Märkten und hier auch außerhalb Europas aus. Dazu ergänzte Herr Teleki, dass vielleicht schon im kommenden Jahr eine Niederlassung in Shanghai eröffnet werden soll. Wie er weiter ausführte, gab es auch schon erste Anfragen aus dem Maschinensegment.
Allgemeine DiskussionEin Aktionär erkundigte sich nach der Anzahl der Mitarbeiter, die Herr Hoffmann auf insgesamt neun in der operativen Gesellschaft bezifferte. Nähere Auskünfte erbat Herr Meier zu den Gründen für die gewählte Unternehmensstruktur. Laut Herrn Bosmediano ist die SE mit Kommanditanteil an der GmbH & Co. KG beteiligt. Bis vor zwei Wochen lag der Anteil noch bei 99,8 Prozent, dieser hat sich aktuell auf 93,5 Prozent reduziert. Da die Gesellschaft dringend Kredite benötigte, ist kurzfristig ein Investor eingetreten, wodurch sich der Anteil verringerte.
Angesichts des deutlich gestiegenen Wachstums und der Unternehmensgröße hielt Herr Bosmediano eine Kapitalerhöhung für unbedingt erforderlich. Als Problem machte er aus, dass die Gesellschaft häufig als Autohändler abgestempelt wird. Dabei fungiert man nicht als Händler, sondern betreibt lediglich die Abwicklung. Zur Ausweitung der finanziellen Mittel verschickt man im Hinblick auf die Finanzierung nun auch Anfragen an große Banken. Daneben wird die Gesellschaft vermutlich erst einmal das genehmigte Kapital ausnutzen. Wie Herr Bosmediano weiter ausführte, soll bereits im Februar oder März die nächste ordentliche Hauptversammlung stattfinden, bei der auch eine größere Kapitalerhöhung auf der Agenda stehen dürfte.
Nach der Aussage von Herrn Teleki und Herrn Hoffmann wurde die Gesellschaft als Unternehmergesellschaft gegründet. Mit dem starken Wachstum erfolgte dann die Umwandlung in die GmbH & Co. KG, erklärte Herr Bosmediano. Auf der Suche nach weiteren Investoren zeigte sich, dass diese keine GmbH-Anteile wollten, aber bereit waren, Aktien zu kaufen. Aus diesem Grund wurde dann eine SE erworben und diese als Obergesellschaft über der GmbH installiert. Auch wenn nun zusätzliche Investoren erreichbar sind, verfügt die Gesellschaft nach Aussage von Herrn Bosmediano immer noch über zu wenig Kapital, um das mögliche Wachstum zu stemmen.
Erklärend fügte Herr Hoffmann hinzu, dass ausgehend von 6.000 Euro Umsatzsteuer pro Fahrzeug schon bei 100 Fahrzeugen eine Summe von 600.000 Euro benötigt wird. Darüber hinaus benötigt die Gesellschaft noch etwa zwei Drittel der Mittel als Vorlauf, bis das Geld wieder vom Finanzamt zurückkommt. Im Idealfall läuft eine Abwicklung vom Erstkontakt bis zur Auslieferung in sieben Tagen ab. Danach dauert es dann etwa drei Wochen, bis die Gesellschaft die Umsatzsteuer zurückbekommt.
Herr Bosmediano teilte dann noch mit, dass im kommenden Jahr alles in die SE fusioniert werden soll, da die jetzige Struktur nicht mehr benötigt wird. Außerdem war dies auch eine Auflage der Börse. Wie er weiter informierte, beläuft sich das genehmigte Kapital derzeit noch auf 135.000 Euro, bevor dann im März eine größere Kapitalerhöhung beschlossen werden soll. Angesprochen auf eine mögliche Steuerprüfung erklärte Herr Hoffmann, diese ist bereits erfolgt und es gab von Seiten der Prüfer keinerlei Beanstandungen.
AbstimmungenNach dem Ende der Aussprache konnte Herr Bosmediano zu den Abstimmungen überleiten. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 270.000 Euro waren 72.918 Euro entsprechend 27,01 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle einstimmig im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Entlastung des geschäftsführenden Direktors (TOP 2), die Entlastung des Verwaltungsrats (TOP 3) und der Gewinnvortrag auf neue Rechnung.
Fazit und eigene MeinungDie Hoffmann AHG SE hat sich bisher recht wacker geschlagen. Bedingt durch das starke Wachstum konnte im vergangenen Jahr ein Überschuss erwirtschaftet werden, mit dem der zuvor noch bestehende Verlustvortrag ausgeglichen wurde. Das kräftige Wachstum setzte sich auch im laufenden Jahr fort. Hier profitiert die Gesellschaft auch vom bestehenden Netzwerk, das durch immer neue Händler erweitert wird. Jedoch kämpft das Unternehmen derzeit noch mit Finanzierungsproblemen. Bei einer besseren Kapitalausstattung wäre ein noch stärkeres Wachstum möglich. Deshalb soll in den nächsten Monaten zunächst das genehmigte Kapital ausgenutzt werden, bevor dann die Durchführung einer größeren Barkapitalerhöhung geplant ist. Vor dem Hintergrund des starken Wachstums sollte man die Hoffmann AHG SE auf jeden Fall im Auge behalten.
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Veröffentlichungsdatum:
23.12.2012
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16:58
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