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HV-Bericht GCI Industrie AG (vorm. GCI Management AG) - Firmiert künftig unter MS Industrie AG

Am 26. Juni 2012 fand in München die 11. ordentliche Hauptversammlung der GCI Industrie AG statt. Im Rahmen der Fokussierung auf wenige industrielle Beteiligungen stand auch ein Namenswechsel in MS Industrie AG auf der Agenda. Rund 80 Aktionäre und Gäste, unter ihnen Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Convention Center eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dreyer eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der sonstigen Formalien das Wort an das Vorstandsmitglied Dr. Andreas Aufschnaiter.


Bericht des Vorstands

Der industrielle Bereich bei der GCI Industrie AG umfasst die Maschinenfabrik Spaichingen-Gruppe und die Elektromotorenwerk Grünhain GmbH. Daneben ist die Gesellschaft in der Immobiliensparte noch über die Beno Immobilien GmbH vertreten. GCI ist über eine KG überdies noch an einer Solarparkanlage beteiligt, wobei man sich aktuell in Verkaufsverhandlungen befindet. Schwerpunkt des Industriegeschäfts ist die Motoren- und Schweißtechnik. Im Bereich der Motorentechnik liefert das Unternehmen Komponenten für Diesel- und Elektromotoren. Der Bereich Schweißtechnik beschäftigt sich mit Spezialmaschinen für die Automobilindustrie und Ultraschallschweißsystemen für die Verpackungsindustrie, teilte Dr. Aufschnaiter mit.

In den USA zieht die Maschinenfabrik Spaichingen an einen neuen Standort ganz in der Nähe, um dem Wachstum Rechnung zu tragen. Immerhin nähert man sich im GCI Konzern schon bald der Marke von 1.000 Mitarbeitern, wovon fast 800 auf die Maschinenfabrik Spaichingen entfallen. Durch die Put-Option wurde Anfang 2011 der Anteil an Vantargis auf direkt gehaltene 18,8 Prozent reduziert. Auch das Elektromotorenwerk Grünhain reduzierte laut Dr. Aufschnaiter seine Beteiligung an der Zehnder Pumpen GmbH auf 19,9 Prozent.

Die Maschinenfabrik Spaichingen brachte im Juli 2011 eine fünfjährige Anleihe über 23 Mio. Euro, mit der die Passivseite komplett neu strukturiert werden konnte. Zu einer strategischen Neuausrichtung und Umstrukturierung kam es bei der ehemaligen Leipziger Solarpark AG. Die Gesellschaft fungiert heute unter UMT United Mobility Technology AG. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage vereinnahmte GCI die restlichen 10 Prozent an der Elektromotorenwerk Grünhain GmbH. Für die Sacheinlage wurden 500.000 neue GCI-Aktien ausgegeben, wodurch sich das Grundkapital auf 29,5 Mio. Euro erhöhte. Zum Jahresende gelang GCI auch die Umsetzung eines abschließenden Vergleichs mit ehemaligen Pfaff-Gläubigerbanken, so dass Dr. Aufschnaiter überzeugt war, bis zum Jahresende eine endgültige Einigung mit dem Insolvenzverwalter zu erreichen.

Die Maschinenfabrik Spaichingen bietet Motoren- und Schweißtechnik. Beim so genannten Daimler-Weltmotor ist die Gesellschaft exklusiver Lieferant. Daneben legt das Unternehmen einen weiteren Schwerpunkt auf Off-Road-Motoren, hier ging bereits ein neuer Auftrag in Serie. Zunehmende Bedeutung gewinnt nach Aussage des Vorstands zudem die Ultraschallschweißtechnik. Nach dem Einstieg von GCI im Jahr 2008 kam es in 2009 zu einem krisenbedingten Rückgang. Seitdem entwickelt sich die Gesellschaft aber kontinuierlich aufwärts, allein seit 2008 wuchs der Umsatz um rund 50 Prozent auf 121,0 Mio. Euro. Auch das EBIT verbesserte sich im vergangenen Jahr auf 13,6 Mio. Euro. Die Anleihe über 23 Mio. Euro weist eine Laufzeit von fünf Jahren mit einem Kupon von 7,25 Prozent auf. Dadurch konnte nach den Worten von Dr. Aufschnaiter die Finanzierungsstruktur auf neue Beine gestellt werden und die Gesellschaft ist nun bestens für das in den kommenden Jahren erwartete Wachstum gerüstet.

Die Elektromotorenwerk Grünhain GmbH feierte im letzten Jahr ihr 60-jähriges Firmenjubiläum. Das Unternehmen verfügt über ein äußerst breites Produktionsspektrum bei Elektromotoren und weist deshalb kein nennenswertes Branchenrisiko auf. Nach einem deutlichen Umsatzrückgang im Krisenjahr 2009 erzielte das Unternehmen in 2011 mit 18,6 Mio. Euro den höchsten Umsatz der Firmengeschichte. Das EBITDA belief sich auf 1,5 Mio. Euro. Wie Dr. Aufschnaiter weiter ausführte, hatte die Gesellschaft ebenfalls mit der Preissteigerung bei Rohmaterialien zu kämpfen.

Die Beno Immobilien GmbH bietet an vier Standorten rund 57.000 Quadratmeter zu vermietende Fläche. Davon sind laut Vorstandsangabe 83 Prozent verpachtet. Der Immobilienwert hat sich nun bereits auf 15,3 Mio. Euro erhöht. Zusammen mit Co-Investoren soll aber ein noch größeres Portfolio gestaltet werden. Der Solarpark Haunsfeld II befindet sich gerade im Veräußerungsprozess. Durch den Verkauf käme es nach Aussage von Dr. Aufschnaiter zu einer Bilanzverkürzung um rund 6 Mio. Euro und einer Reduzierung der Bankverbindlichkeiten um 4,6 Mio. Euro. Bei Vantargis hatte das neue Management kein glückliches Händchen und so konnte die letzte Put-Option nicht mehr umgesetzt werden. Allerdings prüft GCI in diesem Zusammenhang rechtliche Schritte.

Im Zuge der Fokussierung auf Industriebeteiligungen soll jetzt eine Namensänderung in MS Industrie AG vorgeschlagen werden. Die Gesellschaft verfügt mit der Motorentechnik und der Schweißtechnik über zwei strategische Geschäftsfelder, die für MS stehen. Außerdem ist man mit der MS-Anleihe auch schon mit einem Kapitalmarktprodukt bekannt. Da GCI noch über 11,5 Mio. Euro Körperschaftssteuer- und 11 Mio. Euro Gewerbesteuerverlustvorträge verfügt, sollen nun mit Tochtergesellschaften Gewinnabführungsverträge geschlossen werden.

Sehr erfreulich entwickelte sich der industrielle Auftragsbestand in den vergangenen zwölf Monaten. Dieser legte um 28 Prozent auf 87,7 Mio. Euro, wobei eine sehr konservative Verbuchung erfolgt. Allein beim Daimler Weltmotor erhöhte sich der Auftragsbestand von 29,7 auf 45,9 Mio. Euro. Angesichts dieser Entwicklung rechnet Dr. Aufschnaiter im Gesamtjahr mit einem GCI-Konzernumsatz von rund 170 Mio. Euro. Mit 74 Prozent entfiel der größte Umsatzanteil auf den Bereich Dieselmotor.

Bei den Verkaufszahlen schwerer Nutzfahrzeuge kam es in Europa in den letzten Jahren zu einer deutlichen Erholung. In Nordamerika setzte dieser Trend bereits früher ein, teilte der Vorstand mit. Setzte die Gesellschaft im Jahr 2007 noch 1.700 Daimler Weltmotoren ab, erhöhte sich die Anzahl im vergangenen Jahr auf rund 65.000. Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand bereits rund 100.000 Stück und mittelfristig stellt sich Daimler sogar auf jährliche Stückzahlen von rund 200.000 ein.

Das Ergebnis des vergangenen Jahres war noch einmal durch diverse Effekte auf Gruppenebene beeinflusst, meinte Dr. Aufschnaiter. Davon werden im laufenden Jahr die meisten Effekte aber auslaufen. Der Abschlag aus Kaufpreisallokation auf den Erwerb der Maschinenfabrik Spaichingen bleibt allerdings erhalten. Jedoch wird sich der Abschlag im laufenden Jahr von 3,8 auf 2,2 Mio. Euro reduzieren. In den drei folgenden Jahren wird sich der Abschlag auf etwa 1,8 Mio. Euro belaufen und in 2016 auf nur noch 0,5 Mio. Euro zurückfallen.

Vorstandsmitglied Dr. Albert Wahl erläuterte die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres noch einmal genauer. Er wertete 2011 als weiteres Jahr der Konsolidierung. Die Gesamtleistung belief sich auf 166,1 Mio. Euro und auch der Umsatz erhöhte sich auf 154,3 Mio. Euro. Neben dem EBITDA von 20,9 Mio. Euro wies GCI ein EBIT von 9,2 Mio. Euro aus. Nach Steuern verblieb ein Überschuss von 2,1 Mio. Euro, was einem Ergebnis je Aktie von 0,07 Euro entspricht. Mit einer Eigenkapitalquote von 24,9 Prozent sah Dr. Wahl das Unternehmen solide aufgestellt.

Die Beteiligungsaktivitäten stellen den Schwerpunkt dar und hier erzielte GCI eine Umsatzausweitung von 117 auf 154 Mio. Euro. In der Folge verbesserte sich das EBIT auf 9,2 Mio. Euro und das Ergebnis nach Steuern auf 2,1 Mio. Euro. Unter dem Strich lief das Geschäft mit Ausnahme der Abschreibung auf Vantargis erfreulich, meinte Dr. Wahl. Im Rahmen der Put-Option bei Vantargis waren dem Unternehmen aber schon Erlöse von 3,7 Mio. Euro zugeflossen. Der Ausübung der weiteren Put-Option hat jedoch der Partner widersprochen und so erfolgte im März 2012 der Verkauf zu 1,0 Euro zuzüglich Besserungsschein.

Die Maschinenfabrik Spaichingen realisierte ein Umsatzwachstum von 95 auf 121 Mio. Euro und das Elektromotorenwerk Grünhain steigerte den Umsatz von 16 auf knapp 19 Mio. Euro. Die Vermögenslage schätzte Dr. Wahl als unverändert gesund ein, nachdem sich die Eigenkapitalquote sogar auf 24,9 Prozent erhöhte. Durch die Sachkapitalerhöhung stieg das Grundkapital der GCI Industrie AG auf 29,5 Mio. Euro.

Laut Dr. Wahl erzielte die Maschinenfabrik Spaichingen im vergangenen Jahr Wechselkursgewinne von 2,9 Mio. Euro. Die Put-Option wurde zum Jahresende 2011 bis auf null Euro wertberichtigt, woraus ein sonstiger Aufwand von 2,3 Mio. Euro entstand. Beim EBIT erzielte GCI eine Steigerung von 5,6 auf 9,2 Mio. Euro. Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 2,4 Mio. Euro und enthält allein 6,4 Mio. Euro Finanzaufwand der Maschinenfabrik Spaichingen. Hierin sind 1,8 Mio. Euro Finanzaufwand aus Finanzderivaten enthalten. Im Jahr 2011 konnte ein Bankenvergleich erfolgreich umgesetzt werden, was laut Dr. Wahl zur Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 5,3 Mio. Euro führte. Nach seiner Ansicht kann die Liquiditätslage der Gesellschaft als entspannt angesehen werden und die Bilanz ist bei einem Eigenkapital von 35,4 Mio. Euro entsprechend einer Quote von 24,9 Prozent ebenfalls solide.

Bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses gestaltete sich die Geschäftsentwicklung in 2012 positiv. Das noch vorhandene Mezzanin-Kapital soll im laufenden Jahr planmäßig abgelöst werden. wie Dr. Wahl weiter ausführte, hatte die Maschinenfabrik Spaichingen eine Anleihe über 30 Mio. Euro aufgelegt, von denen 23 Mio. Euro gezogen wurden. Die restlichen 7 Mio. Euro verbleiben als Finanzierungsreserve. Neben den liquiden Mitteln von 5,1 Mio. Euro verfügte GCI zum Jahresende zusätzlich über freie Kreditlinien von rund 12 Mio. Euro.

Im ersten Quartal 2012 kletterte der Umsatz von 34,5 auf 41,5 Mio. Euro. Trotz negativer Währungseffekte in Höhe von 0,5 Mio. Euro verbesserte sich das EBITDA von 2,7 auf 3,2 Mio. Euro. Das EBIT kam von minus 1,0 Mio. Euro auf plus 0,7 Mio. Euro voran und auch das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich von minus 1,3 auf minus 0,3 Mio. Euro. Entsprechend stieg das Ergebnis je Aktie von minus 0,04 auf minus 0,01 Euro, teilte Dr. Wahl mit. Die liquiden Mittel blieben mit 4,9 Mio. Euro annähernd stabil. Durch eine Erhöhung der Bilanzsumme um 6 Prozent sank die Eigenkapitalquote leicht auf 22,4 Prozent. Insgesamt lag diese Entwicklung im Rahmen der Erwartungen, stellte der Vorstand fest.

Die Unsicherheiten über die konjunkturelle Entwicklung halten weiterhin an. Trotzdem sollte sich das Geschäft von GCI in den nächsten Jahren positiv entwickeln. Dr. Wahl zeigte sich bullisch für das Gesamtjahr und so erwartete er ein deutlich positives Nachsteuerergebnis. In Summe rechnete er im Gesamtjahr mit einem Umsatz von 170 Mio. Euro. Dabei soll sich der Umsatz bereits im ersten Halbjahr deutlich erhöhen.

Die GCI-Aktie ist weiterhin schwer vergleichbar mit anderen Unternehmen, meinte Dr. Wahl. Nach seiner Ansicht blieb die Aktie bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 47,2 Mio. Euro hinter den Erwartungen zurück. Zufrieden zeigte er sich mit dem täglichen Handelsvolumen von durchschnittlich 45.000 Aktien. Abschließend betonte Dr. Wahl noch einmal, dass er GCI auf einem sehr guten Weg sieht.


Allgemeine Diskussion

Herr Merkel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW) zeigte sich nicht so überzeugt, dass das letzte Jahr ein Erfolg für GCI war. Die Differenz aus der Auflösung und Bildung von Rückstellungen entsprach bereits dem gesamten Jahresgewinn. In diesem Zusammenhang interessierte ihn, woher die aufgelösten Rückstellungen stammten. Laut Dr. Wahl entfielen 1,3 Mio. Euro auf die GCI AG und 4,0 Mio. Euro auf die GCI BridgeCapital.

Überrascht zeigte sich der DSW-Vertreter von den Problemen bei Vantargis, nachdem kurz zuvor noch eine Dividende ausgeschüttet worden war. Die Probleme begannen mit dem neuen Management, das für schwere Managementfehler verantwortlich war. Wie Dr. Aufschnaiter erklärte, besteht das Leasinggeschäft aus Einmalvergütungen und ohne Neugeschäft verdient das Unternehmen kein Geld. Seit Herbst 2011 ist das Neugeschäft der Vantargis stark eingebrochen.

Im Hinblick auf die erwähnte Dividende musste der Vorstand den DSW-Sprecher korrigieren, die ausgewiesenen knapp 0,5 Mio. Euro entsprachen dem Verkaufserlös für die ersten 6 Prozent der Beteiligung. Eine Dividende gab es jedoch in 2010 für das Jahr 2009. GCI hat nun auch Kontakt zum Insolvenzverwalter aufgenommen. Allerdings ist noch nicht sicher, ob und in welcher Höhe Ansprüche durchsetzbar sind.

Sowohl Herr Merkel als auch Herr Stauffenberg erkundigten sich nach dem abgeschlossenen Zinsswap. Aufgrund des starken Wachstums sollte der Kapitalbedarf mit niedrigen Zinsen abgesichert werden. Mit dem Swap gelang ein Tausch von variabler Verzinsung auf Festzins. Ein Swap über 2,5 Mio. Euro läuft bis 31. August 2015 und bietet eine Zinsfixierung von 5,4 Prozent. Daneben wurden drei Zinsswaps über zusammen 10,5 Mio. Euro mit einer Laufzeit bis 31. Dezember 2020 abgeschlossen. Die Zinsfixierung bezifferte Dr. Wahl dabei auf 3,84 und 3,85 Prozent. Die in diesem Rahmen abgegrenzten 1,8 Mio. Euro waren jedoch nicht liquiditätswirksam, betonte der Vorstand.

Herr Stauffenberg bat um Angabe der Kosten für die Anleihe und der zukünftigen Holdingkosten. Dr. Aufschnaiter benannte die Einmalkosten mit 0,8 Mio. Euro, wovon nach IFRS je ein Fünftel pro Jahr aufwandswirksam berücksichtigt wird. Nach HGB wurden die Gesamtkosten schon komplett in 2011 verbucht. Bei den Holdingkosten erwartete der Vorstand jährliche Belastungen von etwa 0,75 Mio. Euro.

Eine weitere Frage von Herrn Stauffenberg drehte sich um den Anteil der Wechselkursgewinne, die auch liquiditätswirksam anfielen. Von den insgesamt 2,9 Mio. Euro konnte die Gesellschaft 1,1 Mio. Euro liquiditätswirksam vereinnahmen, teilte Dr. Wahl mit. Angesprochen auf den Personalaufwand außerhalb der Maschinenfabrik Spaichingen nannte Dr. Aufschnaiter 5,4 Mio. Euro für die Elektromotorenwerke Grünhain GmbH und lediglich 22 TEUR für Beno.

Im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr bat Herr Stauffenberg um eine Prognose für die erwartete EBIT-Marge. Der Vorstand wiederholte noch einmal die Umsatzerwartung von 170 Mio. Euro, zur Ertragslage wollte er jedoch keine Schätzungen abgeben. Herr Linck kritisierte anschließend, dass der Aufsichtsrat ebenfalls am Gewinn beteiligt wird, während die Aktionäre keine Dividende erhalten. Nach seiner Meinung sollte eine Gewinnbeteiligung des Aufsichtsrats nur nach einer Dividendenausschüttung erfolgen. Herr Dreyer verteidigte die Gewinnbeteiligung, da sie auch im Corporate Governance Kodex gefordert wird. Außerdem hielt er die Summe für keineswegs überhöht. Für das vergangene Jahr bedeutet der Vorschlag eine Zahlung von 4.300 Euro je Aufsichtsrat. Selbst bei hervorragendem Geschäftsverlauf ist der erfolgsabhängige Anteil des Aufsichtsrats auf 10.000 Euro gedeckelt.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Aussprache konnte Herr Dreyer zu den Abstimmungen überleiten. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 29.500.000 Euro waren 13.928.078 Euro entsprechend 47,22 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei mindestens 97 Prozent Zustimmungsquote im Sinne der Verwaltung gefasst.

Beschlossen wurde der Gewinnvortrag auf neue Rechnung (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl von Deloitte & Touche zum Abschlussprüfer (TOP 5), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6), die Änderung der Firma in MS Industrie AG (TOP 7), Gewinnabführungsverträge mit der MS Enterprise Group GmbH (TOP 8) und der Elektromotorenwerk Grünhain GmbH (TOP 9) sowie die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 10).


Fazit und eigene Meinung

Die GCI Industrie AG konnte das vergangene Geschäftsjahr mit einer Ergebnisverbesserung abschließen. Der Anstieg resultierte wesentlich aus der deutlich verbesserten Umsatzlage. Allerdings war die Ergebnisseite noch von zahlreichen Sondereffekten beeinflusst, die nun aber großteils auslaufen werden. Deutlich verringern wird sich im laufenden Jahr auch der aus der Kaufpreisallokation resultierende Abschlag.

Rein operativ befindet sich die Gesellschaft mit der Maschinenfabrik Spaichingen und dem Elektromotorenwerk Grünhain klar auf Wachstumskurs. Im laufenden Jahr soll der Umsatz bereits die Marke von 170 Mio. Euro erreichen. Nun gilt es, auch die Margen auf der Ergebnisseite zu verbessern. Auch wenn die Gesellschaften mit den höheren Rohstoffpreisen zu kämpfen haben, sollte die Marge im laufenden Jahr weiter vorankommen. Bei einer Bestätigung des positiven Ergebnistrends sollte sich der Aktienkurs erholen.


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Veröffentlichungsdatum: 28.06.2012 - 16:55
Redakteur: tre
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