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HV-Bericht PEH Wertpapier AG - Dividende wird in der Hauptversammlung massiv gekürzt
Am 22. Juni 2012 fand in Frankfurt die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der PEH Wertpapier AG statt. Auf der letztjährigen turbulenten Hauptversammlung hatte der Aufsichtsrat versprochen, einige Themenkomplexe noch einmal genau zu untersuchen und dazu einen Bericht zu verfassen.

Knapp 100 Aktionäre und Gäste, unter ihnen Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Japan Center eingefunden, um sich angesichts der Spannungen im Aktionärskreis über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Rudolf Locker eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der sonstigen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Martin Stürner.


Bericht des Vorstands


Nach Ansicht von Herrn Stürner führte die anhaltende Staatsschuldenkrise zu einer Zurückhaltung bei den Marktteilnehmern. Auch die politischen Umwälzungen in Nordafrika führten zu Unsicherheiten. So entwickelten sich die internationalen Finanzmärkte sehr volatil und vor allem Bank- und Finanzdienstleister kamen an der Börse kräftig unter Druck. Dieses Umfeld hat sich nachhaltig auf den Gewinn von PEH ausgewirkt, berichtete Herr Stürner.

Die Aktie hat sich weitgehend im mittleren Bereich der Branche entwickelt. Trotz des ungünstigen Umfelds erreichte PEH laut Herrn Stürner im vergangenen Jahr ein positives Ergebnis. Das EBITDA verringerte sich um 53,5 Prozent auf 2,3 Mio. Euro und auch das Ergebnis nach Steuern sank um 58,7 Prozent auf 1,4 Mio. Euro. Die allgemeinen Verwaltungskosten legten planmäßig um 6,7 Prozent auf 14,4 Mio. Euro zu. Wie Herr Stürner weiter mitteilte, gaben die Provisionserträge um 11,4 Prozent auf 17,2 Mio. Euro nach. Die Eigenkapitalquote wuchs auf 65,8 Prozent.

Im Bereich PEH Private Kunden sank das EBITDA von 0,6 auf 0,3 Mio. Euro. Das betreute Depotvolumen und damit die performanceabhängigen Vergütungen entwickelten sich rückläufig. Der Bereich PEH Beteiligungen verzeichnete mit der neu gegründeten Advanced Dynamic Asset Management und der navAXX zwei Neuzugänge. Auch bedingt durch hohe Anlaufinvestitionen sank das EBITDA von 2,0 auf 1,6 Mio. Euro.

Laut Herrn Stürner litt das Segment PEH Institutionelle Kunden unter den Kapitalmarktverhältnissen. Das Volumen gestaltete sich rückläufig und so fielen auch die performanceabhängigen Vergütungen deutlich geringer aus. Beim EBITDA verzeichnete die Gesellschaft ein Minus von 79 Prozent auf 0,5 Mio. Euro. In den letzten Monaten wurden diverse Maßnahmen zur Optimierung der PEH eingeleitet, teilte der Vorstandsvorsitzende mit.

Die unverändert schwierigen Rahmenbedingungen in 2012 führen auch weiterhin zu einer Zurückhaltung der Kunden. Entsprechend gaben die Nettoprovisionserträge um 15 Prozent auf 4,1 Mio. Euro nach. Im Zuge des Geschäftsausbaus stiegen jedoch die Verwaltungsausgaben um 17,3 Prozent. Zusätzlich belastet durch Anlaufkosten für Neugründungen fiel das EBITDA in der Folge auf 0,2 Mio. Euro zurück.

Nach Ansicht von Herrn Stürner dürften sich die Aktivitäten im Gesamtjahr weiterhin verhalten darstellen. Darauf soll die PEH Wertpapier AG aber optimal vorbereitet werden. Allerdings befindet sich die Finanzdienstleistungsbranche bereits seit 2007 in einem schwierigen Fahrwasser. Dadurch steht die Gesellschaft auch in Zukunft vor Herausforderungen, die nur durch die richtige Aufstellung bewältigt werden können. Auch bedingt durch strengere Regulierungen wird der Konsolidierungsdruck in der Branche anhalten, zeigte sich Herr Stürner überzeugt. Im Rahmen des Optimierungsprogramms für die Konzernstruktur wurden die ersten Schritte bereits umgesetzt. Mit diesen Maßnahmen will sich PEH langfristig Markt- und Ertragspotenziale erschließen, betonte der Vorstandsvorsitzende.

Vorstandsmitglied Sven Ulbrich beleuchtete anschließend die Weiterentwicklung der Strategie genauer. Nach einer Studie aus dem Jahr 2008 gibt es in Deutschland über 400.000 Finanzvermittler. Aus diesen resultierte ein Schaden durch Falschberatung in Höhe von 20 bis 30 Mrd. Euro. Vor allem durch die stärkere Regulierung hat der Anstieg der Vermittleranzahl jedoch ein Ende gefunden. Die hohe Konkurrenz führte zu sinkenden Margen. Zudem drückt laut Herrn Ulbrich der zunehmende Regulierungsaufwand auf das Ergebnis.

Vor diesem Hintergrund zeigt sich nun eine steigende Gesprächsbereitschaft Dritter über eine Zusammenarbeit. Darauf will PEH selbst reagieren und hat eine Neusegmentierung der Konzernstruktur vorgenommen. Wie Herr Ulbrich mitteilte, gliedert sich das Geschäft nun in die drei Bereiche Asset Management, Service und Vertrieb. PEH will sich an der W+P Financial Services beteiligen. Daneben befindet sich die eXergy Financial Advisory GmbH in Gründung.

Wie Herr Ulbrich weiter ausführte, soll eine 75,1-prozentige Beteiligung an W+P Financial Services eingegangen werden. W+P ist im Bereich Value Investing und Stock Picking tätig. Das modulare Servicekonzept, das PEH anbietet, ermöglicht den Vermögensverwaltern, sich auf Vertrieb und Asset Management zu konzentrieren. Durch die Nutzung von Scope-Effekten soll PEH zudem von innen gestärkt werden. laut Herrn Ulbrich wird PEH als attraktiver Kooperationspartner gesehen. Die eingeleiteten Maßnahmen sind die Basis für die Rückkehr auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs. PEH muss die Herausforderungen des Marktes annehmen und die sich bietenden Chancen nutzen, betonte Herr Ulbrich zum Ende seiner Ausführungen.

Beim Gewinnverwendungsvorschlag wurde versucht, die optimale Balance zwischen Dividende und nachhaltiger Expansion zu finden, erklärte Herr Stürner. Im Gespräch mit einigen Aktionären wurde angeregt, die Höhe der Dividende zu überdenken und gegebenenfalls zu reduzieren. Auch Herr Lorenz hat angeraten, auf die Dividende zu verzichten und die Mittel besser in die Zukunft zu investieren. Herr Stürner konnte die Bedenken durchaus verstehen, dass ohne genehmigtes Kapital und bei einer Ausschüttung Nachteile bei der Expansion entstehen könnten. Trotzdem soll der Beschlussvorschlag aufrechterhalten werden.

Wie der AR-Vorsitzende Locker berichtete, hatte der Aufsichtsrat auf der letztjährigen Hauptversammlung zugesagt, sich mit Fragen des Sonderprüfungsantrags zu befassen und Bericht zu erstatten. Der Bericht wurde am 5. Dezember finalisiert und beschlossen. Sämtliche Vorfälle erfolgten entsprechend der gesetzlichen Vorgaben und im Interesse der Gesellschaft und Aktionäre, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende.

Herr Strascheg als Aufsichtsratsmitglied gab bekannt, er würde im Verlauf der nächsten Amtsperiode die Altersgrenze von 75 Jahren überschreiten, weshalb er nicht mehr für ein Aufsichtsratsmandat kandidieren wollte. Der Aufsichtsrat hat noch einmal alle Fragen und Sachverhalte geprüft, die in den Anträgen des letzten Jahres angesprochen wurden. Auch er bestätigte, dass alle Vorgänge in Übereinstimmung mit den rechtlichen Vorgaben und im Interesse der Aktionäre standen. Auch nach seinem Ausscheiden werde er der Gesellschaft als Aktionär verbunden bleiben, so Herr Strascheg.


Allgemeine Diskussion


Herr Knoesel vom Verein zur Förderung der Aktionärsdemokratie verlas zunächst eine Erklärung von Herrn Lorenz. Nach seinen Worten hat sich das verwaltete Vermögen in den letzten drei Jahren halbiert und 90 Prozent der PEH-Fonds liefen schlechter als die Vergleichsindizes. Ein konstruktiver Dialog sei mit den Organen nicht möglich. Für die schwache Entwicklung machte Herr Lorenz auch den Aufsichtsrat verantwortlich. Für PEH sah er noch viel Potenzial, jedoch nicht unter der Leitung der jetzigen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden.

Herr Knoesel begrüßte, dass der Aufsichtsrat in seiner Untersuchung keine Rechtsverstöße fand. Trotzdem blieb nach seiner Meinung noch einiges im Dunkeln. Besonders das Vorgehen im Bereich PEH Private Kunden und das Ausscheiden von Herrn Mayerhofer empfand er als ungünstig gestaltet. Nach der Hauptversammlung im letzten Jahr hatte Her Knoesel zunächst ein partnerschaftliches Vorangehen erwartet, nach den umfangreichen Strafanzeigen war diese Hoffnung jedoch beendet. Nach Ansicht von Herrn Knoesel steht ein großer Teil des Aktionariats nicht mehr hinter der Verwaltung.

Kritisch sah der Aktionär, dass für jeden Misserfolg nur der Markt und die bösen Aktionäre verantwortlich gemacht werden, jedoch nie der Vorstand selbst. Herrn Knoesel interessierte der Kaufpreis für W+P, den Herr Ulbrich auf 0,25 Mio. Euro für den 75-prozentigen Anteil bezifferte. Nähere Auskünfte erbat Herr Knoesel zu den gesunkenen Kundengeldern. Man hat Schwächen entdeckt und im Bereich Asset Management gehandelt, räumte Herr Ulbrich ein. Jetzt werden aber die Ansätze optimiert und an das Umfeld angepasst.

Herr Knoesel vermisste weitergehende Informationen zur Axxion, nachdem im letzten Jahr bereits über die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung nachgedacht wurde. Die Option der Kapitalerhöhung besteht grundsätzlich und gemeinsam mit den Partnern werden auch die bestehenden Möglichkeiten geprüft. Die ursprüngliche Idee der Kundenbeteiligung hielt Herr Ulbrich auch nach wie vor für richtig, die Umsetzung wäre aber nicht wie geplant möglich gewesen. Wenn die nächsten Schritte anstehen, wird PEH umgehend darüber berichten, versprach Herr Ulbrich. Der Aktionär Knoesel kündigte bereits an, gegen die Wiederwahl von Herrn Langer und Herrn Locker in den Aufsichtsrat zu stimmen. Zudem hielt er TOP 9 und 10 für in sich widersprüchlich. Einerseits braucht die Gesellschaft neue Mittel aus einem genehmigten Kapital und andererseits sollen Mittel für einen möglichen Erwerb eigener Aktien eingesetzt werden.

Herr Schudy zeigte sich skeptisch im Hinblick auf die zu stemmenden Investitionen. Bei einem konsequenten Verzicht auf die Dividende wären zusätzliche Mittel verfügbar, meinte der Aktionär. Die bisherigen Investitionen konnten aus dem Cashflow erwirtschaftet werden. Für die Herausforderungen der Zukunft hielt es Herr Ulbrich aber für angebracht, ein genehmigtes Kapital zu verabschieden, um weitere Mittel generieren zu können.

Das frühere Aufsichtsratsmitglied Dr. Kirschner empfand es als „Frechheit“, was Herr Stürner in seinem Vortrag gebracht hatte. Aus diesem Grund verlangte er konkrete Planzahlen für das laufende Geschäftsjahr. Herr Ulbrich zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Neuinvestitionen mittelfristig auszahlen werden. Kurzfristig ging er jedoch nicht von einer Besserung aus, da sich die Situation an den Finanzmärkten weiter extrem angespannt darstellt. Vor diesem Hintergrund hielt er eine seriöse Prognose für nicht möglich, er erwarte aber einen positiven operativen Gewinn.

Nicht nachvollziehen konnte Dr. Kirschner den Anstieg der variablen Vergütung vor dem Hintergrund des deutlichen Ergebnisrückganges. Die ausgewiesene Tantieme ist für das Jahr 2010 angefallen, stellte Herr Ulbrich klar. Für 2011 wird der Vorstand keine Tantieme erhalten. Im Nachgang zur letztjährigen Hauptversammlung habe er von der Ehrenerklärung durch Dr. Ek erfahren, wonach dieser ständig anwesend war und Herr Stürner ihn nicht bedroht habe, berichtete Dr. Kirschner. Der frühere Aufsichtsrat verlangte ein Rücknahme der Ehrenerklärung, da Dr. Ek bei den Gesprächen eine halbe Stunde nicht anwesend war, wofür es auch Zeugen gäbe. Laut Herr Ulbrich sieht Dr. Ek keine Veranlassung, seine Ehrenerklärung zurückzunehmen.

Der Aktionär Osterwald stellte wieder zahlreiche Fragen zum Ostinvestor-Zertifikat, die jedoch nicht beantwortet wurden, da es sich nach Angabe von Herrn Ulbrich nicht um ein Produkt der PEH handelt.

Als „Ankündigungsweltmeister“ habe Herr Stürner wohl den größeren „Realitätsverlust von uns beiden“, meinte Frau Steeg. Am 24. Juni 2011 habe sich der Vorstand noch zuversichtlich gezeigt, das Wachstum des ersten Quartals fortzusetzen, und nur zwei Monaten später meldete die Gesellschaft einen Rückgang der Provisionserträge. Hier interessierte sie die Höhe der Provisionserträge in den einzelnen Quartalen. Nachdem die Nettoprovisionserträge im ersten Quartal noch bei 4,87 Mio. Euro lagen, sanken sie laut Herrn Ulbrich im zweiten Quartal auf 3,96 Mio. Euro, da sich der Juni deutlich schlechter als erwartet entwickelte.

Nähere Informationen verlangte Frau Steeg zum Depotvolumen der PEH-Fonds seit dem Jahr 2010, da sie einen deutlichen Rückgang errechnet hatte. Ende 2009 belief sich das betreute Fondsvolumen auf 631 Mio. Euro und sank dann bis Ende 2010 auf 594 Mio. Euro, teilte Herr Ulbrich mit. Zum 31. Dezember 2011 lag das Volumen bei 439 Mio. Euro und aktuell beläuft es sich noch auf 393 Mio. Euro. Allerdings stammt der Rückgang nicht nur aus dem Abzug der Kunden, sondern auch aus rückläufigen Kursen im Markt. PEH hat jedoch Maßnahmen eingeleitet, um das Vertrauen wieder zu stärken.

Frau Steeg lehnte das vorgeschlagene genehmigte Kapital ab, da sie keinen Raum für eine solche Vorratsgenehmigung sah. Immer wenn sie Herrn Stürner sieht führte Frau Steeg aus, stelle sich ihr reflexartig die Frage:„Ist meine Handtasche und mein Portemonnaie noch da?“ Darüber hinaus fand sie es faszinierend, dass ein Vorstand im Nachgang der Hauptversammlung Aktionäre mit Anzeigen überzieht und sich anschließend hinstellt und die Aktionäre um Zustimmung zu den Beschlussvorschlägen bittet.

Im Rahmen der Tagesordnung hat die Gesellschaft eine Dividendenausschüttung von 0,75 Euro und die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien vorgeschlagen. Nach der Diskussion wurden diese Punkte laut Herrn Locker noch einmal einer Prüfung unterzogen und man ist zu der Auffassung gekommen, im Hinblick auf die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien nicht mehr an der bisherigen Vorlage festzuhalten. Bei der Dividende ist grundsätzlich eine Mindestdividende von 4 Prozent zu gewähren. Deshalb schlagen Vorstand und Aufsichtsrat nun vor, nur noch eine Dividende von 0,05 Euro je Aktie auszuschütten und die restlichen Mittel im Unternehmen zu belassen.

Im Hinblick auf die Ehrenerklärung von Dr. Ek war Herr Knoesel verwundert, denn niemand könne sicher sagen, dass irgendjemand etwas nicht ausgesagt haben soll. Deshalb bat er Herrn Stürner um Aufklärung. Hierzu versicherte Herr Stürner, das damalige Aufsichtsratsmitglied Dr. Kirschner nicht bedroht zu haben. Um den Erwerbspreis von W+P besser zu verstehen, meldete Herr Knoesel Informationsbedarf zu den wichtigsten Kennzahlen an. W+P verfügt über rund 40 Mio. Euro Assets under Management und arbeitete defizitär. Allein durch die Nutzung des PEH-Back Office kann die Gesellschaft jedoch in die Gewinnzone zurückgeführt werden, betonte Herr Ulbrich.

Das vorgeschlagene genehmigte Kapital wertete Herr Stürner als einen wichtigen Bestandteil zur Umsetzung der Zukunft von PEH. Die Branche befindet sich in einer Konsolidierung, nachdem die letzten fünf Jahre für die Branche zum Teil grausam waren. Bisher hatte PEH den Konsolidierungsprozess nicht beschleunigt, doch nun ist die Bereitschaft im Markt zu Gesprächen deutlich gewachsen. Deshalb bat Herr Stürner um Zustimmung zum genehmigten Kapital. In diesem Zusammenhang schlug er vor, dass der Vorstand sich verpflichtet, mindestens zwei Wochen vor einer geplanten Transaktion mit einem Umfang von mehr als 3 Mio. Euro die Aktionäre zu informieren. Fordert dann innerhalb von zehn Tagen ein Quorum die Zustimmung der Hauptversammlung zur Transaktion, so wird der Vorstand eine solche einberufen, um die Zustimmung zur Transaktion zu erhalten. Herr Knoesel dankte dem Vorstandsvorsitzenden für diese Modifikation des Vorschlags und regte an, ihn im kommenden Jahr mit diesen Modifikationen auf die Tagesordnung zu setzen.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Diskussion konnte Herr Locker gegen 16:45 Uhr zu den Abstimmungen überleiten. Wie bereits im Rahmen der Diskussion angekündigt, zog die Verwaltung den Beschlussvorschlag zum Erwerb eigener Aktien (TOP 9) zurück. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 1.813.800 Euro waren 1.251.653 Euro entsprechend 69,01 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden meist bei Gegenstimmen in der Größenordnung von 30 bis 40 Prozent angenommen. Da auch beim Vorschlag zum genehmigten Kapital (TOP 10) gut 30 Prozent Neinstimmen anfielen, wurde hier die erforderliche Mehrheit von 75 Prozent nicht erreicht. Lediglich beim geänderten Dividendenvorschlag und bei der Wahl des Abschlussprüfers lagen die Gegenstimmen mit gut 10 bzw. knapp 17 Prozent auf einem niedrigeren Niveau.

Beschlossen wurden die Ausschüttung einer Dividende von 0,05 Euro (TOP 2), die Entlastung des Vorstands (TOP 3) und des Aufsichtsrats (TOP 4) für das Geschäftsjahr 2010, die Entlastung von Vorstand (TOP 5) und Aufsichtsrat (TOP 6) für das Jahr 2011, die Wahl der Herren Locker, Langer und Prof. Wagner in den Aufsichtsrat (TOP 7), die Wahl der GBZ Revisions und Treuhand AG zum Abschlussprüfer (TOP 8) sowie die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 11). Vor dem Ende der Hauptversammlung erklärten zahlreiche Aktionäre Widerspruch zu Protokoll des Notars.


Fazit und eigene Meinung


Das Geschäft der PEH Wertpapier AG hat sich im Jahr 2011 deutlich schwächer entwickelt, als es der Vorstand erwartet hat. Statt eines positiven Verlaufs musste die Gesellschaft einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen. Auch die auf der letzten Hauptversammlung scheinbar erreichte Befriedung mit größeren Aktionärsgruppen hat sich nicht wie erwartet eingestellt. Auch wenn der Aufsichtsrat in seinem „Untersuchungsbericht“ keine Verfehlungen feststellte, haben sich die Wogen noch nicht geglättet.

Die aktuelle Geschäftsentwicklung gibt derzeit ebenfalls wenig Anlass zu ausgelassener Stimmung. Angesichts des Umfelds hofft der Vorstand ein operativ positives Ergebnis erzielen zu können. Mit der Neuaufstellung der Konzernstruktur und zunehmenden Konsolidierungsaktivitäten will PEH wieder auf den Erfolgspfad zurückkehren. Notwendige Mittel können zumindest nicht über ein genehmigtes Kapital eingeworben werden, da dies nicht die erforderliche Mehrheit in der Hauptversammlung fand. Vor diesem Hintergrund erscheint die Kürzung der Dividende auf nur noch 0,05 Euro plausibel, das Vertrauen des Kapitalmarkts in das Unternehmen hat diese Maßnahme aber sicherlich nicht gestärkt. Da frühestens 2013 wieder mit einer Ergebnisverbesserung zu rechnen ist, dürfte die PEH-Aktie vorerst nicht im Blickpunkt der Kapitalmarktteilnehmer stehen.


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Veröffentlichungsdatum: 26.06.2012 - 22:41
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