Am 20. Juni 2012 fand in Hamburg die ordentliche Hauptversammlung der Capital Stage AG statt. Hierzu hatten sich rund 50 Aktionäre und Aktionärsvertreter sowie Gäste und Pressevertreter im Elysée Hotel Hamburg eingefunden, unter ihnen auch Alexander Ziller von GSC Research. Kurz nach 11 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Manfred Krüper das Aktionärstreffen.
Nachdem der Versammlungsleiter alle Anwesenden, darunter auch den Notar des Aktionärstreffens Dr. Axel Pfeiffer sowie Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, der zur Wahl in den Aufsichtsrat stand, begrüßt hatte, bemerkte er, dass der Vorstand vollständig vertreten war. Vom Aufsichtsrat ließen sich die Herren Büll und Brinkmann entschuldigen. Nach der Erledigung der einleitenden Formalien übergab Dr. Krüper das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Felix Goedhart.
Bericht des VorstandsHerr Goedhart hieß seinerseits alle Anwesenden sehr herzlich willkommen. Hiernach untergliederte er seine Rede in die Highlights 2011, die Rahmenbedingungen im Berichtsjahr, den Geschäftsverlauf 2011, den Ausblick sowie Anmerkungen zur Tagesordnung und den Bericht des Vorstands.
Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden war 2011 ein gutes Jahr für die Capital Stage AG und ihre Aktionäre. Demnach konnte das Unternehmen die Gesamtkapazität seiner Solar- und Windparks in Deutschland und Norditalien auf 105 MW steigern sowie 49 Prozent des Solarparks Brandenburg an den Partner Google weiterverkaufen. Darüber hinaus gelangen im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung von 173 Prozent sowie ein EBT-Zuwachs von 194 Prozent. Schließlich lag die Eigenkapitalquote bei 36,7 Prozent und verzeichnete die Capital Stage-Aktie 2011 einen Kursanstieg von 57 Prozent.
Bei den Rahmenbedingungen sprach Herr Goedhart von einem gemischten Bild, welches das konjunkturelle Umfeld und die Kapitalmärkte im Berichtsjahr geboten hätten. Zudem sei durch die Explosion des Atom-Reaktors in Fukushima am 12. März 2011 das Thema Energie stark emotionalisiert worden und habe tiefgreifende politische Auswirkungen gehabt. Als Folge der Ereignisse seit Fukushima vollzog die Bundesregierung eine in dieser Form einmalige Kehrtwende in der Energiepolitik, betonte der Vorstandsvorsitzende und fügte weiter an, dass daraus sehr ambitionierte Ziele für die Energiewende abgeleitet wurden. So soll der Anteil der Erneuerbaren Energie von 23 Prozent in 2010 bis zum Jahr 2030 auf 59 Prozent anwachsen.
Dabei würden, nach den folgenden Angaben von Herrn Goedhart, die Photovoltaik und der Offshore-Wind als Kerntechnologien der Energiewende die stärksten Wachstumsraten verzeichnen, wodurch folgerichtig die höchsten Investitionen in Solarstrom und Wind erfolgten. Nach der anfänglichen Euphorie befinde sich die deutsche Offshore-Wind-Industrie jedoch in einer kritischen Entwicklungsphase.
Ferner sei der Anteil der Erneuerbaren Energie am gesamten Stromverbrauch im Berichtsjahr auf über 20 Prozent gestiegen, wozu die Photovoltaik erheblich beigetragen habe. Der Vorstandsvorsitzende verwies in diesem Zusammenhang auf einen sonnigen Tag Ende Mai 2012, an dem der Solarstrom tagsüber rund 50 Prozent des Strombedarfs in Deutschland abdeckte, um gab zu Bedenken, dass der Zubau fast schon zu schnell erfolge.
Des Weiteren seien Photovoltaikanlagen seit 2006 rund 58 Prozent billiger geworden und hätte sich die Förderung von Solarstrom seit 2008 halbiert, bemerkte Herr Goedhart. Die geplante Förderhöhe für 2012 bezifferte er auf 13,5 Cent/kWh. Dennoch funktioniere der EEG-Mechanismus, der darin bestünde, durch eine hohe Bezuschussung eine Anschubfinanzierung zu bieten, um danach bei gleichzeitiger Verbilligung der Kosten für die Anlagen die Förderung abzusenken, betonte der Vorstandsvorsitzende und zeigte sich sicher, dass die Photovoltaik eine weltweit stark wachsende Industrie bleiben werde.
Beim Geschäftsverlauf und den Kennzahlen 2011 legte Herr Goedhart zunächst dar, dass sich die Capital Stage AG auf die attraktivsten Segmenten fokussiert und nach klaren Kriterien in Photovoltaik-Kraftwerke sowie Onshore-Windkraftwerke investiert habe. So sei in 2011 das Portfolio von 45,6 auf 93,64 MWp verdoppelt worden und haben die Solarparks im Berichtsjahr rund 10 Prozent über dem Plan gelegen. Dies führte dazu, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr alle Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung deutlich gesteigert werden konnten, vermeldete der Vorstandsvorsitzende stolz.
Neben den bereits genannten Umsatz- und Ergebnissteigerungen sei auch der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit um 132 Prozent gestiegen und die Bilanzsumme auf 300 Mio. Euro angewachsen. Darüber hinaus erhöhte sich das Eigenkapital um 50 Prozent auf über 90 Mio. Euro, bemerkte Herr Goedhart. Mit erneutem Blick auf die Kurssteigerung der Capital Stage-Aktie um 57 Prozent in 2011 sagte er schließlich, dass dagegen sowohl der Öko- als auch der S-Dax „ganz schön unter die Räder gekommen“ wären.
Hinsichtlich der Ereignisse des laufenden Geschäftsjahres verwies der Vorstandsvorsitzende unter anderem auf die Bezugsrechtskapitalerhöhung vom 23. Februar, den Ausbau des Solarpark-Portfolios Anfang März 2012 auf 105MWp sowie den kürzlich erfolgten Netzanschluss des Solarparks Bad Harzburg. Angesichts dieses Wachstums könne in 2012 eventuell die 200MWp-Marke „geknackt werden“, spekulierte Herr Goedhart, der zudem ein größeres Engagement im Bereich Wind ankündigte und sich diesbezüglich freute, Prof. Dr. Vahrenholt als Kandidat für den Aufsichtsrat gewonnen zu haben.
Ausblickend stellte der Vorstandsvorsitzende fest, dass Umsatz und Ergebnis auch in 2012 gesteigert werden sollen, wobei er die Zielmarke beim Umsatz auf 40 Mio. Euro und beim EBITDA auf 30 Mio. Euro bezifferte sowie eine Bilanzsumme von rund 340 Mio. Euro und ein Eigenkapital von ca. 120 Mio. Euro nannte. Nach dem Verweis auf die Tagesordnung mit den zur Abstimmung stehenden Beschlussvorschlägen der Verwaltung sowie einigen Anmerkungen hierzu beendete Herr Goedhart seine Vorstandspräsentation.
Allgemeine DiskussionGegen 12:15 Uhr übernahm der Versammlungsleiter wieder das Wort, verwies zunächst auf den Aufsichtsratsbericht, der in schriftlicher Form im Geschäftsbericht abgebildet ist, und betonte dabei, dass im Berichtsjahr keine Interessenskonflikte vorgelegen hätten. Des Weiteren kam der Aufsichtsratsvorsitzende auf den Vergütungsbericht zu sprechen, der als Bestandteil im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht zu finden ist, und bemerkte, dass die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers gewährleistet gewesen sei.
Bevor Dr. Krüper die allgemeine Aussprache eröffnete, stellte er die Erstpräsenz auf der Hauptversammlung fest. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 48.400.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, waren auf der Hauptversammlung zu diesem Zeitpunkt 31.421.961 Stückaktien entsprechend 64,92 Prozent vertreten.
Erster Redner der Generaldebatte war Dr. André Sosat von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW). Der Aktionärsvertreter lobte den Wachstumskurs des Unternehmens, der im Bereich der Erneuerbaren Energien derzeit nicht selbstverständlich wäre, und dankte daher dem Vorstand sowie den Mitarbeitern der Capital Stage AG. Unverständnis zeigte der DSW-Vertreter dagegen angesichts der geringen Dividende, da gerade auch hinsichtlich des Beschussvorschlags zum Aktienrückkauf ausreichend Kapital vorhanden sei.
Mit seinen Fragen zielte Herr Sosat auf etwaige Vorhaben bezüglich weiterer Projekte und Kooperationen mit Google, die geplanten Investitionen in anderen Länder und die dortige Gefahr von Vergütungsabsenkungen, den Käufer und den Verkaufspreis bei der GBA-Veräußerung sowie mögliche Käufer und anhängige Klagen bezüglich der Beteiligung an der Inventux Technologies AG. Abschließend kritisierte der Aktionärsvertreter den Bezugsrechtsausschluss, da Verwässerung drohe, signalisierte jedoch weitgehende Zustimmung zu den Beschlussvorlagen der Verwaltung.
Als nächster trat Gerrit Bakker ans Mikrofon. Der Aktionär erkundigte sich nach Gefahren, die aus einer rückwirkenden Änderung der Vergütung in Italien entstehen könnten, der Bedeutung der Region für den Bau von Solarparks, dem Umsatz hinsichtlich von Dienstleistungen für Dritte bei der Capital Stage Solar Service GmbH und die Verwendung und die Erfahrungen mit chinesischen Modulen. Des Weiteren interessierte sich Herr Bakker für den durchschnittlichen Zinssatz der Verbindlichkeiten, wünschte sich nähere Angaben zur Beteiligung an der BlueTec GmbH & Co. KG sowie zu weiteren Kooperationen mit oder außerhalb von Google.
Hiernach erhielt Manfred Klein das Wort, der nach einem Lob an die Verwaltung für die unverzügliche und vollständige Zusendung aller Unterlagen sowie dem Dank an Herrn Goedhart für dessen lobenswerten Einsatz mit Blick zum Notar auf § 125 des Aktienrechts verwies. Anschließend fragte der Aktionär aus Saarbrücken nach den im Geschäftsbericht aufgeführten Aktienverkäufen seitens des Vorstandsvorsitzenden, der daraufhin versicherte, keine Aktien verkauft zu haben und erklärte, dass sich aufgrund der Kapitalerhöhung sein Anteil verringert habe.
Im weiteren Verlauf forderte Herr Klein einen Einblick in die Geschäftsordnung oder deren komplette Verlesung. Des Weiteren interessierte sich der Aktionär dafür, inwiefern die Gesellschaft von den Veränderungen betroffen sei, da sich derzeit der ganze Markt komplett drehe. Ferner erkundigte er sich, ob der Aufschwung des Unternehmens so rasant weitergehen sowie die positive Aktienkursentwicklung fortgesetzt werden könne. Schließlich erbat sich Herr Klein Stellungnahmen zur Aktienkursbewertung sowie Angaben zu den fünf größten Verlustbringern und den fünf größten Gewinnern.
Hinsichtlich des Beschlussvorschlages zu TOP 13 (ARUG-Anpassung) betonte der Aktionär, dass die Genehmigung zur Satzungsänderung einer 75prozentigen Zustimmung bedürfe und die Versendung von Mitteilungen an die Anteilseigner ausschließlich in elektronischer Form nicht akzeptabel sei. Schließlich empfahl Herr Klein die Vertagung dieser Beschlussfassung und kündigte an, falls dies nicht geschehe, werde er Widerspruch zu Protokoll geben.
Überaus kritisch sah der Aktionär aus Saarbrücken nachfolgend das Fehlen von zwei Aufsichtsratsmitgliedern auf der Hauptversammlung sowie die Rolle von Herrn Stuhlmann, der als Mitglied des Aufsichtsrats zur Wiederwahl stand. Während Herr Klein in erstem Fall ein pflichtwidriges Verhalten hinterfragte, warf er Herrn Stuhlmann vor, in diversen Gesellschaftsfunktionen „den Aktionär schon sehr viel Geld gekostet“ zu haben.
Verschiedene diesbezügliche Fragen, welche auch anhängliche Klagen enthielten, mündeten schließlich in der Forderung, die Kandidatur zurückzuziehen. Als Gegenkandidaten wurde Herr Gerrit Bakker, Diplomkaufmann aus Hamburg, vorgeschlagen. Mit dem Dank an die Mitarbeiter, den Vorstand und große Teile des Aufsichtsrats für deren Engagement sowie der Bitte um Zusendung der Vorstandspräsentation beendete Herr Klein seine erste Wortmeldung.
Nachfolgend traten noch Herr Neuling mit Fragen zum Offshore-Anteil am Gesamtgeschäft sowie den Vorteilen getriebeloser Anlagen im Windbereich und Dieter Schwarzlos ans Rednerpult, der sich für die Anzahl der Mitarbeiter und die Menge der bei TOP10 (Aktienoptionsprogramm) berechtigten Personen interessierte.
Weitere Wortmeldung und AntwortenNach einer rund 30minütigen Unterbrechung der Hauptversammlung, erhielt zunächst noch Eberhardt Knebel das Wort, bevor Herr Goedhart mit der Beantwortung der Fragen begann. Der Aktionär lobte zu Beginn seines Redebeitrags die frenetische Entwicklung und das fulminante Wachstum der Gesellschaft. Hiernach erkundigte er sich nach den Gefahren für das Geschäftsmodell durch das Projekt Dessert Tech und eine eventuelle Beteiligung daran, der nächsten Kapitalerhöhung sowie der Verwendung des dadurch erzielten Kapitals.
Wie der Vorstandsvorsitzende nachfolgend ausführte, handele es sich um die erste Dividendenzahlung, welche auch im Hinblick auf mögliche Investitionsziele einen guten Start darstelle und die Gesellschaft steigerungsfähig bleiben ließe. Des Weiteren sei kein Aktienrückkauf geplant sowie der Tagesordnungspunkt als reiner Vorratsbeschluss anzusehen. Bezüglich der gut laufenden Kooperation mit Google, ergänzte Herr Goedhart, gäbe es derzeit keine Veranlassung, sind derzeit keine weiteren Co-Investments geplant.
Da die Solarparks einen Bestandsschutz von bis zu 20 Jahren hätten, könne die Gesellschaft gut mit dem EEG-Mechanismus umgehen bzw. mit der Absenkung kalkulieren, was auch das Ausland beträfe. Der Verkauf der GBA, einem führenden Laborunternehmen für Umwelt- und Bioanalytik, erfolgte an einen Hamburger Investor, mit dem über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart worden sei. Der Verkauf war eine logische Folge der Fokussierung auf den Ausbau des IPP-Geschäftes. Die Capital Stage konnte ihren Kapitaleinsatz innerhalb von vier Jahren verdoppeln.
Bezüglich des Engagements bei Inventux sprach der Vorstandsvorsitzende von einem Reinfall, wobei er einräumte, dass zur Zeit kein Modulhersteller ein ausreichendes Geschäftsmodell habe, um schwarze Zahlen zu schreiben, was den Entschluss verstärkt habe, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen. Beim Käufer handele es sich um einen Privatmann. Rechtstreitigkeiten seien hier nicht anhängig.
Die Gefahr einer rückwirkenden Änderung der Investitionsvoraussetzungen, wie in Spanien, wo die geförderten Sonnenstunden gekappt wurden, konnte Herr Goedhart für Italien nicht ausmachen, da hier anders gefördert werde. Dagegen konnte er einen großen regionalen Schwerpunkt in Sachsen-Anhalt bestätigen und zusichern, dass die leeren Flächen in Brandenburg mit einer Kapazität von ca. 1 MWp geschlossen würden.
Zum Ausbau des Servicegeschäfts für Windparks merkte der Vorstandsvorsitzende an, dass es sich dabei um ein sehr gutes Geschäft handle, bei dem auch Dienstleistungen für Dritte geplant wären, was sich jedoch, da man nicht allein auf dem Markt sei und bislang nur die ersten Schritte unternommen hätte, nicht so einfach gestalte. Ferner habe das Unternehmen mit chinesischen Modulen der ersten Kategorie gute Erfahrungen gemacht. Auch wenn die chinesische Förder- und Geschäftspolitik unfair ist, sei laut Herrn Goedhart die Abschottung des deutschen Marktes durch Strafzölle jedoch nicht die Lösung.
Wie Herr Goedhart weiter ausführte, resultiere die Steigerung bei den immateriellen Vermögenswerten automatisch aus dem Anwachsen der Solarparks, reiche die Bandbreite bei den Zinsen bei sehr guten Rahmenbedingungen von 3,6 bis 5 Prozent und zeige die aktuelle Aktionärsstruktur der Capital Stage AG einen relativ hohen Streubesitzanteil von über 40 Prozent.
Mit Blick auf eine weitere Beteiligung bemerkte der Vorstandsvorsitzende, dass Blue Tech im Bereich Solarthermie tätig sei und die Firma gut laufe, die Capital Stage AG jedoch aufgrund der geringen Beteiligungshöhe von lediglich 10 Prozent für etwaige Käufer offen wäre. Anschließend verlas er die Struktur der Geschäftsordnung des Vorstands und sicherte deren komplette Auslegung am Wortmeldetisch zu.
Hinsichtlich der beschlossenen Energiewende gehe es nun darum, eine sachliche und nüchterne Umsetzung zu finden, betonte Herr Goedhart, der sich zudem über die Aktienkurssteigerung in 2011 gegen den Trend freute, ohne das Kursziel bzw. die Angemessenheit der Bewertung kommentieren zu wollen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Studien von M. M. Warburg & Co und der WGZ Bank, die Kursziele von 3,45 Euro bis 4,20 Euro vorgeben.
Des Weiteren legte der Vorstandsvorsitzende dar, dass Servicegesellschaft und Solarparks gewinnbringende Unternehmensteile seien, während die Inventux-Abschreibung sowie der Windpark Gauaschach zu den Verlustbringern im abgelaufenen Geschäftsjahr gehört hätten. Zur Kritik von Herrn Klein am Beschlussvorschlag zu TOP 13 verwies er sodann auf den Gesetzestext, in dem es ausdrücklich hieße, dass es gegen den Willen eines jeden Aktionärs keine elektronische Versendung geben werde.
Darüber hinaus fehlten die Herren Büll und Brinkmann nicht leichtfertig und hätten sich entschuldigt. Ferner waren im Berichtsjahr bei den Aufsichtsratssitzungen am 31. März und 17. Juni alle Mitglieder anwesend, während am 23. September mit Herrn Stuhlmann und am 8. Dezember mit Herrn Brinkmann jeweils nur ein Aufsichtsratsmitglied fehlte. Schließlich ließ Herr Stuhlmann bekanntgeben, dass er in allen Ämtern gewissenhaft gehandelt habe, bemerkte Herr Goedhart, woraufhin Herr Klein protestierte.
Beim Thema Offshore-Wind betonte der Vorstandsvorsitzende, dass dies nicht dem Geschäftsmodell der Capital Stage AG entspräche und er sich derzeit als reiner Investor auch zurückhalten würde, da die Risiken zu groß und die Renditen im Moment noch zu klein wären. Ferner seien getriebelose Anlagen wartungsärmer und brächten daher Vorteile. Insgesamt beschäftige das Unternehmen derzeit ohne Praktikanten 16 Mitarbeiter, davon jeweils acht in Hamburg und Halle. Diese Zahl, die sich bis Jahresende noch auf 20 Mitarbeiter erhöhen könnte, umfasst auch die potentiellen Kandidaten des Aktienoptionsprogramms.
Die Antwortrunde abschließend sagte Herr Goedhart, dass die Capital Stage AG versuchen werde ihr Volumen auszubauen, es keine Bedrohung des Geschäftsmodells durch das Dessert Tech-Projekt gäbe, sich daran auch nicht beteiligt werde und es derzeit keine Pläne für eine weitere Kapitalerhöhung gäbe, da noch 30 Mio. Euro aus der letzten Kapitalerhöhung investiert werden könnten.
Abschließende DiskussionIn der Folge kam es noch zu einigen Wortwechseln zwischen Herrn Klein auf der einen Seite und dem Versammlungsleiter Dr. Krüper und dem Notar Dr. Pfeiffer auf der anderen Seite über die Rolle des Notars bei dieser Hauptversammlung, der richtigen Vorgehensweise bezüglich der Änderungsanträge (Wahlen zum Aufsichtsrat) sowie der Anträge zur Geschäftsordnung (Vertagung von TOP 13). Zudem erbat sich der Aktionär bei einer weiteren Wortmeldung eine Kopie der Geschäftsordnung des Vorstands und die Antwort auf die Frage, ob gegen Herrn Stuhlmann in irgendeiner Weise ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren laufe. Schließlich gab Herr Klein, nachdem er die schriftliche Abgabe der noch offenen Fragen mit Bezug auf das Aktienrecht abgelehnt hatte, Widerspruch zu Protokoll des Notars.
AbstimmungenGegen 14:35 Uhr verkündete Dr. Krüper den Schluss der Debatte und rief zur Abstimmung auf. Die Präsenz auf der Hauptversammlung hatte sich leicht auf 31.419.357 Stückaktien entsprechen 64,92 Prozent des Grundkapitals verringert.
Beim vorgezogenen Antrag von Herrn Klein auf Absetzung von TOP 13 kam es zu 250 Ja-Stimmen, 5.000 Enthaltungen und rund 950.000 Gegenstimmen sowie zu Meinungsverschiedenheiten über die Korrektheit der Abstimmungsboxen und zum Vorwurf seitens des antragstellenden Aktionärs, der Notar sei rechtsberatend tätig geworden. Der Antrag auf Einzelentlastung der Aufsichtsratsmitglieder fand nicht die von der Verwaltung geforderte 10prozentige Zustimmung.
Nachfolgend wurde sämtlichen Beschlussvorschlägen der Verwaltung bei max. 58.338 Gegenstimmen (TOP 6b) und 228.495 Enthaltungen (TOP 5, 8, 9 und 10) mit mindestens 99,81 Prozent zugestimmt. Im Einzelnen wurden die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 5), die Wahlen zum Aufsichtsrat (TOP 6) sowie die Wahl der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2012 (TOP 7) beschlossen.
Ferner wurde den Beschlussvorschlägen der Verwaltung zur Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals mit Bezugsrechtsausschluss (TOP 8), zur Ermächtigung zur Ausgabe von Options-, Wandel- und/oder Gewinnschuldverschreibungen sowie zur Schaffung eines neuen bedingten Kapitals II (TOP 9), zur Schaffung eines neuen Bedingten Kapitals III sowie zur Ermächtigung zur Auflage eines Aktienoptionsprogramms 2012 (TOP 10), zur Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien (TOP 11), zur Zustimmung zu einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Gesellschaft und der Capital Stage Solar Service GmbH (TOP 12) sowie zur Anpassung der Satzung an das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (TOP 13) zugestimmt.
Die Hauptversammlung konnte um 16:30 Uhr offiziell beendet werden.
Fazit und eigene MeinungDie diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Capital Stage AG darf aufgrund der äußerst erfreulichen und erfolgreichen Unternehmens-, Geschäfts- und Aktienkursentwicklung als gelungen bezeichnet werden. So erwirtschaftet Deutschlands größter Solarparkbetreiber mit seinen 19 Solar- und Windparks und einer Kapazität von 105 MW Kapazität nicht nur saubere Energie, sondern auch kontinuierliche Erträge.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr gelangen Umsatz- (plus 173 Prozent) und Ergebnissteigerungen (plus 194 Prozent), konnte das Eigenkapital im Vergleich zum Vorjahr von 63 auf 92 Mio. Euro erhöht werden und lieferte eine Eigenkapitalquote von 36,7 Prozent zum 31. Dezember 2011 eine solide Basis für weiteres Wachstum, welches auch durch die im Februar 2012 durchgeführte Kapitalerhöhung generierten Eigenmittel in Höhe von rund 50 Mio. Euro finanziert werden kann.
Nicht zuletzt konnten sich die Anteilseigner der Capital Stage AG im Berichtsjahr über einen Kursanstieg von 57 Prozent freuen, was angesichts des schwierigen Börsenumfelds umso höher zu bewerten ist. Die Capital Stage-Aktie bleibt weiterhin ein interessantes Investment für private und institutionelle Anleger, da die Gesellschaft auf die positive Entwicklung bei den Erneuerbaren Energien setzt, welche mit der beschlossenen Energiewende nochmals Auftrieb erhielt, und zudem attraktive Renditen mit einem begrenzten Risiko verbindet.
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Veröffentlichungsdatum:
05.07.2012
-
12:25
Redakteur:
bdi