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HV-Bericht Hawesko Holding AG - Hawesko wächst weiter zweistellig

Am 18. Juni 2012 fand in Hamburg die ordentliche Hauptversammlung der Hawesko Holding AG statt. Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft einmal mehr das beste operative Ergebnis der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet. Rund 650 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Operettenhaus eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft, auch vor dem Hintergrund der internationalen Expansion, zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Franz Jürgen Säcker eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Alexander Margaritoff.


Bericht des Vorstands

Der Vorstandsvorsitzende Alexander Margaritoff ging zunächst auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des letzten Jahres ein. Für die deutsche Wirtschaft war 2011 wieder ein sehr erfolgreiches Jahr. Nachdem zunächst nur von einem mäßigen Wachstum ausgegangen wurde, konnte die Wirtschaft an die positive Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 3,0 Prozent zu und auch der private Konsum verbesserte sich um 1,5 Prozent. Mit 1,9 Prozent stieg der Weinkonsum in Deutschland stärker als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Hawesko legte im Inland einmal mehr überproportional um 6 Prozent auf 353 Mio. Euro zu. Der Auslandsumsatz kam laut Herrn Margaritoff sogar um 32 Prozent auf 58 Mio. Euro voran. Insgesamt erwirtschaftete die Gesellschaft ein Umsatzwachstum von 8,9 Prozent auf 411 Mio. Euro und damit einen neuen Umsatzrekord. Positiv wertete der Vorstandsvorsitzende die Tatsache, dass der Zuwachs von allen Vertriebskanälen getragen wurde. Das EBIT erreichte mit 26,7 Mio. Euro ebenfalls das höchste Niveau der Firmengeschichte.

Anschließend ging Finanzvorstand Ulrich Zimmermann näher auf die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres ein. Nach seiner Ansicht erzielte das Unternehmen in 2011 wieder ein gutes Ergebnis, da der Schwung aus 2010 bis weit in das Jahr 2011 anhielt. Das Großhandelssegment erholte sich weiter, speziell in der ersten Jahreshälfte. Jacques‘ Weindepot erwirtschaftete erneut flächenbereinigte Zuwächse. Darüber hinaus erfolgte im vergangenen Jahr die Eröffnung acht neuer Standorte, teilte Herr Zimmermann mit. Bedingt durch zahlreiche Neukunden und die Aktivitäten auf dem schwedischen Markt entwickelte sich auch der Versandhandel erfolgreich.

Insgesamt sah Herr Zimmermann Hawesko besser aufgestellt denn je, womit die Voraussetzungen für künftiges Wachstum geschaffen wurden. Im abgelaufenen Jahr gelang dem Unternehmen ein Umsatzplus von 8,9 Prozent auf 411,4 Mio. Euro. Das Großhandelssegment erreichte ein Wachstum von 11,9 Prozent, das vor allem aus der starken Nachfrage nach hochwertigen Bordeauxweinen im ersten Halbjahr und der guten Konsumstimmung im Inland resultierte. Beim stationären Weinhandel zeigte sich ein Anstieg von 5,4 Prozent. Laut Herrn Zimmermann beruhte das Wachstum auf der Akquise von Neukunden und der Erweiterung des Filialnetzes. Die verstärkten Aktivitäten in Schweden und der Ausbau des Onlinegeschäfts sowie weitere Neukunden führten zu einem Umsatzanstieg im Versandhandel um 8,1 Prozent.

Obwohl der Personalaufwand von 37,2 auf 40,3 Mio. Euro anstieg, sank die Personalaufwandsquote leicht auf 9,8 Prozent. Der verstärkte Markteintritt in Schweden und die intensivierte Neukundengewinnung führte zu einem Anstieg der Werbeaufwendungen um 3,2 Mio. Euro auf 34,0 Mio. Euro. Allerdings spiegelte sich dies kaum in der Werbekostenquote nieder, diese legte nur marginal auf 8,3 Prozent zu. Im letzten Jahr gewann Hawesko allein 230.000 Neukunden, von denen 21.000 auf die Aktivitäten in Schweden entfielen. Angesichts der zunehmenden Tätigkeiten in Schweden musste Hawesko einen Anstieg der Versandkostenquote auf 3,7 Prozent verkraften. Bei einem EBIT von 26,7 Mio. erwirtschaftete Hawesko eine EBIT-Rendite von 6,5 Prozent.

Der Umsatz im stationären Facheinzelhandel erhöhte sich um 5,4 Prozent auf 122,2 Mio. Euro, wobei sich das flächenbereinigte Wachstum auf 3,9 Prozent belief. Bedingt durch eine bessere Handelsmarge stieg das EBIT nach Aussage von Herrn Zimmermann von um 7,8 Prozent von 13,7 auf 14,7 Mio. Euro.

Das Segment Großhandel wuchs um 11,9 Prozent auf 181,0 Mio. Euro, so der Finanzvorstand. Besonders die Tochtergesellschaft Château Classic trug zu diesem Wachstum bei, auch wenn sich im letzten Quartal eine Abschwächung einstellte. Unterstützend wirkten die Aktivitäten zum 30-jährigen Jubiläum der Wein-Wolf-Gruppe. Die Jubiläumskosten und die notwendigen Aufwendungen für die Anpassung der Struktur an das höhere Geschäftsvolumen führten jedoch zu einem Rückgang beim EBIT von 9,5 auf 9,2 Mio. Euro.

Auch der Versandhandel erzielte ein Umsatzwachstum von 8,1 Prozent auf 108,2 Mio. Euro. Getragen wurde der Anstieg durch die Gewinnung von rund 130.000 Neukunden. Der Anteil des Internetgeschäfts legte weiter von 20 auf jetzt 25 Prozent zu. Das Segment erreichte eine bessere Handelsmarge und trotz der Anlaufverluste in Schweden konnte das EBIT von 7,1 auf 7,7 Mio. Euro ausgeweitet werden.

Wie Herr Zimmermann weiter ausführte, blieb das Ergebnis vor Steuern mit 26,3 Mio. Euro hinter dem Vorjahreswert zurück. Allerdings war das Ergebnis im Vorjahr noch durch den Verkauf der Beteiligung an Majestic Wine in Höhe von 3,3 Mio. Euro positiv befeuert. Bei einem Nettofinanzaufwand von 0,5 Mio. Euro stellte sich der Jahresüberschuss auf 17,9 Mio. Euro entsprechend einem Ergebnis je Aktie von 1,99 Euro.

Durch den Gewinn stieg das Eigenkapital auf 95,7 Mio. Euro und die Eigenkapitalquote blieb nach Ansicht von Herrn Zimmermann mit 44 Prozent auf einem hohen Niveau. Der geplante überproportionale Anstieg beim Vorratsvermögen ließ den operativen Cashflow von 21,8 auf 16,9 Mio. Euro schmelzen. Nach der regulären Dividende von 1,50 Euro im vergangenen Jahr soll nun eine Dividende von 1,60 Euro vorgeschlagen werden. Laut Herrn Zimmermann bedeutet dies bereits die neunte Anhebung in Folge. Darüber hinaus bleibt die Ausschüttung für die meisten Anleger steuerfrei, betonte der Finanzvorstand.

Für das laufende Jahr erwartete Herr Zimmermann im Segment Großhandel mit Ausnahme von Château Classic leichte Steigerungen. Bei den hochwertigen Bordeauxweinen rechnete er dagegen mit einem signifikanten Rückgang. Im Bereich Facheinzelhandel ging er ebenso wie im Versandhandel von einem mittleren einstelligen Zuwachs aus, nicht zuletzt bedingt durch fünf Neueröffnungen. Durch die Ausweitung des Geschäfts in Schweden sowie die erstmalige Einbeziehung von Wein & Vinos erwartete er in Summe im Versandhandel jedoch ein Umsatzplus zwischen 30 und 40 Prozent. So soll in Summe auch der Umsatz im Konzern klar zweistellig wachsen, betonte Herr Zimmermann.

Für das EBIT prognostizierte er ebenfalls ein deutlich zweistelliges Wachstum, auch hervorgerufen durch die Auslieferung des 2009-er Bordeaux-Jahrgangs. Beim Finanzergebnis und den Minderheitenanteilen rechnete er mit einer Belastung von jeweils rund 1 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund ging der Finanzvorstand beim Jahresüberschuss lediglich von einer einstelligen Wachstumsrate aus. Für 2013 erhoffte er sich dann ein weiteres Umsatz- und Ergebnisplus. Den Free Cashflow sah er im laufenden Jahr bei 7 bis 8 Mio. Euro und im kommenden Jahr wieder bei über 20 Mio. Euro, so dass er für die Dividende zumindest ein gleich bleibendes Niveau erwartete.

Herr Margaritoff widmete sich anschließend den Entwicklungen im Weinmarkt. Nach seinen Worten besteht ein klarer Trend weg von Bier und Spirituosen hin zu Wein. Zudem zeichnet sich auf den wichtigen Weinmärkten ein Trend zu höherwertigen Weinen ab. Nachdem der weltweite Weinkonsum zwischen 2006 und 2010 bereits um 4,5 Prozent zulegte, soll sich der Konsum bis 2015 um weitere 6 Prozent auf 34,1 Mrd. Flaschen erhöhen. Wein steht dabei für viele Konsumenten für Kultur und Lebensart und speziell in den Schwellenländern führt dieser Trend zu einem rasanten Wachstum. Laut Herrn Margaritoff steigen auch die Ansprüche der Konsumenten kontinuierlich.

Selbst in Deutschland ist dieser Trend erkennbar und so legte der durchschnittliche Preis je Flasche Wein um 4 Prozent auf allerdings noch „erschreckend niedrige“ 1,97 Euro zu. Entsprechend positiv wertete der Vorstandsvorsitzende diese Entwicklung für Hawesko, da die Gesellschaft über ein weltweit einzigartiges Angebot verfügt. Zum zwölften Mal in Folge konnte das Unternehmen Marktanteile hinzugewinnen. Diese positive Entwicklung sah Herr Margaritoff der Firmenstrategie geschuldet, die den bestmöglichen Service für den Kunden und qualitativ beste Weine zu fairen Preisen bietet.

Durch zahlreiche Verbesserungen konnten die Kundenzahlen erneut kräftig ausgeweitet werden. Auch die teilweise Umstellung der Vertriebsmannschaft im Großhandel hin zu festangestellten Mitarbeitern wirkte sich positiv aus, teilte Herr Margaritoff mit. Im Segment Versandhandel stieg der aktive Kundenstamm um fast 10 Prozent und selbst bei Carl Tesdorpf gelang eine Umsatzsteigerung um gut 6 Prozent.

Im Ausland erhöhte sich der Umsatz um fast ein Drittel auf 58 Mio. Euro. Sehr zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende mit der Entwicklung in Schweden. Mit 21.000 neuen Kunden erzielte man im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von 4,8 Mio. Euro. In Schweden soll relativ schnell die kritische Masse erreicht werden, um profitabel arbeiten zu können. Nach Ansicht von Herrn Margaritoff könnte dies im kommenden Jahr der Fall sein. Auf mittlere Sicht hielt er in Schweden einen Marktanteil von 2 Prozent für realistisch.

Auch in Deutschland sah Herr Margaritoff Hawesko hervorragend positioniert und so hielt er auch im laufenden Jahr ein Umsatz- und Ergebnisplus für möglich. Als zunehmende Konkurrenz wertete er Discounter, die immer häufiger auch hochwertige Weine im Sortiment führen. Die größte Herausforderung stellt nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden jedoch das Internet dar. Um auf diese Herausforderung zu reagieren, wurde im Bereich stationärer Handel eine neue Webseite erstellt und das mobile Web-Angebot gestartet. Der Großhandel investierte in eine neue IT-Infrastruktur, um den bestehenden Wettbewerbsvorteil auszubauen.

Vom Wandel am stärksten betroffen ist jedoch der Bereich Versandhandel. So wurde bereits der Internetauftritt kundenfreundlicher gestaltet und eine App entwickelt, die die Kunden über aktuelle Angebote informiert. Fast 30 Prozent aller Aufträge im Versandhandel kommen über das Internet, in den nächsten Jahren erwartet Herr Margaritoff bereits einen Anteil von 50 Prozent. Den Anforderungen trug Hawesko auch Rechnung durch den Erwerb von 70 Prozent an Wein & Vinos. Das Unternehmen wächst jährlich mit 30 bis 40 Prozent und erzielt eine EBIT-Marge von mehr als 10 Prozent. Wein & Vinos gewinnt seine Kunden fast ausschließlich über das Internet und kann so auch relativ kleine Aufträge profitabel abwickeln, stellte der Vorstandsvorsitzende klar.

Bis Ende Mai 2012 legte der Umsatz laut Herrn Margaritoff um gut 12 Prozent zu. Auch das operative Ergebnis verbesserte sich im zweistelligen Bereich, womit die Zahlen im Rahmen der Erwartungen lagen. Die erfreulichen Zahlen spiegeln sich nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden in der Aktienentwicklung, denn der Kurs hält sich trotz rückläufiger Börsen bei rund 36 Euro. Auch die erneute Dividendenerhöhung auf 1,60 Euro dürfte einen positiven Einfluss haben. Angesichts der hervorragenden Zahlen dankte Herr Margaritoff allen Mitarbeitern und Partnern für die geleistete Arbeit. Mit ihrer Hilfe wird es gelingen, Hawesko auch in 2012 ein gutes Stück voranzubringen, zeigte sich Herr Margaritoff zum Ende seiner Ausführungen überzeugt.


Allgemeine Diskussion

Tilo Freiherr von Kap-Herr als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e. V: (SdK) hob das beste operative Ergebnis der Firmengeschichte sowie die erfreuliche Aktienentwicklung und die erneute Dividendenerhöhung positiv hervor. Deshalb rief er dem Vorstand und allen Mitarbeitern ein „Weiter so“ entgegen. Thematisiert wurde von ihm das avisierte Umsatzziel von 500 Mio. Euro. Im laufenden Jahr wird die Grenze von 500 Mio. Euro wohl nicht erreicht, da Hawesko vor allem auf ertragreiches Wachstum setzt, betonte Herr Margaritoff.

Sowohl Herr von Kap-Herr als auch später Dr. Kraus erbaten nähere Informationen zum Erwerb der Beteiligung an Wein & Vinos. Nach Angabe von Herrn Margaritoff halten die beiden Gründer jeweils noch 15 Prozent an Wein & Vinos. Hawesko verfügt zwar über eine Kaufoption auf die restlichen Anteile, allerdings erst in einigen Jahren. Als besonderes Merkmal an Wein & Vinos stellte der Vorstandsvorsitzende heraus, dass es das Unternehmen geschafft hat, Neukunden sehr günstig zu gewinnen und im Zusammenspiel mit einer schlanken Organisation profitabel zu arbeiten.

Der Erwerb wurde laut Herrn Zimmermann annähernd zu 100 Prozent über Kredite finanziert. Diese sollen in den nächsten fünf Jahren getilgt werden. zunächst einmal wird sich der Zinsaufwand im laufenden Jahr um rund 0,7 Mio. Euro auf etwa 1,0 Mio. Euro erhöhen. Durch die dann einsetzende Tilgung wird sich der Zinsaufwand in den kommenden Jahren wieder reduzieren. Der immaterielle Vermögenswert von 17,6 Mio. Euro spiegelt den Cashflow des Kundenstamms in den nächsten Jahren wider. Daneben gab es noch einen derivativen Firmenwert, da einige Assets nicht bilanziert werden können, so Herr Zimmermann.

Etwas kritisch sah der SdK-Vertreter den Anstieg der Werbeausgaben und den Rückgang der EBIT-Marge. Die Werbekosten haben zwar um 3,2 Mio. Euro zugelegt, jedoch machte dies bezogen auf den Umsatz lediglich einen Anstieg der Werbequote von 8,2 auf 8,3 Prozent aus, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Die höheren Werbeausgaben waren vor allem durch das Engagement in Schweden begründet. Auch der Rückgang der EBIT-Marge war zum Großteil der Aktivität in Schweden geschuldet, die im letzten Jahr einen Verlust von rund 1 Mio. Euro verursachte. Allerdings konnten 21.000 Neukunden gewonnen werden und Herr Margaritoff zeigte sich zuversichtlich, diese Zahl im laufenden Jahr noch zu übertreffen. Insgesamt geht Hawesko sehr sorgsam mit dem Werbebudget um, neue Kunden sollen sich spätestens nach drei Jahren rechnen. Die im vergangenen Jahr gewonnenen Neukunden sah Herr Margaritoff als gute Investition und Grundlage für zukünftiges Wachstum.

Nach dem Verkauf der Beteiligung an Majestic Wine bat der SdK-Sprecher um Auskünfte zum weiteren Vorgehen in Großbritannien. Herr Margaritoff hielt Großbritannien für einen sehr interessanten Markt. Derzeit bestehen jedoch wirtschaftliche Probleme und der Staat hat die Steuern auf alkoholische Getränke erhöht. Da sich der Wettbewerb aktuell sehr ausgeprägt darstellt, bestehen von Seiten der Hawesko keine konkreten Pläne für ein erneutes Engagement in Großbritannien. Angesprochen auf den Anstieg des Vorratsvermögens erklärte Herr Zimmermann, dieser Anstieg wurde angesichts antizipierter Preiserhöhungen bewusst in Kauf genommen.

Ebenso wie Herr von Kap-Herr verlangte RA Dr. Steffen Kraus von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V. (DSW) zusätzliche Informationen zum Engagement in Schweden. Laut Herrn Margaritoff bestehen in Schweden strikte Gesetze, was den Verkauf alkoholischer Getränke angeht. Von Monopolseite wird durchaus versucht, Hawesko hin und wieder Steine in den Weg zu legen. Für das laufende Jahr ging der Vorstandsvorsitzende von einem erneuten Verlust von Höhe von 1 Mio. Euro aus, um einen entsprechenden Kundenstamm aufzubauen. Sollte es von Nutzen sein, dann könnte auch noch in 2013 stark auf Neukundengewinnung gesetzt werden. Entsprechend wollte sich Herr Margaritoff noch nicht konkret äußern, welches Ergebnis in 2013 für Schweden zu erwarten ist.

Weitere Fragen des Aktionärsvertreters drehten sich um das Engagement in der Schweiz und in Österreich. Seit gut drei Jahren ist Hawesko in der Schweiz schon erfolgreich im Großhandel unterwegs, konstatierte Herr Margaritoff. Da es in der Schweiz kaum Billigweine gibt, hielt er das Land für einen sehr interessanten Markt und er konnte sich durchaus vorstellen, dort auch im Bereich stationärer Facheinzelhandel aktiv zu werden. In Österreich verfügt die Gesellschaft lediglich über vier Filialen, verdient damit aber auch 0,1 Mio. Euro. Da man im Hinblick auf die Standortwahl sehr kritisch ist, konnten bisher noch keine weiteren attraktiven Standorte generiert werden. Abschließend gratulierte Herr von Kap-Herr dem Vorstandsvorsitzenden zu dessen 30-jährigem Firmenjubiläum.

Dr. Kraus zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit den vorgelegten Zahlen. Besonders hob er die bereits neunte Anhebung der Dividende in Folge hervor. Nach den Verlusten der Vorjahre interessierte ihn die aktuelle Entwicklung bei Carl Tesdorpf. Mit dem Umbau bei Carl Tesdorpf war der Vorstandsvorsitzende sehr zufrieden, da sich die Gesellschaft nun wieder in der Gewinnzone befindet.

Informationsbedarf meldete Dr. Kraus im Hinblick auf die gestiegenen Rechts- und Beratungskosten an. Rechts- und Beratungskosten fallen in durchaus vielen Bereichen an, erklärte Herr Zimmermann. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultierte weitgehend aus dem Erwerb der Wein & Vinos GmbH. Entsprechend rechnete er im laufenden Jahr wieder mit einem Rückgang. Des Weiteren wollte Dr. Kraus die Anzahl der verkauften Flaschen im extrem hochpreisigen Segment über 1.000 Euro wissen. Der Vorstandsvorsitzende konnte zwar nicht die genaue Anzahl nennen, die Stückzahl bewegt sich aber schon im vierstelligen Bereich, wovon der Großteil im Ausland abgesetzt wird.

Eine weitere Frage beschäftigte sich mit der Anpassung der Strukturen im Segment Großhandel. Da der Großhandel in den letzten Jahren immer sehr stark gewachsen ist, musste eine Anpassung bei Management und Mitarbeitern vorgenommen werden, um den Anforderungen weiter gerecht zu werden. Darüber hinaus wurde auch ein neues IT-System eingeführt, das nun erfolgreich gestartet ist, berichtete Herr Siebdrat.


Abstimmungen

Nach dem Ende der allgemeinen Aussprache leitete der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Säcker direkt zu den Abstimmungen über. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 13.708.934,14 Euro, eingeteilt in 8.983.403 Aktien waren 6.782.579 Aktien entsprechend 75,5 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst. Dies waren die Ausschüttung einer Dividende von 1,60 Euro (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) und die Wahl von PricewaterhouseCoopers zum Abschlussprüfer (TOP 5).


Fazit und eigene Meinung

Die Hawesko Holding AG hat das vergangene Geschäftsjahr einmal mehr erfolgreich abgeschlossen. Umsatz und operatives Ergebnis erreichten neue Höchststände. Ohne den positiven Sondereffekt aus 2010 durch den Beteiligungsverkauf an Majestic Wine hätte auch der Jahresüberschuss einen neuen Rekordwert hingelegt. Angesichts dieser positiven Entwicklung durften sich die Aktionäre über eine erneute Anhebung der regulären Dividende auf 1,60 Euro freuen.

Auch der Start ins neue Jahr verlief erfolgreich. Mit der Mehrheitsübernahme von Wine & Vinos ist Hawesko ein guter Fang gelungen. Auch bedingt durch diesen Akquisitionseffekt sollen Umsatz und operatives Ergebnis im Gesamtjahr zweistellig zulegen. Nach fünf Monaten belief sich das Umsatzplus auf 12 Prozent und auch das operative Ergebnis legte zweistellig zu. Im Gesamtjahr rechnen wir mit einem Umsatz von 456 Mio. Euro und einem EBIT von 30,0 Mio. Euro. Beim Jahresüberschuss erwartet der Verfasser einen Anstieg auf 19,6 Mio. Euro entsprechend 2,18 Euro je Aktie. Vor dem Hintergrund des bestehenden Trends zu hochwertigen Weinen, verbunden mit der hervorragenden Positionierung der Gesellschaft, stellt die Hawesko-Aktie eine attraktive Anlagemöglichkeit dar, zumal die Aktie dem Anleger auch noch eine 4,5-prozentige steuerfreie Dividendenrendite beschert.


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Veröffentlichungsdatum: 20.06.2012 - 11:21
Redakteur: tre
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