Am 24. November 2011 fand in Hennef die ordentliche Hauptversammlung der CONET Technologies AG für das Geschäftsjahr 2010/11 (bis 31.3.) statt. Rund zehn Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich in den Räumen der Gesellschaft eingefunden, um sich nach der immensen Gewinnsteigerung über die weiteren Zukunftsaussichten des Unternehmens zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Gerd Jakob eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Zeyen.
Bericht des VorstandsEingangs bescheinigte Herr Zeyen dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 eine insgesamt erfreuliche Entwicklung. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich dabei auf rund 1,8 Mio. Euro. Zudem verbuchte das Unternehmen noch ein außerordentliches Ergebnis aus der anteiligen Auflösung von Steuerrückstellungen, die aufgrund einer drohenden Inanspruchnahme aus Haftungsbescheiden gebildet worden waren. Dadurch kletterte das Ergebnis vor Steuern auf rund 2,1 Mio. Euro, was der Vorstandsvorsitzende als dramatisch gute Entwicklung bezeichnete. Zur genaueren Erläuterung der Zahlen übergab er dann das Wort an seinen Vorstandskollegen Wilfried Pütz.
Laut Herrn Pütz gelang CONET im vergangenen Geschäftsjahr ein deutlicher Schritt nach vorne. Bei knapp 46 Mio. Euro konnte die Gesamtleistung um rund ein Drittel gesteigert werden. Das Wachstum gelang dabei sowohl akquisitorisch durch die Übernahme der weisser + böhle GmbH in Ludwigsburg als auch durch die positive Weiterentwicklung des bestehenden Geschäfts. Im Zuge der kräftigen Geschäftsausweitung musste die Gesellschaft verstärkt Fremdleistungen in Anspruch nehmen, was zu einem Anstieg des Materialaufwands um gut 6 Mio. Euro führte. Auch der Personalaufwand habe sich im letzten Geschäftsjahr um gut 2 Mio. Euro erhöht, berichtete Herr Pütz.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag bei rund 1,8 Mio. Euro und damit um nahezu 1,7 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau. Nach Meinung von Herrn Pütz hatte CONET in den Vorjahren unterdurchschnittliche Ergebnisse erwirtschaftet, was jedoch im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise zu sehen war. Durch das außerordentliche Ergebnis von gut 0,3 Mio. Euro erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern auf 2,1 Mio. Euro. Nach Abzug der Steuern von über 0,8 Mio. Euro verblieb schließlich ein Jahresüberschuss von 1,3 Mio. Euro. Wie Herr Pütz weiter ausführte, wies die Gesellschaft im Konzern einen Bilanzgewinn von rund 2,2 Mio. Euro aus.
Die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres war einerseits durch Konsolidierungseffekte im Zuge der Übernahme von weisser + böhle und andererseits durch die erstmalige Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) geprägt, wie der Vorstand mitteilte. Die Zuwächse im Anlage- und Umlaufvermögen waren weitgehend auf die getätigte Akquisition zurückzuführen. Mit 0,22 Mio. Euro wurden auch erstmals aktive latente Steuern bilanziert. Vor allem durch die Kapitalerhöhung wuchs das Eigenkapital um gut 2,3 auf 8,3 Mio.
Euro. Laut Herrn Pütz entwickelten sich die Rückstellungen dagegen äußerst moderat. Ein massiver Anstieg war jedoch bei den Verbindlichkeiten zu verbuchen, was vor allem auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen war.
Die Bilanzsumme legte den weiteren Angaben zufolge auf etwa 21 Mio. Euro zu nach lediglich knapp 14 Mio. Euro im Vorjahr. Als Folge der Kapitalerhöhung stieg das gezeichnete Kapital auf 2,82 Mio. Euro. Trotzdem sank die Eigenkapitalquote um 2 Prozentpunkte auf 42 Prozent. Mit dieser Quote zeigte sich Herr Pütz aber äußerst zufrieden. Bei einem Ergebnis je Aktie von 0,46 Euro sollen 0,10 Euro an die Vorzugsaktionäre ausgeschüttet werden. Sehr gut leben kann der Vorstand auch mit einem Finanzmittelfonds von 2,9 Mio. Euro, wodurch er CONET für die Zukunft mit ausreichend Liquidität ausgestattet sieht.
Anschließend kam Herr Zeyen kurz auf das Thema Aktie zu sprechen. Bei einem geringen Handel pendelte die Aktie demnach um den Kurs von 6 Euro mit einer leichten Erhöhung auf 6,20 Euro in den letzten Wochen. Die Gruppe bestehe derzeit aus der CONET Solutions GmbH, der CONET Business Consultants GmbH, in der die SAP-Bereiche von CONET Solutions und weisser + böhle zusammengeführt wurden, der CONET Services AG und der ACCELSIS Technologies GmbH, informierte der Vorstandsvorsitzende.
Mit aktuell rund 400 Mitarbeitern soll im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 bei positivem Verlauf ein Umsatz von bis zu 60 Mio. Euro erzielt werden. Auf jeden Fall werde dieser deutlich über der Marke von 50 Mio. Euro liegen, betonte Herr Zeyen. Beim Ergebnis vor Steuern erwartet er einen Anstieg auf rund 2,7 Mio. Euro nach um Sondereffekte bereinigten 1,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Das Ergebnis vor Steuern belief sich im ersten Halbjahr auf 0,9 Mio. Euro. Der Vorstandsvorsitzende wies jedoch darauf hin, dass sich das erste Halbjahr gegenüber der zweiten Jahreshälfte immer deutlich schwächer entwickelt. Wie er weiter ausführte, deckt der jetzige Auftragsbestand bereits 80 Prozent des geplanten Rohertrags ab. Im ersten Halbjahr lag die CONET Solutions GmbH leicht über Plan, und Herr Zeyen zeigte sich zuversichtlich, dass dies auch für das Gesamtjahr gelten wird. Auch der Bereich CONET Business Consultants erreichte im ersten Halbjahr die ambitionierten Planziele, und auch hier zeigte sich der Vorstandsvorsitzende hoffnungsfroh, das Planergebnis für das zweite Halbjahr zu übertreffen.
Nicht ganz so zufrieden war Herr Zeyen mit den kleineren Einheiten. So lag die ACCELSIS Technologies GmbH im ersten Halbjahr unter Plan. Zu Belastungen kam es hier vor allem durch das Großprojekt mit der Stadt München, und so dürfte es auch im Gesamtjahr zu einer Planunterschreitung kommen, mutmaßte der Vorstandsvorsitzende. Bei der CONET Services AG erwartet er im Gesamtjahr eine Unterdeckung von 150.000 Euro. Durch eine Überarbeitung und Veränderungen am Geschäftsmodell in der zweiten Jahreshälfte sollen jedoch zukünftig wieder bessere Ergebnisse erwirtschaftet werden.
Insgesamt sieht Herr Zeyen die Marktnachfrage weiterhin auf einem hohen Niveau. Als größte Herausforderung wertet er die Rekrutierung von geeigneten Fachkräften. Immerhin hat die Gesellschaft derzeit selbst über 30 Stellen ausgeschrieben. Aus diesem Grund sollen neue Initiativen gestartet werden, um sich noch besser für neue Mitarbeiter zu positionieren. Abschließend zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich, das angekündigte Ergebnis vor Steuern von 2,7 Mio. Euro im laufenden Geschäftsjahr zu erreichen.
AbstimmungenNach einer kurzen Einlage von Herrn Müller konnte Dr. Jakob in Ermangelung weiterer Fragen direkt zu den Abstimmungen überleiten. Zuvor stellte er die Präsenz auf der Hauptversammlung fest. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 2,82 Mio. Euro, eingeteilt in 1,65 Millionen Stammaktien und 1,17 Millionen Vorzugsaktien, waren demnach sämtliche Stammaktien und 663.184 Vorzugsaktien vertreten. In der Summe belief sich die Präsenz damit auf 82,03 Prozent.
Sämtliche Beschlüsse wurden im Folgenden einstimmig gefasst. Abgestimmt wurde dabei über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,10 Euro je Vorzugs- und von 0,08 Euro je Stammaktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 5) sowie über die Wahl der DHPG Dr. Harzem & Partner KG zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011/12 (TOP 6).
Fazit und eigene MeinungBei der CONET Technologies AG kann man auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2010/11 zurückblicken. Nach den eher schwächeren Jahren im Zuge der Wirtschaftskrise ist die Gesellschaft zu höherer Profitabilität zurückgekehrt. Darüber hinaus profitierte das Unternehmen auch noch von einem positiven Einmaleffekt, der das Ergebnis noch weiter voranbrachte. So konnte CONET für das vergangene Jahr ein Ergebnis je Aktie von 0,46 Euro ausweisen.
Der Start ins laufende Jahr verlief ebenfalls vielversprechend. So brachte das erste Halbjahr eine deutliche Ergebnisverbesserung. Auch ohne Sondereffekt soll das Ergebnis vor Steuern von 2,1 auf 2,7 Mio. Euro zulegen. Nach einer hohen Steuerbelastung im vergangenen Jahr sollte die Steuerquote im Geschäftsjahr 2011/12 zumindest auf 35 Prozent sinken. Dadurch ist mit einem Ergebnis je Aktie jenseits der Marke von 0,60 Euro zu rechnen, was das KGV in einen einstelligen Bereich drückt.
Angesichts der guten Finanzausstattung scheint ebenfalls eine weitere Dividendenerhöhung wahrscheinlich. Da man bei der Gesellschaft auch im Folgejahr von einer positiven Geschäftsentwicklung ausgeht, bietet die CONET-Aktie auf dem aktuellen Kursniveau eine interessante Anlagemöglichkeit. Bei etwaigen Engagements ist jedoch der geringe Handel in der Aktie zu beachten.
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Veröffentlichungsdatum:
30.01.2012
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12:03
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