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HV-Bericht GSC Holding AG (vormals GSC Info und Beteiligungen AG) - Vordringlich ist es nun, eine strategische Planung für die Zukunft zu entwickeln
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der GSC Holding AG fand am 21.7.2011 im Hotel NIKKO in Düsseldorf statt. Etwa 40 Aktionäre und Gäste hatten sich dort eingefunden, darunter Matthias Wahler von GSC Research, als der Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Paulsen die Versammlung um 14 Uhr eröffnete.

Zunächst informierte Herr Paulsen darüber, dass sein Aufsichtsratskollege Georg Geiger sein Amt am 18.5.2011 niedergelegt hat. Seitdem besteht das Gremium nur noch aus zwei Personen. Auf die gerichtliche Bestellung eines Nachfolgers haben er und seine Kollegen dennoch bewusst verzichtet, da für die Hauptversammlung ohnehin Aufsichtsratswahlen vorgesehen waren.

Weiterhin stellte der Versammlungsleiter fest, dass der Vorstand mit den Herren Matthias Schrade und Alexander Langhorst komplett vertreten ist. Nach der Abhandlung der Formalien übergab er dann das Wort an Herrn Schrade.


Bericht des Vorstands

An den Beginn seiner Ausführungen stellte Herr Schrade einige Informationen zur Struktur des Unternehmens, die oftmals auch in der Presse falsch wiedergegeben wird. Wie er anhand eines Schaubilds aufzeigte, verfügt die GSC Holding AG mit der GSC Research GmbH und der GSC Financial GmbH über zwei 100-prozentige Tochtergesellschaften. An der GSC Portfolio AG ist die Gesellschaft hingegen nicht beteiligt, sondern lediglich über den bestehenden Vertrag verbunden. Die GSC Holding erhält daraus eine monatliche fixe Pauschale von 0,1 Prozent des Nettoinventarwerts und gegebenenfalls noch eine Erfolgsbeteiligung von 10 Prozent nach dem Prinzip der High-Water-Mark.

Das größte Geschäftsfeld der GSC Holding ist laut Herrn Schrade nach wie vor die „Kapitalmarktkommunikation“. Dieser Bereich trägt knapp zwei Drittel zu den Erlösen bei und umfasst die HV-Berichterstattung, die Erstellung von Studien und Research-Berichten sowie sonstige Dienstleistungen für Firmen. Im Geschäftsjahr 2010 konnte der Umsatz in diesem Segment um 0,6 Prozent auf 252 (Vj. 250) TEUR minimal gesteigert werden.

Positiv wertet der Vorstand, dass in der „Kapitalmarktkommunikation“ keine Abhängigkeit von einzelnen Kunden besteht. Eine große Zahl von Unternehmen nutzt regelmäßig die Leistungen der GSC Holding, wenngleich immer wieder eine gewisse Fluktuation zu beobachten ist. Auch im laufenden Jahr geht Herr Schrade von einer stabilen Entwicklung aus. Als neue Research-Kunden konnten die PEH Wertpapier AG und die Biofrontera AG gewonnen werden.

Das zweite Geschäftsfeld ist die „Finanzinformation“, das insbesondere die Einnahmen aus den Abonnements und den Einzelabrufen der Website www.gsc-research.de umfasst. Enthalten ist nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit der FID Verlag GmbH außerdem der Bereich „Content“ mit der Lieferung von Inhalten an Dritte.

In diesem Geschäftsfeld war im vergangenen Jahr ein deutlicher Umsatzrückgang von 30 Prozent auf 81 (115) TEUR zu verzeichnen. Der Anteil an den Gesamterlösen verringerte sich dabei von nahezu 30 auf nur noch 20 Prozent. Ausschlaggebend war eine gewisse Schwäche bei den Abonnements, vor allem aber der Rückgang der Erlöse mit dem FID Verlag und die deutlich hinter den Erwartungen gebliebenen Abonnentenzahlen des „nebeneffectenBriefs“.

Am erfreulichsten entwickelte sich im vergangenen Jahr nach Angabe von Herrn Schrade das Provisionsgeschäft, in dem sich die Erlöse auf 70 (25) TEUR nahezu verdreifachten. Der Umsatzanteil stieg damit auf 17,4 (6,5) Prozent. Sehr positiv wirkte sich hier der deutliche Anstieg des verwalteten Volumens bei der GSC Portfolio AG aus, nach dem sich die fixe Vergütung aus dem Vertrag richtet. Überdies konnte erstmals eine Performance Fee vereinnahmt werden.

Auf Anfrage eines Vermögensverwalters bietet der Vorstand nun außerdem Individualresearch an. Im vergangenen Jahr nahm dieses Geschäft noch einen sehr geringen Umfang ein. In 2011 konnte jedoch bereits eine Rahmenvereinbarung mit einem Vermögensverwalter geschlossen werden, der offenbar von der in der Vergangenheit gezeigten Performance überzeugt werden konnte. Für das Gesamtjahr erwartet Herr Schrade aus dem Individualresearch einen fünfstelligen Umsatz.

Im weiteren Verlauf kam der Vorstand zu den Finanzkennzahlen, die im Jahr 2009 noch von tiefgreifenden operativen Problemen und zusätzlichen Abschreibungen infolge der Insolvenz der Vitro Laser Technologies AG und auf die Bridgefinanzierung der RFID SI AG geprägt waren. Dann war vorgesehen, den nebeneffectenBrief und den Aktienfonds in Partnerschaft mit der AmpegaGerling Investment GmbH auszubauen. Beide Vorhaben funktionierten jedoch nicht wie geplant, weshalb sich Herr Schrade im Jahresverlauf zu einer Kehrtwende gezwungen sah.

Im Mittelpunkt stand dabei eine deutliche Absenkung der Fixkosten, was sich allerdings erst im vierten Quartal des Berichtsjahres so richtig in den Zahlen bemerkbar machte. Auf das Ergebnis des Gesamtjahres hatten diese Effekte noch keinen nennenswerten Einfluss. So konnte der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2010 erfreulicherweise auf 402 (391) TEUR leicht gesteigert werden. Die Kostenpositionen waren aber noch vergleichbar mit denen des Vorjahres.

In der Folge verbesserte sich das operative Ergebnis auf minus 75 (minus 96) TEUR, blieb allerdings noch deutlich negativ. Da die außerordentlichen Aufwendungen wegfielen, halbierte sich der Verlust auf Basis des Jahresergebnisses auf minus 86 (minus 173) TEUR, was nichtsdestotrotz noch sehr unerfreulich ist. Wichtig war Herrn Schrade deshalb der Hinweis, dass mit den Kostensenkungsmaßnahmen und dank der von der GSC Portfolio AG vereinnahmten Performance Fee im vierten Quartal der Break-even erreicht wurde.

In der Bilanz fällt zuerst der drastische Rückgang der liquiden Mittel auf nur noch 17 (142) TEUR ins Auge. Ursächlich sind nach Aussage des Vorstands zum einen der operative Verlust und zudem die Rückführung eines großen Teils der sonstigen Verbindlichkeiten. Das Eigenkapital verminderte sich auf nur noch 6 (92) TEUR, und die Bilanzsumme verkürzte sich um zwei Drittel auf 64 (183) TEUR.

Anschließend sprach Herr Schrade einige Worte zur Holding, in der sich der Umsatz durch die höheren Zuflüsse von der GSC Portfolio AG auf 69 (25) TEUR deutlich erhöht hat. Das ordentliche Ergebnis drehte mit plus 37 (minus 6) TEUR ins Plus. Aufgrund der anhaltend schlechten Entwicklung der GSC Research GmbH sah sich der Vorstand jedoch veranlasst, den Bilanzansatz dieser Tochtergesellschaft auf 280 (560) TEUR zu halbieren.

Das Jahresergebnis liegt deshalb mit minus 246 (minus 72) TEUR erneut tief im Minus. Das Eigenkapital ist nun auch in der AG angegriffen. Bei einem unveränderten Grundkapital von 700 TEUR, eingeteilt in ebenso viele Aktien, betragen die Eigenmittel noch 532 (778) TEUR. Somit steht ein Bilanzverlust von 168 TEUR zu Buche.

Wie gewohnt präsentierte Herr Schrade dann eine Liste mit den Zielsetzungen, die er auf der letztjährigen Hauptversammlung ausgegeben hatte. Mit der leichten Steigerung des Umsatzes und der Rückkehr in die schwarzen Zahlen im vierten Quartal konnten davon zumindest zwei erreicht werden. Die geplante Ausweitung bei der Zahl der Coverage-Verträge bzw. Rahmenvereinbarungen ist hingegen nicht gelungen. Auch die Verdoppelung des insgesamt verwalteten Volumens auf 5 Mio. Euro ist mit der Aufgabe des Fondsprojekts in weite Ferne gerückt. Und das Ziel, beim nebeneffectenBrief 500 Abonnenten zu gewinnen, wurde ebenfalls bei Weitem verfehlt.

Im Folgenden informierte der Vorstand dann über den Verlauf des ersten Halbjahres 2011. Demnach verminderte sich der Umsatz in diesem Zeitraum um 6 Prozent auf 197 (209) TEUR. Auf Basis des Nettoergebnisses konnte allerdings nach dem Verlust von 80 TEUR in den ersten sechs Monaten 2010 diesmal dennoch eine schwarze Null erreicht werden, obwohl zusätzlich noch der Umzug in die neuen Geschäftsräume belastete.

Seit dem zweiten Quartal entfalten jetzt die Kostensenkungsmaßnahmen erstmals voll ihre Wirkung. Außerdem laufen das Projektgeschäft und die Hauptversammlungsberichte recht gut. Positiv hob Herr Schrade daneben den Rahmenvertrag mit einem Vermögensverwalter über Individualresearch hervor und erwähnte noch die vereinnahmte Performance Fee von der GSC Portfolio AG. Insofern zeigte er sich mit dem Erreichten in Maßen zufrieden.

Im laufenden Jahr genießt nach Aussage von Herrn Schrade nun die Sicherung des operativen Geschäfts oberste Priorität. Daneben will er die Kostensenkungsmaßnahmen beispielsweise durch die Verschmelzung der beiden 100-prozentigen Tochtergesellschaften fortsetzen. Auch im Gesamtjahr will er so zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen, wobei er jedoch keineswegs sicher ist, dass dies gelingen wird, nachdem sich das Projektgeschäft und die Performance Fee nicht planen lassen. Natürlich will sich der Vorstand außerdem Gedanken machen, wie die Gesellschaft nachhaltig in die Zukunft geführt werden kann.


Allgemeine Aussprache

Als Erstes trat Rechtsanwältin Marion Kostinek von der Investors Communication Group e.V. (ICG) nach vorne. Diese bewertete die Tagesordnung insgesamt als wenig spektakulär. Auffällig fand sie jedoch die in letzter Zeit recht hohe Fluktuation im Aufsichtsrat, in dem zunächst Wolfgang Aleff für Guido Schmitt übernommen hat und aus dem nun auch Georg Geiger überraschend ausgeschieden ist.

Auf seine Position sollte unter TOP 4 Andreas Wahlen gewählt werden. Dass das Unternehmen in diesem Fall auf eine gerichtliche Bestellung verzichtet hat und die Wahl gleich der heutigen Hauptversammlung überlässt, begrüßte Frau Kostinek. Ansonsten hätte dies nur unnötige Kosten verursacht. Gleichwohl interessierte sie der Grund für die Amtsniederlegung der Herren Stephan Gerken und Georg Geiger.

Wie Herr Schrade hierzu anmerkte, war es in letzter Zeit sicherlich kein großes Vergnügen, bei der GSC Holding AG im Aufsichtsrat zu sitzen, zumal die Tätigkeit nicht bezahlt wird. Weiter informierte der Aufsichtsratsvorsitzende, dass Herr Gerken am 25.6.2010 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt zum 31.7.2010 erklärt hat und dass Herr Geiger sein Mandat am 18.5.2011 aus wichtigem Grund fristlos und mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat.

Ein weiteres Thema von Frau Kostinek war die Aufgabe des Fondsprojekts, das vor einem Jahr in Partnerschaft mit der AmpegaGerling Investment GmbH initiiert worden war. Positiv wertete sie, dass der Vorstand zumindest rechtzeitig erkannt hat, dass dieses Projekt doch nicht so gut zu den Zielen der GSC Holding passt und dass dieses letztlich ohne Schaden beendet werden konnte.

In seiner Antwort bestätigte Herr Schrade, dass die Anteile an dem Joint Venture zu nominal erworben und zum gleichen Preis wieder abgegeben wurden, dass außer der verlorenen Arbeitszeit also kein Schaden entstanden ist. Nachdem nicht absehbar war, dass sich das Projekt nachhaltig erfolgreich entwickeln wird, schien es sinnvoller, das Vorhaben abzubrechen. Als Irrweg wollte der Vorstand dieses aber nicht verstanden wissen. Das Ziel des Fondsprojekts war es, die Arbeitskraft weiter zu skalieren, was aber leider auf diesem Weg nicht funktioniert hat. Der Partner führt das Projekt nun alleine fort.

Weiter informierte Herr Schrade auf Nachfrage von Frau Kostinek, dass er selbst im Vorstand vor allem für die Bereiche Research und Vertrieb zuständig ist, während sein Kollege Alexander Langhorst die HV-Berichte und die GSC Portfolio AG verantwortet. Ergänzend fügte er an, dass er gezielt an Firmenveranstaltungen und Kapitalmarktkonferenzen teilnimmt sowie Unternehmen besucht. Die Akquisition von neuen Kunden sei allerdings ein sehr mühseliges Geschäft, und es sei viel Ausdauer gefragt.

Mit Schrecken hatte Frau Kostinek dem Geschäftsbericht entnommen, dass die GSC Portfolio AG den Rahmenvertrag mit der GSC Holding fristgemäß zum 30.6.2012 gekündigt hat. Damit wird der Gesellschaft ihrer Einschätzung nach eine wichtige Ertragssäule wegbrechen, und sie verlangte Auskunft, wie der Vorstand auf diesen Sachverhalt reagieren will. Wie Herr Langhorst hierauf mitteilte, konnte zwischen den beiden Unternehmen und dem Großaktionär der GSC Portfolio AG inzwischen eine Übereinkunft erzielt werden. So besteht Einvernehmen, dass eine neue Lösung für eine Zusammenarbeit gefunden werden soll. Die konkreten Punkte der neuen Vereinbarung werden derzeit ausgehandelt.

Die Frage der Rednerin, ob nach der Halbierung des Bilanzansatzes der GSC Research GmbH in dieser Position eventuell stille Reserven zu finden sein könnten, musste Herr Schrade verneinen. Vermögensgegenstände wie Wertpapiere, die im eigentlichen Sinne stille Reserven aufweisen könnten, gibt es in der GmbH nicht.

Als zentrale Frage sah Frau Kostinek an, wie sich der Vorstand die Zukunft der GSC Holding vorstellt. Schließlich sei das Eigenkapital im Konzern nahezu aufgebraucht, und sie machte sich Sorgen, ob die Gesellschaft in Bälde in noch größere Schwierigkeiten geraten könnte. Als wichtigsten Punkt nannte Herr Schrade zunächst, dass es in den letzten Monaten gelungen ist, das Geschäft zu stabilisieren, nachdem die eingeschlagene Expansionsstrategie nicht funktioniert hat. Im ersten Halbjahr 2011 konnte zumindest eine schwarze Null erreicht werden. Einen konkreten Weg für die Zukunft konnte er jedoch noch nicht aufzeigen.

Nachdem die Kapazitäten des Managements in den letzten Monaten stark mit dem Umzug in die neuen Geschäftsräume und mit der Vorbereitung der Hauptversammlung ausgelastet waren, sieht der Vorstand nun als vordringliche Aufgabe, eine strategische Planung zu entwickeln. Chancen sieht er unter anderem im Research und auch im neuen Bereich Individualresearch. Ihm ist aber durchaus bewusst, dass es noch viel zu tun gibt.

Eine zweite Wortmeldung hatte Aktionär Manfred Klein. Dieser monierte zunächst, dass Punkt vier der Tagesordnung nicht ordnungsgemäß veröffentlicht wurde, da die weiteren Mandate der zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagenen Kandidaten nicht aufgeführt waren. Diese Verpflichtung gilt, wie Herr Langhorst daraufhin erläuterte, nur für börsennotierte Firmen. Die GSC Holding AG ist jedoch nicht einmal gelistet. Die Kandidaten würden die weiteren Mandate aber gerne nennen.

Weiter interessierte Herrn Klein, wofür die liquiden Mittel von 200 TEUR, die im Rahmen der Kapitalerhöhung im September 2009 eingesammelt worden sind, verwendet wurden. Damit wurden Herrn Langhorst zufolge vor allem die angefallenen Verluste ausgeglichen und zum Teil auch Verbindlichkeiten zurückgeführt.

Das zentrale Thema von Herrn Klein war dann der außerordentliche Aufwand von 65 TEUR aus der Abschreibung infolge der Insolvenz der Vitro Laser Technologies AG und auf die Bridgefinanzierung der RFID SI AG, die das Ergebnis im Jahr 2009 erheblich belastet hatte. Der Aktionär wollte nun wissen, wie der Vorstand die Chancen einschätzt, dass noch ein Teil des abgeschriebenen RFID-Darlehens eingebracht werden kann.

Konkret interessierte Herrn Klein, welche Investoren der Gesellschaft die Mittel zur Verfügung gestellt haben, wann ihnen die Gelder zurückgezahlt wurden und ob Vorstand und Aufsichtsrat die Rechtsgrundlage geprüft haben. Nach Meinung des Aktionärs könnte es sich um eine verbotene Einlagenrückgewähr handeln, und er wollte wissen, ob eine Rückabwicklung geprüft wurde. Sollte die Verwaltung dies nicht von sich aus machen, kündigte er an, eine Sonderprüfung beantragen zu wollen.

Wie Herr Langhorst in seiner Antwort darlegte, sah die Vereinbarung vor, dass die Zielinvestoren die RFID-Aktien auf Basis einer Optionsregelung abrufen. Zwei der Investoren, eine Privatperson und eine Gesellschaft mit einem Betrag von 33 TEUR bzw. 32 TEUR, haben jedoch die Zahlung nicht geleistet, und er habe in der Folgezeit viel Zeit aufgewendet, um die Chancen auszuloten, dass doch noch Zahlungen vereinnahmt werden können.

Wie sich jedoch herausstellte, läuft gegen die Privatperson inzwischen ein Insolvenzverfahren. Da der Insolvenzverwalter mit keiner Quote rechnet, dürfte diese Forderung nicht in nennenswertem Umfang zu realisieren sein. Der GmbH versuchte er einen Mahnbescheid zukommen zu lassen, der allerdings mehrmals wegen Unzustellbarkeit wieder zurückkam. Erst nach einigen Monaten gelang die Zustellung an eine neue Adresse.

Da der Geschäftsführer keinen Widerspruch einlegte, verfügt die GSC Holding nun über einen Vollstreckungsbescheid gegen diese Gesellschaft. Der Gerichtsvollzieher hat allerdings zweimal niemanden angetroffen. Nun hat Herr Langhorst einen Haftbefehl beantragt, um den Geschäftsführer zur Abgabe eines Vermögensverzeichnisses zu bewegen. Der Vorstand schätzt die Chance auf eine Realisierung der Forderung vor diesem Hintergrund als gering ein.

Weiter informierte Herr Schrade zu diesem Thema, dass die Beträge an die Investoren zurückgeführt wurden. Dabei handelt es sich um die Herren Stephan Gerken und Thomas Mariotti, die GSC Portfolio AG und ihn selbst, wobei er auf die Rückzahlung verzichtet hat. Auf eine eingehende juristische Prüfung der Rückzahlungsverpflichtung wurde verzichtet, nachdem sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 20.1.2011 einstimmig für dieses Vorgehen entschieden hatte und in einem Fall bereits anwaltliche Schritte angekündigt waren.



Im weiteren Debattenverlauf gab Herr Klein zu diesem Themenkomplex noch folgende Nachfrage zu Protokoll des Notars und interessierte sich dafür, inwieweit der Aufsichtsrat den Zahlungen an die drei Investoren Stephan Gerken, Thomas Mariotti und GSC Portfolio AG im Zusammenhang mit der RFID SI AG zugestimmt hat, und wenn ja wann? Herr Schrade hat hierauf geantwortet: Es gab keinen formellen Beschluss aber ich wurde von allen drei Aufsichtsräten mündlich dazu aufgefordert, die Zahlungen zu leisten. Herr Klein vermerkte, dass er diese Antwort für nicht ausreichend halte.



In Absprache mit Herrn Klein ließen Vorstand und Aufsichtsrat zu Protokoll des Notars geben, dass sie prüfen werden, ob eine rechtliche Grundlage für die Rückforderung bzw. Rückabwicklung der erfolgten Zahlungen an die drei Investoren Stephan Gerken, Thomas Mariotti und GSC Portfolio AG im Zusammenhang mit der RFID SI AG besteht, und falls dies als kaufmännisch sinnvoll eingeschätzt wird, deren Durchsetzung betreiben. In diesem Zusammenhang beantragte Herr Klein, die Entlastung der involvierten Personen zunächst zu vertagen.



Abstimmungen

Vor dem Eintritt in die Abstimmungsvorgänge gab Herr Paulsen die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 700.000 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, waren demnach 319.892 Aktien entsprechend 45,70 Prozent vertreten. Alle Beschlüsse wurden ohne Gegenstimmen gefasst. Bei verschiedenen Beschlüssen ergaben sich im Wesentlichen durch die Stimmen der Effecten-Spiegel AG jedoch bis zu 155.000 Enthaltungen.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Vertagung der Entlastung der Vorstandsmitglieder Matthias Schrade und Thomas Mariotti. Lediglich Alexander Langhorst wurde Entlastung erteilt (TOP 2). Vom Aufsichtsrat wurden die Herren Guido Schmitt, Georg Geiger und Norbert Paulsen entlastet, während sich Stephan Gerken noch ein Jahr gedulden muss (TOP 3). Außerdem wurden die Herren Norbert Paulsen, Wolfgang Aleff und Andreas Wahlen in den Aufsichtsrat gewählt (TOP 4).

Gegen 17:15 Uhr konnte Herr Paulsen die Versammlung schließen.


Fazit

Die GSC Holding AG befindet sich in einer sehr schwierigen Situation. Verschiedene Projekte, mit denen der Vorstand das Geschäft des Unternehmens auf eine breitere Basis stellen und Skaleneffekte erzielen wollte, sind gescheitert. Nach zwei Jahren mit hohen Verlusten ist das Eigenkapital im Konzern nun nahezu aufgebraucht.

Immerhin hat die Gesellschaft im vierten Quartal 2010 wieder den Break-even erreicht, und das erste Halbjahr 2011 schloss mit einer schwarzen Null ab. Die Hauptaufgabe für den Vorstand besteht nun darin, ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu entwickeln. Chancen dafür sollten mit Blick auf das im Unternehmen versammelte große Know-how auf jeden Fall bestehen.


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Veröffentlichungsdatum: 10.08.2011 - 11:07
Redakteur: mwa
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