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HV-Bericht GWB Immobilien AG - Auch das Jahr 2010 war nicht frei von Rückschlägen
Am 14. Juli 2011 fand um 13 Uhr wie üblich im Steigenberger Hotel Treudelberg an der nördlichen Stadtgrenze von Hamburg die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der GWB Immobilien AG statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thomas Röh eröffnete die Sitzung pünktlich um 13 Uhr und begrüßte die rund 30 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter, darunter Mag. Mario-David Balda von GSC Research. Nach der zügigen Abarbeitung der umfangreichen Formalien erteilte der Versammlungsleiter dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Norbert Herrmann das Wort.


Bericht des Vorstands

Eingangs konstatierte Dr. Herrmann, dass das Jahr 2010 bei der GWB AG „nicht die Ergebnisse brachte, die wir uns erwartet haben“. Durch den Ausfall der lange geplanten Partnerschaft mit der Hanseatic Group konnten die geplanten Entwicklungen nicht realisiert werden. Vielmehr war ein Umdenken erforderlich, Kosten wurden weiter reduziert und die Projektentwicklung samt Verkäufen von Objekten vorangetrieben.

Drei Verkäufe in Bremerhaven, Guben und Röbel reichten nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden jedoch nicht aus, um die Liquidität zu sichern, weshalb eine Kapitalerhöhung durchgeführt wurde, die auch vollständig platziert werden konnte. Das Grundkapital wurde dabei von 6,525 auf 7,175 Mio. Euro erhöht, der Ausgabepreis je Aktie lag bei 1,55 Euro, womit 1,07 Mio. Euro an Emissionserlös vereinnahmt werden konnten. Im Januar 2011 wurde eine weitere Kapitalerhöhung von 7,175 auf 1,875 Mio. Euro durchgeführt. Der Ausgabepreis von 1,25 Euro je Aktie brachte dabei einen Emissionserlös von 0,875 Mio. Euro.

Das Konzernergebnis nach Steuern verbesserte sich laut Dr. Herrmann in 2010 von minus 8,9 auf minus 2,9 Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie von minus 1,66 auf minus 0,42 Euro. In 2009 war noch ein negatives EBIT von minus 7,2 Mio. Euro angefallen, in 2010 war das EBIT bereits wieder mit plus 0,7 Mio. Euro positiv. Die Umsatzerlöse erhöhten sich leicht von 20,4 auf 21,3 Mio. Euro, wobei die Personalkosten von 2,7 auf 2,2 Mio. Euro weiter reduziert werden konnten.

Der Impairment-Test nach dem DCF(Discounted Cashflow)-Modell brachte in 2010 eine Ergebnisverbesserung um 1,2 Mio. Euro. Das Eigenkapital reduzierte sich von 24,4 auf 22,4 Mio. Euro, wohingegen sich die Eigenkapitalquote leicht auf 18,1 Prozent erhöhte. Im ersten Quartal 2011 verbesserten sich dann EBIT und Konzernergebnis erneut. Die Liquidität verringerte sich, bedingt durch die Tilgung von Krediten, zum 31.12.2010 auf 322 TEUR.

Als Maßnahmen zur Sicherstellung der Liquidität nannte Dr. Herrmann den Verkauf von Objekten und Entwicklungsprojekten, weitere Kosteneinsparungen, neue Finanzierungsstrategien, die Weiterentwicklung vorhandener Bestandsobjekte und Revitalisierungen. Ferner sollen das Segment „Gesundheitszentren“ ausgebaut, das Geschäftsmodell um die Sparte „Wohnen“ erweitert sowie Hypothekenanleihen platziert werden.

Verkauft wurden nach Angabe des Vorstandsvorsitzenden Projekte in Bremerhaven und Völklingen. In einem Volumen von rund 20 Mio. Euro wird die GWB Hypothekenanleihe No. 01/2012 emittiert. Die Revitalisierung bestehender Immobilien bietet den Objekten in Nürnberg, Lübeck und Nauen neue Perspektiven. Bei den Gesundheitszentren kamen Heppenheim und Wolfsburg dazu, drei weitere Projekte befinden sich in der Planung.

Im Bereich „Wohnen“ will man seitens der GWB AG mit einem Partner aus dem Raum Köln-Düsseldorf zusammenarbeiten. Bei der Gesellschaft befasst man sich seit 30 Jahren mit dem Wohnungsbau, durch die Übernahme würde sich die GWB AG ein weiteres starkes Standbein schaffen. Selbst nach den harten Rückschlägen in 2009 und 2010 ist das Unternehmen „nicht aus der Bahn geworfen worden“, bekräftigte Dr. Herrmann.


Allgemeine Diskussion

Als erste Rednerin meldete sich Frau Dr. Gönke Jacobsen von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort. Diese nannte die präsentierten Ergebnisse „summa summarum nicht zufriedenstellend“. Hinsichtlich der Tagesordnung kündigte sie an, bei TOP 5, 7 und 8 nicht zuzustimmen. Den Geschäftsbericht lobte sie als sehr detailliert, dennoch hatte sie einige Fragen zum Geschäftsverlauf.

Diese betrafen die Verwendung der Einnahmen aus der Kapitalerhöhung im Januar 2011, die voraussichtliche Höhe der Schadensersatzzahlung der Stadt Buxtehude an die GWB AG, die durch den Vorstand gewährten Darlehen an die Gesellschaft und die weiteren Maßnahmen zur Kosteneinsparung. Des Weiteren interessierte sich Frau Dr. Jacobsen für die Rolle des neuen Investors Caposition S.à r.l. und für die strategische Ausrichtung im neuen Bereich „Wohnen“.

Anteilseigner Schwarzlos fragte dann noch nach der Kaufpreisermittlung bei den Verkäufen der Objekte Guben und Röbel.


Antworten

Nach Auskunft von CEO Dr. Herrmann sind Kosteneinsparungen nicht unbegrenzt möglich. Als wichtiger sah er das Umsatzwachstum an, so dass die prozentualen Kosten verringert werden können. Die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung im Januar 2011 wurden für das laufende Geschäft verwendet.

Die Stadt Buxtehude wurde auf eine Schadensersatzzahlung von knapp 1,5 Mio. Euro verklagt, mittlerweile hat man sich nach Angabe des Vorstandsvorsitzenden auf 550 TEUR geeinigt. Die durch den Vorstand gewährten Darlehen an die Gesellschaft liegen bei rund 700 TEUR und werden zum normalen Zinssatz verzinst. Mit dem Investor Caposition S.à r.l. wird das Objekt in Speyer gebaut.

Im neuen Bereich „Wohnen“ hat man laut Dr. Herrmann bei der GWB bereits sehr präzise Vorstellungen, über die aber heute noch nicht berichtet werden könne. Die Verkaufserlöse bei Guben und Röbel mussten zur Ablösung der Finanzierung verwendet werden. Der Verkauf erfolgte zum dargestellten Wert von 3,2 Mio. Euro insgesamt, Gutachten wurden keine erstellt.


Abstimmungen

Nach dem Ende der Generaldebatte leitete der Versammlungsleiter zu den Abstimmungen über. Die Präsenz wurde mit 3.490.806 Stückaktien entsprechend 44,33 Prozent des Grundkapitals festgestellt. Alle abstimmungspflichtigen Punkte der Tagesordnung wurden mit Zustimmungsquoten zwischen 89,36 und 100 Prozent angenommen.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der BEST AUDIT GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 4), die Befreiung von der Verpflichtung zur Offenlegung der individuellen Vorstandsbezüge (TOP 5) sowie die Wahl von Dipl. oec. Jens Hecht, Dipl.-Kfm. Volker Heinen und Dr. Thomas Röh in den Aufsichtsrat (TOP 6).

Weitere Punkte waren die Aufhebung des bestehenden genehmigten Kapitals und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals 2011 mit der Möglichkeit zum Bezugsrechtsausschluss (TOP 7), die Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen sowie von anderen Finanzinstrumenten gegen Bar- und/oder Sachleistungen, die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals sowie die Aufhebung der bestehenden Ermächtigung und des bedingten Kapitals 2010 (TOP 8).

Danach endete die Hauptversammlung um 15:10 Uhr.


Fazit

Auch das abgelaufene Geschäftsjahr war für die GWB Immobilien AG alles andere als einfach. Nicht das Wachstum, sondern die Liquiditätssicherung stand dabei im Vordergrund. Von elementarer Bedeutung hierfür waren die beiden Kapitalerhöhungen und die Verkäufe von Objekten. In diesem Sinne spielt das erneut negative Ergebnis in 2010 fast schon eine untergeordnete Rolle. Immerhin konnte der Verlust in Grenzen gehalten werden, aber ein ausgeglichenes operatives Ergebnis bleibt auch für 2011 ein sehr ambitioniertes Ziel.

Dass in diesem Umfeld mit der GWB-Aktie keine großen Sprünge nach oben möglich waren, ist selbstverständlich. Der Kurs bewegte sich in einer Range von 2,18 Euro bis 1,20 Euro und schloss das Jahr bei 1,29 Euro ab. Nach einem kurzen Hoch im Januar 2011 ging es dann weiter abwärts. Aktuell bewegt sich der Kurs zwischen 1,10 Euro und 1,20 Euro. Für einen erneuten Aufschwung sind positive Nachrichten aus dem Unternehmen nun unverzichtbar.


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Veröffentlichungsdatum: 16.07.2011 - 17:19
Redakteur: mba
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