Am 20. Juni 2011 fand in Hamburg die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Hawesko Holding AG statt. Rund 600 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Operettenhaus eingefunden, um sich nach dem letztjährigen Rekordergebnis und dem hervorragenden Jahresauftakt über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Franz Jürgen Säcker eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Alexander Margaritoff.
Bericht des Vorstands
Nach den Worten von Herrn Margaritoff war 2010 für die Weltwirtschaft ein Jahr der Erholung. Das Wachstum von stolzen 4,7 Prozent resultierte dabei vor allem aus dem Wachstum in den Schwellenländern. Auch Deutschland entwickelte sich mit einem Wachstum von 3,6 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) erfreulich und zählte damit zu den Zugpferden innerhalb der EU-Länder. Die Ausgaben der privaten Haushalte legten dagegen lediglich um 0,5 Prozent zu.
Der Weinmarkt blieb mit einem mengenmäßigen Minus von 0,7 Prozent ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Wertmäßig stellte sich laut Herrn Margaritoff sogar ein Rückgang von 2,9 Prozent ein. Hawesko ist im vergangenen Jahr jedoch wieder gegen den Trend gewachsen und hat somit weitere Marktanteile gewonnen. Im Inland verzeichnete die Gesellschaft einen Umsatzanstieg um 6,1 Prozent auf 334 Mio. Euro. Wie der Vorstandsvorsitzende weiter ausführte, stieg der Umsatz im Konzern um 11,6 Prozent auf 378 Mio. Euro. Mit einem EBIT von 25,7 Mio. Euro und einem Ergebnis nach Steuern von 20,0 Mio. Euro wurden die Erwartungen übertroffen, und es wurde das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet, so Herr Margaritoff.
Der Finanzvorstand Ulrich Zimmerman bezeichnete das Jahr 2010 als äußerst erfolgreich für Hawesko, nachdem zu Beginn von einem schwierigen Geschäftsverlauf auszugehen war. Die erst für 2011 erwartete Verbesserung hat dann jedoch bereits im vergangenen Jahr eingesetzt. Eine kräftige Belebung zeigte sich dabei vor allem bei den hochwertigen Bordeaux-Weinen. Auch durch verstärkte Werbeaktivitäten konnten im letzten Jahr zahlreiche Neukunden gewonnen werden.
Am stärksten legte der Großhandel mit einem Umsatzplus von 26,4 Prozent zu. Dieser hatte nach Aussage von Herrn Zimmermann aber auch am stärksten unter der Krise gelitten. Der stationäre Facheinzelhandel verbesserte sich um 1,5 Prozent, und der Versandhandel verzeichnete ein Wachstum von 3,9 Prozent, was auch auf das zunehmende Online-Geschäft zurückzuführen war. Insgesamt realisierte Hawesko einen Umsatzanstieg von 11,6 Prozent auf 377,7 Mio. Euro. Während das Inland um 6,1 Prozent zulegte, wurde im Ausland ein deutlich stärkeres Wachstum erzielt.
Durch das starke Wachstum im Großhandel verringerte sich die Rohertragsmarge nach Angabe von Herrn Zimmermann von 40,9 auf 39,7 Prozent. Trotz steigender Personalaufwendungen blieb die Personalaufwandsquote mit 9,9 Prozent unverändert. Auch die Werbekostenquote verharrte auf dem Niveau von 8,2 Prozent. Trotzdem konnten im vergangenen Jahr 210.000 Neukunden gewonnen werden. Bei einem EBIT von 25,7 Mio. Euro erreichte die EBIT-Marge ein Niveau von 6,8 Prozent, was nur geringfügig unter dem langfristigen Zielwert von 7,0 Prozent lag.
Im stationären Facheinzelhandel erhöhte sich der Umsatz um 1,5 Prozent auf 115,8 Mio. Euro. Flächenbereinigt belief sich das Wachstum auf 1,3 Prozent, wie der Finanzvorstand mitteilte. Eis und Schnee hatten hier vor allem das wichtige Weihnachtsgeschäft beeinträchtigt. So sank auch das operative Ergebnis von 13,9 auf 13,7 Mio. Euro. Nach den Worten von Herrn Zimmermann machten sich ebenfalls die Kosten für Kundenakquisition und Reaktivierung bemerkbar.
Der Großhandel verzeichnete den weiteren Angaben zufolge ein Umsatzplus von 26,4 Prozent auf 161,8 Mio. Euro. Vor allem bei der Tochtergesellschaft Château Classic zog die Nachfrage deutlich an, was zu einer Umsatzsteigerung von 8,7 auf 21,2 Mio. Euro führte. Zudem wurde erstmals die Global Wine AG für ein gesamtes Jahr konsolidiert. Das EBIT kletterte von 5,3 auf 9,5 Mio. Euro, wodurch sich auch die EBIT-Marge auf 5,8 Prozent verbesserte.
Der Versandhandel entwickelte sich überwiegend positiv, und so kam der Umsatz um 3,9 Prozent auf 100,0 Mio. Euro voran. Trotzdem musste Hawesko in diesem Bereich einen Rückgang beim EBIT von 7,7 auf 7,1 Mio. Euro hinnehmen. Belastend wirkten die Aufwendungen für das Pilotprojekt in Schweden mit 0,5 Mio. Euro und die Einmalaufwendung bei der Carl Tesdorpf GmbH mit 0,3 Mio. Euro.
Das positive Finanzergebnis des vergangenen Jahres von 1,8 Mio. Euro basierte vor allem auf dem Verkaufserlös der Beteiligung an der Majestic Wine plc. Durch den weitgehend steuerfreien Verkauf sank die Steuerquote auf 26,3 Prozent, so dass sich letztendlich ein Jahresüberschuss von 20,0 Mio. Euro einstellte. Entsprechend stieg laut Herrn Zimmermann das Ergebnis je Aktie von 1,48 Euro auf 2,24 Euro.
Zulegen konnte auch die Nettoliquidität um rund 12 Mio. Euro auf zum Jahresende 16,2 Mio. Euro. Das Eigenkapital stieg weiter auf 93,5 Mio. Euro bei einer in etwa unveränderten Eigenkapitalquote von rund 46 Prozent. Durch die höheren Vorräte habe sich der Cashflow aus operativer Tätigkeit auf 21,8 Mio. Euro verringert, berichtete Herr Zimmermann.
Aufgrund der hervorragenden Geschäftsentwicklung schlägt die Verwaltung vor, die Dividende von 1,35 Euro auf 1,50 Euro je Aktie zu erhöhen. Darüber hinaus soll noch eine Bonusdividende von 0,25 Euro je Aktie aus dem Verkauf der Beteiligung an der Majestic Wine plc. gezahlt werden. Damit wird sich die Ausschüttung in der Summe auf 15,7 Mio. Euro belaufen.
Für das laufende Jahr erwartet Herr Zimmermann eine Umsatzsteigerung im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, wobei er nach dem erfolgreichen Start die Erfüllung eher am oberen Ende der Bandbreite sieht. Im Geschäftsjahr 2012 soll dann ein noch stärkeres Umsatzwachstum erwirtschaftet werden. Das EBIT solle sich in 2011 in der Größenordnung des Vorjahres bewegen, informierte der Finanzvorstand. Durch ein leicht negatives Finanzergebnis wird der Jahresüberschuss niedriger als in 2010 ausfallen. Für das Jahr 2012 prognostizierte Herr Zimmermann jedoch eine Steigerung bei EBIT und Jahresüberschuss. Bei einem erwarteten Free Cashflow von 15 Mio. Euro in 2011 und 20 Mio. Euro in 2012 sieht er die Voraussetzungen für weiterhin attraktive Dividendenzahlungen problemlos gegeben.
Nach Meinung von Herrn Margaritoff hat sich der Weinmarkt in 2010 insgesamt enttäuschend entwickelt. Allerdings dürfte der Premiummarkt für Weine über 5 Euro je Flasche weiter gewachsen sein. So legte auch der Champagnerimport im letzten Jahr um rund 20 Prozent auf über 13 Millionen Flaschen zu. Allerdings räumte Herr Margaritoff auch einen gewissen Nachholbedarf ein, der die Nachfrage verstärkt hat. Auf der anderen Seite sieht er aber auch einige positive Trends, die den Weinkonsum im Premiumbereich in den kommenden Jahren voranbringen sollten, und er erwartet, dass davon Hawesko ebenfalls profitieren wird.
Indem man sich bei Hawesko der eigenen Strategie treu geblieben ist, konnten im letzten Jahr weitere Marktanteile in Deutschland gewonnen werden. Die Gesellschaft investierte in die Vertriebskanäle und hat mehr Neukunden als jemals zuvor gewonnen. Im Bereich stationärer Facheinzelhandel wurde nach Aussage von Herrn Margaritoff der Dialog mit den Kunden verbessert. Im Zuge der sonstigen Maßnahmen gelang es, 90.000 Neukunden zu generieren. Das Segment Großhandel etablierte neue Exklusivitäten am Markt und profitierte dabei von der Wiederbelebung in Gastronomie und Handel. Durch den Ausbau der Kooperationen konnten im Bereich Versandhandel laut Herrn Margaritoff ebenfalls 120.000 Neukunden gewonnen werden.
In Deutschland werde zukünftig ein jährliches Wachstum von 4 bis 5 Prozent angestrebt, so dass in acht bis zehn Jahren ein Umsatz von 500 Mio. Euro realistisch erscheine, meinte der Vorstandsvorsitzende. Auch bedingt durch den höheren Konsum an Premiumweinen rückt das Auslandsgeschäft zunehmend in den Mittelpunkt. Allein in Schweden oder der Schweiz, teilte der Vorstandsvorsitzende mit, werde annähernd so viel hochwertiger Wein getrunken wie in Deutschland. Der jährliche weltweite Markt für Weine über 5 Euro pro Flasche dürfte in der Größenordnung von 15 Milliarden Euro liegen und in den kommenden Jahren weiter deutlich wachsen.
Herr Margaritoff zeigte sich zuversichtlich, dass Hawesko beste Chancen besitzt, von diesem Trend zu profitieren. Bei der Gesellschaft besitzt man bereits eine große Erfahrung im Handel mit hochwertigen Weinen, hat hervorragende Kontakte zu über 1.000 Erzeugern und verfügt über die finanziellen Möglichkeiten, um Partnerschaften einzugehen oder eigene Gesellschaften im Ausland aufzubauen. In den letzten Jahren hat sich der Umsatzanteil des Auslands stetig erhöht auf nun 12 Prozent in 2010. Zufrieden war der Vorstandsvorsitzende auch mit dem Anlaufen des Geschäfts in Schweden. In acht bis zehn Jahren solle der Umsatzanteil des Auslands auf bis zu 50 Prozent ausgeweitet werden, nannte Herr Margaritoff als Ziel.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres stieg der Umsatz um 15 Prozent, und das EBIT legte um 16,3 Prozent auf 4,6 Mio. Euro zu. Dabei agierten alle drei Geschäftsbereiche profitabel. Laut Herrn Margaritoff konnten im Versandhandel in den ersten fünf Monaten mehr Neukunden gewonnen werden als jemals zuvor. Nach diesem Zeitraum lagen die Zahlen bei Umsatz und Ergebnis auf dem Wachstumsniveau des ersten Quartals. Im laufenden Jahr sollen somit an das Vorjahresergebnis angeknüpft und in 2012 ein neuer Rekord bei Umsatz und Ergebnis erzielt werden. Dazu sieht Herr Margaritoff Hawesko hervorragend aufgestellt.
Der Aktienkurs verzeichnete im vergangenen Jahr nach Aussage von Herrn Margaritoff ein Wachstum von 28 Prozent auf 29,40 Euro. Die guten Zahlen und die deutliche Anhebung der Dividende haben den Kurs weiter beflügelt. Wie der Vorstandsvorsitzende weiter ausführte, erreichte der Kurs dabei mit über 40 Euro einen historischen Höchststand. In den vergangenen Jahren hat die Hawesko-Aktie den SDAX deutlich outperformt. Für diese Leistung dankte Herr Margaritoff zum Abschluss seiner Ausführungen allen Mitarbeitern und Partnern der Gesellschaft.
Allgemeine Diskussion
Vor dem Eintritt in die Debatte stellten sich noch kurz die beiden Aufsichtsratskandidaten Kim-Eva Wempe und Detlev Meyer den Anwesenden vor. Als erster Redner meldete sich dann Dr. Steffen Kraus für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort. Dieser hatte angesichts der „ganz tollen Zahlen“ kaum etwas zu kritisieren. Zum besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte und der Rekorddividende von 1,75 Euro je Aktie konnte er nur gratulieren. Hierbei interessierte den Aktionärsschützer, ob die 1,50 Euro je Aktie auch für die Zukunft als Basisdividende anzusehen sind. Wenn das Ergebnis mitspielt, dann solle auch wieder eine attraktive Dividende ausgeschüttet werden, so Herr Margaritoff. Dabei gab er zu verstehen, dass die Zahlung von 1,50 Euro je Aktie durchaus als Basis angesehen werden kann.
Angesichts der hohen liquiden Mittel zum Jahresende erkundigte sich Dr. Kraus nach deren Anlage. Wie Herr Zimmermann jedoch mitteilte, ist der hohe Bestand stichtagsbedingt. Im Jahresverlauf stellt sich die Liquiditätslage sehr unterschiedlich dar, und in gewissen Zeiten ist die Gesellschaft sogar auf eine Finanzierung angewiesen. Positiv beeinflusste den Liquiditätsbestand aber auch der Beteiligungsverkauf an der Majestic Wine plc., woraus 7,7 Mio. Euro zugeflossen sind.
Anschließend bat der Aktionärsvertreter um nähere Auskünfte zum Umfeld in Schweden und der Entwicklung bei der Carl Tesdorpf GmbH. Nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden besteht in Schweden weiterhin ein staatliches Monopol, das es anderen Anbietern untersagt, Alkohol zu verkaufen. Seit 2007 dürfen sich die Schweden jedoch Alkohol im Ausland bestellen, und wenn dafür Steuern abgeführt werden, ist dies völlig legal, so dass dort noch große Wachstumschancen bestehen. Vor zwei Jahren wurde beschlossen, Carl Tesdorpf neu auszurichten bei Weinen oberhalb von 20 Euro je Flasche. Allerdings bedarf es einiger Zeit, um so in die Gewinnzone zu kommen, wie das angestrebt wird. Der Verlust in 2010 soll laut Herrn Margaritoff jedoch ein Einzelfall bleiben, im laufenden Jahr rechnet er mit einer schwarzen Null.
Thematisiert wurde von Dr. Kraus auch der im kommenden Jahr zum Verkauf stehende Bordeaux des Jahrgangs 2009. Wie Herr Margaritoff hierzu mitteilte, war 2009 ein außerordentlich guter Jahrgang. Dadurch hat sich das Subskriptionsgeschäft auf 15 Mio. Euro mehr als verdoppelt.
Nicht ganz nachvollziehen konnte der DSW-Vertreter den Verkauf der Beteiligung an der Majestic Wine plc., da man bei Hawesko nach eigenen Worten zunehmend auf das Auslandsgeschäft setzen möchte. Wie der Vorstandsvorsitzende in seiner Antwort darlegte, wurde die Beteiligung an dieser Gesellschaft zu Zeiten der Finanzkrise relativ günstig erworben. Allerdings sollte diese Beteiligung von rund 4 Prozent auf 20 bis 30 Prozent ausgebaut werden, was zu vertretbaren Preisen jedoch nicht möglich war, weshalb beschlossen wurde, sich wieder von der Beteiligung zu trennen. Der englische Markt bleibe aber weiterhin sehr interessant, und deshalb befinde man sich seitens Hawesko dort auch unverändert auf „Brautschau“.
Weitere Fragen von Dr. Kraus beschäftigten sich mit dem Verlust bei der IWL Internationale Wein Logistik GmbH und mit dem Verkauf deutscher Weine. Bei der IWL kümmert man sich ausschließlich um die interne Logistik im Konzern, und die Verluste resultieren, wie Herr Zimmermann informierte, lediglich aus nicht weiterbelasteten Kosten. Nach Ansicht von Bernd G. Siebdrat, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Wein Wolf Holding GmbH & Co. KG, ist der deutsche Wein wieder gesellschaftsfähig geworden, und Hawesko folgt diesem Trend in allen drei Bereichen. Dementsprechend war er auch für die Zukunft zuversichtlich gestimmt.
Auf die Frage des DSW-Vertreters nach dem Anstieg der Rechts- und Beratungskosten meinte Herr Zimmermann, im Rahmen der Expansion sei Hawesko auf Berater angewiesen. Im vergangenen Jahr ging es dabei vor allem um die intensive Beratung im Zusammenhang mit dem Markteintritt in Schweden. Darüber hinaus gab es im Bereich Großhandel noch einige Rechtsstreitigkeiten über die Markenverwendung, so der Vorstand.
Im weiteren Verlauf fand Tilo Freiherr von Kap-Herr von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) ebenfalls nur lobende Worte für die Zahlen des vergangenen Jahres und die deutliche Anhebung der Dividende. Im Hinblick auf das geplante Wachstum im Ausland erkundigte sich der Aktionärsvertreter dann nach den in Frage kommenden Märkten und wunderte sich dabei über die Anteilsverringerung an der Global Wine AG in der Schweiz.
Herr Margaritoff hält vor allem Österreich, die Schweiz, Frankreich, einige skandinavische Länder und Belgien für interessante Märkte. Darüber hinaus gewinnen auch die USA und China für Hawesko als Märkte an Bedeutung. In Österreich würde man ebenfalls gerne mehr Wein-Depots eröffnen, jedoch gestaltet sich die Suche nach geeigneten Standorten relativ schwierig. Bei der Global Wine AG wurde schon von Beginn an vereinbart, das Management mit der Zeit stärker zu beteiligen, was im vergangenen Jahr dann geschah. Aus diesem Grund wurden 10 Prozent der Anteile an das Management abgegeben.
Angesprochen wurden von Freiherr von Kap-Herr etwaige Plänen zur Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern. Nach den Worten von Herrn Margaritoff befindet man sich seitens der Gesellschaft in Gesprächen mit anderen Firmen. Diese Kooperationen hält er für sehr begrüßenswert, da so zahlreiche Neukunden gewonnen werden können. Des Weiteren bat der SdK-Sprecher um Informationen zum Online-Geschäft und zum leichten Margenrückgang bei JAQUES’ WEIN-DEPOT. Wie der Vorstandsvorsitzende betonte, gewinnt das Internet im Versandhandel eine immer größere Bedeutung. So lag der Anteil Ende Mai 2011 bereits bei 32 Prozent, während sich dieser im Vorjahr noch auf 22 Prozent belief. 2008 war für JAQUES’ WEIN-DEPOT ein äußerst erfolgreiches Jahr, in dem auch noch positive Sonderfaktoren hinzukamen.
Wie Bernd Hoolmans, Geschäftsführer von JAQUES’ WEIN-DEPOT, weiter ausführte, hatte dies zu einer sehr hohen Marge geführt. In den Jahren der Krise musste dann viel mehr Aufwand im Marketing betrieben werden, was zu einem leichten Absinken der Marge führte. Angesichts deutlich zweistelliger Werte bei dieser hält Herr Hoolmans dies aber noch für ein „Luxusproblem“.
Abstimmungen
Vor dem Eintritt in die Abstimmungsvorgänge gab Prof. Dr. Säcker die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 13.708.934,14 Euro, eingeteilt in 8.983.403 Aktien, waren demnach 6.773.544 Aktien entsprechend 75,4 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen im Sinne der Verwaltung gefasst.
Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer regulären Dividende von 1,50 Euro zuzüglich einer Bonusdividende von 0,25 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl von Kim-Eva Wempe und Detlev Meyer in den Aufsichtsrat (TOP 5) sowie über die Wahl der PricewaterhouseCoopers AG zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 6).
Fazit und eigene Meinung
Die Hawesko Holding AG hat ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich gebracht. So konnten sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis deutlich gesteigert werden. Darüber hinaus fiel auch noch das Finanzergebnis positiv aus, da sich Hawesko wieder von der Beteiligung an der Majestic Wine plc. mit Gewinn getrennt hat. Neben der regulären Dividendenanhebung auf 1,50 Euro je Aktie durften sich die Aktionäre daher auch noch über einen Bonus von 0,25 Euro je Aktie aus dem Beteiligungsverkauf freuen.
Der Start ins aktuelle Geschäftsjahr fiel ebenfalls sehr erfreulich aus. Sowohl nach drei als auch nach fünf Monaten liegt die Gesellschaft bereits wieder deutlich im Plus. Allerdings gilt wie schon in den Vorjahren, dass für den Erfolg eines Jahres das enorm wichtige vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft entscheidend bleibt. Durch den Wegfall des Verkaufsgewinns dürfte sich der Jahresüberschuss im laufenden Jahr rückläufig entwickeln. Rein operativ sehen wir jedoch auch in 2011 eine weitere Ergebnisverbesserung.
Allerdings hat sich der Aktienkurs in den vergangenen Wochen hervorragend entwickelt und zwischenzeitlich die Marke von 40 Euro übertroffen. Aktuell ist der Kurs wieder etwas zurückgekommen. Angesichts der hervorragenden Positionierung und der Wachstumsaussichten, speziell im Ausland, sollte man bei der Hawesko-Aktie wohl weiterhin investiert bleiben.
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