Am 18. Mai 2011 fand in Frankenthal die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der KSB AG statt, die in diesem Jahr ihr 140-jähriges Bestehen feiert. Rund 200 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im CongressForum eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hans-Joachim Jacob eröffnete die Hauptversammlung und stellte die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat vor. Zudem gab er die Änderung im Aufsichtsrat bekannt. Nach dem Verlesen der üblichen Formalien und einer Filmeinspielung zur neuen Flussturbine von KSB übergab Dr. Jacob das Wort an den Vorstandssprecher Dr. Wolfgang Schmitt.
Bericht des VorstandsNach Aussage von Dr. Schmitt kann man bei KSB auf ein recht erfolgreiches Jahr zurückblicken, auch wenn die Rahmenbedingungen zunehmend unkalkulierbar bleiben. Hierbei erwähnte er die Verschlechterung der Staatsfinanzen, was Auswirkungen auf die Vergabe öffentlicher Aufträge hat, oder die Revolutionen in Nordafrika mit Verzögerungen für wirtschaftliche Vorhaben. Schließlich noch die Katastrophe in Japan, die direkt Auswirkungen auf die energiepolitische Ausrichtung einiger Länder hat.
Der Vorstandssprecher zeigte sich jedoch überzeugt, dass keines dieser Ereignisse die Geschäfte von KSB wird gravierend beeinträchtigen können. In diesem Zusammenhang sah er die Strategie des Unternehmens bestätigt, sich über viele Branchen und sämtliche Regionen aufzustellen. Diese breite Aufstellung habe auch schon geholfen, die Finanz- und Wirtschaftskrise gut zu meistern, meinte Dr. Schmitt.
Das Breitengeschäft mit Standardprodukten hat sich im Gleichschritt mit der Konjunktur seit Mitte des Jahres 2010 deutlich erholt. Dagegen läuft das Projektgeschäft der Konjunktur immer ein bis zwei Jahre hinterher. Somit zeigten sich in 2010 deutliche Bremsspuren, wie Dr. Schmitt berichtete. In der Krise wurden weniger Anlagen geplant, so dass jetzt auch weniger Ausschreibungen und Projektaufträge zur Verfügung stehen.
Der Auftragseingang entwickelte sich mit einem Plus von 7,3 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro deutlich besser als noch vor einem Jahr erwartet. Allerdings stammte das Wachstum nicht aus dem Hauptmarkt Europa, sondern aus den Regionen Asien/Pazifik, Amerika sowie Mittlerer Osten/Afrika. Entsprechend verringerte sich auch der Anteil Europas von 67 auf 62 Prozent. In Europa sanken die Bestellungen um 2 Prozent, in der KSB AG belief sich das Minus sogar auf 5,8 Prozent, so der Vorstandssprecher. Dagegen verzeichnete die Region Asien/Pazifik im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 33,3 Prozent. Auch Amerika mit einem Anstieg von 18,6 Prozent und die Region Mittlerer Osten/Afrika mit einem Wachstum von 27,5 Prozent entwickelten sich sehr erfreulich.
Mit einem Umsatz von 1,94 Milliarden Euro blieb KSB im vergangenen Jahr leicht unter der Marke von 2 Milliarden Euro. Während dies für den gesamten Konzern ein Plus von 2,5 Prozent bedeutete, musste Europa einen Rückgang von 2,1 Prozent hinnehmen. In den übrigen Regionen realisierte KSB jeweils einen Anstieg von 12,4 Prozent. Zufrieden war Dr. Schmitt auch damit, dass in allen drei Segmenten - Pumpen, Armaturen und Service - ein Wachstum erzielt werden konnte. Größter Umsatzbringer blieb dabei der Bereich Pumpen mit einem Anteil von 69 Prozent.
Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich auch bedingt durch die Erstkonsolidierung von fünf operativen Gesellschaften um 3,1 Prozent auf 14.697. Während in Europa mit 55 Prozent die meisten Mitarbeiter beschäftigt sind, komme die Region Asien/Pazifik aber bereits auf einen Anteil von 25 Prozent, teilte Dr. Schmitt mit. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr das Projekt „Demografische Fitness“ aufgelegt. Hierbei legt man seitens KSB Wert auf gute Arbeitsbedingungen, die Förderung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie auf die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs.
Aufgrund der nur geringen Zahl verfügbarer Projektaufträge hat sich dort der Preisdruck verschärft. Somit konnten laut Dr. Schmitt die steigenden Kosten bei Material und Personal nicht komplett weitergegeben werden. Im Zuge der starken Investitionen der letzten Jahre stiegen auch die Abschreibungen weiter an. Trotzdem fiel der Rückgang beim Ergebnis vor Steuern mit 21,4 Prozent auf 135,8 Mio. Euro noch moderat aus. Wie Dr. Schmitt ausführte, erzielte KSB somit eine Umsatzrendite von 7,0 Prozent. Nach Steuern verringerte sich das Ergebnis von 122,4 auf 90,0 Mio. Euro, der auf die Aktionäre der KSB AG entfallende Anteil belief sich auf 77,4 Mio. Euro. Entsprechend sank auch das Ergebnis je Vorzugsaktie auf 44,35 Euro und bei den Stammaktien auf 44,09 Euro. Innerhalb der KSB AG gab das Ergebnis von 46,3 auf 39,8 Mio. Euro nach.
Finanzielle Unabhängigkeit nimmt bei KSB einen äußerst hohen Stellenwert ein, und so gilt auch die Maxime „Cash is King“, wie der Vorstandssprecher betonte. Im Branchenschnitt des deutschen Maschinenbaus liegt die Eigenkapitalquote bei 27 Prozent, KSB wies dagegen zum Jahresende eine Quote von stattlichen 44,4 Prozent auf. Zwar besitzt auch KSB Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten, die langfristigen Verbindlichkeiten verringerten sich jedoch im letzten Jahr von 160,1 auf 109,6 Mio. Euro. Allerdings besitzt KSB auch ausreichend finanzielle Mittel, so dass sich die Nettofinanzposition zum Jahresende 2010 nach Aussage von Dr. Schmitt auf 293 Mio. Euro belief.
Im abgelaufenen Jahr hat sich die KSB-Aktie deutlich besser als der DAX entwickelt, der immerhin auch einen Zuwachs von 16 Prozent verzeichnen konnte. Wie Dr. Schmitt informierte, legte die KSB-Stammaktie um 51 Prozent und die Vorzugsaktie um 46 Prozent zu. Angesicht der guten Finanzausstattung soll trotz des Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 12,00 Euro je Stamm- und von 12,26 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüttet werden.
Im Rahmen der Strategie sollen nach Aussage des Vorstandssprechers ein nachhaltig profitables Wachstum, eine führende Wettbewerbsposition und eine gegenüber Wettbewerbern bessere Leistung erzielt werden. So soll der Umsatz bis zum Jahr 2018 verdoppelt werden. Neben dem Wachstum in aussichtsreichen Geschäftsfeldern sollen nach den Worten von Dr. Schmitt auch Akquisitionen dazu beitragen. Zur Umsetzung der Strategie wurden im vergangenen Jahr bereits 34 Strategieprojekte durchgeführt. Darüber hinaus konnten im letzten Jahr schon einige strategische Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen werden.
Als wichtigsten Wachstumsmarkt für die kommenden Jahre sieht der Vorstandssprecher die Region Asien. Deshalb hat KSB in 2010 die dortigen Produktionsanlagen erweitert. So wurden im vergangenen Jahr Erweiterungen in Indien, China und Indonesien realisiert. Je stärker die Internationalisierung voranschreitet, desto wichtiger sei es, dass alle Mitarbeiter nach einheitlichen Verhaltensrichtlinien handeln und einen entsprechenden Verhaltenskodex befolgen, betonte Dr. Schmitt. So ist KSB im vergangenen Jahr dem Global Compact der Vereinten Nationen beigetreten, der zehn fundamentale Prinzipien aus unterschiedlichen Bereichen der Arbeitswelt umfasst.
Für das laufende Jahr ist der Bau eines Armaturenwerks in China und einer Graugießerei in Indien geplant. Zudem soll in Brasilien nach den Worten von Dr. Schmitt ein Werk für Standardprodukte errichtet werden. Aber auch die Vertriebsstrukturen in China, Russland und Brasilien sollen verstärkt werden, um das Breitengeschäft voranzubringen. In einigen kleineren Ländern ist die Gründung eigener Vertriebsgesellschaften vorgesehen. Laut Dr. Schmitt steht zudem noch die Fortführung im Aufbau von Servicezentren in Asien, Amerika und Australien auf der Agenda.
Wie der Vorstandssprecher weiter informierte, arbeitet man bei KSB auch immer an Neuentwicklungen. Hierzu zählen eine Photovoltaikpumpe, die Energierückgewinnung im Prozess der Meerwasserentsalzung und die Flussturbine zur Nutzung der “kleinen Wasserkraft“. Im Zuge der Marktbelebung konnte sich Dr. Schmitt bei Standardprodukten in 2011 sogar ein Wachstum von über 10 Prozent vorstellen. Dagegen erwartete er beim Projektgeschäft lediglich eine Stagnation bei niedrigeren Margen.
Trotzdem soll im laufenden Jahr beim Auftragseingang mindestens das Rekordniveau des Jahres 2008 von 2,18 Milliarden Euro erreicht werden. Beim Umsatz werde ein neues Rekordniveau von erstmals über 2 Milliarden Euro anvisiert, so Dr. Schmitt. Auch beim Ergebnis vor Steuern soll zumindest das Niveau des Vorjahres erzielt werden. In den ersten vier Monaten stieg der Auftragseingang um 7,7 Prozent auf 0,69 Milliarden Euro. Da die letzten Monate des Jahres im Normalfall ein höheres Auftragsvolumen generieren, gab sich Dr. Schmitt zuversichtlich, die Zielvorgabe für das Gesamtjahr zu erreichen, zumal in den ersten vier Monaten alle Regionen zum Wachstum beigetragen haben.
Beim Umsatz verzeichnete KSB einen Zuwachs von 4,4 Prozent auf 0,62 Milliarden Euro. Hier blieb Europa nach Aussage des Vorstandssprechers noch leicht hinter dem Vorjahreswert zurück, während die anderen Regionen zweistellig zulegten. Die neu konsolidierten Gesellschaften trugen in diesem Zeitraum mit 12,2 Mio. Euro zum Umsatz bei.
Abschließend kam Dr. Schmitt kurz auf das 140-jährige Jubiläum von KSB zu sprechen. Das Jubiläum soll demnach auch mit den Mitarbeitern gefeiert werden. Wie Dr. Schmitt mitteilte, werden aber auch die Aktionäre nach der Hauptversammlung zu einem Glas Sekt eingeladen. Der Vorstandssprecher zeigte sich zum Ende seiner Ausführungen überzeugt, dass KSB nicht nur eine lange Historie, sondern auch noch eine lange Zukunft vor sich hat.
Allgemeine DiskussionNach Meinung von Volker Westerborg als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) war 2010 zwar kein Spitzenjahr für KSB, es brachte aber trotzdem ein außerordentlich gutes Ergebnis. Zufrieden zeigte er sich auch mit der Tatsache, dass die Dividende trotz des Ergebnisrückgangs unverändert bleibt. Insgesamt habe sich KSB speziell in den letzten fünf Jahren sehr solide entwickelt. Bezogen auf den AG-Abschluss wird zwar ein Großteil des Gewinns als Dividende ausgeschüttet, im Verhältnis zum Konzernüberschuss liegt die Quote in den vergangenen fünf Jahren aber nur bei rund 20 Prozent, weshalb Herr Westerborg zu einem Überdenken der Ausschüttungsquote riet. Auch die nur geringen Finanzverbindlichkeiten und die hervorragende Nettofinanzposition bieten seiner Meinung nach Spielraum für eine Dividendenerhöhung.
Nach Aussage von Dr. Schmitt hat man sich bei der Ausschüttung an der Vorjahreshöhe orientiert. In den vergangenen Jahren gelang eine kräftige Ergebnisverbesserung, die jedoch auch sehr stark auf Ergebnisse von ausländischen Tochtergesellschaften zurückzuführen war. Allerdings können diese Gewinne nicht zeitgleich bei der AG vereinnahmt werden, hier ergibt sich teilweise eine Verzögerung von zwei bis drei Jahren. Zudem orientiert man sich bei KSB auch an der Ausschüttungshöhe der Wettbewerber, die zwischen 10 und 30 Prozent liegt. Außerdem steigere eine hohe Thesaurierung auch den Wert der Aktie, und davon profitiere der Aktionär ebenfalls, erklärte der Vorstandssprecher.
Danach begrüßte der Aktionärsvertreter die bereits im vergangenen Jahr getätigten kleinen Übernahmen. Überraschend kurz empfand er die Verlängerung der Tätigkeiten in Vorstand und Aufsichtsrat. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende hierauf berichtete, wird bei der Vertragsverlängerung nicht die maximale Vertragsdauer ausgenutzt. Auch die jetzt vorgeschlagene Wahl der beiden Aufsichtsratsmitglieder wurde aus Altersgründen mit relativ kurzen Laufzeiten versehen.
Den Handel in der Aktie hielt Herr Westerborg für relativ bescheiden. In diesem Zusammenhang interessierte ihn, ob möglicherweise eine Indexzugehörigkeit angestrebt wird. In den 90-er Jahren war KSB nach Auskunft des Vorstandssprechers bereits Mitglied im MDAX, was zu einem hohen Aufwand führte. Danach musste die Gesellschaft im Jahr 2000 in den SDAX absteigen. Allerdings war auch dort noch ein Xetra-Betreuungsvertrag mit Kosten von 200.000 Euro abzuschließen. Deshalb hat man seitens KSB komplett auf eine Indexzugehörigkeit verzichtet, und derzeit fühlt sich das Unternehmen im General Standard sehr wohl. Aus heutiger Sicht werde deshalb keine Notwendigkeit für eine Indexzugehörigkeit gesehen, so Dr. Schmitt.
Aufgrund der SdK-Vorgaben kündigte Herr Westerborg an, gegen die Wahl des Wirtschaftsprüfers zu stimmen, da relativ hohe Honorare außerhalb der Prüfung gezahlt wurden. Dr. Schmitt räumte zwar ein, dass die Beratungsleistungen durch die BDO Deutsche Warentreuhand AG von 40.000 auf 217.000 Euro angestiegen sind, allerdings konnte er dies mit zwei Sondereffekten begründen. Zum einen wurden über die BDO weltweit Compliance-Schulungen für Mitarbeiter durchgeführt, die bei anderen Anbietern teurer gewesen wären. Zudem wurde eine Due Diligence-Prüfung im Hinblick auf eine mögliche Akquisition durchgeführt, die dann jedoch nicht zu Stande kam.
Laut Markus Neumann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat sich KSB auch im vergangenen Jahr wieder als solides Investment erwiesen. Nähere Auskünfte verlangte der Aktionärsschützer dann zum Anstieg der Material- und Verwaltungskosten. Speziell im Projektgeschäft spielen laut Dr. Schmitt die Materialkosten eine wichtige Rolle. So wird Kupfer für Elektromotoren oder Chrom/Nickel bei Schmiedeteilen benötigt. Aufgrund der Spätzyklik im Projektgeschäft ist es jedoch häufig nicht möglich, die Kosten komplett weiterzugeben. Im Konzern werden derzeit die Systeme standardisiert, und es wird SAP eingeführt, was laut Dr. Schmitt zunächst zu höheren Verwaltungskosten führen wird.
Weitere Fragen von Herrn Neumann betrafen die Auswirkungen im Hinblick auf den diskutierten Atomausstieg, die Abschreibungen auf Finanzanlagen und eine Einschätzung für Ölsandpumpen bei jetzt sinkenden Ölpreisen. Ein kurzfristiger Nuklearausstieg sei eher ein deutsches Thema, meinte der Vorstandssprecher. Durch das Herunterfahren der Kraftwerksblöcke könnte KSB ein Umsatz von 15 bis 20 Mio. Euro im Jahr fehlen, vor allem im Servicebereich. Mittelfristig sollte dies aber wieder durch konventionelles Geschäft ausgeglichen werden, zeigte sich Dr. Schmitt überzeugt.
Die Abschreibungen betrafen den weiteren Angaben zufolge kleine Servicegesellschaften, die in Schwierigkeiten gekommen waren, weshalb Abschreibungen gegenüber dem Kaufpreis vorgenommen wurden. Der Fall des Ölpreises in 2008 hatte das Neugeschäft bei Ölsandpumpen fast zum Erliegen gebracht, vor dem Hintergrund der jetzigen kleinen Delle beim Ölpreis erwartet Dr. Schmitt aber keine Auswirkungen, da die Produktionskosten von 60 bis 65 US-Dollar je Barrel noch deutlich unter dem Ölpreis liegen.
Abschließend interessierte den DSW-Vertreter, ob sich der Aufsichtsrat auch diversity-Ziele gesetzt hat. Der Kodex empfehle dem Aufsichtsrat, auf Vielfalt zu achten, teilte Dr. Jacob diesbezüglich mit. Dabei gehe es aber nicht nur um Frauen, sondern auch beispielsweise um eine größere Internationalität. Bei KSB trägt man dem Kodex dadurch Rechnung, dass die vorgegebenen Kriterien beachtet werden. Frauen sind bei KSB in fast allen Führungsebenen vertreten, jedoch ist das Geschäft äußerst technikgetrieben, was schon in der Ausbildung zu einem niedrigen Frauenanteil führt.
Konkrete Ziele im Hinblick auf eine bestimmte Quote wollte Dr. Jacob nicht benennen, da nach seiner Ansicht auch weiterhin Leistung und Kompetenz im Vordergrund stehen müssen. Neben einem Weiterbildungsprogramm bietet KSB beispielsweise auch flexible Arbeitszeiten an, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Im weiteren Verlauf beglückwünschte Herr Greisel die Gesellschaft zum 140-jährigen Jubiläum. Nach seiner Ansicht könnte ein Großteil an Energie eingespart werden, wenn die Pumpen richtig ausgelegt wären, weshalb seines Erachtens das Thema Energieeffizienz in Zukunft noch eine größere Rolle spielen dürfte. Die Gesellschaft könne stolz darauf sein, der Zeit immer voraus zu sein.
Dr. Rathey bezeichnete das Ergebnis der letzten Jahre als sehr gut. Darüber hinaus habe der Liquiditätsstand trotz der Tilgung von 60 Mio. Euro Verbindlichkeiten bei 400 Mio. Euro gehalten werden können. Hierbei wollte er wissen, wieso die Zinsaufwendungen trotzdem gestiegen sind. Um nicht in die Abhängigkeit von Banken zu geraten, hat KSB nach Auskunft von Dr. Schmitt im Laufe des Jahres 2009 ein Schuldscheindarlehen aufgenommen. Da dies in 2010 erstmals für ein komplettes Jahr bedient werden musste, verschlechterte sich das Finanzergebnis um rund 3,5 Mio. Euro. Auf die Frage von Dr. Rathey nach der Entwicklung der Abschreibungen teilte der Vorstandssprecher mit, dass diese zukünftig aufgrund der hohen Investitionen in den letzten Jahren ansteigen werden.
Des Weiteren thematisierte der Aktionär einen etwaigen Aktiensplit. Derzeit hat Dr. Schmitt auch aus Kostengründen noch keine Pläne für einen Aktiensplit. Ab einem Kurs von 1.000 Euro werde man sich aber damit beschäftigen, so der Vorstandssprecher. Herrn Hanagard interessierte dann noch, ob im Vorstandsvertrag auch Konkurrenzklauseln aufgenommen werden. Nach Angabe von Dr. Jacob beinhalten die Verträge auch eine Konkurrenzklausel, die sich meist auf zwei Jahre beläuft.
AbstimmungenVor dem Beginn der Abstimmungen gab Dr. Jacob die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 44.771.963,82 Euro, eingeteilt in 886.615 Stamm- und 864.712 Vorzugsaktien, waren demnach 808.828 stimmberechtigte Stammaktien entsprechend 91,23 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle einstimmig oder bei wenigen Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung gefasst.
Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 12,00 Euro je Stamm- und von 12,26 Euro je Vorzugsaktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der BDO Deutsche Warentreuhand AG zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 5) sowie über die Wahl der Herren Dr. Hans-Joachim Jacob und Richard Lederer in den Aufsichtsrat (TOP 6).
Fazit und eigene MeinungDie KSB AG musste im Geschäftsjahr 2010 zwar einen Ergebnisrückgang verkraften, trotzdem bedeutete der ausgewiesene Überschuss noch eines der besten Ergebnisse der Unternehmensgeschichte. Während das Projektgeschäft noch verhalten lief, hat das Basisgeschäft schon wieder deutlich angezogen. Hier konnte KSB vor allem auch außerhalb Europas deutliche Verbesserungen erwirtschaften.
Im laufenden Jahr will das Management beim Umsatz ein neues Rekordniveau erreichen und beim Ergebnis zumindest das Vorjahresniveau erzielen. Auch in den kommenden Jahren will der Frankenthaler Pumpenhersteller weiter wachsen und den Umsatz bis 2018 verdoppeln. Mit dem Engagement in den Bereichen Energie und Wasser ist KSB in zwei bedeutenden Branchen der Zukunft hervorragend positioniert. Angesichts dieser Positionierung, der hervorragenden Finanzausstattung und der positiven Zukunftsaussichten bleibt die KSB-Aktie weiterhin ein interessantes Investment für die kommenden Jahre.
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24.05.2011
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