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HV-Bericht LUDWIG BECK am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG - Die EBIT-Rendite erreicht einen Spitzenwert von 15,2 Prozent
Die LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG hatte für den 12.5.2011 zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in das Hotel Hilton nach München eingeladen. Obwohl sich mittlerweile nur noch 17,4 Prozent der Aktien im Streubesitz befinden, hatten sich wieder rund 600 Aktionäre und Gäste eingefunden, unter ihnen auch Matthias Wahler für GSC Research, um sich über die weiteren Perspektiven des erfolgreichen Münchner Modehauses zu informieren.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Joachim Hausser eröffnete die Versammlung um 10:30 Uhr und erläuterte die Formalien. Ferner informierte er, dass das Vorstandsmitglied Oliver Haller das Unternehmen zum 31.12.2010 auf eigenen Wunsch und in bestem Einvernehmen verlassen hat. Dr. Hausser sprach ihm nochmals seinen Dank aus, dass er den Neupositionierungsprozess der letzten vier Jahre zusammen mit dem langjährigen Vorstandsmitglied Dieter Münch begleitet hat.

Als neuer Vorstand für die Bereiche Einkauf, Verkauf und Marketing konnte Dr. Hausser zufolge Christian Greiner gewonnen werden, der zuvor bereits dem Aufsichtsrat angehört hatte. In das Kontrollgremium rückte an seine Stelle Hans Rudolf Wöhrl nach. Außerdem ersetzte zum 1.1.2011 Dr. Steffen Stremme den ausgeschiedenen Gerhard Wöhrl.

Mit Ablauf der Hauptversammlung hat überdies Dr. Lutz Helmig sein Amt niedergelegt. Für ihn wurde die Wahl von Frau Edda Kraft vorgeschlagen, die als selbständige Medienberaterin arbeitet und die sich den Anwesenden im Folgenden kurz vorstellte. Nach weiteren Erläuterungen zum Aufsichtsratsbericht und zur Vorstandsvergütung übergab Dr. Hausser das Wort an das neue Vorstandsmitglied Christian Greiner.


Bericht des Vorstands

Seine Ausführungen begann Herr Greiner mit einigen Anmerkungen zum wirtschaftlichen Umfeld, das sich im vergangenen Jahr wieder deutlich aufgehellt hat. Davon profitierte der deutsche Einzelhandel ebenso wie von den günstigen Wetterbedingungen. Der deutsche Textileinzelhandel erreichte mit 3 Prozent das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1992, wie üblich legte LUDWIG BECK mit 5,3 Prozent aber noch stärker zu.

Der Hauptumsatzträger ist unverändert das „Kaufhaus der Sinne“ am Marienplatz mit der Dependance „LUDWIG BECK Hautnah“ in den „Fünf Höfen“. Daneben verfügt das Unternehmen über eine Esprit-Filiale im OEZ im München und über eine Außenstelle in der City-Galerie in Augsburg, die jedoch im April 2011 geschlossen wurde. Allen Mitarbeitern wurde angeboten, am Marienplatz in München weiterzuarbeiten, was 40 Prozent der Betroffenen genutzt haben.

Das „Kaufhaus der Sinne“ feiert Herrn Greiner zufolge in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. In einer der besten Lagen in ganz Europa verfügt es über eine Verkaufsfläche von 11.500 qm und empfängt pro Tag bis zu 40.000 Besucher. Inklusive der Dependance in den „Fünf Höfen“ erhöhte sich der flächenbereinigte Umsatz des Hauses im Geschäftsjahr 2010 um 5,8 Prozent und steuerte damit wie in den Vorjahren rund 90 Prozent zu den Erlösen der AG bei.

Am stärksten entwickelte sich die Kosmetikabteilung mit einem deutlichen Umsatzzuwachs auf 12,2 (Vj.: 10,9) Mio. Euro. Und in den ersten vier Monaten 2011 setzte sich dieser Trend mit einem Anstieg um 12,6 Prozent auf 4 Mio. Euro weiter fort. Auch in den „Fünf Höfen“ legte „LUDWIG BECK Hautnah“ deutlich zu.

Insgesamt beschäftigt LUDWIG BECK nach Auskunft von Herrn Greiner im Bereich Hautnah 53 Mitarbeiter und hat eine Vielzahl exklusiver Produkte im Angebot. Mit diesem Geschäft erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von 100 TEUR pro qm und Jahr, womit sich der Vorstand sehr zufrieden zeigte. Nicht Rabattschlachten, sondern exklusive Aktionen sind das Erfolgsgeheimnis von LUDWIG BECK.

Positiv sticht nach Aussage von Herrn Greiner auch die Damenmodeabteilung hervor. Der Umsatz erhöhte sich hier von 690 TEUR in 2008 über 870 TEUR in 2009 auf 1 Mio. Euro im Berichtszeitraum, und in den ersten vier Monaten 2011 lagen die Erlöse bereits wieder bei 400 TEUR, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von 45 Prozent entspricht. Auch in dieser Abteilung findet sich ein Angebot von preiswert bis exklusiv.

Als weiteres Highlight erwähnte Herr Greiner den Abschluss des Umbaus der Designerabteilung in der dritten Etage. In den ersten vier Monaten 2011 erhöhte sich der Umsatz in diesem Bereich um 18 Prozent, worin der Vorstand die eingeschlagene Strategie bestätigt sieht. Gerne informierte Herr Greiner außerdem, dass die Wäscheabteilung zum zweiten Mal die Auszeichnung „Sterne der Wäsche“ erhalten hat.

Noch erfolgreicher war die Musikabteilung, die zum dritten Mal den begehrten „Echo“ gewonnen hat, was den Vorstand allerdings nicht so sehr überrascht. Schließlich erwirtschaftet das „Kaufhaus der Sinne“ 1 Prozent des weltweiten Umsatzes im Bereich der klassischen Tonträger und kann regelmäßig bekannte Künstler zu Autogrammstunden begrüßen.

Zudem informierte Herr Greiner über den Relaunch der Internetpräsenz, bei der die Qualität noch mehr in den Vordergrund gerückt wurde. Als kleines Highlight findet sich auf der Seite nun auch eine Webcam, die von der Fassade des Haupthauses aus ständig Livebilder vom Marienplatz überträgt, was von den Nutzern gerne angenommen wird.

An dieser Stelle übernahm Herr Münch, der dem Vorstand bereits seit 13 Jahren angehört, die weiteren Ausführungen. Dieser freute sich, für das Geschäftsjahr 2010 durchweg positive Zahlen vermelden zu können. So erhöhte sich der filialbereinigte Umsatz um 5,3 Prozent auf 107,2 (101,8) Mio. Euro, und das EBIT schnellte um 40 Prozent auf 13,7 (9,8) Mio. Euro nach oben, womit sich die Marge um volle 4 Prozentpunkte auf 15,2 (11,2) Prozent verbesserte.

„Mit diesem Wert brauchen wir uns in der Branche hinter niemandem zu verstecken“, betonte der Vorstand. Nach seiner Aussage dürfte es allerdings schwer fallen, diesen Wert noch zu toppen. Der große Erfolg beruht Herrn Münch zufolge darauf, dass alle Kostenpositionen erheblich verbessert werden konnten. So verminderte sich die Materialeinsatzquote auf 49,5 (50,7) Prozent, und die Kostenquote lag mit 35,2 (38,1) Prozent erheblich unter dem Vorjahreswert.

Als einzigen Makel könnte man auf den ersten Blick das Finanzergebnis ansehen, das sich auf minus 3,8 (minus 3,4) Mio. Euro verschlechtert hat. Darin ist Herrn Münch zufolge allerdings ein einmaliger zusätzlicher Aufwand von 0,7 Mio. Euro aus der vorzeitigen Ablösung einer Zinsfestschreibung enthalten, deren Früchte nun im laufenden Jahr mit einem deutlich niedrigeren Zinsaufwand geerntet werden können.

Der Jahresüberschuss konnte auf 6,4 (2,2) Mio. Euro nahezu verdreifacht werden. Dies resultiert laut Herrn Münch aus dem Umstand, dass sich die Steuerbelastung wieder normalisiert hat, nachdem in 2009 eine zusätzliche Belastung von 1,7 Mio. Euro durch den Wegfall von Verlustvorträgen ergeben hatte (Details hierzu finden Sie im HV-Bereicht 2010 von GSC Research). Der Gewinn je Aktie stieg von 0,61 Euro auf 1,74 Euro.

Das Eigenkapital erhöhte sich den weiteren Angaben zufolge durch das gute Ergebnis auf 47,6 (42,8) Mio. Euro. Bei einer wenig veränderten Bilanzsumme von 108,8 (109,3) Mio. Euro verbesserte sich damit die Eigenkapitalquote auf 43,7 (39,1) Prozent. Im Gegenzug konnten die verzinslichen Verbindlichkeiten auf 37,3 (44,7) Mio. Euro deutlich abgebaut werden.

Trotz der soliden Ertrags- und Vermögenslage schlugen Vorstand und Aufsichtsrat vor, mit 0,35 Euro je Aktie lediglich eine Dividende auf dem Niveau des Vorjahres auszuschütten. Herr Münch will damit zum einen für schlechtere Zeiten vorsorgen, nachdem das Wachstum ja nicht unendlich so weitergehen wird, weshalb er die Bildung von starken Rücklagen als wichtig empfindet. Im nächsten Jahr kann er sich aber durchaus einen Jubiläumsbonus vorstellen.

Außerdem hält der Vorstand eine Stärkung des Eigenkapitals im Vorfeld einer möglicherweise anstehenden Änderung bei der Bilanzierung nach IFRS für den richtigen Weg. Wie er darlegte, müssen eventuell demnächst langfristige Mietverpflichtungen in der Bilanz passiviert werden, was er überhaupt nicht nachvollziehen kann. Gleichwohl würde dies die Bilanzsumme um mehr als 50 Prozent aufblähen und die Eigenkapitalquote auf nur noch 30 Prozent absinken lassen.

Mit der Zurückhaltung bei der Dividende will der Vorstand dem entgegenwirken. Im Übrigen bat Herr Münch, bei der Betrachtung der Rendite auch die Performance der Aktie mit zu berücksichtigen, deren Kurs sich in den letzten zwölf Monaten erneut sehr positiv entwickelt und die mit einem Plus von 50 Prozent die relevanten Indizes geschlagen hat. Trotz eines Streubesitzes von nur noch 17,4 Prozent verfügt LUDWIG BECK noch über 2.200 Aktionäre.

Für das laufende Jahr erwartet Herr Münch eine Fortsetzung des Aufschwungs. Speziell für LUDWIG BECK wertet er zudem positiv, dass mit der Schließung nicht so renditeträchtiger Filialen wie Augsburg die Hausaufgaben gemacht wurden und dass das Unternehmen über ein stabiles Fundament verfügt. Darüber hinaus vertraut er wie in den Vorjahren auf die eigene Firmenkonjunktur.

Die Strategie des Trading-up, also der Aufwertung und Modernisierung der Innenräume, will der Vorstand in allen sieben Etagen weiter forcieren. Damit sollten sich mit weniger Kosten noch höhere Umsätze erzielen lassen. Großen Wert legt der Vorstand außerdem auf einen umfassenden Service durch gut ausgebildete und freundliche Mitarbeiter. Ein großes Thema ist darüber hinaus die Glaubwürdigkeit.

Im ersten Quartal des laufenden Jahres erhöhte sich der filialbereinigte Umsatz um 3,9 Prozent auf 22 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) blieb mit 0,2 Mio. Euro unverändert. Dies wertet Herr Münch aber als guten Erfolg, nachdem die Jubiläumsfeierlichkeiten Sonderkosten von 1,1 Mio. Euro verursacht haben. Darin enthalten sind Jubiläumsgratifikationen von über 500 TEUR für die Mitarbeiter, Spenden von 50 TEUR für benachteiligte Personen und etwa 250 TEUR Marketingkosten, unter anderem für das Jubiläumsmagazin.

Im weiteren Verlauf informierte Herr Münch auch über die aktuellsten Zahlen. Nach vier Monaten lagen die Umsätze demnach mit einem Zuwachs von 6 Prozent am obersten Ende der Erwartungen, und es ist wahrscheinlicher geworden, dass die Ziele für das Gesamtjahr übertroffen werden können. Noch geht er konservativ von einem filialbereinigten Wachstum von 3 bis 4 Prozent und einem EBIT zwischen 9 und 11 Mio. Euro, also auf Höhe des Vorjahres, aus. Eigentlich will er das Jubiläumsjahr aber mit einem neuen Rekordergebnis krönen.

Im Vorgriff auf mögliche Fragen in diese Richtung sprach Herr Münch abschließend einige Worte zur Frauenquote, die ihm bei LUDWIG BECK sehr passabel erscheint. Der Vorstand besteht zwar aus zwei Männern, in der zweiten Führungsebene beträgt die Frauenquote jedoch 75 Prozent und auf der Ebene der Abteilungsleiter 70 Prozent. Im Aufsichtsrat wird der Frauenanteil nach der anstehenden Wahl von Frau Kraft 50 Prozent betragen.


Allgemeine Aussprache

Als erste Rednerin beglückwünschte Frau Dr. Andrea Winter von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Vorstand und Aufsichtsrat zu dem „Jubelabschluss im Jubiläumsjahr“. Auch Nataliya Bidnova von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zeigte sich beeindruckt von dem großen Erfolg des Geschäftsjahres 2010, der den Aktienkurs mittlerweile auf ein Niveau über 20 Euro angehoben hat.

Als Wermutstropfen wertete Frau Dr. Winter einzig die Dividende. Die Ausschüttungsquote von 20 Prozent war ihr trotz der Erklärungen des Vorstands zu niedrig. Für das kommende Jahr erwartete sie fest eine Dividendenerhöhung und zusätzlich einen Jubiläumsbonus. Frau Bidnova verlangte ergänzend eine Aussage zur mittelfristigen Dividendenpolitik. In seiner Antwort bat Herr Münch darum, bei der Beurteilung der Rendite einen gesamtheitlichen Ansatz zu wählen. Nachdem in der Vergangenheit zumeist 50 Prozent des Gewinns ausgeschüttet wurden, soll LUDWIG BECK auch in Zukunft ein Dividendenpapier bleiben. Die Höhe der Ausschüttung sei allerdings abhängig vom jeweiligen wirtschaftlichen Erfolg.

Die Bestellung von Herrn Greiner in den Vorstand begrüßte die DSW-Vertreterin. Sie äußerte indes den Wunsch, dass nun etwas mehr Stetigkeit einkehren möge. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende klarstellte, gab es bei der Position des Marketing- und Verkaufsvorstands gar nicht so oft einen Wechsel. Dass Herr Haller nicht seine gesamte berufliche Laufbahn bei LUDWIG BECK verbringen wird, war von Anfang an klar, und mit dem 32-jährigen Herrn Greiner konnte ein würdiger Nachfolger gewonnen werden.

Im weiteren Verlauf äußerte Frau Dr. Winter ihre Verwunderung, dass bei den Kunden von LUDWIG BECK offenbar gar nichts von Verunsicherung wegen der Finanzkrise oder des Beinahezusammenbruchs des Euroraums zu spüren ist. Herr Greiner bestätigte, dass die Kunden nach wie vor gerne einkaufen, und er meint sogar, einen Trend hin in Richtung mehr Qualität zu erkennen, was LUDWIG BECK zugute kommt.

Auch den Wettbewerb durch andere große Münchner Kaufhäuser wie den Oberpollinger und Lodenfrey bewertete Herr Greiner unkritisch. Im Gegenteil sah er es positiv, dass so mehr Menschen in die Stadt kommen, was zum Teil auch LUDWIG BECK zugute kommt. Echte Überschneidungen im Sortiment gibt es ohnehin nur in wenigen Bereichen.

Befragt nach möglichen Auswirkungen der stark steigenden Rohstoffpreise erklärte Herr Greiner, dass sich an der Marge für LUDWIG BECK damit nichts ändert. Auf Basis der unverbindlichen Verkaufsempfehlung bleibt die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis gleich.

Ferner interessierte sich Frau Dr. Winter für die weiteren Pläne der Familie Wöhrl, die nun schon fast 75 Prozent der Aktien auf sich vereint. Kleinaktionär Moezer erkundigte sich allgemein nach der Aktionärsstruktur, nachdem ihm im Geschäftsbericht und in der Präsentation des Vorstands unterschiedliche Angaben aufgefallen waren.

Wie Herr Münch hierauf darlegte, gab es in den letzten Monaten Umschichtungen innerhalb der Familie Wöhrl. Zuletzt hat Gerhard Wöhrl die Anteile der GVC AG an seinen Bruder verkauft, womit Hans Rudolf Wöhrl über die Hans Rudolf Wöhrl Verwaltungs GmbH und die Intro-Verwaltungs GmbH nun knapp 75 Prozent der Anteile hält. Weitere 8 Prozent liegen über die Ost-West AG bzw. die Rheintex AG bei Karl-Walter Freitag. Zu den weiteren Plänen der Familie Wöhrl konnte Herr Münch nicht viel sagen. Den Versuch, den restlichen Streubesitz von 17,8 Prozent und die Anteile von Herrn Freitag aufzukaufen, wertet er allerdings als hoffnungsloses Unterfangen, nachdem der bekannte Aktionär aus Köln seine Rechte bekanntlich gut zu vertreten weiß.

Auf Nachfrage von Herrn Moezer informierte Herr Münch ferner, dass die Immobilie am Marienplatz von der Feldmeier GmbH & Co. KG gehalten wird, an der die LUDWIG BECK AG mit 50,1 Prozent beteiligt ist und die Söhne von Gustl Feldmeier die übrigen 49,9 Prozent halten. LUDWIG BECK zahlt eine marktübliche Miete auf Basis eines indexierten Vertrags aus dem Jahr 1982.

Die Frage von Kleinaktionär Schröder, ob nach der Schließung der Filiale in der City-Galerie in Augsburg weitere Stilllegungen geplant sind, verneinte Herr Münch. Das Geschäft in den „Fünf Höfen“ trage schließlich 5 Prozent zum Gesamtumsatz bei und sei erfolgsträchtig. Die von Herrn Schröder heraufbeschworene Gefahr, dass durch das fortdauernde Trading-up das Angebot letztlich zu teuer werden könnte und die Münchner fernbleiben könnten, sah Herr Greiner nicht. Die Forcierung dieser Strategie bedeute schließlich nicht, dass künftig nur noch Luxusartikel angeboten werden sollen. Weiterhin soll möglichst für jeden Kunden etwas Passendes dabei sein.

Ferner interessierte den Kleinaktionär, welche Nationalitäten besonders häufig im „Kaufhaus der Sinne“ anzutreffen sind. Ganz vorne stehen hier Herrn Greiner zufolge die Russen, die nach eigenen Schätzungen 2 bis 3 Prozent zu den gesamten Umsätzen beitragen. Danach folgen Gäste aus dem arabischen Raum. Für diese Nationalitäten stehen sogar spezielle Leitsysteme zur Verfügung, und die Mitarbeiter mit entsprechenden Sprachkenntnissen sind extra gekennzeichnet.

Die von Kleinaktionär Schmitt gewünschte Wiedereröffnung des Wein- und Bücherverkaufsladens schloss Herr Münch aus. Die Aufgabe dieses Geschäfts ist nach seiner Aussage nicht leichtgefallen. Nachdem es aber immer höher subventioniert werden musste, war es unumgänglich, die Reißleine zu ziehen.

Die zentrale Frage von Frau Bidnova war, wie bei LUDWIG BECK nach dem kompletten Ausbau aller Flächen weiterer Wertzuwachs generiert werden soll. Ihre Frage, ob der Umsatz pro Quadratmeter tatsächlich noch weiter gesteigert werden kann, beantwortete Herr Münch mit einem klaren Ja. „Es ist unsere Aufgabe, das hinzubekommen“, fügte er an.

Hinsichtlich der Wareneinsatzquote teilte der Vorstand hingegen die Meinung der SdK-Sprecherin, dass diese Position nicht immer weiter reduziert werden kann. Die zuletzt erreichten Verbesserungen konnten vor allem deshalb erreicht werden, weil immer mehr Waren zu den ursprünglich angedachten Preisen verkauft werden konnten, sprich’ seltener der Rotstift angesetzt wurde.

Kritik übte Frau Dr. Winter an der Terminierung der Hauptversammlung an einem Tag, an dem allein in Bayern zehn Firmen ihre Aktionäre eingeladen haben. In diesem Zusammenhang informierte Herr Münch, dass die nächste Hauptversammlung am 8. Mai 2012 stattfinden wird. Und LUDWIG BECK werde diesen Termin sicherlich nicht absagen, wenn jetzt andere Unternehmen auch dieses Datum für ihr Aktionärstreffen wählen.


Abstimmungen

Bei einer Präsenz von 2.966.301 Aktien entsprechend einem Anteil von 80,28 Prozent am Grundkapital wurden alle Beschlüsse bei maximal 1.250 Gegenstimmen gefasst. Im Einzelnen waren dies die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,35 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der BTU Treuhand GmbH zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 5) und die Wahl von Frau Edda Kraft in den Aufsichtsrat (TOP 6).

Gegen 13:15 Uhr schloss Dr. Hausser die Versammlung.


Fazit

Das Geschäftsjahr 2010 verlief überaus erfolgreich für die LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG. Eine weitere Verbesserung der Kennzahlen war angekündigt. Dass die EBIT-Rendite um volle 4 Prozentpunkte auf über 15 Prozent angehoben werden kann, hatten aber wohl selbst die größten Optimisten nicht erwartet. Für den Einzelhandel ist dies ein überragendes Ergebnis, und es dürfte schwer werden, diese Kennzahl noch weiter zu steigern.

Die Aktionäre sparten in der Debatte auch nicht mit Lob für Vorstand und Aufsichtsrat. Der einzige Kritikpunkt war die Dividende, die trotz der Verdreifachung des Gewinns auf 1,74 Euro je Aktie unverändert mit 0,35 Euro je Aktie vorgeschlagen wurde. Die Begründung des Vorstands für die Zurückhaltung leuchtet aber durchaus ein, und im kommenden Jahr können die Aktionäre sich wohl auf einen Jubiläumsbonus freuen.


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Veröffentlichungsdatum: 16.05.2011 - 11:01
Redakteur: mwa
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