Am 14. April 2011 fand in Pforzheim die 13. ordentliche Hauptversammlung der STRATEC Biomedical Systems AG statt. Rund 300 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im CongressCentrum Pforzheim eingefunden, um sich nach dem Wechsel an der Unternehmensspitze über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Fred K. Brückner eröffnete die Hauptversammlung und begrüßte auch Schüler des Wirtschaftsgymnasiums Pforzheim.
Anschließend kam der Versammlungsleiter auf die Änderungen in den Organen zu sprechen. So ist der Unternehmensgründer Hermann Leistner nach 30-jähriger Tätigkeit im Unternehmen zum 31. März 2011 aus dem Vorstand ausgeschieden. Seine Nachfolge als Vorstandsvorsitzender hat zum 1. April 2011 Marcus Wolfinger übernommen. Zudem wurde der Vorstand zum 1. Februar dieses Jahres durch Dr. Robert Siegle ergänzt, der bisher als Aufsichtsrat fungierte. Als neues Mitglied des Aufsichtsrats wurde daraufhin Wolfgang Wehmeyer bestellt.
Nach dem Verlesen der sonstigen Formalien übergab Herr Brückner das Wort an den neuen Vorstandsvorsitzenden.
Bericht des VorstandsEinleitend bezeichnete Herr Wolfinger 2010 als sehr erfolgreiches Geschäftsjahr für STRATEC. Nachdem die Gesellschaft schon in 2009 um mehr als 30 Prozent gewachsen war, waren auch im letzten Jahr keine negativen Einflüsse spürbar. In 2010 konnten erneut wichtige Früchte der Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahr geerntet werden. Etwa die Hälfte des Wachstums stammte aus neuen Produkten, die andere Hälfte resultierte aus bereits eingeführten Geräten. Im Hinblick auf die Produkte sah Herr Wolfinger 2010 als ein Ausnahmejahr an. Während im Normalfall ein bis zwei neue Analysesystemfamilien in den Markt eingeführt werden, waren es im vergangenen Jahr drei neue Systemfamilien.
Darüber hinaus erfolgte die Akquisition der Ballista Inc. in den USA, die nun unter STRATEC Biomedical USA firmiert. STRATEC musste außerdem die Umzüge in neue Räume in Deutschland und der Schweiz meistern, teilte Herr Wolfinger mit. Der hervorragende Geschäftsverlauf schlägt sich auch in der vorgeschlagenen Rekorddividende von 0,50 Euro je Aktie nieder. Trotz dieser positiven Entwicklung hat sich die Gesellschaft für das zukünftige Wachstum weiterhin auf den Bereich Forschung und Entwicklung fokussiert.
Wie der Vorstandsvorsitzende weiter ausführte, verbesserte sich der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 28,1 Prozent auf 102,0 Mio. Euro, wobei eine EBITDA-Marge von 21,9 Prozent erwirtschaftet wurde. Im besten Jahr der Unternehmensgeschichte verdiente STRATEC 1,14 Euro je Aktie. Mit den zwei größten Kunden erlöste die Gesellschaft 40 Prozent der Umsätze und 80 Prozent mit den sechs größten Kunden. Nachdem STRATEC im Vorjahr 1.850 Analysesysteme auslieferte, konnte die Anzahl im Geschäftsjahr 2010 auf 2.281 gesteigert werden. Die deutlich gestiegenen Kosten waren vor allem auf deutlich höhere Entwicklungskosten zurückzuführen, was laut Herrn Wolfinger für die Zukunft sehr positiv zu werten ist. Für das sehr erfolgreiche Geschäftsjahr 2010 schlägt die Verwaltung deshalb die Ausschüttung einer Dividende von 0,50 Euro je Aktie vor.
Nach Ansicht von Herrn Wolfinger konnten im letzten Jahr die Weichen für weiteres Wachstum gestellt werden. Die Übergabe der Tätigkeiten von Herrn Leistner ist zum 1. April 2011 erfolgt. Wie der Vorstandsvorsitzende weiter berichtete, wurden weitere Optimierungsmaßnahmen umgesetzt, die zur hohen Qualität von STRATEC beitragen. Diese Qualität wird auch des Öfteren getestet, wie gerade letztens im Audit der FDA (Food and Drug Administration, kontrolliert Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln und Medizinprodukten).
Im vergangenen Jahr gelang es, mit bioMérieux und Abbott neue Entwicklungs- und Lieferaufträge abzuschließen. Diese beiden Unternehmen hatten bisher den Großteil der Entwicklung in Eigenregie durchgeführt, teilte Herr Wolfinger mit. Das bestätigte nach seiner Meinung den anhaltenden Trend zum Outsourcing. Auch in 2010 wurde seitens STRATEC die Kapitalmarktarbeit fortgesetzt. Der Aktienkurs startete mit 27 Euro und erreichte im Januar das Jahrestief. Nach dem Jahreshoch von 34,14 Euro im Dezember schloss die Aktie das Jahr mit einem Kursgewinn von 20 Prozent ab. Durch eine intensive Kommunikation mit dem Kapitalmarkt solle auch weiterhin das Potenzial der Aktie aufgezeigt werden, betonte der Vorstandsvorsitzende.
Mit den Schutzrechten und Patenten hat sich STRATEC eine hervorragende Position erarbeitet. Aber die Gesellschaft hat auch eine deutliche Beschleunigung bei den Zulassungsdauern erreicht. Zuletzt dauerte es nach Aussage von Herrn Wolfinger lediglich fünf Monate, bis eine Zulassung durch die FDA erteilt wurde. Entscheidend dafür sei jedoch auch die ausführliche Dokumentation im Rahmen der Entwicklung.
Laut Herrn Wolfinger hat sich STRATEC in attraktiven Nischen als Weltmarktführer positioniert. Mittlerweile sind diese Nischen aber zu etablierten Wachstumsmärkten geworden. Die Mitarbeiter sind sehr nah am Kunden, wodurch man bei der Gesellschaft ein tiefgreifendes Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden erhält.
Anschließend kam Herr Wolfinger auf die Tagesordnung zu sprechen. Die vorgeschlagene Namensänderung in STRATEC Biomedical AG dient demnach der Klarstellung. Die Vorschläge zur Schaffung von genehmigtem und bedingtem Kapital bezeichnete Herr Wolfinger als Vorratsbeschlüsse, die jedoch angemessene Finanzierungsmöglichkeiten sichern sollen. Ferner teilte Herr Wolfinger mit, dass die Verwaltung beschlossen hat, den Beschlussvorschlag zur Nichtveröffentlichung der individuellen Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge (TOP 8) zurückzuziehen.
Im laufenden Jahr soll der Umsatz auf 110 bis 123 Mio. Euro gesteigert werden. Für die Jahre 2011 bis 2013 sah Herr Wolfinger ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von zumindest 17 Prozent. In 2011 soll eine EBIT-Marge von mindestens 18,5 Prozent und in den Folgejahren von mindestens 19 Prozent erreicht werden. Zum Abschluss seiner Ausführungen würdigte Herr Wolfinger noch das Lebenswerk des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Hermann Leistner.
Auch der neu berufene Vorstand Dr. Siegle hob noch einmal das Rekordjahr bei Umsatz und Ergebnis für STRATEC hervor. In 2010 konnten darüber hinaus weitere Entwicklungs- und Lieferverträge abgeschlossen werden. STRATEC entwickelt auch Geräte unter eigenem Namen wie Gemini oder InviGenius. Die Kernkompetenz von STRATEC bleibe jedoch das OEM (Original Equipment Manufacturer)-Geschäft, betonte Dr. Siegle. Bei der Entwicklung ist man seitens der Gesellschaft bemüht, auf modulare Komponenten zurückzugreifen, um die Entwicklungszeit zu verkürzen.
Die abgeschlossenen Produktions- und Lieferverträge beinhalten im Normalfall Mindestabnahmemengen zu vereinbarten Preisen in definierten Zeiträumen, womit das Mindestabnahmerisiko beim Kunden liegt. Laut Dr. Siegle befindet sich STRATEC derzeit in interessanten Vertragsverhandlungen, und er zeigte sich zuversichtlich, dass im laufenden Jahr noch bedeutende Verträge abgeschlossen werden können.
Als Erfolgsfaktor nannte Dr. Siegle die Mitarbeiter, da ohne diese das starke Wachstum nicht möglich wäre. In Birkenfeld hat sich die Mitarbeiterzahl erneut auf 318 erhöht, und auch im Konzern stieg die Anzahl um 60 auf 440. Allerdings war dies auch auf die Übernahme der Ballista Inc. zurückzuführen. Dieser Trend wird sich aber auch im laufenden Jahr weiter fortsetzen. Nach Aussage von Dr. Siegle beschäftigte STRATEC zum Jahresende zudem sieben Auszubildende und drei BA-Studenten. Darüber hinaus führt die Gesellschaft Gespräche über eine Beteiligung an der Finanzierung eines Lehrstuhls.
Im vergangenen Jahr wurde mit Ballista eine Akquisition getätigt. Das Unternehmen verfügt laut Dr. Siegle über eine herausragende Kompetenz bei optomechanischen Komponenten. Zudem bietet diese Gesellschaft eine hervorragende Plattform für den Ausbau des Geschäfts in den USA, da sie an einem attraktiven Standort angesiedelt ist. Innerhalb des Konzerns wurde die Namensgebung vereinheitlicht und auch in die Struktur der Tochtergesellschaften investiert. Mit dem Neubau in Birkenfeld und der Schweiz wurden Platz für die Ausweitung der Produktion und damit Grundlagen für weiteres Wachstum gelegt. Insgesamt wolle man bei STRATEC durch diese Maßnahmen auch in den kommenden Jahren mit einer positiven Unternehmensentwicklung überzeugen, berichtete Dr. Siegle.
Wie das Vorstandsmitglied Bernd M. Steidle erklärte, war das Ziel im vergangenen Jahr die Auslieferung von mindestens 2.000 Systemen. Geschafft wurden dann jedoch sogar 2.281 Analysesysteme. Mit Abbott und bioMérieux gelang der Abschluss von Neuverträgen, nachdem diese beiden Gesellschaften ihre Systeme bisher großteils selbst entwickelt haben. Über zusätzliche Mitarbeiter in Deutschland und den USA wurde im vergangenen Jahr der Vertrieb ausgebaut. Mit drei neuen Analysesystemen gelang nach Angabe von Herrn Steidle im letzten Jahr ein großer Markterfolg.
Laut Herrn Steidle hat die Immucor Inc. im Februar 2010 den NEO in den Markt eingeführt, der bisher die Absatzerwartungen übertroffen hat. Auf Basis von 30.000 installierten Systemen dürfte DiaSorin den Marktanteil mit dem LIAISON weiter ausbauen. Im vergangenen Jahr wurde der Nachfolger LIAISON XL eingeführt, für den Herr Steidle im laufenden Jahr die Zulassung durch die FDA erwartet. Sowohl der NEO als auch der LIAISON XL ersetzen sehr erfolgreiche Systeme und sind somit wesentliche Wachstumstreiber. Mit Qiagen konnte zudem ein weiterer Partner gewonnen werden. Allerdings gelang es im letzten Jahr noch nicht, QIAensemble in den Markt einzuführen.
Als neues Prunkstück im Bereich der molekularen Diagnostik bezeichnete Herr Steidle den Panther für Gen-Probe. Nach nicht einmal vier Jahren nach der Unterzeichnung des Entwicklungsvertrags erfolgte im November 2010 die Markteinführung in Europa. Normalerweise gelten schon sieben Jahre als eine gute Entwicklungszeit, meinte der Vorstand. Die Zulassung durch die FDA wird in der zweiten Jahreshälfte 2011 erwartet. Mit InviGenius hat STRATEC ein System zur Aufreinigung von DNA und RNA entwickelt. Im laufenden Jahr soll nach den Worten von Herrn Steidle die Anzahl der verkauften Systeme weiter erhöht werden. Zudem sollen neue Verträge abgeschlossen werden, und der Vorstand zeigte sich zuversichtlich, schon bald eine Meldung dazu veröffentlichen zu können.
Anschließend würdigte auch der Aufsichtsratsvorsitzende Brückner die Leistung des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Hermann Leistner. Auch nach dem Ausscheiden aus dem Vorstand wolle dieser aber der Gesellschaft als wesentlicher Aktionär erhalten bleiben. Herr Leistner zeigte sich überwältigt vom Lob und dankte für die ihm entgegengebrachten Glückwünsche.
Allgemeine DiskussionAls erster Redner schloss sich Dieter Tassler von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) dem Lob hinsichtlich Herrn Leistner vorbehaltlos an. Überrascht zeigte sich der Aktionärsvertreter dann, dass 2010 trotz eines deutlichen Wachstums bereits im Vorfeld als Übergangsjahr bezeichnet worden war. Laut Herrn Wolfinger bezog sich das Übergangsjahr auf die Tatsache, dass zwei große Umzüge in Deutschland und der Schweiz bewältigt werden mussten und das wichtige Produkt LIAISON einen Nachfolger erhalten hat.
Nach Aussage von Herrn Tassler war die EBIT-Marge zwar leicht gesunken, den starken Kurseinbruch nach der Veröffentlichung der Zahlen konnte er jedoch nicht ganz nachvollziehen. Ein Teil des Rückgangs sei sicherlich auf Japan zurückzuführen, meinte hierauf der Vorstandsvorsitzende. Allerdings gab es wohl auch enttäuschte Analystenerwartungen, die eine EBIT-Marge von 19 Prozent erwartet hatten. Aufgrund der starken Investitionen zum Jahresende wurde dies aber nicht erreicht. Die Aktie liege derzeit jedoch nur noch 10 Prozent unter dem Höchstkurs, und wenn die von den Analysten prognostizierten Ziele im laufenden Jahr erreicht werden, wird nach Überzeugung von Herrn Wolfinger der Kursrückgang auf jeden Fall ausgeglichen werden.
Der SdK-Sprecher erkundigte sich dann nach dem Anteil des Wachstums, der in den USA erzielt werden soll. Nach den Worten von Herrn Wolfinger ist dies stark vom Produkt abhängig. Der Panther werde sicherlich deutlich zum Wachstum beitragen, da Gen-Probe die USA als Heimatmarkt besitzt. Insgesamt spiele aber vor allem in den USA die Musik, fügte Herr Steidle ergänzend hinzu. So befindet sich STRATEC aktuell auch mit drei Firmen in Machbarkeitsstudien.
Weitere Fragen von Herrn Tassler beschäftigten sich mit den neu abgeschlossenen Verträgen, der Abhängigkeit von Japan im Hinblick auf Lieferanten und mit der Integration der Ballista Inc. und der Invitek GmbH. Herr Wolfinger sieht STRATEC derzeit von der Katastrophe in Japan nicht betroffen, auch wenn zwei Lieferanten aus Japan stammen und diese nicht ersetzt werden können. Jedoch waren diese Lieferanten nicht direkt von der Katastrophe betroffen, angesichts der Probleme in der Infrastruktur wollte der Vorstandsvorsitzende entstehende Lieferengpässe allerdings nicht komplett ausschließen. Zu den im vergangenen Jahr neu abgeschlossenen Verträgen konnte Herr Steidle keine weiteren Details nennen, da die Verschwiegenheit in diesem Punkt auch einen wichtigen Teil des Erfolgs darstelle.
Laut Dr. Siegle wurden sowohl Ballista als auch Invitek gut integriert. Bei beiden Gesellschaften erwartet er noch einen leicht negativen Ergebnisbeitrag, jedoch handle es sich dabei vor allem um strategische Beteiligungen. Auf mittlere Sicht sollen sie aber auch einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag liefern. Abschließend gab Herr Tassler noch bekannt, dass er gegen TOP 9, die Schaffung eines genehmigten Kapitals, stimmen wird.
Anschließend dankte Herr Kriech Herrn Leistner für sein Lebenswerk, er äußerte aber Bedenken, dass nach dessen Ausscheiden die technologische Weiterentwicklung ins Stocken geraten könnte, zumal im Vorstand kein Techniker oder Wissenschaftler vertreten ist. Hierauf bestätigte Herr Wolfinger zwar, dass kein Techniker im Vorstand sitzt, allerdings leiteten zwei promovierte Techniker die Business Units, und diese beiden Techniker seien auch Mitglieder der erweiterten Geschäftsleitung. Darüber hinaus fungiere Herr Leistner weiterhin als Berater, so dass der Vorstandsvorsitzende die Gesellschaft im Hinblick auf die Weiterentwicklung hervorragend aufgestellt sah.
Des Weiteren interessierte den Aktionär, weshalb Herr Leistner nicht zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen wurde. Dieser habe sich dahingehend geäußert, dass er sich mittelfristig nicht von seinen Aktien trennen möchte, erklärte hierzu Herr Wolfinger. Allerdings sei Herr Leistner eher ein Praktiker und wäre deshalb im Aufsichtsrat sicherlich nicht glücklich geworden.
Ein Aktionär kritisierte den möglichen Bezugsrechtsausschluss beim genehmigten Kapital. Dagegen hielt Herr Wolfinger einen möglichen Bezugsrechtsausschluss bei einer Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 10 Prozent für angemessen. Herr Stoll bat um Angabe, wie viele eigene Aktien von der Gesellschaft seit der letzten Hauptversammlung erworben wurden. Nach Auskunft von Herrn Wolfinger wurden seit der letzten Hauptversammlung keine eigenen Aktien erworben, um die Liquidität im Handel mit der Aktie nicht zu verringern.
Der Aktionär Stoll hielt die Ausschüttung einer Dividende von 5,8 Mio. Euro bei einem Bilanzgewinn von 22 Mio. Euro für zu gering. Wie der Vorstandsvorsitzende jedoch erklärte, wurde der Bilanzgewinn zum Großteil schon in den letzten Jahren erwirtschaftet. Vom Jahresüberschuss 2010 werden nach seinen Worten aber immerhin 45 Prozent als Dividende ausgeschüttet.
AbstimmungenVor dem Eintritt in die Abstimmungsvorgänge gab Herr Brückner die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 11.569.026 Euro waren demnach 8.099.931 Euro entsprechend 70,01 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle bei Zustimmungsquoten von mehr als 96 Prozent im Sinne der Verwaltung gefasst.
Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,50 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der WirtschaftsTreuhand GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 5), die Wahl von Wolfgang Wehmeyer in den Aufsichtsrat (TOP 6), die Änderung der Firma in „STRATEC Biomedical AG“ (TOP 7), die Aufhebung des bestehenden und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 9) sowie über die Aufhebung der bestehenden und die erneute Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen nebst Schaffung eines bedingten Kapitals IV (TOP 10).
Die Ermächtigung des Vorstands, von der Veröffentlichung der Individualbezüge von Vorstand und Aufsichtsrats abzusehen (TOP 8) war von der Verwaltung zurückgezogen worden.
Fazit und eigene MeinungDie STRATEC Biomedical Systems AG hat einmal mehr ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich gebracht. Sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Ergebnisseite wurden neue Rekordwerte erwirtschaftet. Aufgrund hoher Investitionen in Forschung und Entwicklung im letzten Quartal blieb das Ergebnis jedoch leicht unter den Analystenschätzungen zurück, was für einen kurzzeitigen Aktienkursrückgang gesorgt hat.
Im laufenden Jahr will man bei STRATEC das profitable Wachstum fortsetzen und die EBIT-Marge wieder steigern. Auch in den kommenden Jahren soll die Gesellschaft weiter deutlich zweistellig wachsen. Angesichts des Geschäftsmodells mit den vereinbarten Mindestabnahmemengen durch die Kunden besitzt STRATEC eine hohe Visibilität, was zukünftige Einnahmen betrifft. Zudem befindet sich das Unternehmen derzeit erneut in interessanten Vertragsverhandlungen, die zu weiteren Großaufträgen führen dürften, da der Trend zum Outsourcing in der Branche weiter anhält.
Vor diesem Hintergrund wird STRATEC auch in den kommenden Jahren Rekordergebnisse präsentieren, und auch wenn die Aktie nicht mehr günstig bewertet ist, sollte sie angesichts der Wachstumsperspektiven noch Kurspotenzial bieten.
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Veröffentlichungsdatum:
20.04.2011
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