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Bilanzpressekonferenz Silicon Sensor International AG - Umsatz soll bis 2015 auf über 100 Mio. Euro steigen

Am 30.3.2011 präsentierte die Silicon Sensor International AG (SIS) im Rahmen einer Telefonkonferenz die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 und wagte einen Ausblick bis ins Jahr 2015. Den Bericht teilten sich der Vorstandsvorsitzende Dr. Hans-Georg Giering und der Finanzvorstand Dr. Ingo Stein. Für GSC Research nahm Matthias Wahler an der Konferenz teil.


Bericht des Vorstands

Zunächst informierte Dr. Stein über die wesentlichen Ereignisse des Geschäftsjahres 2010, das die Berliner Gesellschaft ganz hervorragend abgeschlossen hat. Nach dem krisenbedingten Einbruch im Jahr 2009 von 21 Prozent legten die Erlöse demnach im Berichtszeitraum wieder um 50 Prozent auf 45,2 (Vj.: 30,2) Mio. Euro zu, womit sich der Finanzvorstand sehr zufrieden zeigte.

Bereinigt um die Akquisition der First Sensor Technology GmbH (FST), die die Gesellschaft zum 1.4.2010 komplett übernommen hat, beträgt das organische Wachstum nach Aussage des Finanzvorstands immer noch 39 Prozent. Der Zuwachs gelang dabei zum einen durch höhere Abrufe der Bestandskunden, aber auch durch die Gewinnung von neuen Projekten. „Der in 2009 begonnene Ausbau des Vertriebs beginnt, Früchte zu tragen“, kommentierte Dr. Stein diese erfreuliche Entwicklung.

Ergebnisseitig hat sich die Situation ebenfalls enorm verbessert. Nach dem Verlustausweis des Vorjahres drehte das EBIT mit plus 3,6 (minus 1,1) Mio. Euro deutlich ins Plus, und der Jahresüberschuss erreichte positive 2,2 Mio. Euro nach einem Minus von 1,7 Mio. Euro im Vorjahr. Für jede der insgesamt 6,626 Millionen ausgegebenen Aktien ergibt sich damit ein Gewinn von 0,34 Euro nach einem Verlust von 0,35 Euro in 2009. Der Finanzchef verwies außerdem auf den operativen Cashflow, der auf 6,6 (1,1) Mio. Euro ebenfalls erheblich zulegte.

Nachdem das Eigenkapital im Jahr 2009 durch zwei Kapitalerhöhungen gestärkt worden war, legte es dank der positiven Gewinnentwicklung weiter zu. Bis Ende 2010 erhöhte es sich auf 38,0 (35,4) Mio. Euro, womit sich weiterhin eine sehr solide Eigenkapitalquote von 56 (58) Prozent errechnet. Der leichte Rückgang resultiert laut Dr. Stein aus der Verlängerung der Bilanz infolge der Übernahme der FST und durch den Erwerb einer Beteiligung von 24,9 Prozent an der Vereta GmbH.

Eine solide Eigenkapitalausstattung sieht Dr. Stein als ungemein wichtig für die Finanzierung des weiteren Wachstums an. Auch die Kunden schauen vor einem Vertragsabschluss auf die Solidität der Gruppe, um sicherzustellen, dass die SIS ihre Garantieverpflichtungen auch langfristig erfüllen kann. Insofern ist eine stabile finanzielle Aufstellung bei Vertragsabschluss eines der entscheidenden Kriterien.

Daneben eröffnen die liquiden Mittel von 14,6 (17,1) Mio. Euro nach Aussage des CFO weitere Wachstumsspielräume. Dagegen stehen Bankverbindlichkeiten von 13,2 (13,5) Mio. Euro, womit die SIS also über einen Netto-Cashbestand verfügt. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich, auch durch die Integration der FST, auf 341 (272) Personen.

Anhand einer Grafik demonstrierte Dr. Stein anschließend, dass die SIS seit dem Börsengang im Jahr 1999 im Durchschnitt mit 29 Prozent pro Jahr gewachsen ist. Aus der Wirtschaftskrise ging das Unternehmen, wie die Zahlen zeigen, letztlich gestärkt hervor, und für die Zukunft hat sich der Vorstand noch viel vorgenommen.

Als einer der führenden Entwickler und Hersteller von hochqualitativen kundenspezifischen Sensorlösungen sieht Dr. Stein die SIS bestens im Markt positioniert. Inklusive der Vorgängergesellschaften reicht die Erfahrung mehr als 40 Jahre zurück, und die Sensoren des Unternehmens kommen mittlerweile in zahlreichen Branchen wie der Automobilindustrie, der Medizintechnik sowie in Life-Science-Anwendungen zum Einsatz. Auch Geschwindigkeitskontrollen und Satellitenorientierungssysteme funktionieren mit Hilfe von Sensoren.

Als großen Wettbewerbsvorteil sieht Dr. Stein die hohe Skalierbarkeit in der Produktion bei gleichzeitig sehr hoher Flexibilität. Die SIS kann große Serien mit Millionen Einheiten, aber auch kleine Losgrößen mit kundenspezifischen Anforderungen liefern, was große Anbieter nicht leisten können. Dabei deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette vom Bauteil über das Modul bis hin zum System ab.

Sehr positiv wertet der Finanzvorstand zudem die engen, meist über viele Jahre gewachsenen Kundenbeziehungen. In Verbindung mit dem hohen Differenzierungsgrad der Produkte und den hohen Markteintrittsbarrieren bedeutet dies, dass die SIS dem Preiswettbewerb nicht so stark ausgeliefert ist wie die großen Halbleiterhersteller.

Für die nächsten Jahre plant der Vorstand laut Dr. Stein eine Investitionsoffensive. So will er etwa 150 Prozent der Abschreibungen in das weitere Wachstum investieren. Daneben erhofft er sich durch die Zusammenführung der Bereiche MEMS (Micro Electronic Mechanical Systems) und OPTO (optische Sensorlösungen) in der neuen Sensorfabrik und durch die Integration externer Leistungen ins Unternehmen Synergieeffekte.

Darüber hinaus will der Vorstand die Wertschöpfungskette und die komplementären Produktbereiche durch Akquisitionen, Kooperationen und den Erwerb von Technologien und Patenten stärken. „Hier wird es in den nächsten Jahren einiges an Newsflow geben“, kündigte Dr. Stein an. Auf diese Weise soll es gelingen, ein durchschnittliches Wachstum von 20 Prozent p.a. zu erzielen. Für 2011 erwartet er einen Umsatz in einer Range zwischen 51 und 55 Mio. Euro.

Die EBIT-Marge soll nach Aussage des Finanzvorstands von 8 Prozent in 2010 bereits in diesem Jahr auf über 10 Prozent ansteigen und in den Folgejahren weiter zulegen. Im Jahr 2015 soll, wie bereits länger in Aussicht gestellt, der Umsatz mehr als 100 Mio. Euro betragen und die Marge bei über 15 Prozent liegen.

An dieser Stelle übernahm der Vorstandsvorsitzende Dr. Hans-Georg Giering die weiteren Ausführungen. Dieser legte dar, dass er und sein Kollege im Jahr 2008 mit dem Umbau der SIS in Richtung eines integrierten Sensorkonzerns begonnen haben. Wesentliche Punkte auf diesem Weg waren der Bau einer modernen Sensorfabrik in Berlin und umfangreiche bilanzielle Bereinigungen, die das Ergebnis in den Vorjahren belastet haben.

„Nach dem Erfolg des Jahres 2010 können wir nun zum ersten Mal sagen, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben“, freute sich Dr. Giering. Nun zielen die Aktivitäten auf die Erreichung der Ziele des Jahres 2015 ab, nachdem das Geschäft bis dahin dank der stabilen Kundenbeziehungen und der langfristigen Verträge bereits weitgehend gesichert ist.

Im laufenden Jahr erwartet sich der Vorstandsvorsitzende erste Ergebnisse aus dem neuen Vertriebsvertrag mit BFi OPTiLas. Zwei Produktionen mit einem Umfang von zusammen rund zwei Millionen Sensoren laufen derzeit an. Das Niederdrucksensorprojekt hat bereits im Jahr 2007 begonnen. Die lange Vorlaufzeit ist laut Dr. Giering gut für die Planbarkeit. Dafür gibt es aber auch keine größeren Überraschungen wie eine plötzliche Umsatzverdoppelung.

Das Feinstaubmessgerät wird nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden planmäßig im vierten Quartal dieses Jahres in den Vertrieb gehen, während der Start einer neuen medizinischen Messsonde bereits für das zweite Quartal geplant ist. Überdies wird es nach Einschätzung von Dr. Giering in den Jahren 2012 und 2013 mehrere neue Großprojekte geben.

Der Vorstand will den weiteren Angaben zufolge auch verstärkt auf Kooperationen setzen. In diesem Kontext nannte Dr. Giering die neue Partnerschaft mit dem Fraunhoferinstitut. Außerdem erwähnte er an dieser Stelle die Entwicklung des weltbesten Beschleunigungssensors, der auch noch extrem geringe Werte erfassen kann.

Mit der Entwicklung des Aktienkurses zeigte sich Dr. Giering zufrieden. In den letzten Monaten hat dieser erheblich zugelegt, bevor die Ereignisse in Japan einen kleinen Dämpfer brachten. In diesem Zusammenhang stellte der Vorstandsvorsitzende klar, dass die SIS über keine Einkaufsquellen in den gefährdeten Gebieten verfügt, von den Geschehnissen also nicht betroffen ist. Im Gegenteil könnte die Etablierung einer Second Source durch potenzielle Kunden sogar mehr Umsatz bescheren.


Allgemeine Aussprache

Befragt nach weiteren Informationen zur Kooperation mit BFi OPTiLAS erläuterte Dr. Giering, dass die SIS lange Zeit ohne Vertrieb gearbeitet hat, diesen Bereich seit 2008 aber sukzessive ausbaut. Da BFi OPTiLAS über eine hohe vertriebliche Kompetenz verfügt und die Schlagkraft in diesem Bereich erheblich verstärken kann, bot sich eine Partnerschaft mit diesem Unternehmen an.

Die Frage eines weiteren Teilnehmers zielte auf die medizinische Messsonde ab, die ab dem zweiten Quartal auf den Markt kommen soll. Laut Dr. Giering wird der Vertrieb auf zwei Wegen, in Eigenregie und über Distributoren, erfolgen. Bei der Sonde handelt es sich um ein margenträchtiges Produkt im Bereich Medizintechnik, bei dem die Margen weniger unter Druck stehen als beispielsweise im Bereich Automotive.

Weiter interessierte den Analysten, welche Prämissen der Vorstand bei der Auswahl möglicher Akquisitionsziele zu Grunde legt. Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden sollen über Übernahmen entweder die vorhandenen Kompetenzen gestärkt oder neue Technologiefelder erschlossen werden. Die strengen Preiskriterien sollen beibehalten werden. Zuletzt wurden laut Dr. Giering bei Neuerwerbungen grundsätzlich nur solche Multiples gezahlt, dass sich der Gewinnanteil in der Gruppe erhöht hat.

Wie eine Akquisition gegebenenfalls finanziert werden soll, wollte der Vorstandvorsitzende erst einmal dahingestellt sein lassen. Nach seiner Aussage stehen Eigenmittel, aber zusätzlich auch Kreditlinien zur Verfügung, um eine Übernahme zu stemmen. Grundsätzlich soll dabei der für die Aktionäre sinnvollste Weg gewählt werden.

Ferner kam die Frage auf, in welchen Märkten das künftige Wachstum vornehmlich stattfinden soll. Derzeit stehen Dr. Giering zufolge vor allem Industrie- und Life-Science-Applikationen im Fokus. Wichtig ist es ihm allerdings, einen gesunden Mix beizubehalten, in dem einzelne Branchen maximal 10 Prozent der Erlöse ausmachen. In der äußeren Wahrnehmung wird die SIS, wie der Vorstandsvorsitzende erläuterte, oftmals auf die Automobilindustrie reduziert. Dieser Bereich wird die genannte Schwelle vielleicht in den Jahren 2011 oder 2012 erreichen. Für eine gesunde Weiterentwicklung soll nun auch verstärkt in die Bereiche Umwelttechnik und Energieversorgung investiert werden.

Die von einem Teilnehmer vermutete Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten besteht Dr. Stein zufolge nicht. Hier kommt dem Unternehmen zugute, dass die SIS praktisch die gesamte Wertschöpfungskette bis hinunter zu den Basisprozessen im eigenen Haus abdeckt. In größeren Mengen werden vor allem Grundstoffe wie Silizium, Gold, Platin und Edelgase benötigt, bei denen eine Einschränkung der Belieferung nicht abzusehen ist.


Fazit

Nach dem krisenbedingten Einbruch des Geschäfts im Vorjahr gelang der Silicon Sensor AG im Geschäftsjahr 2010 ein beeindruckender Turnaround. Dabei sprang der Umsatz um 50 Prozent nach oben, und der Verlust des Vorjahres konnte mehr als ausgeglichen werden. Die Gesellschaft ist also zurück auf dem Wachstumskurs und hat das Ziel, den Umsatz bis 2015 auf über 100 Mio. Euro mehr als zu verdoppeln, wieder konkret im Blick. Neben dem fortgesetzten organischen Wachstum sollen dazu auch Kooperationen und Akquisitionen beitragen.

Weitere Zukäufe betreffend bestehen offenbar sehr konkrete Pläne. Diesbezüglich könnte es schon bald Meldungen geben, die dem Aktienkurs neuen Schwung verleihen dürften. Schließlich sollte mit der Umsatzausweitung auch eine deutliche Gewinnsteigerung einhergehen, nachdem sich die operative Marge aufgrund der hohen Skalierbarkeit in der Produktion und der Nutzung von Synergieeffekten von zuletzt 8 Prozent in Richtung 15 Prozent nahezu verdoppeln soll.


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Veröffentlichungsdatum: 05.04.2011 - 11:40
Redakteur: mwa
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