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DE0005199905
Straße, Haus-Nr.:
Marienplatz 11,
D-80331 München, Deutschland
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Herr Andre Deubel
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Bilanzpressekonferenz LUDWIG BECK am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG - Gesellschaft präsentiert hervorragende Zahlen
Am 14. März 2011 hielt die LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG in München ihre Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2010 ab. Etwa zehn Pressevertreter, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich in den Kaufhausräumen am Marienplatz eingefunden, um sich vom Vorstand über das Rekordjahr 2010 berichten zu lassen.


Bericht des Vorstands

Das seit dem 1. Januar 2011 neu berufene Vorstandsmitglied Christian Greiner ging zunächst auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des vergangenen Geschäftsjahres ein. Nach seiner Aussage konnte die Konjunktur an Fahrt aufnehmen, wobei die Weltwirtschaft ein Plus von 4,8 Prozent verzeichnete. Auch das Bruttoinlandsprodukt im EU-Raum legte um 1,7 Prozent zu. Deutlich stärker wuchs die deutsche Wirtschaft, deren Bruttoinlandsprodukt sich um stattliche 3,6 Prozent erhöhte.

Die günstigen Wetterbedingungen und das positive wirtschaftliche Umfeld bescherten dem Einzelhandel das größte Wachstum seit 1992, so Herr Greiner. Der deutsche Modehandel konnte das Jahr mit einem Zuwachs von 3 Prozent abschließen. LUDWIG BECK setzte die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre fort und erzielte einen filialbereinigten Umsatzzuwachs von 5,3 Prozent, womit das Wachstum wieder deutlich oberhalb der Branche lag.

Neben dem Hauptgeschäft „Kaufhaus der Sinne“ am Marienplatz mit LUDWIG BECK HAUTNAH in den FÜNF HÖFEN beinhaltet das Filialgeschäft den ESPRIT-Store im OEZ München und LUDWIG BECK in der City-Galerie in Augsburg. Allerdings werde die Filiale in Augsburg zum 2. April 2011 schließen, berichtete Herr Greiner. Als Ertragsperle fungiert aber einzig und allein das „Kaufhaus der Sinne“ am Marienplatz. Denn der Münchner Marienplatz zählt laut Herrn Greiner zu den exklusiven Spitzenlagen in Europa.

Immerhin bis zu 40.000 Besucher kommen täglich in das 11.500 Quadratmeter umfassende Kaufhaus. Mit 96,4 Mio. Euro wurden dort im vergangenen Jahr über 90 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. Nach der Gründung im Jahr 1861 feiert man nun in diesem Jahr den 150-zigsten Geburtstag. Wie Herr Greiner weiter berichtete, besticht das Haus durch ein unvergleichliches Ambiente und einen hochwertigen Produkt- und Markenmix. Zudem bietet LUDWIG BECK einen kundenorientierten Service und einzigartige Einkaufserlebnisse durch diverse Events.

Mit dem Trading-up der vergangenen Jahre befindet sich das Kaufhaus auf dem Weg nach oben, weshalb diese Strategie weiter verfolgt werden soll. Dazu gehört ein hochwertiger Mix aus nationalen und internationalen Marken und Designernamen. Im vergangenen Jahr konnte nach den Worten von Herrn Greiner die zweite Bauphase abgeschlossen werden. Mit der neuen Premiumabteilung für Designermode spiele das Kaufhaus nun in der ersten Liga mit, meinte der Vorstand. Die Wäscheabteilung erhielt die Auszeichnung „Sterne der Wäsche 2010“, und auch die äußerst renommierte Musikabteilung wurde als „Händler des Jahres“ mit dem ECHO Jazz-Award ausgezeichnet. Der Relaunch der Website wurde nach Aussage von Herrn Greiner ebenfalls sehr gut aufgenommen.

Anschließend übernahm das Vorstandsmitglied Dieter Münch die Präsentation der wichtigsten Finanzkennzahlen. Demnach verzeichnete LUDWIG BECK beim Bruttoumsatz einen Anstieg von 103,7 auf 107,2 Mio. Euro. Filialbereinigt konnte sogar ein Wachstum von 5,3 Prozent erzielt werden. Besonderen Wert legte der Vorstand jedoch auf den Ertrag, und so konnte Herr Münch von einem Anstieg des EBIT um 40,5 Prozent auf 13,7 Mio. Euro berichten. Bei der Kostenstruktur setzt man bei LUDWIG BECK konsequent auf Nachhaltigkeit, und so gelang es in den vergangenen Jahren, die Kostenquote signifikant zu verbessern. Auch die Wareneinsatzquote wurde in den letzten fünf Jahren deutlich abgesenkt. Laut Herrn Münch wurde im Geschäftsjahr 2010 die EBIT-Marge um stolze 4 Prozentpunkte auf 15,2 Prozent vorangebracht. Seit dem Jahr 2006 hat sich die Marge damit annähernd verdoppelt.

Das Finanzergebnis hat sich den weiteren Angaben zufolge von minus 3,4 auf minus 3,8 Mio. Euro verschlechtert. Allerdings beinhaltete das Ergebnis einen Einmaleffekt in Höhe von 0,7 Mio. Euro für die vorzeitige Umschuldung eines Hypothekendarlehens. Für die kommenden Jahre bedeute dies jedoch eine Optimierung der Finanzstruktur bei niedrigeren Zinssätzen, erklärte Herr Münch. Trotz dieser Einmalbelastung kletterte das Ergebnis vor Steuern um 55,2 Prozent auf 9,9 Mio. Euro. Obwohl das Ergebnis gesteigert werden konnte, sank der Steueraufwand von 4,1 auf 3,5 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte die Gesellschaft jedoch das Risiko für den Verfall des Verlustvortrags aufgrund geänderter Mehrheitsverhältnisse in Höhe von 1,7 Mio. Euro berücksichtigt. Unter dem Strich verblieb dann nach Aussage von Herrn Münch eine „Ertragsexplosion“ von 2,2 auf 6,4 Mio. Euro.

Vom Gewinn soll in diesem Jahr eine unveränderte Dividende von 0,35 Euro je Aktie an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Die restliche Summe soll nach Auskunft von Herrn Münch den Rücklagen zugeführt werden, um die Eigenkapitalbasis zu stärken. Dies sei zudem auch ein Vorgriff auf eine mögliche Änderung bei einer Bilanzierung nach IFRS, wonach Mietverhältnisse ebenfalls zu passivieren und aktivieren sind. Dies würde bei LUDWIG BECK zu einer Bilanzverlängerung von etwa 50 Prozent führen und die Eigenkapitalquote deutlich absinken lassen.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnten Herrn Münch zufolge die langfristigen Verbindlichkeiten noch einmal deutlich um 8,0 auf 37,5 Mio. Euro abgebaut werden. Aufgrund des erfreulichen Ergebnisses erhöhte sich auch die Eigenkapitalquote um 4,6 Prozentpunkte auf 43,7 Prozent. Bei den liquiden Mitteln verzeichnete die Gesellschaft einen leichten Zuwachs auf 4,8 Mio. Euro, während die verzinslichen Verbindlichkeiten auf 37,3 Mio. Euro sanken.

Sehr zufrieden zeigte sich Herr Münch mit der Aktienkursentwicklung, da sich das Papier wieder deutlich besser als vergleichbare Indizes entwickelt hat. Nach einem Anstieg von über 50 Prozent im vergangenen Jahr kann sich Herr Münch sehr gut vorstellen, dass die Aktie bald den Schritt über 20 Euro vollzieht. Zum Jahresende hielt die INTRO-Verwaltungs GmbH 49,2 Prozent der Aktien, weitere 21,0 Prozent lagen bei der Hans Rudolf Wöhrl Verwaltungs GmbH. Neben drei weiteren Aktionären, die zwischen 3 und 5 Prozent halten, liegen 17,8 Prozent der Anteile im Streubesitz. Bei einer Dividende von 0,35 Euro bietet die Aktie laut Herrn Münch eine Dividendenrendite von 1,9 Prozent. Trotz der Ergebnisverbesserung steht in diesem Jahr vor allem eine Stärkung der Eigenkapitalbasis auf der Agenda. Herr Münch hielt es aber für denkbar, dass sich im kommenden Jahr das 150-jährige Jubiläum in der Dividendenzahlung niederschlagen wird.

Für das laufende Jahr erwartet Herr Münch eine Fortsetzung des Aufschwungs, wenn auch in gedämpftem Tempo. Neben den positiven Perspektiven der deutschen Wirtschaft sieht er auch das Konsumklima im Aufwind. Zudem ist die Optimierung des Filialkonzepts mit der Schließung der Filiale Augsburg im April dieses Jahres abgeschlossen. Angesichts des Jubiläums sollen auch in 2011 „Jubiläumszahlen“ geschrieben werden. Zu den Erfolgsfaktoren zählte Herr Münch neben Konzept und Standort vor allem auch die Mitarbeiter. Diese sollen für das zurückliegende Jahr eine außerordentliche Prämie mit einem Umfang von 0,2 Mio. Euro erhalten. Zusätzliches Potenzial sah der Vorstand auch durch weiteres Trading-up, aber auch durch die ständige Kostenoptimierung.

Äußerst zufrieden zeigte sich Herr Münch mit dem Start ins neue Geschäftsjahr. Auf filialbereinigter Basis erzielte LUDWIG BECK in den ersten beiden Monaten einen Umsatzzuwachs von 8,4 Prozent. Für das Gesamtjahr prognostizierte der Vorstand einen filialbereinigten Umsatzanstieg zwischen 3 und 4 Prozent. Dabei soll das Ergebnis vor Steuern in einer Bandbreite zwischen 9 und 11 Mio. Euro liegen. Nachdem der Start deutlich besser verlief als im Vorjahr, sei aber auch ein Übertreffen der oberen Marke denkbar. Die Mitarbeiter sollen im Jubiläumsjahr ebenfalls am Erfolg beteiligt werden, hier sei eine Zahlung von insgesamt rund 0,6 Mio. Euro vorgesehen, so Herr Münch. Abschließend betonte Herr Münch noch einmal, dass das Jubiläumsjahr auch mit einem Rekordergebnis abgeschlossen werden soll.


Allgemeine Diskussion

Die ersten Fragen betrafen den Fortgang des Trading-up-Prozesses und die geplanten Investitionen. Beim Trading-up handelt es sich laut Herrn Greiner um einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei geht es nicht nur darum, das Sortiment aufzuwerten, sondern die Produkte auch in einem Top-Ambiente anzubieten. Dazu gehört zudem die weitere Fortbildung der Mitarbeiter. Im kommenden Jahr soll dann auch das Strumpfhaus einer Optimierung unterzogen werden. Herr Münch sah das Investitionsvolumen in 2011 bei etwa 1,5 Mio. Euro und damit unterhalb der Abschreibungen. Allerdings hatte die Gesellschaft in den Jahren 2007 bis 2009 außerordentlich stark investiert, so dass sich das Haus aktuell auf einem sehr hohen Niveau befindet.

Thematisiert wurde dann auch noch einmal der vermutliche Wegfall des Verlustvortrags. Der damit verbundene Steueraufwand wurde nach den Worten von Herrn Münch bereits im Jahr 2009 komplett verarbeitet. Trotzdem befindet sich die Verwaltung auf der Suche, wie man gegen den Verlust des Verlustvortrags vorgehen kann. Dies könnte in der Praxis dann wieder zu einem einmaligen Ertrag führen. In einem ersten Schritt ist das Finanzamt laut Herrn Münch der Argumentation des Unternehmens gefolgt, allerdings bietet dies noch keine Garantie, dass dies so bleibt. Abhängig von der Schnelligkeit des Finanzamts soll das Thema Verlustvortrag aber spätestens in 2012 erledigt werden.

Angesprochen auf die Bedeutung der Filiale Augsburg bezifferte Herr Münch den Umsatz dort auf rund 3 Prozent vom Gesamtumsatz. Auf der Ergebnisseite spielt die Filiale dagegen keine Rolle. Weitere Fragen beschäftigten sich mit den steigenden Rohstoffpreisen und dem prognostizierten Anstieg in 2011. Herr Greiner bestätigte zwar die steigenden Rohstoffpreise, bei den eher hochwertigen Waren spielt die Preisentwicklung der Rohstoffe aber eher eine untergeordnete Rolle. Vor dem Hintergrund der hervorragenden Stimmung im Handel fühlt sich Herr Münch mit der Wachstumsprognose für das laufende Jahr sehr wohl. Die Verbraucher sind derzeit äußerst zuversichtlich gestimmt und setzen auch wieder verstärkt auf Qualität, was LUDWIG BECK zu Gute komme, so der Vorstand.

Angesichts der positiven Aussichten erkundigte sich ein Teilnehmer nach etwaigen Risiken. Herr Münch wollte nicht in Abrede stellen, dass solch ein Ereignis wie aktuell in Japan durchaus kollektiv sehr negative Auswirkungen bekommen könnte. Aber er zeigte sich trotzdem zuversichtlich, die Ziele übertreffen zu können. Im Hinblick auf die Dividendenausschüttung erklärte Herr Münch, die Steuerfreiheit bei der Ausschüttung sei nun nicht mehr gegeben.

Nähere Informationen verlangten die Anwesenden im Hinblick auf die mögliche Änderung bei einer Bilanzierung nach IFRS im Zusammenhang mit Mietverhältnissen. Laut Herrn Münch wird bei IFRS diskutiert, keine Unterscheidung mehr zwischen finance und operating lease vorzunehmen. Die Mietzahlungen müssten dann über die Restlaufzeit des Mietvertrags passiviert werden. Da der Mietvertrag noch fast 30 Jahre läuft und die Miete am Marienplatz nicht ganz billig ist, würde sich der Betrag bei LUDWIG BECK abgezinst auf rund 50 Mio. Euro belaufen. Dies würde dann zu einer deutlich sinkenden Eigenkapitalquote führen. Sollte sich der Gedankengang durchsetzen, dann dürfte die Einführung wohl im Jahr 2012 erfolgen, betonte Herr Münch.


Fazit und eigene Meinung

Selbst die schon hoch gesteckten Erwartungen konnte die LUDWIG BECK am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG bei der Präsentation der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr noch übertreffen. Mit 6,4 Mio. Euro entsprechend 1,74 Euro je Aktie erzielte die Gesellschaft ein neues Rekordergebnis. Auf den ersten Blick war allenfalls die unveränderte Dividende von 0,35 Euro je Aktie eine leichte Enttäuschung, allerdings will die Unternehmensführung das Eigenkapital weiter stärken, um für mögliche Bilanzierungsänderungen nach IFRS, die zu deutlich sinkenden Eigenkapitalquoten führen würden, gewappnet zu sein.

Angesichts der hervorragenden Aktienkursentwicklung im vergangenen Jahr können die Aktionäre dies aber mehr als verschmerzen, zumal die Gesellschaft durch die Thesaurierung der Gewinne gestärkt in die Zukunft gehen kann. Der Start ins laufende Geschäftsjahr verlief erneut äußerst erfolgreich, auf filialbereinigter Basis wuchs der Umsatz in den ersten beiden Monaten um satte 8,4 Prozent. Damit ist bereits der Grundstein für ein erneutes Rekordergebnis gelegt worden. Selbst vor dem Hintergrund der aktuell etwas angespannten Stimmung rund um den Globus aufgrund der Vorkommnisse in Nordafrika oder Japan erscheint die Prognose des Vorstands eines Ergebnisses vor Steuern zwischen 9 und 11 Mio. Euro mehr als realistisch.

Immerhin gab es in 2010 beim Finanzergebnis durch die vorzeitige Ablösung eines Hypothekendarlehens eine einmalige Belastung von 0,7 Mio. Euro. Dementsprechend rechnen wir mit einem Ergebnis am oberen Ende der Bandbreite, bei einer Beruhigung der allgemeinen Lage sogar mit einem Übertreffen der Prognose. Mit einem Ergebnis je Aktie von 1,90 Euro liegt das KGV für das laufende Jahr gerade einmal bei 10. Zudem dürfte im kommenden Jahr ein Jubiläumsbonus bei der Dividende bei den Aktionären ankommen. Vor diesem Hintergrund bleibt die Aktie ein Kauf, es erscheint nur noch eine Frage der Zeit, bis die Marke von 20 Euro nachhaltig genommen wird.


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Veröffentlichungsdatum: 15.03.2011 - 18:54
Redakteur: tre
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