Für den 23.2.2011 hatte die AUTEV AG zur ersten Hauptversammlung nach dem Listing der Aktie im August 2010 nach Frankfurt am Main eingeladen. Im Hotel Intercontinental hatten sich etwa 40 Aktionäre und Gäste eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research, um sich über die Perspektiven des in Brandenburg an der Havel ansässigen Unternehmens zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Roland Helbl eröffnete die Sitzung um 9 Uhr, erläuterte die Formalien und sprach einige Worte zur Arbeit des Aufsichtsrats, der sich im Geschäftsjahr 2009/10 (bis 30.6.) zu insgesamt sieben Sitzungen getroffen hat. Weiterhin wies er auf die Ergänzungsanträge der Aktionärin COMplus AG hin, die unter TOP 11 und 12 noch über die Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen beschließen lassen wollte. Die Verwaltung schlug vor, diesen Punkten zuzustimmen.
Nach diesen einleitenden Ausführungen erteilte Herr Helbl dem Vorstandsvorsitzenden Uwe Maiberg das Wort.
Bericht des VorstandsEinleitend sprach Herr Maiberg einige Worte zur Historie der AUTEV AG, die im November 2001 gegründet worden war. Die Gesellschafter waren ursprünglich lokale Unternehmen aus der Informationstechnologie, Umwelttechnik sowie Ingenieurbüros und Maschinen- und Anlagenbauer, die auf diese Weise ihre firmenspezifischen Leistungen für die Abwicklung von Großprojekten bündelten.
Die AUTEV AG fungierte dabei von Anfang an als Holding, die den Vertrieb übernahm und als Generalunternehmer für die vertragsgemäße Abwicklung der Aufträge sorgte. Darüber hinaus übernahm sie das Controlling und erbrachte Dienstleistungen für die Unternehmensgruppe. Im Laufe der Zeit fokussierte sich die strategische Ausrichtung dann auf drei Kernthemen, auf die der Vorstandsvorsitzende im Folgenden näher einging.
Im Geschäftsbereich Industrietechnik entwickelt und produziert AUTEV komplette Maschinen und Anlagen für den Einsatz in verschiedenen industriellen Bereichen. Das Schaltschrankbaugeschäft entwickelt sich nach den Worten von Herrn Maiberg bisher unter den Erwartungen, während sich der Auftragsbestand im stark umkämpften Markt der Lohnfertigung für Schaltanlagen nach einem krisenbedingten Einbruch wieder erholt.
Ebenfalls der Industrietechnik zuzuordnen sind Herrn Maiberg zufolge ingenieurtechnische Dienstleistungen sowie technische Lösungen für Industrieanlagen, Gebäudeautomatisierung und verfahrenstechnische Optimierung. Nach dem Bilanzstichtag konnte nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden außerdem die avisierte Übernahme eines Herstellers von Spritzgussmaschinen realisiert werden, was das Schaltschrankbaugeschäft unterstützt.
Im Geschäftsbereich Umwelttechnik plant und entwickelt die Gesellschaft zusammen mit Kooperationspartnern Biogasanlagen, Wasseraufbereitungsanlagen und solarthermische Anlagen und ist vor allem in Griechenland aktiv. Seit Jahren beliefert AUTEV dort ein selbständiges Partnerunternehmen und verfügt über ein gut etabliertes Netzwerk und damit über die Basis für hochinteressante Projekte, die in 2011 realisiert werden sollen. Von Vorteil sind dabei die umfangreich geflossenen Finanzhilfen der EU.
Der dritte Bereich ist die LED-Lichttechnik. Hier produziert und vermarktet AUTEV innovative LED-Leuchten insbesondere für die Straßenbeleuchtung und die Beleuchtung von Industriebetrieben, die eine 40-prozentige Energieeinsparung ermöglichen. Vertrieben wird diese Technologie, die bereits vielfach zum Einsatz kommt, unter der Marke AuLED.
Anschließend kam Herr Maiberg auf die Zahlen des Geschäftsjahres 2009/10 zu sprechen, in dem sich der Gesamtumsatz um 13 Prozent auf 5,6 (Vj.: 6,4) Mio. Euro verminderte, wohingegen die Betriebsleistung um 24 Prozent auf 6,1 (4,9) Mio. Euro wuchs. Vom Gesamtumsatz entfielen 1,9 Mio. Euro auf Ingenieur- und Planungsleistungen, 1,4 Mio. Euro auf IT- und 1,4 Mio. Euro auf sonstige Handelsgeschäfte sowie 0,8 Mio. Euro auf die Verwertung von Rechten und Lizenzen.
Aus dem Verkauf der AuLED Lichttechnik resultierten lediglich Erlöse von 0,2 Mio. Euro. Wichtig war dem Vorstandsvorsitzenden hierzu der Hinweis, dass in diesem Geschäft erst seit Anfang des Kalenderjahres 2010 umsatzrelevante Projekte zu verzeichnen sind und dass sich die Zahlen ausschließlich auf die Straßenbeleuchtung beziehen. Darüber hinaus gab es sonstige Erlöse in Höhe von 0,1 Mio. Euro vor allem aus Provisionen und Beratungsleistungen.
Das Rohergebnis erhöhte sich parallel zur Betriebsleistung um 21 Prozent auf 1,9 (1,6) Mio. Euro, und Betriebs- und Vorsteuerergebnis kletterten um jeweils 36 Prozent auf 521 (384) TEUR bzw. 500 (367) TEUR nach oben. Nach Steuern verminderte sich der Gewinn hingegen um 3 Prozent auf 352 (362) TEUR, da im Vorjahr aufgrund von Verlustvorträgen eine sehr geringe Steuerlast angefallen war.
Im Folgenden erläuterte der Vorstandsvorsitzende die wesentlichen Bilanzzahlen. Bei einer Bilanzsumme von 6,1 (4,9) Mio. Euro nehmen demnach auf der Aktivseite die technischen Maschinen und Anlagen mit 1,2 (1,4) Mio. Euro, die Vorräte mit 0,9 (0,4) Mio. Euro und die Forderungen aus Lieferung und Leistung mit 1,4 (0,8) Mio. Euro den größten Raum ein. Die liquiden Mittel belaufen sich auf 0,5 (0,1) Mio. Euro.
Auf der Passivseite stiegen die Eigenmittel mit der letztjährigen Kapitalerhöhung auf 1,9 (1,1) Mio. Euro. Das Grundkapital belief sich zum Bilanzstichtag auf 570 (385) TEUR. Dagegen standen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 2,1 (2,3) Mio. Euro und eine Wandelobligation mit einem Nominalwert von 0,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 31 (22) Prozent.
In diesem Zusammenhang erläuterte Herr Maiberg die bis Juni 2010 durchgeführten Kapitalmaßnahmen, die bedingt durch die Vorfinanzierungen im neuen Geschäftsbereich LED sowie durch die Kosten für den angestrebten Börsengang durchgeführt wurden. Im Berichtszeitraum war dies eine Kapitalerhöhung um 185 auf 570 TEUR, aus der dem Unternehmen bei einem Agio von 280 TEUR in der Summe 465 TEUR zugeflossen sind.
Zusätzlich konnte eine Wandelschuldverschreibung in Höhe von 650 TEUR platziert werden, von der bis zum Bilanzstichtag 600 TEUR und der Rest im laufenden Jahr eingezahlt wurden. Im August 2010 wurde dann noch eine weitere Kapitalerhöhung um 142.500 Euro auf ein Grundkapital von 712.500 Euro durchgeführt, aus der sich bei einem Aufgeld von 598.500 Euro ein Mittelzufluss von 741.000 Euro ergab.
Weiter erläuterte der Vorstandsvorsitzende, dass die Aktien wegen der unterschiedlichen Gewinnberechtigung zunächst verschiedene Wertpapierkennnummern erhalten mussten. Erst nach der Hauptversammlung können sie unter der alten WKN zusammengefasst werden. Die in den letzten Monaten aufgetretenen Kursunterschiede konnte der Vorstandsvorsitzende nicht erklären, inzwischen haben sich die Werte aber angeglichen.
Ferner informierte Herr Maiberg die Anwesenden, dass man bei der Gesellschaft an der Erstellung eines Wertpapierprospekts arbeitet. Dies gestaltet sich allerdings aufwändig, weshalb die Einreichung bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wohl nicht bis Ende März dieses Jahres möglich sein wird. Damit wären dann mehr als neun Monate seit dem Ende des letzten Geschäftsjahres vergangen, und es müsste ein Zwischenabschluss erstellt werden, was die Abgabe voraussichtlich noch bis Mai 2011 verzögern wird.
Der Vorstandsvorsitzende bat um Verständnis, dass er vor der Genehmigung des Prospekts keine konkreten Prognosen abgeben wollte. Er sprach jedoch einige Worte zur Entwicklung in den beiden wachstumsstärksten Geschäftsbereichen. Sehr zufrieden zeigte er sich dabei mit dem Spritzgussmaschinenbau, den die AUTEV AG für nur 20 TEUR aus einer Insolvenz heraus erworben hat. Abgerechnet wurde hier bis heute bereits ein Auftragsvolumen von 225 TEUR, und der Auftragsbestand beläuft sich auf 710 TEUR.
Im Bereich der LED-Leuchten plant der Vorstand angesichts der langen Entscheidungswege sowie der Finanzierungsprobleme einiger Städte und Kommunen Zweckpartnerschaften mit Contracting-Unternehmen und Energielieferanten. Auf diese Weise kann den Endkunden die Anfangsinvestition vollkommen abgenommen werden, ohne dass AUTEV daraus ein finanzieller Nachteil entstehen würde.
In vielen Städten und Kommunen ist AuLED nach Aussage des Vorstands inzwischen bekannt und in Bauvorhaben berücksichtigt. Insofern zeigte sich Herr Maiberg sehr zuversichtlich, dass im laufenden Jahr zahlreiche weitere LED-Straßenleuchten installiert werden können. Abgerechnet wurden in diesem Geschäft bereits 398 TEUR, was eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Auftragsbestand beläuft sich auf 259 TEUR.
Viel verspricht sich der Vorstand von AUTEV auch von der Einführung der AuLED-Industrieleuchte im Sommer 2010. Die kurzen Entscheidungswege, die längeren Betriebsstunden der Beleuchtung, der höhere Strompreis und die Möglichkeiten in der Ansteuerung sollten dieser Technologie im Jahr 2011 zu einem hohen Absatz verhelfen. Aufgrund des enormen Zeitbedarfs und der notwendigen Transparenz sollen die beiden Geschäftsbereiche künftig als eigenständige Profitcenter geführt werden.
Allgemeine AusspracheAktionär Thomas Mariotti begann seine Ausführungen mit einigen kritischen Anmerkungen. So missfiel ihm unter anderem, dass auf der Homepage der Gesellschaft weder der Geschäftsbericht noch die Einladung zur Hauptversammlung zu finden sind, was seiner Ansicht nach einen schlechten Eindruck hinterlässt, nachdem die AUTEV AG nun eine öffentliche Gesellschaft ist.
In seiner Antwort bat Herr Maiberg um Verständnis für diese Zurückhaltung. Bis zur Genehmigung des Wertpapierprospekts wolle man aufgrund möglicher haftungsrechtlicher Probleme nicht den Anschein eines öffentlichen Angebots erwecken. Er versprach jedoch, diesen Punkt noch einmal genauer zu prüfen.
Von einem erfolgreichen Geschäftsjahr kann nach Ansicht von Herrn Mariotti keine Rede sein. Nach seiner Rechnung wurden rein operativ nur 41 TEUR verdient und damit viel weniger als im Vorjahr. In diesem Zusammenhang bat er um eine Erläuterung der Einzelwertberichtigungen von 295 TEUR und der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 357 TEUR. Bereinigt darum wäre das Ergebnis nach seiner Auffassung sogar negativ ausgefallen.
Wie Herr Maiberg hierauf erläuterte, musste im vorangegangenen Jahr mit Nachforderungen aus einem Projekt in der Ukraine gerechnet werden. Letztlich kam es dazu dann nicht, weshalb besagte Rückstellungen aufgelöst werden konnten. Die Einzelwertberichtigungen wurden aufgrund einer größeren ausstehenden Position im Ausland als Drohverluste gebucht. Mittlerweile sind aber auch diese Zahlungen eingegangen. Wichtig war dem Firmenchef der Hinweis, dass die Beträge durchaus im operativen Geschäft erwirtschaftet wurden, dass es sich also nicht um einmalige Sondereffekte handelt.
Ein mögliches Problem sah Herr Mariotti in der deutlichen Ausweitung der unfertigen Erzeugnisse auf ein Volumen von 733 (243) TEUR. In diesem Zusammenhang wollte er wissen, ob es hier tatsächlich Abnehmer gibt oder ob auf Lager produziert wurde. Zweiteres hätte er sehr bedenklich gefunden. Wie der Vorstandsvorsitzende in seiner Antwort darlegte, war eine gewisse Aufstockung des Lagerbestands mit dem Start des AuLED-Geschäfts erforderlich, um für die Installationen bei den Kunden schnell liefern zu können. Ein Großteil des Zuwachses resultiert aus der Produktion für feste Projekte. Diese Bestände werden nun sukzessive aufgelöst.
Großes Interesse hatte Herr Mariotti angesichts der Präsenzquote von zu diesem Zeitpunkt nur 6,02 Prozent an der Aktionärsstruktur. Ein großer Teil der Anteile befindet sich Herrn Maiberg zufolge im Free Float, weshalb er dazu keine Angaben machen konnte. Die COMplus AG, die ihm selbst zuzurechnen ist, hat ihren Bestand in letzter Zeit noch etwas ausgebaut und hält rund 135.000 Aktien.
Die Annahme von Herrn Mariotti, dass die Aktien aus der letzten Kapitalerhöhung zu 5,20 Euro platziert wurden, bestätigte Herr Maiberg. Ausgegeben wurden die Papiere zwar erst im Juli 2010, der Kurs war aber schon im Januar festgelegt worden, was im Nachhinein keine gute Lösung war. Gezeichnet haben die neuen Anteile die COMplus AG und verschiedene neue Aktionäre.
Weiter informierte der Vorstandsvorsitzende auf Nachfrage von Herrn Mariotti, dass die Wandelschuldverschreibung zu einem Kurs von 7,89 Euro in neue Aktien gewandelt werden konnte. Daraus ergab sich auch die erneute Erhöhung des Grundkapitals auf den aktuellen Wert von 769.536 Euro.
Eine weitere Wortmeldung kam dann von Kleinaktionär Frank Thon. Dieser erkundigte sich zunächst nach der Entwicklung in Asien und speziell in Singapur, nachdem der Vorstandsvorsitzende zu der dortigen Niederlassung keine Angaben gemacht hatte. Wie Herr Maiberg daraufhin darlegte, ist diese Tochter mit einem Kapital von 25 TEUR ausgestattet und trägt sich inzwischen komplett selbst.
Ferner sprach Herr Thon ein Verfahren vor dem Amtsgericht Potsdam „in einer nicht unwesentlichen Größenordnung“ an. Er hatte im Jahresabschluss keine Rückstellungen für diesen Prozess gefunden, was der Vorstandschef aber nicht bestätigte. Sehr wohl wurden für diesen Sachverhalt Rückstellungen in einer Größenordnung von 16 TEUR gebildet. Auf die anknüpfende Frage von Herrn Mariotti legte Herr Maiberg weiter dar, dass der Prozess aus der Kündigung eines Beratervertrags mit Herrn Thon resultiert. Insgesamt geht es dabei um ein Volumen von etwa 200 TEUR.
Als dritter Redner meldete sich Manfred Steinrieder aus Fürstenwalde zu Wort. Dieser vertrat für die Aktionärin COMplus Automation GmbH 27.500 Stimmen, hatte damit auf der Hauptversammlung die Mehrheit inne und beantragte, unter TOP 10 mit Blick auf die enormen Perspektiven der Gesellschaft nicht nur eine Aufsichtsratsvergütung von 4.000 Euro, sondern von 8.000 Euro für jedes Mitglied zu beschließen. Im Übrigen schlug er eine Klarstellung bei TOP 2 vor.
Mehrfach kam im Folgenden die Bitte an den Vorstandsvorsitzenden auf, noch etwas mehr zu den Perspektiven der Gesellschaft und zur längerfristigen Vision zu sagen. Herr Mariotti hielt dies für unabdingbar, wenn neue Aktionäre für die kommenden Kapitalmaßnahmen gewonnen werden sollen. Daraufhin ging Herr Maiberg nochmals etwas mehr ins Detail und ging zurück bis zur Gründung der Gesellschaft, als sich elf Firmen zusammengeschlossen haben, um übergreifende Projekte bearbeiten zu können.
Diese Idee war von guten Erfolgen im In- und Ausland gekrönt, und AUTEV hatte damit die Kraft, in die LED-Technologie zu investieren, die nun als das Wachstumsfeld der Zukunft adressiert ist und weiter ausgebaut werden soll. Das Unternehmen bleibt aber weiterhin breit aufgestellt und übernimmt Projekte in unterschiedlichen Bereichen wie dem Anlagen- und Maschinenbau sowie im Bereich Erneuerbare Energien.
Das Ziel ist es laut Herrn Maiberg, im Unternehmen eine umfassende Wertschöpfungskette aufzubauen, die bei der Energiegewinnung beim Kunden beginnt und mit der Lieferung energieeffizienter Leuchten endet. Die Kommunen haben schließlich alle das Problem, dass sie enorm hohe Beträge für die Straßenbeleuchtung aufwenden müssen. Die AuLED-Technologie ist hier auf sehr große Resonanz gestoßen. Allerdings ist es im kommunalen Bereich ein langer und schwieriger Weg vom Erstkontakt bis zu Beauftragung.
Der Vorstand nahm deshalb zusätzlich Kontakt zu großen Firmen auf, die bei der Außen- und Produktionsbeleuchtung vor ähnlichen Problemen stehen. Die AUTEV AG entwickelte einen eigenen Standard, der genau diese Anforderung abdeckt. Die Nachfrage aus der Industrie entwickelt sich deutlich dynamischer als die aus dem kommunalen Bereich.
Um den Städten und Kommunen die Investition zu erleichtern, hat Herr Maiberg außerdem den Bereich Contracting mit ins Angebot genommen. Gegebenenfalls kann den Kunden so das komplette Lichtmanagement abgenommen werden. Das Ziel ist ein intelligentes Lichtsystem, das Orte nur nach Bedarf beleuchtet und die Helligkeit jeweils noch anpasst, was eine zusätzliche Einsparung von bis zu 75 Prozent ermöglicht. „Das Leuchtmittel der Zukunft heißt LED“, betonte der Vorstandsvorsitzende.
Einige Projekte befinden sich Herrn Maiberg zufolge kurz vor der Umsetzung, wofür zusätzliche Kapazitäten benötigt werden. Mit dem Börsengang sollte nun eine Plattform geschaffen werden, um das Kapital für die Realisierung der großen Ziele beschaffen zu können. Die neuen Aktien sollen komplett den Aktionären angeboten werden. Allenfalls kann sich der Vorstand ein Einzelbezugsrecht für einen strategischen Investor vorstellen. Der Ausgabepreis würde sich dann aber eng am Börsenkurs orientieren.
Befragt nach der patentrechtliche Situation erläuterte der Vorstandsvorsitzende, dass in Deutschland bereits ein Gebrauchsmusterschutz besteht und sich Patente in der Anmeldung befinden. Soweit möglich ist ein weltweiter Schutz der Entwicklungen geplant, was sich jedoch nicht ganz einfach gestaltet. Derzeit klärt Herr Maiberg mit spezialisierten Anwälten das weitere Vorgehen. Mit ihrer Aufstellung, die Energie zu erzeugen, an den Verbraucher weiterzuleiten und diesem zudem energieeffiziente Anlagen zu liefern, verfügt AUTEV nach seiner Auffassung über ein Alleinstellungsmerkmal.
Weiterhin informierte der Vorstandsvorsitzende auf Anfrage von Herrn Mariotti, dass das Geschäft in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres, also inklusive Januar 2011, etwas besser verlaufen ist als im Vorjahreszeitraum. Das Angebotsvolumen lag in diesem Zeitraum deutlich über dem Vergleichswert.
Die Frage eines ortsansässigen Aktionärs, ob auch die nächste Hauptversammlung in Frankfurt am Main stattfinden wird, konnte Herr Maiberg noch nicht beantworten. Diesbezüglich hat sich die Verwaltung noch nicht festgelegt. Frankfurt scheint ihm sinnvoll, da hier wichtige Partner vor Ort sind. Denkbar wäre nach seiner Aussage aber auch Berlin.
AbstimmungenVor dem Eintritt in die Abstimmungsvorgänge gab der Aufsichtsratsvorsitzende die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 769.536 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, waren demnach 47.070 Aktien entsprechend 6,12 Prozent vertreten. Alle Tagesordnungspunkte wurden bei 2.500 bis maximal 4.000 Gegenstimmen verabschiedet.
Im Einzelnen waren dies der Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Anpassung der Satzung an die aktuelle Gesetzeslage (TOP 5 und 6) und hinsichtlich der Gewinnverwendung (TOP 8) sowie die Bestellung von Joachim Protz zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010/11 (TOP 7)
Ferner beschloss die Hauptversammlung die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (TOP 9), entsprechend dem Gegenantrag von Herrn Steinrieder die Vergütung des Aufsichtsrats mit 8.000 Euro für jedes Mitglied (TOP 10) und entsprechend den Zusatzanträgen der COMplus AG die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und Optionsschuldverschreibungen sowie die Schaffung eines bedingten Kapitals (TOP 11 und 12).
Um 12:15 Uhr war die Versammlung beendet.
FazitDie in Börsenkreisen noch weitgehend unbekannte AUTEV AG verfolgt ein interessantes Geschäftsmodell. Vielversprechend ist zum einen der Bereich Umwelttechnik, in dem sich das in Brandenburg beheimatete Unternehmen mit der Entwicklung von Biogas-, Solar- und Wasseraufbereitungsanlagen beschäftigt. Und der aus einer Insolvenz heraus erworbene Spritzgussmaschinenbau entwickelt sich noch besser als erwartet.
Am interessantesten klingt jedoch das Geschäftsfeld LED-Lichttechnik, in dem die AUTEV AG mit dem Vertrieb von energieeffizienten Leuchten begonnen hat. Hier ist eine große Nachfrage aus der Industrie, aber auch von Städten und Kommunen zu verzeichnen, die ihre Kosten für die Straßenbeleuchtung reduzieren wollen. Dieses Geschäft dürfte in den kommenden Jahren den Wachstumstreiber darstellen.
Zum Teil sind die großen Chancen im Kurs der Aktie bereits eingepreist. Bei einem Umsatz von derzeit knapp 6 Mio. Euro scheint die Marktkapitalisierung mit rund 15 Mio. Euro nicht wenig. In den nächsten Jahren sollte sich das Geschäftsvolumen aber vervielfachen lassen, was die Bewertung schnell relativieren würde. Insofern könnte es sinnvoll sein, bereits heute einzusteigen.
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Veröffentlichungsdatum:
26.02.2011
-
12:34
Redakteur:
mwa