Rückkehr in die Gewinnzone für das 2.Halbjahr 2010 angekündigt
Catalis SE, weltweiter Dienstleister für die digitale Medien- und Unterhaltungsindustrie, kündigt hiermit die Etablierung von Doublesix als eigenständigem Geschäftsbereich von Catalis, zuständig für die Produktion selbst veröffentlichter, downloadbarer Videospiele, an und gibt die ungeprüften Zahlen für das 2. Quartal und das 1. Halbjahr 2010 bekannt. Die Gesellschaft kündigt weiterhin die Rückkehr in die Gewinnzone im 2. Halbjahr an.

Etablierung von Doublesix als neuem Geschäftsbereich von Catalis

Wie bereits früher berichtet, war Kuju einer der ersten internationalen Videospielentwickler, die das Potenzial downloadbarer, selbst veröffentlichter Videospiele (DSP-Spiele) erkannt hat. Obwohl die Marktprognosen variieren soll das weltweite Marktvolumen für Videospielsoftware im Jahr 2010 bei USD 35 Mrd. liegen, wovon 72% auf den Einzelhandel (verpackte, im Laden verkaufte Spiele), 26% auf Online-Spiele (einschließlich großer Multi-Player-Spiele und Spiele für mobile Geräte), sowie ca. 2% (weniger als USD 1 Mrd.) DSP-Spiele entfallen. Für das DSP-Segment wird allerdings ein rapides Wachstum auf mehr als USD 10 Mrd. im Jahr 2013 vorausgesagt. Im Gegensatz dazu soll das Einzelhandelssegment bis zum Jahr 2013 um 25% schrumpfen. Kujus Antwort auf diese Entwicklung war die Gründung von Doublesix, einem auf das DSP-Segment ausgerichteten Entwicklungsstudio, im Jahr 2007.

Seit seiner Gründung hat sich Doublesix zu einem der führenden Studios für die Entwicklung und den digitalen Vertrieb von Videospielen auf allen wichtigen Download-Plattformen wie Xbox Live Arcade, PlayStation Network oder PC-Vertriebsplattformen wie Steam, entwickelt. Ein erstes Beispiel einer sehr erfolgreichen, selbst veröffentlichten Produktion war Burn Zombie Burn, das im März 2009 auf dem PlayStation Network veröffentlicht wurde.

Dadurch konnte Doublesix unschätzbare Erfahrungen mit der Finanzierung, Entwicklung, Veröffentlichung und dem digitalen Vertrieb von Videospielen sammeln. Inzwischen besitzt Doublesix umfangreiche Erfahrungen in einer engen Zusammenarbeit mit den Plattformanbietern sowie in der Positionierung und direkten Vermarktung solcher Videospielangebote an die Endkunden über den gesamten Lebenszyklus des Spiels hinweg. Doublesix ist dadurch zu einem wichtigen Kompetenzzentrum geworden und ist so auch im größeren Rahmen der Catalis Gruppe für alle derartigen Aktivitäten verantwortlich.

DSP-Spiele haben den Vorteil, dass die Entwickler Eigentümer der IP bleiben, diese entwickeln und vermarkten können, wobei sie von besseren Margen durch die kürzere Vermarktungskette profitieren. Da DSP-Spiele kostengünstiger produziert werden können als abgepackte Spiele (typischer Weise TEUR 500 - TEUR 800 im Vergleich zu mehr als EUR 15 Mio.), können sie auch zu Preisen zwischen EUR 8 - EUR 15 (im Gegensatz zu EUR 60 aufwärts für abgepackte Spiele). Das begünstigt das schnelle Wachstum des DSP-Marktes, da dadurch große Bevölkerungsgruppen dadurch animiert werden, erstmals Videospiele zu kaufen.

Um die Bedeutung des Segments selbst veröffentlichter Videospiele für die weitere Strategie des Konzerns zu unterstreichen, wird Doublesix als eigenständiger neuer Geschäftsbereich von Catalis etabliert. Es steht damit zukünftig in einer Reihe mit den Schwestergesellschaften Kuju und Testronic. Nigel Robbins, wird die Entwicklung von Doublesix als einem der führenden Studios auf Weltniveau in diesem Bereich durch die Bereitstellung weiterer Ressourcen vorantreiben. Derzeit befindet sich bei Doublesix eine Reihe von Videospielen auf Basis neuer und auch bekannter IP in Entwicklung, die von Doublesix in naher Zukunft veröffentlicht werden. Daneben wird Robbins natürlich auch die Wachstumsstrategie von Kuju weiter vorantreiben.

Ergebnisse des 2. Quartals und des 1. Halbjahres

Derzeit laufen die Geschäfte bei Testronic wie auch bei Kuju profitabel und das Catalis Management geht davon aus, dass dies über das gesamte 2. Halbjahr 2010 hinweg anhält. Das 1. Halbjahr 2010 erwies sich jedoch nochmals als Herausforderung. Traditionell sind die ersten beiden Quartale immer vergleichsweise schwach und sich das wirtschaftliche Gesamtumfeld positiver gestaltete, hatte die Nachfrage nach Qutsourcing-Dienstleistungen in einigen unserer wichtigsten Märkte immer noch unter Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Konsumausgaben für Home Entertainment Produkte zu leiden. Vor diesem Hintergrund blieben die Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2010 deutlich hinter unseren Erwartungen zurück.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2010 ging der Konzernumsatz der Catalis Gruppe von EUR 17,1 Mio. im Jahr 2009 um 29,8% auf EUR 12,0 Mio. zurück. Vor dem Hintergrund anhaltend schwierigen Branchenumfelds mussten sowohl Testronic wie auch Kuju einen Rückgang ihres Geschäfts und der resultierenden Umsätze hinnehmen. Der Großteil des Umsatzrückgangs war jedoch auf Kuju zurückzuführen. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Einmalkosten verschlechterte sich aufgrund der geringeren Umsätze von EUR 0,7 Mio. auf EUR -1,9 Mio. Die Einmalkosten beliefen sich auf EUR 0,5 Mio. und sind auf strukturelle und organisatorische Anpassungen bei Kuju zurückzuführen. Unter Berücksichtigung dieser Kosten betrug das EBIT EUR -2,4 Mio. (2009: EUR -0,7 Mio.). Das Ergebnis je Aktie für den Sechs-Monats-Zeitraum betrug EUR -0,07 gegenüber EUR -0,02 im ersten Halbjahr 2009.

Bei Testronic verringerten sich die Umsätze im 2. Quartal 2010 von EUR 2,9 Mio. auf EUR 2,7 Mio. Dies entspricht einem Rückgang um 6,9%, der auf den deutlichen Abschwung im Geschäftsfeld DVD-Testen zurückzuführen ist. Testronic erwirtschaftete ein EBIT vor Einmalkosten in Höhe von EUR -0,2 Mio. (2009: EUR 0,0 Mio.). Da keine Einmalkosten anfielen, belief sich das EBIT nach solchen Kosten ebenfalls auf EUR -0,2 Mio. (2009: EUR -0,8 Mio.). In den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 erwirtschaftete Testronic Umsätze in Höhe von EUR 5,5 Mio. (2009: EUR 6,5 Mio.) - ein Rückgang um 15,4% gegenüber dem Vorjahr. Testronics EBIT vor Einmalkosten für das 1. Halbjahr 2010 belief sich auf EUR -0,2 Mio. (2009: EUR 0,4 Mio.). Da keine Einmalkosten anfielen, lag auch das EBIT nach solchen Kosten bei EUR -0,2 Mio. (2009: EUR -0,4 Mio.).

Kuju erwirtschaftete im 2. Quartal 2010 Umsätze in Höhe von EUR 2,9 Mio. (2009: EUR 5,4 Mio.), was einen Rückgang um 46,3% entspricht. Das EBIT vor Einmalkosten belief sich auf EUR -0,5 Mio. (2009: EUR 0,2 Mio.). Einschließlich der Einmalkosten in Höhe von EUR 0,5 Mio., zurückzuführen auf strukturelle und organisatorische Anpassungen, lag das EBIT bei EUR -1,0 Mio. (2009: EUR 0,1 Mio.). In den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 erwirtschaftete Kuju Umsätze in Höhe von EUR 6,5 Mio. (2009: EUR 10,6 Mio.), was einen Rückgang um 37,8% bedeutet. Kujus EBIT vor Einmalkosten für das 1. Halbjahr 2010 belief sich auf EUR -1,2 Mio. (2009: EUR 0,9 Mio.). Einschließlich der Einmalkosten in Höhe von EUR 0,5 Mio. lag das EBIT bei EUR -1,7 Mio. (2009: EUR 0,3 Mio.).

Mit der Ernennung von Nigel Robbins zum neuen CEO von Kuju im April und Seth Hallen zum neuen CEO von Testronic im Juli konnten wir zwei anerkannte CEOs für unsere Geschäftsbereiche gewinnen, die der Geschäftsentwicklung neue Impulse geben werden und dabei sicherstellen, dass unsere Philosophie qualitativ hochwertiger Dienstleistungen für die digitale Medien- und Unterhaltungsindustrie weiter fortgesetzt wird.

Insgesamt wurde die Geschäftsentwicklung von Testronic im 1. Halbjahr 2010 von dem anhaltenden Abschwung des US Home Entertainment Geschäftes, insbesondere im Geschäftsfeld DVD-Testen, beeinträchtigt. Testronics europäische Geschäftsaktivitäten entwickelten sich dagegen besser als im Jahr 2009 und konnten leichte Steigerungen bei Umsätzen und Ergebnissen verbuchen. Diese konnten jedoch die Verluste im amerikanischen Markt nicht wettmachen. Eine positive Entwicklung im Home Entertainment Markt war das anhaltende starke Wachstum des Blu-ray Segments. Auch die Zahl der im Umlauf befindlichen Blu-ray Wiedergabegeräte nahm vor dem Hintergrund fallender Preise weiter zu. Daher veröffentlichen die Filmstudios inzwischen deutlich mehr Titel ihres Filmbestands auf Blu-ray, um dessen wachsende Popularität auszunutzen.

Testronic profitiert vom Wachstum beim digitalen Vertrieb und des Blu-ray Geschäfts, wobei der anhaltende Rückgang der DVD-Produktionen kurzfristig starken Druck auf die Gesellschaft ausübt. Obwohl die Auftragslage im Geschäftsfeld DVD-Testen für das zweite Halbjahr besser aussieht, ist die Preisgestaltung inzwischen zu einem kritischen Faktor in diesem Geschäft geworden. Gegen Ende des 2. Quartals zog das Geschäft allerdings spürbar an, was zu einer positiven Stimmung für das kommende 3. Quartal geführt hat.

Ausblick für das 2. Halbjahr 2010


Was die Geschäftsentwicklung im 3. und 4. Quartal betrifft, sieht Testronic derzeit einige Chancen in Europa und den USA, rechnet aber mit einer stärkeren Erholung der Märkte erst im nächsten Jahr. Während das Home Entertainment Geschäft aktuell auf seinen saisonalen Höhepunkt zusteuert und somit die Geschäftstätigkeit in diesem Bereich im 2. Halbjahr zunehmen wird, ist es dennoch unwahrscheinlich, dass die im 1. Halbjahr verlorenen Umsätze noch aufgeholt werden können. Im Geschäftsfeld Spieletesten werden wir die Ergebnisse des Vorjahres übertreffen. Die Geschäftsfelder Software- und Hardwaretesten sowie Consulting entwickeln sich gut und werden ihre ursprünglich gesteckten Ziele ebenfalls erreichen.

Was Kuju betrifft, so besitzen die Entwicklungsstudios weiterhin das Vertrauen der Videospielverlage, das auf den positiven langfristigen Geschäftsbeziehungen beruht und eine solide Basis für zukünftige Projekte darstellt. Aufgrund der durchgeführten Anpassung der Mitarbeiterzahlen und Kürzungen bei anderen Fixkosten sowie einer Neuausrichtung der Vertriebsaktivitäten, geht das Management davon aus, das 2. Halbjahr mit einem kleinen Gewinn abzuschließen und so den Grundstein für die Rückkehr zu nennenswerten Gewinnen im Jahr 2011 zu legen.

Insgesamt wurden einige unserer Märkte im 1. Halbjahr 2010 noch durch die Auswirkungen des Wirtschaftsabschwungs 2009 belastet. Gegen Ende des 2. Quartals war jedoch ein deutlicher Anstieg der Geschäftstätigkeit zu beobachten und beide Geschäftsbereiche haben bereits im Juli wieder rentabel gearbeitet. Obwohl also unsere Ergebnisse für das 1. Halbjahr deutlich hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben waren, rechnen wir mit einer positiveren Entwicklung für das 2. Halbjahr, da unsere Märkte auf ihre saisonalen Höhepunkte zusteuern, und erwarten auch auf Konzernebene ein positives Ergebnis für das 2. Halbjahr ausweisen zu können.

Veröffentlichungsdatum: 31.08.2010 - 21:20
Redakteur: rpu
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