SW Umwelttechnik zeigt sich für das erste Halbjahr 2010, vor allem durch das starke Q2, in dem der Umsatz um 18% gegenüber dem Vorjahr gesteigert wurde, zufrieden. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenreduktion und die Konzentration auf kommunal finanzierte Projekte führten zu einer deutlichen Steigerung der Ertragssituation, das EBITDA wurde im Q2 um 23% überproportional verbessert.
Der Markt in Zentral- und Südosteuropa beginnt sich zu stabilisieren - der Umsatz im für SW wichtigen Markt Ungarn liegt bereits um 37% über dem Vorjahr - wogegen sich das Preisniveau noch nicht verbessert hat. Der höhere Ertrag resultiert aus der Kostenoptimierung, die Preisnormalisierung wird ab 2011 erwartet.
Vorstand Bernd Wolschner sieht den Ausblick für die zweite Jahreshälfte positiv: "In Rumänien werden die Aufträge des Wasserschutzsektors durch das internationale Finanzierungspaket auf einer sicheren Basis stehen. In Ungarn erwarten wir ein umsatzstarkes zweites Halbjahr, vor allem nach den Kommunalwahlen im Herbst rechnen wir mit einem Anstieg öffentlicher Projekte. Mit der aktuellen Auftragslage werden wir auch in Österreich nur knapp unter den guten Vorjahreszahlen abschließen."
Der Umsatz liegt im ersten Halbjahr 2010 mit 30,0 Mio. EUR (VJ: 26,8 Mio. EUR) um 12% über dem Vorjahreswert. Dies liegt vor allen an der Stabilisierung der Wirtschaft in CEE. Der ungarische Markt hat wieder an Bedeutung zugenommen und verzeichnet eine Umsatzsteigerung von 37%, der Umsatz in Rumänien ist um 21% höher als 2009. Der Geschäftsbereich Wasserschutz bleibt mit einem Umsatzanteil von 45 % das größte Segment, jedoch hat sich der Infrastrukturbereich besser erholt als erwartet und stellt einen Anteil von 39%.
Im operativen Bereich konnte das Ergebnis durch die durchgeführten Kostensenkungsprogramme um 1,3 Mio. EUR verbessert werden, damit ist das EBITDA für das erste Halbjahr mit 0,6 Mio. EUR (VJ: -0,6 Mio. EUR) bereits positiv. Das EBIT konnte um 1,4 Mio. EUR verbessert werden und wird mit -2,1 Mio. EUR (VJ: -3,5 Mio. EUR) ausgewiesen. Das Finanzergebnis ist durch die hohe Volatilität zum Stichtagskurs von HUF und RON mit -2,9 Mio. EUR (VJ -2,8 Mio. EUR) wieder auf dem Niveau des Vorjahres. Damit resultiert für das erste Halbjahr 2010 ein um 1,3 Mio. EUR verbessertes EGT von -5,0 Mio. EUR (VJ: -6,3 Mio. EUR). Das operative EGT, ohne die nicht cash wirksamen FX Kursverluste, war für das zweite Quartal mit 0,2 Mio. EUR (VJ: - 0,5 Mio. EUR) bereits positiv.
Auftragsstand
Der Auftragsstand per 30.06.2010 beträgt 33,0 Mio. EUR (VJ: 39,3 Mio. EUR), plangemäß werden 80% davon heuer, die restlichen 20% im Folgejahr realisiert.
Vermögens- und Finanzlage
Das langfristige Vermögen unterliegt auf Grund der hohen Volatilität von HUF und RON spürbaren Wertänderungen und liegt per 30.06.2010 mit 75,3 Mio. EUR leicht über Vorjahresniveau (VJ: 73,9 Mio. EUR). Die Maßnahmen zur Vorratsreduzierung wurden bereits 2009 im stark verminderten Umlaufvermögen sichtbar, seit dem konnte das Niveau von 33,2 Mio. EUR trotz gestiegenem Umsatz fast gehalten werden. Im Halbjahr 2010 beläuft sich das Umlaufvermögen auf 34,2 Mio. EUR. Folglich beträgt die Bilanzsumme 109,5 Mio. EUR und bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr (VJ: 107,1 Mio. EUR).
Wird der "innere Wert" des Anlagevermögens herangezogen (d.h.: ohne Berücksichtung der nicht cash-wirksamen Buchverluste aus Umwertungseffekten und den Umrechungskursen vom 31.12.2007), errechnet sich für das Eigenkapital ein Wert von 23,6 Mio. EUR und eine Eigenkapitalquote von 19,4 %. Das Eigenkapital nach IFRS ohne innerem Wert steht unter starkem Einfluss der Wechselkursschwankungen von HUF/EUR und RON/EUR und beträgt 11,8 Mio. EUR (VJ: 12,5 Mio. EUR). Sowohl HUF als auch RON haben per 30. Juni 2010 ihren schwächsten Stand im Geschäftsjahr 2010 erreicht, anschließend stellte sich jedoch wieder eine Stabilisierung ein. Mittelfristig wird eine Rückkehr zu einer Bandbreite von 3,9 - 4,1 RON/EUR und 250 - 270 HUF/EUR erwartet.
Die Finanzverbindlichkeiten liegen mit 79,9 Mio. EUR (VJ: 80,3 Mio. EUR) auf Vorjahresniveau, davon sind 58,1% langfristige Verbindlichkeiten.
Im Rahmen des Unternehmensliquiditätsgesetztes (ULSG) wurde um eine Haftungsübernahme des Bundes angesucht und in der Höhe von 3,1 Mio. EUR durch die OeKB zugesichert.
Ausblick
Die derzeitige Geschäftsentwicklung entspricht der vom Unternehmen erstellten Prognose für das Jahr 2010. In Ungarn und Rumänien ist vor allem durch die Unterstützung der internationalen Währungsfonds bereits eine deutliche Verbesserung der Ertragslage zu verzeichnen. Nach den Kommunalwahlen in Ungarn wird mit einer verstärkten Vergabe von öffentlichen Aufträgen gerechnet. In Österreich kam es durch den harten Winter zu einem verzögerten Start der Bautätigkeiten, auch hier wird ein gutes zweites Halbjahr erwartet.
Veröffentlichungsdatum:
25.08.2010
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08:48
Redakteur:
rpu