Die Sky Deutschland AG plant die Durchführung von Finanzierungsmaßnahmen mit Bruttoerlösen in Höhe von mindestens 340 Mio. EUR. Die geplanten Finanzierungsmaßnahmen bestehen aus einem Bezugsangebot zur Ausgabe neuer Aktien, der Ausgabe einer Wandelanleihe und/oder der Bereitstellung eines Gesellschafterdarlehens durch die News Adelaide Holdings B.V., einer 100-prozentigen indirekten Tochtergesellschaft der News Corporation, die derzeit 45,42 Prozent des Grundkapitals der Sky Deutschland AG hält. News Adelaide Holdings sichert die geplanten Finanzierungsmaßnahmen in Höhe von 340 Mio. EUR für Sky Deutschland ab. Die Absicherung steht unter dem Vorbehalt bestimmter Bedingungen, wie zum Beispiel, dass keine wesentlichen nachteiligen Veränderungen für das Geschäft von Sky Deutschland entstehen.
Das Bezugsangebot aus genehmigtem Kapital, das aus bis zu 269.580.929 neuen Aktien besteht, ist für September/Oktober 2010 geplant. News Adelaide Holdings hat sich verpflichtet, das Bezugsangebot mindestens zu einem Preis zu zeichnen, der nicht unter dem gesetzlich geforderten Netto-Mindestpreis (EUR1) liegt. Gleichzeitig hat sich News Adelaide Holdings verpflichtet, Aktien aus der Bezugsrechtsemission bis zum Erreichen der Schwelle von 49,9 Prozent am Grundkapital von Sky Deutschland nach Abschluss der Finanzierungsmaßnahmen zu zeichnen.
Die genauen Bedingungen und der Umfang der Bezugsrechtsemission sind von Marktbedingungen abhängig und werden kurz vor Beginn der Bezugsfrist festgelegt. Royal Bank of Scotland und UniCredit Bank AG werden im Rahmen dieser Bezugsrechtsemission als Joint Global Coordinators und Joint Lead Managers agieren.
Um den Gesamtbruttoerlös in Höhe von 340 Mio. EUR zu gewährleisten, werden - in Abhängigkeit von den erzielten Erlösen in der Bezugsrechtsemission - entweder eine Wandelanleihe aus bedingtem Kapital mit bis zu 53.916.185 zugrunde liegenden Namensaktien der Gesellschaft an News Adelaide Holdings ausgegeben und/oder ein Gesellschafterdarlehen von News Adelaide Holdings zur Verfügung gestellt. Die Wandelanleihe und das Gesellschafterdarlehen sollen bis spätestens 31. Januar 2011 zur Verfügung gestellt werden.
Die mögliche Wandelanleihe soll im Rahmen einer Privatplatzierung an News Adelaide Holdings und/oder an einen von News Adelaide Holdings Bestimmten ausgegeben werden, sofern News Adelaide Holdings und Sky Deutschland nichts anderes vereinbaren. Die Anleihe soll ungesichert und nachrangig gegenüber bestehenden Kreditlinien sein. Vorbehaltlich der Marktbedingungen soll sie eine Laufzeit von vier Jahren sowie eine Verzinsung zwischen 5,50 Prozent und 6,50 Prozent p. a. aufweisen. Der Minimum-Wandlungspreis liegt bei einem Euro, wobei das Wandlungsverhältnis zwischen 25 und 30 Prozent liegen soll. Das mögliche Gesellschafterdarlehen von News Adelaide Holdings wäre nachrangig zu den bestehenden Kreditlinien und hätte eine Laufzeit bis zum 31. März 2014. Die Verzinsung würde zwölf Prozent p. a. betragen, wobei die Zinsen erst am Ende der Laufzeit fällig wären. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte das Gesellschafterdarlehen auch in Eigenkapital gewandelt werden. Die Wandlung des Gesellschafterdarlehens in Eigenkapital bedürfte der Zustimmung von Sky Deutschland und seinen Aktionären.
Sky Deutschland hat das Konsortium seiner kreditgebenden Banken ersucht, auf eine Pflichtsondertilgung aus den Erlösen der geplanten Kapitalmaßnahmen zu verzichten und die bestehenden Kreditauflagen unter Berücksichtigung der neuen Investitionen anzupassen.
Die beiden größten Darlehensgeber von Sky Deutschland haben der Verzichtserklärung und der Änderung der Kreditmodalitäten bereits zugestimmt. Die formelle Zustimmung aller Darlehensgeber wird in den nächsten Wochen vor der Bezugsrechtsemission erwartet.
Mit Ausnahme dieser Änderungen bleiben die bestehenden Kreditlinien in Höhe von 525 Mio. EUR unberührt. Der Kreditrahmen von Sky Deutschland besteht aus zwei langfristigen Darlehen, die sich zusammen auf 275 Mio. EUR belaufen, einem revolvierenden Kreditrahmen in Höhe von 125 Mio. EUR und einer Bürgschaft in Höhe von 125 Mio. EUR.
Fokus auf Wachstum Der Schwerpunkt der Investitionen von Sky Deutschland liegt auf den folgenden fünf Bereichen: 1. Differenzierung durch schärferes HD, bessere Qualität und Exklusivität. Sky Deutschland bietet bereits heute das umfangreichste HD-Angebot in Deutschland und Österreich. Der Sender beabsichtigt, weiter in dieses Angebot zu investieren, um die Differenzierung und das Wachstum weiter voranzutreiben. 2. Beschleunigtes Nettowachstum durch Verbreitung des Sky+ Festplattenrekorders. Aufgrund der rasanten Beschleunigung bei Entwicklung und Verkauf wird erwartet, dass Sky+, der erste voll integrierte HDTV-Festplattenrekorder, zu einem wesentlichen Abonnenten- und ARPU-Treiber wird. Sky+ soll neue Abonnenten ansprechen, die erfahrungsgemäß mehr Programm-Pakete abonnieren, mehr Angebote nutzen und deren Kündigungsquote deutlich niedriger liegt. 3. Differenzierung und Expansion durch Schlüssel-Innovationen und Erweiterung der Produktpalette. Kontinuierliche Innovationen und der Ausbau der Produktpalette sind weitere wichtige Treiber für das Abo-Geschäft von Sky Deutschland. Kunden erhalten dadurch einen Mehrwert, gleichzeitig wird die Wettbewerbsposition von Sky verbessert. 4. Ausbau des Vertriebs. Seit Mai 2010 ist Sky verschiedene Partnerschaften mit Kabel BW, NetCologne, Versatel Telekabel und Telecolumbus eingegangen, die darauf abzielen, Kunden mehr Auswahl und einen größeren Mehrwert zu bieten. In Zukunft will das Unternehmen weitere Verbreitungsmöglichkeiten entwickeln, sei es über Partnerschaften mit bestehenden Anbietern oder über neue direkte Vertriebswege. 5. Weiterentwicklung des marktführenden Kundenservices. Integraler Bestandteil der Strategie von Sky Deutschland ist die Kundenzufriedenheit durch einen ausgezeichneten Service, weil dadurch Zusatzverkäufe (Upselling) unterstützt und niedrigere Kündigungsquoten erzielt werden. Durch fortwährende Investitionen in Technologie, Prozesse und Mitarbeiter will Sky Maßstäbe für ein einzigartiges Kundenerlebnis setzen.
Sky Deutschland sieht in seiner Geschäftsentwicklung viele ermutigende Zeichen. Alle wesentlichen Kennzahlen haben sich seit dem Start von Sky vor gut einem Jahr verbessert: Das Netto-Kundenwachstum und der ARPU aus Abonnements sind gestiegen, die Kündigungsquote ist stark gesunken und der Anteil an HD-Abonnenten hat rasant zugenommen. Dennoch entwickelt sich das Abonnentenwachstum langsamer als erwartet. Zur Entwicklung des nötigen Schwungs für nachhaltiges Wachstum und zur Sicherung der Liquidität benötigt Sky eine weitere Finanzierung. Investiert werden die Erlöse in Bereiche, von denen Sky Deutschland annimmt, dass sie aus Sicht der Kunden wesentlich sind, um das Unternehmen von anderen Anbietern zu unterscheiden und den nötigen Schwung für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung in der Zukunft zu gewährleisten.
Nomura agierte bei dieser Transaktion als Financial Advisor für Sky Deutschland.
Vorläufige Ergebnisse 2. Quartal 2010
Im 2. Quartal 2010 verzeichnete Sky Deutschland einen Nettozuwachs von 6.000 Abonnenten (Q2 2009: Nettoverlust von 7.000 Abonnenten) - das erste Nettowachstum in einem zweiten Quartal seit 2005. Die Zahl der Abonnenten erreichte zum Ende des 2. Quartals 2,476 Millionen.
Die Kundenbindung wurde verbessert und die annualisierte Quartals-Kündigungsquote auf 16,3 Prozent wesentlich reduziert (Q2 2009: 20,8 Prozent) - die niedrigste annualisierte Quartals-Kündigungsquote der letzten fünf Jahre. Die rollierende 12-Monats-Kündigungsquote geht ebenfalls weiter zurück und liegt jetzt bei 20,1 Prozent (Q2 2009: 22,4 Prozent). Sky Deutschland hat im 2. Quartal 2010 brutto 107.000 Abonnenten gewonnen (Q2 2009: 117.000). Der Anteil der HD-Abonnenten wurde von 8,4 Prozent in Q2 2009 auf 14,9 Prozent im 2. Quartal 2010 fast verdoppelt.
Im 2. Quartal 2010 erwirtschaftete Sky Deutschland einen Gesamtumsatz von 236,1 Mio. EUR (Q2 2009: 230,6 Mio. EUR). Die Umsätze aus Abonnements stiegen im Jahresvergleich um 18,7 Prozent und liegen bei 212,4 Mio. EUR (Q2 2009: 179,0 Mio. EUR). Wie erwartet wurde dieser Anstieg durch den Rückgang der Umsätze in den Bereichen Wholesale-Abonnements, Hardware und sonstigen Umsätzen jedoch nahezu ausgeglichen. Der durchschnittliche Umsatz pro Abonnent (ARPU) stieg im Jahresvergleich deutlich an, und zwar um 3,42 EUR auf 28,62 EUR (Q2 2009: 25,20 EUR).
Hauptsächlich aufgrund geringerer Kosten für die Übertragung der Fußball Bundesliga und anderer Programmrechte sind die operativen Kosten auf 294,3 Mio. EUR gefallen (Q2 2009: 305,3 Mio. EUR). Das EBITDA im 2. Quartal 2010 lag bei -47,4 Mio. EUR (Q2 2009: -63,4 Mio. EUR) und hat sich im Jahresvergleich aufgrund höherer Abonnementerlöse und geringerer Programmkosten um 16 Mio. EUR verbessert. Das Quartalsergebnis lag bei -81,9 Mio. EUR (Q2 2009: -365,8 Mio. EUR), wobei das 2. Quartal 2009 durch die Abschreibung der Marke Premiere in Höhe von 253,9 Mio. EUR beeinflusst war.
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit war negativ und liegt im 2. Quartal 2010 bei -111,5 Mio. EUR (Q2 2009: -38,4 Mio. EUR). Zum 30. Juni 2010 betrugen die Nettoverbindlichkeiten 253,9 Mio. EUR (31. Dezember 2009: 162,4 Mio. EUR).
Veröffentlichungsdatum:
03.08.2010
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07:45
Redakteur:
rpu