Getragen von einem dynamischen konjunkturellen Umfeld hat sich die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG im ersten Halbjahr 2006 positiv entwickelt. Der Werkzeugmaschinenhersteller erhielt von Januar bis Juni 2006 konzernweit neue Bestellungen in Höhe von 109,6 Mio. EUR, wobei vor allem die Produktneuheiten des Unternehmens gefragt waren. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum entspricht das einem Zuwachs um 54% (Vj. 71,1). Im Inland nahm der Auftragseingang um 54% auf 52,7 Mio. EUR zu (Vj. 34,3 Mio. EUR), im Ausland betrug das Plus 55% auf 56,9 Mio. EUR (Vj. 36,8 Mio. EUR). Bei den hohen Steigerungsraten ist nach Unternehmensangaben zu beachten, dass die gesamte Branche 2005 schlecht gestartet ist, während sie sich nun in einer konjunkturellen Spitzenphase befindet. Zum Stichtag 30. Juni 2006 verfügte Hermle über einen Auftragsbestand von 57,3 Mio. EUR nach 31,5 Mio. EUR ein Jahr zuvor.
Der Konzernumsatz kletterte im Berichtszeitraum um 26% auf 83,0 Mio. EUR (Vj. 65,7). Dabei war der starke Nachholbedarf in Deutschland deutlich zu spüren: Das Inlandsvolumen legte um 33% auf 43,1 Mio. EUR (Vj. 32,5) zu. Aber auch der Auslandsumsatz wuchs mit 20% auf 39,9 Mio. EUR merklich (Vj. 33,2). Hieraus errechnet sich eine Exportquote von 48,1% (Vj. 50,5%).
Das Ergebnis hat sich im Zuge der Umsatzausweitung ebenfalls verbessert, da Hermle durch äußerst flexible Prozesse und ein individuelles Arbeitszeitkonzept sehr schnell auf Auslastungsschwankungen reagieren kann.
Zum Stichtag 30. Juni 2006 beschäftigte Hermle im Konzern 666 Mitarbeiter nach 627 Personen vor Jahresfrist. Einstellungen gab es vor allem bei den neuen ausländischen Tochtergesellschaften: Im zweiten Halbjahr 2005 hatte Hermle eine Vertriebsgesellschaft in Russland sowie ein zweites Tochterunternehmen in der Schweiz zur Koordination der Osteuropa-Aktivitäten gegründet. Im April 2006 folgte in Italien eine eigene Vertriebsgesellschaft, die seit Juni teilweise die Aktivitäten der bisherigen Beteiligungsgesellschaft Alwa-Hermle übernommen hat. Damit bearbeitet Hermle den italienischen Markt nun direkt.
Die Investitionen beliefen sich im ersten Halbjahr 2006 konzernweit auf 3,3 Mio. EUR nach 2,9 Mio. EUR im Vorjahr. Hiervon entfielen 2,2 Mio. EUR auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (Vj. 2,9), die im Wesentlichen für Ersatz- und Rationalisierungsmaßnahmen verwendet wurden.
Angesichts des soliden Auftragsbestands zur Jahresmitte sieht Hermle gute Chancen, auch im Gesamtjahr 2006 einen Zuwachs bei Umsatz- und Ergebnis zu erzielen. Allerdings ist aus Sicht des Unternehmens nicht davon auszugehen, dass sich die dynamische Entwicklung im Markt ungebremst fortsetzt. Sowohl im Inland als auch im Ausland sieht Hermle Anzeichen einer Normalisierung.
Veröffentlichungsdatum:
30.08.2006
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10:32
Redakteur:
rpu