Merck plant biopharmazeutische Produktionsanlage in Darmstadt
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Der voraussichtliche Beginn der Produktion ist für 2010 geplant
Das Pharma- und Chemieunternehmen Merck KGaA plant am Hauptsitz in Darmstadt eine biopharmazeutische Produktionsanlage. In dieser Anlage soll die neueste Generation biologischer Wirkstoffe zur Krebsbehandlung hergestellt werden. Mit rund 190 Mio. EUR wäre dies die zweitgrößte Einzelinvestition der Merck-Geschichte. Etwa 190 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze sollen entstehen. Der voraussichtliche Beginn der Produktion ist für 2010 geplant. Neben Darmstadt waren auch andere Standorte im In- und Ausland in die engere Wahl gekommen. "Insbesondere aus strategischen Gründen haben wir uns für den Standort Darmstadt entschieden. Diese biopharmazeutische Produktionsanlage stellt eine wesentliche Schlüsseltechnologie für Merck dar und soll somit an unserem Stammsitz errichtet werden", unterstrich der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Dr. Michael Römer, diese Entscheidung. Ausschlaggebend für Darmstadt waren auch die vorhandene gewachsene Infrastruktur, die hochqualifizierten Mitarbeiter, eine international anerkannte Hochschullandschaft und die zentrale geografische Lage.
"Die Entscheidung, mit der Planung für die neue biopharmazeutische Produktionsanlage hier am Standort zu beginnen, ist ein klares Zeichen für die Wettbewerbsfähigkeit und die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Darmstadt. Daher begrüßen wir als Betriebsrat diese Entscheidung, für die auch wir uns in den letzten Monaten vehement eingesetzt haben", erklärte Betriebsratsvorsitzender Flavio Battisti. Hauptprodukt der neuen Anlage wird zunächst der monoklonale Antikörper Erbitux® (Cetuximab) zur Behandlung von Darm-, Kopf- und Halskrebs sein. Merck erwarb von ImClone Systems Inc. (New York) die Rechte zur Entwicklung und Vermarktung von Erbitux außerhalb der USA und Kanada. In Japan teilt sich Merck die Vermarktungsrechte mit ImClone Systems. Erbitux ist seit 2003 auf dem Markt und wird mittlerweile in 52 Ländern vertrieben. Bisher wird Erbitux von Boehringer Ingelheim und von ImClone Systems für Merck hergestellt. Das Krebsmedikament ist für Merck mittlerweile das umsatzstärkste Einzelprodukt im Pharmabereich und erzielte im 2. Quartal 2006 einen Umsatzanstieg um 56% auf 81 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahresquartal.
"Durch unsere eigene Forschung und erfolgreiche Kooperationen haben wir zum Fortschritt der Krebsbekämpfung beigetragen. Mit Erbitux ist uns ein wichtiger Schritt in diesem Wachstumsmarkt gelungen. Mit der eigenen Produktionsanlage wollen wir auch langfristig sicherstellen, dass unsere Krebsmedikamente schnell, in ausreichender Menge und optimaler Qualität zum Patienten gelangen", sagte Elmar Schnee, für den Pharmabereich zuständiges Geschäftsleitungsmitglied.