Das Geschäftsjahr 2009/2010 der Zumtobel Gruppe war wesentlich geprägt von den Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise, wobei sich die Umsatzentwicklung im Jahresverlauf schrittweise stabilisieren konnte. So erreichte der österreichische Lichtkonzern mit Sitz in Dornbirn / Vorarlberg im Gesamtjahr (01. Mai 2009 bis 30. April 2010) einen Umsatz von 1.117,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1.174,0 Mio EUR). Dies entspricht einem Rückgang von 4,8%.
Ein hoher Stellenwert lag in dem konjunkturell schwierigen Jahr auf Kosteneffizienz und der Sicherung der Liquidität. So konnte ein operativer Gewinn vor Sondereffekten (bereinigtes EBIT) von 51,5 Mio. EUR (VJ: 78,9 Mio. EUR; - 34,7%) erreicht werden. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 4,6% (VJ: 6,7%). Dank eines kontinuierlichen und effizienten Bestandsmanagements und einer Verringerung der Investitionen ist es im Berichtsjahr gelungen, einen deutlich positiven Free Cashflow von 39,2 Mio. EUR (VJ: 57,8 Mio. EUR) zu erwirtschaften.
Das EBIT in Höhe von -45,2 Mio. EUR (VJ: 57,0 Mio EUR) war im Jahr 2009/10 durch hohe negative Sondereffekte in Höhe von -96,7 Mio EUR (VJ: -21,9 Mio EUR) geprägt. Diese stehen vor allem im Zusammenhang mit ergebnis-, aber nicht zahlungswirksamen Firmenwertabschreibungen in Höhe von 68,3 Mio. EUR, sowie sonstigen außerordentlichen Restrukturierungsaufwendungen. Diese negativen Einmaleffekte führten zum Ausweis eines Jahresverlustes von -67,0 Mio. EUR.
Trotz massiver Einmaleffekte vor allem in Form von Firmenwertabschreibungen konnte die Eigenkapitalquote auf einem nach wie vor zufriedenstellenden Wert von 35,8% gehalten werden. Die Nettofinanzschulden wurden im Zwölfmonatsvergleich um ein Viertel auf 121,9 Mio EUR abgebaut.
Nach dem Aussetzen der Dividende für das Geschäftsjahr 2008/09 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der am 23. Juli 2010 tagenden Hauptversammlung vor, für das Berichtsjahr eine moderate Dividende in Höhe von 0,15 Cent pro Aktie auszuschütten.
Aufgrund der spätzyklischen Natur des Geschäfts und der Belastung des derzeit moderaten Konjunkturaufschwungs durch die hohe Verschuldung einiger europäischen Länder ist für den Vorstand der Zumtobel Gruppe nach wie vor schwer abschätzbar, ob und wann mit einer nachhaltigen Erholung des Geschäfts gerechnet werden kann. Für die nächsten Monate mehren sich jedoch die positiven Signale, insbesondere für das Komponentengeschäft. Daher ist der Vorstand der Zumtobel Gruppe für das Geschäftsjahr 2010/11 trotz weiterhin eingeschränkter Visibilität verhalten zuversichtlich und rechnet für den Gesamtkonzern mit einer verbesserten Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Die langfristigen Perspektiven für die Zumtobel Gruppe sind unverändert positiv. Getragen wird dieser Optimismus von dem erwarteten weiterhin dynamischen Wachstum des LED-Geschäfts sowie der anhaltenden Nachfrage nach energieeffizienten Beleuchtungssystemen.
Veröffentlichungsdatum:
28.06.2010
-
08:01
Redakteur:
rpu