Die im Prime Market der Wiener Börse notierte Kapsch TrafficCom AG hat im zum 31. März 2010 zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr 2009/10 bei einem rückläufigen EBIT, aber bei einem deutlich erhöhten Vor- und Nachsteuergewinn, den Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr 2008/09 gesteigert. Im gleichen Zeitraum erwirtschaftete der internationale Anbieter von anspruchsvollen Intelligent Transportation Systems (ITS) einen deutlich positiven Free Cashflow und erhöhte die Eigenkapitalquote.
Umsatz- und Ergebnissituation
Die Kapsch TrafficCom Gruppe konnte im zum 31. März 2010 zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr 2009/10 den Gesamtumsatz im Vorjahresvergleich um 8% auf 216,0 Mio. EUR (2008/09: 200,3 Mio. EUR) steigern. Aufgrund abermals höherer Investitionen in die Erschließung neuer Märkte (insbesondere die USA) hat sich im gleichen Zeitraum das EBITDA um 9% auf 32,0 Mio. EUR (2008/09: 35,0 Mio. EUR) und das EBIT um 15% auf 24,5 Mio. EUR (2008/09: 29,0 Mio. EUR) verringert.
Weitgehend bedingt durch einen Buchgewinn in Höhe von 14,1 Mio. EUR aus einer Umgliederung der Beteiligung am norwegischen Mitbewerber Q-Free ASA, die durch ein Sinken der Beteiligung unter die 20%-Marke aufgrund von Kapitalerhöhungen zwingend erforderlich wurde, sowie durch ein im Gegensatz zum Vorjahr wieder deutlich positives Finanzergebnis verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern auf 43,9 Mio. EUR (2008/09: 21,9 Mio. EUR) und das Ergebnis nach Steuern auf 36,5 Mio. EUR (2008/09: 16,4 Mio. EUR).
Eine sehr erfreuliche Entwicklung, die auch die erfolgreiche Umsetzung der Strategie der Kapsch TrafficCom Gruppe widerspiegelt, zeigte das Segment Services, System Extensions, Components Sales (SEC). So konnte der Umsatz dieses Segments von 135,6 Mio. EUR im Wirtschaftsjahr 2008/09 um 19 % auf 161,9 Mio. EUR in der Berichtsperiode erhöht werden. Dieser Erfolg ist neben dem weiter gestiegenen wiederkehrenden Umsatz aus dem Betrieb des landesweiten elektronischen LKW-Mautsystems in der Tschechischen Republik vor allem auch auf das Rekordvolumen an ausgelieferten On-Board Units (OBUs) zurückzuführen. Mit dem historischen Höchstwert von insgesamt 3,5 Mio. ausgelieferten OBUs im Wirtschaftsjahr 2009/10 konnte die Kapsch TrafficCom Gruppe das Gesamtvolumen von rund 2,7 Mio. im Wirtschaftsjahr 2008/09 um mehr als 30 % steigern. Weiters haben Bonuszahlungen aus den landesweiten elektronischen LKW-Mautsystemen in Österreich und in der Tschechischen Republik, wo die durchschnittliche Mauttransaktionsrate von 98,2 % im Kalenderjahr 2008 auf 99,0 % im Kalenderjahr 2009 gesteigert werden konnte, zu der erfreulichen Segmententwicklung beigetragen.
Das Ergebnis je Aktie hat sich von 1,06 EUR im Wirtschaftsjahr 2008/09 auf 2,64 EUR im Wirtschaftsjahr 2009/10 mehr als verdoppelt. Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 25. August 2010 eine Dividende in Höhe von 0,75 EUR je Aktie für das Wirtschaftsjahr 2009/10 (2008/09: 0,50 EUR je Aktie) vorschlagen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 28 % (2008/09: rund 47 %).
Vermögenslage und Geldfluss
Deutlich verbessert hat Kapsch TrafficCom im abgelaufenen Wirtschaftsjahr den Free Cashflow, der auf 41,6 Mio. EUR (2008/09: 19,9 Mio. EUR) gesteigert werden konnte. Die Investitionen in das Anlagevermögen wurden mit 4,8 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (2008/09: 22,2 Mio. EUR) signifikant reduziert. Gleichzeitig konnte die Kapitalstruktur der Kapsch TrafficCom Gruppe weiter verbessert werden. So hat sich die Bilanzsumme gegenüber dem Stichtag 31. März 2009 (324,5 Mio. EUR) um 9 % auf 295,1 Mio. EUR zum 31. März 2010 reduziert. Die Eigenkapitalquote hat sich damit auf 57,0 % (31. März 2009: 41,4 %) erhöht. Das Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital) reduzierte sich um 14 % von 122,3 Mio. EUR zum 31. März 2009 auf 104,6 Mio. EUR zum 31. März 2010. Dies sollte die Position der Kapsch TrafficCom Gruppe auf den internationalen Finanzmärkten weiter verbessern.
Ausblick
Mit Blick auf das Wirtschaftsjahr 2010/11 sieht Kapsch TrafficCom die Entwicklungen auf ihren Märkten auch unter den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen langfristig durchaus optimistisch. Insbesondere werden die Realisierung des Projektes in Südafrika sowie die Teilnahme an den erwarteten Ausschreibungen bzw. Projektvergaben in Frankreich, Polen, Ungarn, Slowenien und Dänemark das Wirtschaftsjahr 2010/11 prägen.
Veröffentlichungsdatum:
18.06.2010
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08:37
Redakteur:
rpu