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HV-Bericht Hawesko Holding AG - Tag der Hauptversammlung brachte neues Allzeithoch beim Aktienkurs

Für den 14. Juni 2010 hatte die Hawesko Holding AG zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung nach Hamburg eingeladen. Rund 500 Aktionäre, Gäste und Pressevertreter, unter ihnen auch Mario-David Balda von GSC Research, waren im Operettenhaus erschienen, um sich über die aktuelle Entwicklung der Gesellschaft zu informieren.

Der nach dem Rücktritt von Manfred Middendorff neue Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Franz Jürgen Säcker eröffnete kurz nach 14 Uhr die Hauptversammlung und übergab nach der sehr zügigen Verkündung der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Alexander Margaritoff.


Bericht des Vorstands

Seine Ausführungen begann Herr Margaritoff mit einem kurzen Blick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in 2009. Hier sorgte die Wirtschaftskrise auch für ein schwieriges Umfeld auf dem Weinmarkt. Der Pro-Kopf-Konsum beim Wein ging in Deutschland zwar leicht zurück, der Inlandsumsatz der Hawesko Holding konnte aber um 1,8 Prozent zulegen. Zudem wurde beim EBIT das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt.

Finanzvorstand Ulrich Zimmermann kam dann auf das Zahlenwerk des Berichtsjahres im Detail zu sprechen. Demnach lag der Konzernumsatz mit 338,5 Mio. Euro fast exakt auf Vorjahresniveau. Durch die höheren Verkaufserlöse der Endkundensegmente stieg die Rohertragsmarge auf 40,9 Prozent an. Das Konzern-EBIT belief sich auf 22,4 Mio. Euro, was einer operativen Marge von 6,6 Prozent entsprach. Dieser Wert lag somit nur geringfügig unter der langfristigen Zielrendite von 7 Prozent. Der Konzernjahresüberschuss belief sich in 2009 auf 13,1 Mio. Euro, der Gewinn pro Aktie ergab sich somit zu 1,48 Euro nach 1,67 Euro im Vorjahr.

Im Facheinzelhandel stieg der Umsatz von 110,2 auf 114,2 Mio. Euro, was den Erfolg der Neukundengewinnung bestätige. Das EBIT sank leicht von 14,6 auf 13,9 Mio. Euro. Beim Großhandel belasteten deutliche Rückgänge bei Spitzenweine aus dem Bordeaux. Die Umsätze reduzierten sich laut Herrn Zimmermann von 135,2 auf 128,0 Mio. Euro. In der Folge ging auch das EBIT von 8,7 auf 5,3 Mio. Euro zurück. Im Geschäftssegment Versandhandel stieg der Umsatz um 3,2 Prozent auf 96,3 Mio. Euro. Dank verbesserter Handelsmarge und Fixkostendeckung verbesserte sich das EBIT hier von 6,1 auf 7,7 Mio. Euro.

Wie der Finanzvorstand weiter ausführte, erhöhte sich die Eigenkapitalquote in 2009 von 45 auf 47 Prozent. Der Free Cashflow konnte ebenfalls zulegen, und zwar von 17,5 auf 20,8 Mio. Euro. Dies war der bisher höchste Wert der Firmengeschichte. Daher kann der Hauptversammlung auch eine Dividendenerhöhung von 1,20 Euro auf 1,35 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Im Durchschnitt der letzten sieben Jahre errechnet sich somit ein jährliches Dividendenwachstum von 15 Prozent.

Für 2010 bedeutet die Konjunkturlage laut Herrn Zimmermann weiterhin eine Herausforderung für das Unternehmen, erst 2011 wird mit einer Verbesserung gerechnet. Das Weingeschäft zeigt sich aber stabil, so dass im Konzern wieder mit einer moderaten Umsatzsteigerung gerechnet wird. Das EBIT soll dabei auf dem hohen 2009er Niveau von 22 bis 23 Mio. Euro liegen. Der Wegfall eines Einmalaufwands wird dabei eine Steigerung des Konzernjahresüberschusses ermöglichen.

Nach Aussage von CEO Margaritoff werden Premium-Weine weiterhin weniger nachgefragt, und die hohe Kapitalbindung belastet viele kleine Händler. Gewinner sind unter anderem große Handelsketten und der Direktvertrieb. Der Vorstandsvorsitzende verwies auf die vielen Erfolge von Hawesko im Versandhandel und auf Marketingkooperationen mit namhaften Firmen wie der Lufthansa und American Express. Jacques´ Weindepot wächst kontinuierlich weiter und verzeichnete in 2009 fast 100.000 Neukunden.

Im Großhandel wurde das Vertreternetzwerk optimiert und weiter verstärkt. Mit dem Kauf der Globalwine AG, Zürich, wurde der erste Schritt in den interessanten Schweizer Markt gesetzt. Mit der konsequenten Umsetzung der Strategie will das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen. Die Weinwelt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert, und der Vormarsch des digitalen Lebens führt zu einem schärferen Wettbewerb mit „sprunghaften Kunden“. Laut Herrn Margaritoff hat die Hawesko Holding hier ihr Multi-Channel-Konzept sowohl auf Konzern- als auch auf Tochterebene umgesetzt.

Im ersten Quartal 2010 konnte der Umsatz um 11 Prozent erhöht werden, ein Wachstum, welches wieder deutlich über dem Gesamtmarkt lag. Auch die Ertragsentwicklung war sehr erfreulich. So legte das EBIT um 25 Prozent zu, und dieser Trend setzte sich nach Aussage von Herrn Margaritoff auch in den ersten Wochen des zweiten Quartals fort. In 2010 soll die Auslandsexpansion weiter vorangetrieben werden genauso wie die Neukundengewinnung im Inland. Auch der Kurs der Hawasko-Aktie trägt diesen Erfolgen Rechnung und konnte in diesen Tagen mit 27,00 Euro ein neues Hoch erreichen.


Allgemeine Diskussion

Um 15 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende zu allen Punkten der Tagesordnung die Generaldebatte.

Als erster Redner meldete sich Dr. Dirk Unrau von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort. Dieser zeigte sich sehr zufrieden mit den präsentierten Zahlen und den Aussichten für das laufende Geschäftsjahr. Den Geschäftsberichte hob er lobend hervor, weshalb ihm nur wenige Fragen blieben. Diese betrafen den außerordentlichen Aufwand im Finanzergebnis, den variablen Teil der Vorstandsvergütung, die Aussichten beim zusammengebrochenen Markt der Spitzenweine aus dem Bordeaux sowie die geplante weitere Internationalisierung des Unternehmens.

Tilo Freiherr von Kap-Herr als Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) gratulierte ebenfalls zum guten Ergebnis 2009 und begrüßte naturgemäß die Erhöhung der Dividende. Auch er erkundigte sich nach dem außerordentlichen Aufwand im Finanzergebnis sowie nach der höheren Rückstellung für „Bonuspunkte“. Weitere Fragen betrafen die Märkte Österreich, Großbritannien und Schweiz, die Steigerungsraten beim Internetumsatz, die Abschreibungen bei Bordeaux-Weinen, den Anstieg bei der Bilanzposition „Überfällige Forderungen“ und die gestiegenen Werbekosten.

Nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden ist bei den Bordeaux-Weinen eine Erholung abzusehen, da ein sehr guter Jahrgang 2010 erwartet wird. Akquisitionsmöglichkeiten seien insbesondere in England, Frankreich und den Beneluxstaaten denkbar, aber spruchreif sei hier noch nichts. Bereits 20 Prozent des Versandhandelsumsatzes läuft laut Herrn Margeritoff über das Internet, und jeder dritte Neukunde wird im Netz gewonnen. Weitere Zuwächse sind zu erwarten, und hier hat sich die Hawesko Holding entsprechend positioniert. Die Werbekosten stiegen aufgrund von Investitionen in die Neukundengewinnung.

CFO Zimmermann begründete den außerordentlichen Aufwand im Finanzergebnis mit dem Kauf von Kommanditanteilen an einer Tochtergesellschaft und dem um 1,2 Mio. Euro höheren Einbringungswert im Vorjahr. Hierdurch entstand eine Option auf die Hawesko-Aktie, und wegen der Kurssteigerung war ein Wertunterschied zu bilanzieren. Bei den überfälligen Forderungen verwies der Finanzvorstand auf das Wachstum in Teilbereichen, die Wertberichtigung sei stabil und vergleichsweise niedrig. Bei den Abschreibungen bei Bordeaux-Weinen wurden Abverkäufe zu niedrigeren Margen getätigt, um das Working Capital zu verbessern.

Im Folgenden bezifferte Vorstandskollege Bernd Hoolmans die Rückstellung für „Bonuspunkte“ auf 4,7 Mio. Euro zu Jahresanfang, erfahrungsgemäß werden rund 70 Prozent davon eingelöst. In Österreich sei es gerade in Wien schwer, neue Ladengeschäfte an geeigneten Standorten zu finden, mit den bisherigen Standorten werde aber ein kleiner Gewinn erwirtschaftet. In der Schweiz soll nach dem Markteintritt das Geschäft zügig ausgebaut werden. Die Schweiz sei einer der interessantesten Märkte in Europa überhaupt, ergänzte Vorstand Bernd G. Siebdrat. Als einer der Premiummarktführer in Europa müsse Hawesko hier entsprechend vertreten sein.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Säcker nannte beim variablen Teil der Vorstandsvergütung als Bemessungsgrundlage den Jahresüberschuss. Bei zukünftigen Verträgen werden auch mehrjährige Bemessungsgrundlagen entsprechend den neuen gesetzlichen Maßgaben angestrebt.


Abstimmungen

Vor dem Eintritt in die Abstimmungsvorgänge gab Prof. Dr. Säcker die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 13.497.324,27 Euro, eingeteilt in 8.983.403 Aktien, waren demnach 6.940.929 Aktien entsprechend 77,26 Prozent vertreten. Alle Beschlüsse wurden bei Zustimmungsquoten von 96,22 bis 100 Prozent im Sinne der Verwaltungsvorschläge gefasst.

Im Einzelnen waren dies die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 1,35 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Zustimmung zur Änderung des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Hawesko Holding AG und der IWL Internationale Wein Logistik GmbH, Tornesch (TOP 5), die Billigung des Systems zur Vergütung der Vorstandsmitglieder (TOP 6), die Wahl der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 (TOP 7) sowie die Anpassung der Satzung an das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) (TOP 8).

Der Versammlungsleiter konnte die Hauptversammlung dann um 16:10 Uhr offiziell beenden.


Fazit

Auch im Geschäftsjahr 2009 war bei der Hawesko Holding AG von der vielzitierten Wirtschaftskrise nichts zu spüren. Lediglich im Segment der besonders hochpreisigen Bordeaux-Weine stellt sich die Lage weiterhin schwierig dar, was die Zahlen im Segment Großhandel etwas verhagelte. Dies wurde allerdings durch die sehr gute Entwicklung im Facheinzelhandel und auch im Versandhandel überkompensiert, womit sich das Geschäftsmodell mit den drei Säulen wieder einmal als nachhaltig richtig erwiesen hat.

Dass die Dividende einmal mehr angehoben wurde und mittlerweile bereits bei stolzen 1,35 Euro je Aktie liegt, gefiel naturgemäß den Aktionärsschützern ebenso wie den Kleinaktionären. Und auch an der Börse zeigte sich eine deutliche Reaktion auf die jüngsten Geschäftserfolge. Nach dem marktbedingten Rückgang bis auf 15 Euro im Frühjahr 2009 konnte der Kurs in den letzten Monaten deutlich zulegen. Just am Tag der Hauptversammlung gelang mit 27,20 Euro sogar ein neues Allzeithoch. Sicherlich keine Übertreibung angesichts der im Rahmen der Hauptversammlung kommunizierten Prognose, die auch eine erneute Dividendenerhöhung erwarten lässt.


Kontaktadresse

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Veröffentlichungsdatum: 15.06.2010 - 21:34
Redakteur: mba
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