Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise sind - wenn auch regional unterschiedlich - in der Feuerwehrbranche nun mit zeitlicher Verzögerung erkennbar. In den USA und in Teilen Europas, wie Osteuropa und Spanien, ist die Nachfrage nach Feuerwehrausstattung stark rückläufig. In den USA - dem größten Absatzmarkt der Branche - ging die Nachfrage in 2009 sogar um 30% auf rund 3.900 Feuerwehrfahrzeuge zurück. Nach wie vor ist die Marktentwicklung regional stark unterschiedlich, da die Finanzierung der Feuerwehren in hohem Maße an die politische Situation gebunden ist.
Die internationale Projektlandschaft - insbesondere in Asien und im arabischen Raum - zeigte im 1. Quartal 2010 keine wesentliche Abschwächung. Vor allem in Emerging markets herrscht ein anhaltend hoher Bedarf nach der Modernisierung bzw. Aufrüstung von Brandschutzeinrichtungen.
Umsatz- und Ertragslage
Der Rosenbauer Konzern konnte im 1. Quartal 2010 das Liefervolumen weiter steigern und den Umsatz um 15% auf 114,2 Mio. EUR (1-3/2009: 99,7 Mio. EUR) erhöhen. Den wesentlichsten Beitrag zum Umsatzwachstum lieferte die Rosenbauer International AG, die aufgrund des hohen Auftragsbestandes eine außergewöhnlich starke Auslastung im 1. Quartal hatte. Das weiter gewachsene, in 2010 abzuwickelnde Auftragsvolumen führte auch zu einer verstärkten Produktionsleistung, die sich mit 16,1 Mio. EUR (1-3/2009: 14,6 Mio. EUR in erhöhten Bestandsveränderungen niederschlug.
Das EBIT stieg im 1. Quartal 2010 um 170% auf 8,1 Mio. EUR (1-3/2009: 3,0 Mio. EUR). Diese Steigerung ist neben dem größeren Volumen auf höhere Rohspannen einiger Exportaufträge der Rosenbauer International AG zurückzuführen, die zu einer überdurchschnittlich hohen EBIT-Marge von 7,1% (1-3/2009: 3,0%) führten.
In der Regel ist in der Feuerwehrbranche das 1. Quartal umsatz- und ertragsschwächer. Dies liegt daran, dass der überwiegende Teil der Auslieferungen üblicherweise in der zweiten Jahreshälfte erfolgt. Zentral gesteuerte Beschaffungen, die sich nicht an den kameralistischen Budgets der öffentlichen Haushalte orientieren, glätten jedoch diese unterjährige Saisonalität.
Trotz des gesteigerten Abwicklungsvolumens reduzierten sich die Finanzaufwendungen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres auf -2,4 Mio. EUR (1-3/2009: -2,7 Mio. EUR), was in erster Linie auf niedrigere Zinsen zurückzuführen ist. Einschließlich der Finanzerträge von 0,3 Mio. EUR (1-3/2009: 0,5 Mio. EUR) konnte im ersten Quartal 2010 ein EBT von 5,9 Mio. EUR (1-3/2009: 0,8 Mio. EUR) erzielt werden.
Auftragslage
Der Auftragseingang des Konzerns stieg im 1. Quartal 2010 auf 116,4 Mio. EUR (1-3/2009: 103,2 Mio. EUR) und lag damit um 13% über dem Wert der Vorjahresperiode. Der Auftragsbestand zum 31. März 2010 ist aufgrund der weiterhin guten Auftragsentwicklung der letzten Monate mit 500,0 Mio. EUR (31. März 2009: 493,3 Mio. EUR) auf einem Rekordniveau. Damit verfügt der Rosenbauer Konzern über eine gesicherte Auslastung der Fertigungsstätten sowie über eine gute Visibilität in Bezug auf die Umsatzentwicklung des laufenden Jahres.
Ausblick
Bei der Nachfrage kündigt sich eine zunehmende Abschwächung an, wobei einzelne Regionen stärkeren Schwankungen unterworfen sein werden. In welcher Dimension diese ausfallen wird, ist nach Unternehmensangaben schwer abzuschätzen. Um den Wachstumskurs auch künftig abzusichern, werden alle Projekte und Ausschreibungen, die Rosenbauer zugänglich sind, sehr intensiv bearbeitet. Mit dem weltweiten Vertriebsnetzwerk ist Rosenbauer dafür bestens gerüstet. Außerdem sind die Produktionsstätten heute so flexibel aufgestellt, dass sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Märkte ausgerichtet werden können. Auf Basis des hohen Auftragsbestandes zum 1. Quartal 2010 ist eine gute Visibilität für die Vollauslastung der Produktionskapazitäten gegeben. Somit rechnet das Management mit einem weiteren Rekordjahr sowie einer Steigerung des Konzernumsatzes und des operativen Ergebnisses.
Veröffentlichungsdatum:
27.05.2010
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08:11
Redakteur:
rpu