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HV-Bericht DLB-Anlageservice AG - Glänzt nach einem Jahr Unterbrechung wieder mit hoher Dividende
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der DLB-Anlageservice AG fand auch in diesem Jahr im Hotel Ibis am Sitz der Gesellschaft in Augsburg statt. Am 11. Mai 2010 hatten sich hierzu etwa 15 Aktionäre und Gäste eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research. Der Aufsichtsratsvorsitzende Johannes Schuhwerk eröffnete die Veranstaltung um 11 Uhr, erläuterte die Formalien und übergab das Wort anschließend an den langjährigen Alleinvorstand Michael Höfer.


Bericht des Vorstands

Seine Ausführungen begann Herr Höfer mit einem Überblick über die allgemeine Entwicklung an den Börsen, von der sich die DLB als Beteiligungsgesellschaft nicht völlig abkoppeln kann. Die Entscheidung, gerade in der Zeit der größten Verunsicherung im Frühjahr 2009 in Aktien zu investieren, hat sich aber auf jeden Fall als richtig herausgestellt - rückblickend waren die Investitionen sogar viel zu zaghaft. Dennoch ist es gelungen, das vorsichtig formulierte Ziel der Rückkehr in die Gewinnzone zu erreichen.

In den letzten Wochen hat sich die Stimmung an den Börsen zwar wieder eingetrübt, und inzwischen gibt es Zweifel an der Zahlungsfähigkeit ganzer Staaten, nach Einschätzung von Herrn Höfer wird das Finanzsystem aber nicht auseinanderbrechen, solange Staaten wie Deutschland, die USA oder Japan, die alle eine sehr hohe Verschuldung aufweisen, nahezu unbegrenzt Anleihen zu extrem niedrigen Zinsen platzieren können. Der Vorstand glaubt auch nicht an ein Ende des Börsenaufschwungs und will nach einigen Gewinnmitnahmen in den letzten Wochen in den kommenden Monaten wieder selektiv investieren.

Seine Ausführungen zum Geschäftsjahr 2009 begann Herr Höfer mit einem Blick auf die Bilanz, die in der Summe auf 3,19 (Vj.: 3,03) Mio. Euro angewachsen ist. Dies resultiert vor allem aus dem Anstieg der Wertpapiere des Anlagevermögens auf 561 (500) TEUR und dem in erster Linie stichtagsbedingten Aufbau der Liquidität auf 772 (409) TEUR. Dem gegenüber stand, bedingt vor allem durch den Abbau der Positionen in Österreich, eine Verminderung der Wertpapiere des Umlaufvermögens auf 338 (580) TEUR.

Die Verminderung der Beteiligungen auf 973 (993) TEUR resultiert laut Herrn Höfer zum einen aus einer Abschreibung auf den Wertansatz der Focus-Industrie-Beteiligungen AG in Höhe von 31 TEUR. Auf dieses Thema ging der Vorstand später noch näher ein. Außerdem gab es durch den Erwerb einer Beteiligung von 3 Prozent an der Novalis Beteiligungen AG einen Zugang von 12 TEUR. Diese Gesellschaft war in den letzten Jahren ganz überwiegend auf Engagements in den Emerging Markets konzentriert und lieferte in den Jahren 2005 bis 2007 sehr gute Ergebnisse. Die Jahre 2008 und 2009 verliefen dann jedoch sehr enttäuschend.

Auf Wunsch der Großaktionäre hat nun Herr Höfer bei der Novalis AG den Vorstandsposten übernommen, und es ist geplant, neben dem Emerging Markets-Depot zusätzlich ein Nebenwerte-Depot aufzubauen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Zuführung neuer Mittel, was über einen Kapitalschnitt im Verhältnis 2:1 und eine anschließende Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:1 zum Nennwert erfolgen soll. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung will sich die DLB mit rund 300 TEUR beteiligen und hält danach circa ein Drittel an dem Unternehmen.

Anschließend kam Herr Höfer zur Gewinn- und Verlustrechnung. Die sonstigen betrieblichen Erträge, bestehend aus den Gewinnen aus dem Verkauf von Wertpapieren und Zuschreibungen auf die Positionen, verringerten sich auf 303 (384) TEUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit den Verlusten aus dem Wertpapierverkauf, Honoraren und Verwaltungsaufwendungen schrumpften auf 64 (183) TEUR. Am deutlichsten war die Veränderung indes bei den Abschreibungen auf die Finanzanlagen und die Wertpapiere des Umlaufvermögens, die sich nur noch auf 66 (746) TEUR beliefen. Nach dem hohen Verlust des Vorjahres steht damit für 2009 wieder ein Jahresüberschuss von 154 (minus 589) TEUR zu Buche.

Zusammen mit dem Gewinnvortrag aus 2008 ergibt sich ein Bilanzgewinn von 198 TEUR. Die Verwaltung schlug vor, daraus 118 TEUR in Form einer Dividende von 0,40 Euro je Aktie auszuschütten und den Restbetrag von 80 TEUR auf neue Rechnung vorzutragen. In der Bilanz führte die verbesserte Ertragslage zu einem Anstieg des Eigenkapitals auf 2,94 (2,79) Mio. Euro, was einem Buchwert von exakt 10 Euro je Aktie entspricht.

Der Vorstand sprach dann noch einige Worte zu den zwei großen Beteiligungen. Demnach konnte die AB Effectenbeteiligungen AG (ABE) in 2009 einen schönen Turnaround vollziehen und weist nach dem hohem Verlust des Vorjahres einen Überschuss von 0,61 (minus 1,23) Mio. Euro aus. Eine Dividende kann wegen des Verlustvortrags zwar noch nicht gezahlt werden, dies dürfte sich nach Einschätzung von Herrn Höfer aber in diesem Jahr schon ändern, nachdem im bisherigen Jahresverlauf 2010 die gute Performance aus 2009 bereits übertroffen werden konnte.

Der Erfolg der AB Effectenbeteiligungen beruht Herrn Höfer zufolge auf einer Änderung der strategischen Ausrichtung. Im Frühjahr 2009 hat diese Gesellschaft die Spezialwerte AG als größte Beteiligung verkauft, was zwar nur mit einem Verlust möglich war, gleichzeitig setzte dies aber erhebliche Mittel für den Erwerb interessanter börsennotierter Titel zu Tiefstkursen frei, und zusätzlich konnte durch Trading- und Stillhaltergeschäfte bei sehr überschaubarem Risiko eine recht ansprechende Rendite erzielt werden.

Die Focus-Industrie-Beteiligungen AG konnte die gesteckten Ziele in 2009 hingegen noch nicht erreichen. Zum einen musste die Beteiligung an der Markenhaus AG nach deren Insolvenz komplett wertberichtigt werden, und außerdem war bei der KONSORTIUM AG wegen des hoffentlich letztmaligen Verlustausweises noch einmal eine Abschreibung zu verbuchen. Ein Exiterlös war nur aus dem Verkauf der Group Business Software Beteiligungen zu erzielen.

Deutliche Erfolge konnte die Focus AG hingegen mit der Verschiebung der Gewichte weg von unnotierten und pre-IPO-Beteiligungen hin zu börsennotierten Werten erzielen. Speziell erwähnte Herr Höfer an dieser Stelle Aktien wie Advanced Inflight Alliance, ATOSS Software, i:FAO und OHB Technology, mit denen schöne stille Reserven aufgebaut oder schon Teilgewinne realisiert werden konnten. Im laufenden Jahr hat sich dies mit GERRY WEBER, Celesio, Amadeus FiRe, KSB, Sto und Westag & Getalit fortgesetzt. Der Vorstand ist überzeugt, dass damit bald wieder Zuschreibungen auf den Beteiligungsansatz der Focus AG vorgenommen werden können.

Schließlich sprach Herr Höfer noch einige Worte zum Kurs der DLB-Aktie, der sich ausgehend vom Tiefststand von 4,01 Euro im ersten Quartal 2009 kontinuierlich erholen konnte. Inzwischen hat er zumindest wieder den rechnerischen Nennwert von 8 Euro erreicht. Als nächstes Etappenziel gab der Vorstand nun den Net Asset Value (NAV) aus, der bei mehr als 11 Euro liegt. Das Handelsvolumen in der Aktie war auch im vergangenen Jahr sehr gering. Daher war es nicht möglich, das Aktienrückkaufprogramm zu nutzen, da der Aufwand für die Einziehung der Aktien bei dem niedrigen Volumen viel zu hoch gewesen wäre.

Mit der Geschäftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf 2010 zeigte sich der Vorstand sehr zufrieden. Mit der auf stockpicking angelegten Strategie konnten bereits wieder 200 TEUR Gewinn realisiert und zusätzlich weitere Kursreserven aufgebaut werden. Mit den vorhandenen Cashreserven von mehr als 500 TEUR will Herr Höfer die Konsolidierung bei einigen interessanten Nebenwerten wieder sukzessive zu Zukäufen nutzen. Sofern nicht eine neue Finanzkrise dies verhindert, ist der Vorstand zuversichtlich, in 2010 eine Steigerung des Gewinns und eine Erhöhung der Dividendenausschüttung zu erreichen.


Allgemeine Aussprache

Auf Nachfrage des Aufsichtsratsvorsitzenden meldete sich lediglich Kleinaktionär Walter Benzinger zu Wort. Dieser beglückwünschte den Vorstand, dass er die DLB auch in dem sehr schwierigen Umfeld auf einem sicheren Kurs gehalten und das Jahr 2009 erfolgreich abgeschlossen hat. Als erfreulich empfand er vor allem die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 0,40 Euro je Aktie, was eine Ausschüttungsquote von stolzen 77 Prozent und eine Rendite von 5 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs bedeutet. Auch für die Zukunft zeigte sich Herr Benzinger sehr optimistisch.

Etwas Bedenken hatte der Aktionär lediglich, dass ausweislich des Geschäftsberichts 9 Prozent des Anlagevolumens in den Finanzsektor investiert sind. Wie Herr Höfer klarstellte, handelt es sich dabei nicht um Banken, sondern im Wesentlichen um Beteiligungsunternehmen, die ebenfalls unter diesen Oberbegriff fallen. Im Übrigen sei der Wert von 9 Prozent stichtagsbedingt. Tradinggeschäfte mit Bankaktien hätten ihn zwar hin und wieder gereizt, er habe aber doch darauf verzichtet.

Auf Wunsch von Herrn Benzinger sprach Herr Höfer noch einige Worte zur AB Effectenbeteiligungen. Der Schwerpunkt dieser Gesellschaft lag nach seiner Aussage in den letzten Jahren auf außerbörslichen Beteiligungen und der Spezialwerte AG, an der die ABE rund 25 Prozent gehalten hat. Es handelt sich dabei natürlich um kein schlechtes Unternehmen, dennoch erschien es sinnvoll, diese Beteiligung zu veräußern und die Mittel zu den extrem tiefen Kursen im ersten Halbjahr 2009 an der Börse neu zu investieren.

Mit den außerbörslichen Investments war die AB Effectenbeteiligungen nach Aussage des Vorstands einfach zu blockiert, vor allem, wenn wie bei der Spezialwerte AG klar war, dass ein Börsengang nicht geplant ist. Im Übrigen erscheint es Herrn Höfer sinnvoll, eher die Tradingaktivitäten auf diese Gesellschaft zu konzentrieren, da die Haltedauer der Investments in Österreich steuerlich irrelevant ist, während bei der DLB aus steuerlichen Gesichtspunkten eher langfristige Geschäfte angeraten sind.

Die Frage des Aktionärs, ob bei der Focus-Industrie-Beteiligungen AG eine Aufstockung geplant ist, verneinte Herr Höfer. Dies mache keinen Sinn, da die restlichen Anteile bei der Ibörsa AG, also quasi in der „Familie“, liegen und beide Unternehmen ein Interesse daran haben, die entstandenen Verluste wieder zu kompensieren. Mit Dividendenzahlungen rechnet Herr Höfer die nächsten Jahre nicht, Gewinne werden sich aber durch die zu erwartenden Zuschreibungen ergeben.

Dass vor allem bei den Österreich-Werten Verkäufe stattgefunden haben, begründete Herr Höfer mit dem Ausscheiden des dafür zuständigen Spezialisten. Dieser hat seine Tätigkeit zum Jahresende aus persönlichen Gründen beendet, worauf man bei der DLB mit einer Reduzierung des Gewichts der österreichischen Engagements zugunsten deutscher Spezialwerte reagiert hat. Damit reduzieren sich ab diesem Jahr auch die Honorare, die für die Betreuung dieses Depots regelmäßig zu entrichten waren.

Weiter informierte Herr Höfer auf Nachfrage von Herrn Benzinger, dass die Kapitalmaßnahmen der Novalis AG auf der Hauptversammlung am 28. Mai 2010 beschlossen werden sollen. Zusammen mit der DLB, die etwa 300 TEUR investieren will, wollen noch zwei weitere Investoren mit jeweils 100 TEUR einsteigen. Der geplante Aufbau des Nebenwerte-Depots kann auch durchaus als eine Art Neuausrichtung verstanden werden.

Wie Herr Höfer nochmals darstellte, war die Novalis bisher stark auf die Emerging Markets ausgerichtet. Das Depot umfasste die unterschiedlichsten Investments, beginnend von Grundstücken in Mazedonien und Bulgarien über vietnamesische Rohstofffonds bis hin zu chinesischen Wandelanleihen. Die Entwicklung verlief lange Zeit auch positiv. Der Vorstand hielt aber letztlich zu lange an den Investments fest, wurde dann vom Crash im Jahr 2007 voll erwischt, und das Depot hat 70 Prozent des Volumens eingebüßt. Auch künftig sollen die Emerging Markets als Investmentregion erhalten bleiben, zusätzlich aber ein Depot mit deutschen Nebenwerten etabliert werden.

Sinnvoll erschien Herrn Benzinger die Zusammenlegung einiger Beteiligungen innerhalb der Firmengruppe, um die Struktur zu optimieren. Prinzipiell gab ihm Herr Höfer hier Recht, nachdem der administrative Aufwand in letzter Zeit doch erheblich zugenommen hat und er selbst nun bereits in fünf Gesellschaften Vorstand ist. Zwar handelt es sich jeweils um kleine Firmen, dennoch soll die Struktur der Gruppe gegebenenfalls verändert werden.

Hinsichtlich der Aktienkursentwicklung war Herr Benzinger mit dem Vorstand einer Meinung. Auch er sah den NAV von 11 Euro als Mindestziel an. Wie Herr Höfer zu diesem Punkt ergänzte, sind in dem Betrag von 11 Euro erwartete Abfindungen aus Squeeze-outs und ähnliche Zahlungen noch gar nicht enthalten, obwohl Nachbesserungen beispielsweise bei Böhler-Uddeholm und Bank Austria Creditanstalt schon als sicher gelten können.

Abschließend informierte Herr Höfer, dass er zurzeit solide Gesellschaften im Bereich Wohnimmobilien analysiert. Dies hält er für eine gute Alternative zu eigenen Immobilien, und er geht davon aus, dass die Nachfrage in diesem Bereich angesichts der hohen Liquidität in den Märkten automatisch wieder anziehen wird. Schließlich gibt es als Schutz vor der drohenden Inflation nur die Möglichkeit, in Gold, solide Aktien oder Immobilien zu investieren.


Abstimmungen

Bei einer Präsenz von 122.245 Aktien oder 41,58 Prozent des Grundkapitals wurden sämtliche Beschlüsse ohne Gegenstimmen gefasst. Herr Benzinger enthielt sich als Bevollmächtigter lediglich mit 4.219 Aktien.

Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,40 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4) sowie über die Wahl der Rath, Anders, Dr. Wanner & Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 (TOP 5).

Nach einer Stunde konnte Herr Schuhwerk die Versammlung schließen.


Fazit

Nach dem hohen Verlust infolge der Finanzkrise hat die DLB-Anlageservice AG das Geschäftsjahr 2009 wieder erfolgreich abgeschlossen. Parallel dazu hat sich der Aktienkurs von seinen Tiefstständen deutlich erholt und zumindest wieder den rechnerischen Nennwert von 8 Euro erreicht. Auf diesem Niveau errechnet sich aus der Dividende von 0,40 Euro je Aktie eine attraktive Rendite von 5 Prozent.

Nachdem sich die Beteiligungsgesellschaft wieder auf einem soliden Weg befindet, sollte der Kurs durchaus noch Luft nach oben haben. Der NAV (Net Asset Value) liegt schließlich bei mehr als 11 Euro, und die erwarteten Nachbesserungen aus Abfindungen sind darin noch gar nicht enthalten. Im Übrigen hat die DLB im bisherigen Jahresverlauf 2010 mit 200 TEUR schon mehr verdient als im gesamten Vorjahr. Für den an Nebenwerten interessierten Anleger dürfte die Aktie ein interessantes Investment darstellen.


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Veröffentlichungsdatum: 16.05.2010 - 19:04
Redakteur: mwa
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