Bei der heutigen Bilanzpressekonferenz veröffentlichten die Vorstände der SW Umwelttechnik AG - DI Dr. Bernd Wolschner und DI Klaus Einfalt - die Zahlen für das Geschäftsjahr 2009. Auf die herausfordernde wirtschaftliche Lage wurde zielgerichtet reagiert und ein Umsatz von 66,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Das EBITDA liegt mit 7,3 Mio. EUR nur um 5,5% unter dem Wert des Vorjahres (VJ: 7,7 Mio. EUR).
Die Vorstände Bernd Wolschner und Klaus Einfalt bestätigten die am 26. Februar diesen Jahres bekannt gegebenen vorläufigen Daten. Die im Quartalsverlauf durchwegs verbesserten Ertragszahlen unterstrichen die eingeschlagene Marschrichtung des Unternehmens. Durch die Konzentration auf kommunale Projekte und die durchgeführten Einsparungsprogramme erwartet SW Umwelttechnik bereits für 2010 eine Ergebnisverbesserung.
Ungarn bleibt mit einem Umsatzanteil von 47% weiterhin der wichtigste Markt und weist einen Umsatz in der Höhe von 31,0 Mio. EUR (VJ: 60,9 Mio. EUR) aus. Der Umsatz in Rumänien ist mit 13,6 Mio. EUR (VJ: 20,9 Mio. EUR) um 35% gegenüber dem Vorjahr zurückgefallen, der Anteil ist mit 20% (VJ: 19%) nahezu konstant geblieben. Die Situation blieb in Österreich verhältnismäßig stabil, es wurde ein Umsatz von 18,7 Mio. EUR (VJ: 20,8 Mio EUR) erwirtschaftet.
Der Geschäftsbereich Wasserschutz erwirtschaftete mit einem stabilen Umsatz von 33,7 Mio. EUR (VJ: 35,1 Mio. EUR) nunmehr einen Anteil von 51% am Gesamtumsatz, und ist damit wieder zum wichtigsten Geschäftsbereich der SW Umwelttechnik geworden. Im Geschäftsbereich Infrastruktur wurde ein Rückgang von 61% verzeichnet, er erreichte mit einem Umsatz von 22,5 Mio. EUR (VJ: 58,3 Mio. EUR) nur mehr einen Anteil von 34% (VJ: 53%) am Gesamtumsatz. Der Anteil der Projektgeschäfte blieb mit 15% zum Vorjahr konstant, der Umsatz belief sich auf 10 Mio. EUR.
Ertragszahlen
Das Betriebsergebnis (EBIT) zeigt das nach wie vor schwierige Marktumfeld. Im Geschäftsjahr 2009 konnte das EBIT mit 1,4 Mio. EUR (VJ: 2,2 Mio. EUR), trotz der unverändert hohen Abschreibungsbeträge bei reduzierter Betriebsleistung, positiv ausgewiesen werden, was neben der Anwendung der IAS 40 Regel, vor allem auf die frühzeitig eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen zurück zuführen ist. Das EBITDA liegt bei 7,3 Mio. EUR. Das Finanzergebnis hat sich mit -4,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (-7,2 Mio. EUR) vor allem durch den reduzierten Zinsaufwand deutlich verbessert.
SW Umwelttechnik ist nach wie vor den Kursabweichungen des ungarischen HUF und des rumänischen RON ausgesetzt, wobei für die Abwertungen nicht cash wirksame Verluste von 1,5 Mio. EUR gebucht werden mussten.
Im EGT weist SW Umwelttechnik damit in 2009 einen Verlust von 2,9 Mio. EUR aus (VJ: -5,0 Mio. EUR), der Jahresüberschuss nach Minderheiten fällt auf -3,2 Mio. EUR (VJ: -3,6 Mio. EUR).
Vermögens- und Finanzlage
Das Anlagevermögen ist gegenüber 2008 (75,2 Mio. EUR) mit 75,8 Mio. EUR leicht angestiegen, da die nicht cash wirksamen FX Abwertungen und die niedrigen Investitionsausgaben durch die Wertanpassungen der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke entsprechend der IAS 40 Regel, kompensiert wurden.
Das Umlaufvermögen konnte vor allem durch die Maßnahmen zur Reduktion der Vorräte um 1,7 Mio. EUR und durch das strenge Forderungsmanagement um 5,9 Mio. EUR sowie weiters durch die FX Volatilität um 0,9 Mio. EUR von 39,7 Mio. EUR auf 30,3 Mio. EUR gesenkt werden. Die Bilanzsumme verringert sich dadurch von 117,4 Mio. EUR auf 110,2 Mio. EUR.
Das Eigenkapital weist mit 18,7 Mio. EUR eine gegenüber 2008 stabile Quote von 17% aus. Als eines der obersten Ziele für 2010 setzt das Management auf eine weitere Konsolidierung der Bilanz und die kontinuierliche Stärkung der Eigenkapitalbasis.
Die Finanzverbindlichkeiten sind von 77,6 Mio. EUR auf 76,2 Mio. EUR um 1,4 Mio. EUR gesunken, wobei der Anteil der langfristigen Kreditlinien mit 60% konstant gehalten werden konnte (VJ: 62 %). Damit hat sich die Höhe der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an die Höhe der Sachanlagen von 60% in der Bilanzsumme angenähert, was einen weiteren Beitrag zur Absicherung des Finanzierungsbedarfs darstellt.
Auftragsstand
Der Auftragsstand per 31.12.2009 der SW Umwelttechnik liegt mit 32,8 Mio. EUR zwar um 12% unter dem Vorjahreswert (37,4 Mio. EUR), aber deutlich über dem Wert des Jahres 2006, in dem ein Jahresumsatz von etwa 100 Mio. EUR erwirtschaftet wurde.
Mitarbeiter
Im Geschäftsjahr 2009 wurde der durchschnittliche Mitarbeiterstand im Vergleich zum Vorjahr um 18 % auf 735 Mitarbeiter verringert, was zu einer überproportionalen Reduktion der Personalkosten um 25 % geführt hat. In Österreich und Rumänien pendelte sich der Mitarbeiterstand bei 142 bzw. 226 Personen ein, in Ungarn wurde der Personalstand von 522 um 30 % auf 367 verringert.
Investitionen
Nach den letzten investitionsstarken Jahren, die eine hervorragende Basis für die bedürfnisspezifische Marktbearbeitung in Form von hochmodernen Anlagen geschaffen haben, wurden die Investitionen in 2009 stark zurückgefahren und dienten vornehmlich der Anpassung und Erweiterung der Produktpalette. Insgesamt wurden dafür 2,8 Mio EUR eingesetzt.
Dividendenvorschlag
Der Vorstand der SW Umwelttechnik wird auf der Hauptversammlung am 14. Mai 2010 den Aktionären vorschlagen, die Dividende für das Geschäftsjahr 2009 auszusetzen. Eine erneute Dividendenauszahlung ist mit Erreichung einer Verbesserung des Geschäftsergebnisses geplant.
Im Geschäftsjahr 2009 wurden wie auch bereits im Vorjahr keine variablen Bezüge an Vorstandsmitglieder ausbezahlt.
Ausblick
Die Prognose für das Jahr 2010 ist nach wie vor herausfordernd. Durch die Abwicklung der Konjunkturpakete in Österreich sowie die Unterstützung der Länder Ungarn und Rumänien durch den IWF bzw. die EZB werden jedoch deutliche Impulse in den von SW Umwelttechnik bearbeitenden Märkten erwartet.
Für Österreich rechnet SW Umwelttechnik entsprechend der EUROCONSTRUCT Vorschau mit einem Rückgang im Bereich Hochbau bei privaten Kunden als auch für die Gewerbe- und Industrieprojekte, der in 2010 nur teilweise durch die kommunalen Investitionen kompensiert werden wird.
In Ungarn wird eine weitere Abschwächung im privaten Hochbau erwartet, jedoch im Sektor der Industrie- und Gewerbeprojekte ist mit einer Stabilisierung zu rechnen. Gegenläufig dazu ist auf Grund der bereits Ende 2009 eingeleiteten Vergabetätigkeit der kommunalen Investitionen ein deutlicher Anstieg bereits im ersten Halbjahr 2010 zu erwarten. Ab 2011 wird in allen Segmenten mit einer deutlichen weiteren Verbesserung des Marktumfeldes zu rechnen sein.
In Rumänien beginnt sich in allen Marktsegmenten, durch das Einschreiten des IWF und der EZB sowie des Commitments der Regierung zu den Budgetsanierungsmaßnahmen, die Lage zu entspannen. Bereits ab Mitte 2010 wird eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr und ab 2011 wieder ein deutliches Wachstum prognostiziert.
Veröffentlichungsdatum:
21.04.2010
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13:21
Redakteur:
rpu