Die im ATX der Wiener Börse notierte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) gibt anlässlich der Bilanzpressekonferenz die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2009 bekannt. Trotz eines extrem schwierigen Marktumfelds konnte SBO 2009 ein klar positives Jahresergebnis erwirtschaften.
Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2009 betrug 251,6 Mio. EUR nach 388,7 Mio. EUR im Rekordjahr 2008, ein Rückgang von 35,3%. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) lag mit 61,5 Mio. EUR um 46,1% unter dem Vorjahreswert von 114,2 Mio. EUR. Das Ergebnis vor Steuern sank um 71,6% auf 23,5 Mio. EUR nach Mio. EUR 82,5 im Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern erreichte 15,3 Mio. EUR, minus 74,0% gegenüber 58,8 Mio. EUR im Jahr 2008. Die EBIT-Marge von 11,2% und die EBITDA-Marge von 24,4% im Geschäftsjahr 2009 sind angesichts eines Rezessionsszenarios als Achtungserfolg zu werten.
Der Vorstand wird der kommenden Hauptversammlung eine Ausschüttung in Höhe von 0,50 EUR (nach 0,75 EUR) je Aktie vorschlagen. Auf Basis des aktuellen Börsekurses ergibt das eine Dividendenrendite von rund 1,3%.
Marktentwicklung 2009
Im Jahr 2009 kam es in Folge der internationalen Rezession erstmals seit 1981 zu einem Rückgang des weltweiten Energieverbrauchs. Auf Grund des dadurch entstandenen Überangebotes an Rohöl am Weltmarkt reduzierten die Ölgesellschaften umgehend ihre Explorations- und Produktionsbudgets.
Der weltweite Rig Count, eine wichtige Maßzahl für die Aktivitäten der Oilfield Service-Industrie, sank im Mai 2009 auf den Tiefstand von 1.983 Einheiten, was gegenüber dem Höchstwert des Jahres 2008 von 3.557 Rigs eine Abnahme um 44% bedeutet. Dies war der stärkste Einbruch seit den 1980er Jahren.
Umfassendes Maßnahmenpaket in Kraft gesetzt
SBO reagierte mit einem umfassenden Maßnahmenpaket auf die veränderten Rahmenbedingungen und die dadurch bedingten, erheblichen Auftragsrückgange. Es wurden Kosteneinsparungsmaßnahmen umgesetzt, Investitionsausgaben gekürzt oder verschoben und durch das Insourcing von Leistungen der Auftragsrückgang teilweise kompensiert. Als Ziel wurde definiert, durch die Sofortmaßnahmen rund 25 Mio. EUR p.a. einzusparen. Dieses Ziel wurde im Jahresverlauf zu einem Großteil erreicht und trug wesentlich dazu bei, dass SBO ein klar positives Jahresergebnis erwirtschaften konnte.
Der Auftragseingang des Jahres 2009 betrug insgesamt 111,1 Mio. EUR (nach 367,3 Mio. EUR im Jahr zuvor), der Auftragsstand zu Jahresende war 76 Mio. EUR (nach 214 Mio. EUR zu Ende des Geschäftsjahres 2008).
Ausblick 2010
Für 2010 wird grundsätzlich wieder ein leichter Anstieg der Ölnachfrage gegenüber 2009 erwartet. Das Ausmaß wird davon abhängen, wie rasch und wie stark die wirtschaftliche Erholung, vor allem in den USA, voranschreiten wird und mit welcher Dynamik China weiter wächst.
Der aktuelle Ölpreis und der leichte Nachfrageanstieg lassen darauf schließen, dass die Explorations- und Produktionsinvestitionen der Ölgesellschaften 2010 weiter ansteigen werden, vorausgesetzt die langsam einsetzende globale Konjunkturerholung setzt sich weiter fort.
Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment erwartet für die ersten Monate 2010 eine Fortsetzung der Konsolidierung des Geschäftsniveaus. Die im Vorjahr gesetzten Maßnahmen zur Kapazitätsreduktion waren aus heutiger Sicht ausreichend. SBO könnte auch eine längere Phase stagnierender oder nur leicht steigender Auftragseingänge in der aktuellen Struktur gut bewältigen. Dies wird durch die gesunde Bilanzstruktur, eine niedrige Verschuldung und die gute Liquidität untermauert.
Als substanzstarkes Unternehmen mit einer herausragenden Marktposition beobachtet SBO zudem den Markt für Unternehmensakquisitionen auf mögliche Opportunitäten. Auf alle Fälle ist SBO heute schon bestens gerüstet, bei einem Anspringen des Marktes vom ersten Moment an den Aufschwung voll nutzen zu können. Der Eintritt dieses Aufschwunges ist auf Grund der fundamentalen Gegebenheiten des Öl- und Gasmarktes gewiss. Der Zeitpunkt hängt von der Dynamik und der Nachhaltigkeit des globalen Aufschwunges ab und ist aus heutiger Sicht daher noch ungewiss. Mittel- bis langfristig werden die immer aufwändigere Suche nach neuen Ölquellen sowie die rückläufigen Produktionsraten der bestehenden Ölfelder unausweichlich zu einem weiteren kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach Hochpräzisions-Komponenten für die Oilfield Service-Industrie führen.
Veröffentlichungsdatum:
10.03.2010
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08:25
Redakteur:
rpu