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Herr Stefan Lissner
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Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 vorgelegt
Die Q-Cells SE hat im vierten Quartal 2009 ihren Restrukturierungskurs unvermindert vorangetrieben und damit die Weichen für eine Neuausrichtung des Unternehmens gestellt. Dies ging einher mit umfangreichen Neubewertungen von Beteiligungen und Tochterunternehmen, womit Q-Cells sich auf tiefgreifende Veränderungen in der Branche einstellt. Zugleich zeigt das im August 2009 aufgesetzte und teilweise bereits abgeschlossene Restrukturierungsprogramm Wirkung. Das um Einmaleffekte und Anlaufkosten bereinigte vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für das vierte Quartal verbesserte sich auf -20 Mio. Euro gegenüber -36 Mio. Euro im dritten Quartal. Ohne diese Bereinigungen, zu denen insbesondere Abschreibungen auf Portfoliounternehmen zählten, lag das EBIT bei -270 Mio. Euro (Vorquartal: -164 Mio. Euro). Für das gesamte Jahr 2009 weist Q-Cells somit ein EBIT von -481 Mio. Euro aus (bereinigt: -77 Mio. Euro). Ebenso wie das EBIT wurde das vorläufige Nettoergebnis des vierten Quartals stark durch Abschreibungen von Beteiligungsbuchwerten beeinflusst und belief sich auf ca. -411 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr ergibt sich somit ein Verlust von 1.356 Mio. Euro. Auf Buchverluste sowie Abschreibungen auf Portfoliounternehmen entfielen darauf insgesamt rund 952 Mio. Euro.

Die Produktion kristalliner Solarzellen ging im Gesamtjahr auf 537 MWp zurück (Vj.: 570 MWp). Inklusive der Dünnschicht-Module der Tochtergesellschaft Solibro ergibt sich für 2009 eine Jahresproduktion von 551 MWp. Die Situation für den Gesamtmarkt und Q-Cells hat sich im Schlussquartal 2009 etwas aufgehellt. Für Q-Cells war das vierte Quartal das stärkste im Jahresverlauf mit einem Umsatz von ca. 251 Mio. Euro, was einem Anstieg von 36 Prozent gegenüber dem dritten Quartal entspricht. Für das Gesamtjahr 2009 ergibt sich damit ein Umsatz in Höhe von 801 Mio. Euro (Vorjahr: 1.251 Mio. Euro). Nicht darin enthalten sind substanzielle Erlöse aus dem Projektgeschäft der Q-Cells International; zwei große Projekte wurden zwar planmäßig im vierten Quartal fertig gestellt, jedoch im Jahr 2009 umsatzseitig nur teilweise realisiert.

Die heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen stehen auch unter dem Vorbehalt einer laufenden Prüfung des Zahlenwerks für das Jahr 2008 durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR). Die Prüfung konzentriert sich im Wesentlichen auf zwei Sachverhalte: Die bilanzielle Bewertung des REC-Anteils zum 31.12.2008 (Verkauf im Mai 2009) sowie die Verbuchung von Umsätzen eines Projektes von Q-Cells International basierend auf der Percentage-of-Completion-Methode. Dies könnte zu Korrekturen im Umsatz sowie Verschiebungen im EBIT und Jahresergebnis in das Jahr 2008 führen und damit das EBIT sowie das Jahresergebnis 2009 verbessern. Q-Cells erwartet eine rasche Klärung dieser Fragestellungen in enger Abstimmung mit der DPR.

Die liquiden Mittel zum Jahresende lagen mit 412 Mio. Euro deutlich oberhalb des prognostizierten Wertes von 250 bis 300 Mio. Euro. Teilweise ist dieser höhere Barmittelbestand auf Verschiebungen von Investitionen in das Jahr 2010 zurückzuführen. Mit diesem Bestand an liquiden Mitteln ist das Unternehmen für das laufende Jahr ausreichend finanziert.

Die veränderte Marktlage im vergangenen Jahr mit einem drastischen Preisverfall hat in der gesamten Solarindustrie starke Auswirkungen auf die Zukunftsperspektiven der unterschiedlichen Technologieansätze gehabt. Vor diesem Hintergrund und im Zuge der Fokussierung hat die Q-Cells SE ihr Beteiligungsportfolio umfassend bereinigt. Die Beteiligungsbuchwerte von drei Beteiligungen wurden daher in 2009 auf Null abgeschrieben. Hierzu zählen neben der Solaria Corp. die Sovello AG (Abschreibung in Q4 12 Mio. Euro) und die Sunfilm AG (Abschreibung in Q4 146 Mio. Euro). Sowohl Sovello als auch Sunfilm befinden sich derzeit in Finanzierungsverhandlungen mit ihren Hausbanken. Aufgrund bestehender Verpflichtungen gegenüber Sunfilm verzeichnete Q-Cells einen Netto-Mittelabfluss in Höhe von ca. 42 Mio. Euro im ersten Quartal 2010. Mit den Bereinigungen geht Q-Cells einen wichtigen Schritt, um bilanzielle Risiken auszuschließen bzw. zu minimieren.

Der Vorstand sieht sich bestätigt, den im August mit dem Restrukturierungsprogramm Q-Cells Reloaded eingeschlagenen Weg der Neuausrichtung des Unternehmens konsequent fortzusetzen. Die Wafer-Einkaufspreise, die im vergangenen Jahr die Ergebnissituation deutlich negativ beeinflusst haben, konnten für das Jahr 2010 marktkonform sowie deutlich flexibler vereinbart werden. Zusätzliche Kostensenkungen im Bereich der Zellproduktion wurden und werden durch die Schließung der älteren Produktionslinien in Deutschland sowie die Ausweitung der Fertigungskapazitäten in Malaysia realisiert.

Veröffentlichungsdatum: 23.02.2010 - 07:30
Redakteur: rpu
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