Die BRAIN FORCE HOLDING AG gab heute die Ergebnisse für das erste Quartal (1. Oktober bis 31. Dezember 2009) des Wirtschaftsjahres 2009/10 bekannt. Das erste Quartal war weiterhin von einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld beeinflusst, aber auch von zwei strategisch wichtigen Transaktionen geprägt: dem Verkauf des Professional Services Geschäftes in Österreich sowie dem Einstieg eines Investors bei SolveDirect zur Finanzierung der Expansion in den USA.
Operatives Ergebnis positiv, aber unter dem Rekordniveau 2008
Der Umsatz von Oktober bis Dezember 2009 ging im Vergleich zum Rekordniveau des Vorjahres um 24% auf 21,03 Mio. EUR zurück. Das operative EBITDA (vor nicht-wiederkehrenden Erträgen) halbierte sich auf 1,11 Mio. EUR und das operative EBIT (vor nicht-wiederkehrenden Erträgen) verringerte sich von 1,29 auf 0,20 Mio. EUR, blieb jedoch positiv. 'Der Ergebnisrückgang ist in erster Linie auf das Ausbleiben von relevanten Lizenzerlösen zurückzuführen, die in der Vergangenheit üblicherweise für wichtige Ergebnisbeiträge in diesem Quartal sorgten', erklärt Dr. Michael Hofer, Vorstandsvorsitzender der BRAIN FORCE HOLDING AG.
Hohes Konzern-EBIT durch Buchgewinn aus Verkaufserlös
Positiv anzumerken ist, dass durch den Verkauf des Professional Services Geschäftes in Österreich um 3,80 Mio. EUR in Cash ein nicht-wiederkehrender Buchgewinn von 2,4 Mio. EUR erzielt und somit im ersten Quartal ein hohes Konzern-EBITDA von 3,52 Mio. EUR (Vorjahr: 2,25 Mio. EUR) sowie ein EBIT von 2,61 Mio. EUR (Vorjahr: 1,29 Mio. EUR) ausgewiesen werden konnte. Auch das Gesamtergebnis nach Steuern war aufgrund des Buchgewinnes mit 2,29 Mio. EUR deutlich positiv. Die Eigenkapitalquote lag zum 31.12.2009 bei 40% (30.9.2009: 35%), während sich die Nettoverschuldung von 5,65 auf 7,80 Mio. EUR erhöhte. 'Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Verkaufserlös aus der beschriebenen Transaktion in zwei Tranchen am 5.1. und 31.3.2010 fließt und im Quartalsabschluss zum 31.12.2009 noch als offene Kaufpreisforderung dargestellt ist', erläutert Finanzvorstand Thomas Melzer die Entwicklung der Bilanzpositionen.
Alle Regionen mit Ausnahme von Nordeuropa erzielen positive EBITs
Die Region Deutschland verzeichnete einen Rückgang von 29% beim Umsatz auf 9,57 Mio. EUR und von 63% im EBIT auf 0,37 Mio. EUR. Hauptgrund dafür war, dass am Standort Frankfurt ein größeres Projekt ausgelaufen ist, das nicht durch andere Zusatzaufträge kompensiert werden konnte. In Zentral-Osteuropa ging der Umsatz um 9% auf 3,71 Mio. EUR und das EBIT um 57% auf 0,25 Mio. EUR zurück. Während in dieser Region der Serviceumsatz relativ stabil blieb, war das schwächere Lizenzgeschäft von SolveDirect die Hauptursache für den Ergebnisrückgang. In der Region Süd-Westeuropa betrug der Umsatzrückgang 23% auf 5,71 Mio. EUR und das EBIT lag mit 0,23 Mio. EUR um 47% unter dem Vorjahr. Auch hier schlugen die geringeren Lizenzerlöse im ERP-Geschäft überproportional auf das Ergebnis durch. Unerfreulich war die Entwicklung der Region Nordeuropa, wo ein Großkunde im öffentlichen Bereich die Projektaufträge deutlich reduzierte und zusätzlich die erwarteten Lizenzerlöse ausblieben, was zu einem Umsatzrückgang um 21% auf 2,04 Mio. EUR und einem negativen EBIT von 0,12 Mio. EUR führte.
Konsequente Sparmaßnahmen beginnen zu greifen
Die im letzten Jahr durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere die Personalreduktion in Italien, und die konsequenten Sparmaßnahmen haben gegriffen. Dadurch wurde der deutliche Umsatzrückgang im Zuge der Wirtschaftskrise weitgehend abgefangen und im BRAIN FORCE Konzern ein positives operatives Quartalsergebnis erzielt. 'Mit diesem kleinen Zwischenerfolg dürfen wir uns allerdings nicht zufrieden geben. Einerseits liegen wir zu deutlich unter dem Vorjahresniveau, wo wir - noch von der Krise verschont - ein Rekordergebnis erwirtschaftet hatten. Andererseits steht uns noch ein harter Weg bevor, um die mittelfristig angestrebte EBIT-Marge von 5% zu erreichen', hebt Thomas Melzer hervor.
Geringerer Umsatz für das Gesamtjahr 2009/10 erwartet
'Beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2009/10 sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen: Durch den Verkauf von Professional Services in Österreich entfallen die entsprechenden Umsatz- und Ergebnisbeiträge. Weiters soll durch den Einstieg eines Finanzinvestors bei SolveDirect zwar einerseits starkes Umsatzwachstum in den USA ermöglicht werden, andererseits ist diese Gesellschaft ab dem zweiten Quartal at-equity zu bilanzieren und die Expansion führt mittelfristig zu negativen Beiträgen im Finanzergebnis. In Kombination mit der anhaltenden Wirtschaftskrise wird das Umsatzniveau von BRAIN FORCE im Gesamtjahr 2009/10 daher voraussichtlich auf rund 70 Mio. EUR sinken', erwartet Michael Hofer.
Ziel bleibt ein positives EBIT
Durch die aktuellen Entwicklungen in der Niederlassung Frankfurt und in den Niederlanden zeichnet sich weiterer Restrukturierungsbedarf ab, der ohne Verzögerung und konsequent umgesetzt wird. In Frankfurt können die deutlich reduzierten Projektaufträge einer weltweit tätigen Fluglinie nicht durch das erwartete Zusatzgeschäft kompensiert werden und es sind daher die Personalkosten über Kurzarbeit und Kündigungen nach unten anzupassen. In den Niederlanden lasten die ausbleibenden Lizenzerlöse auf den Ergebnissen und auch hier muss der Personalstand reduziert werden. 'Unser Ziel bleibt es jedoch, das Jahr mit einem positiven EBIT abzuschließen, wobei nicht-wiederkehrende Restrukturierungsaufwendungen von bis zu 1,4 Mio. EUR zu erwarten sowie ein Buchgewinn aus dem Verkauf der Professional Services in Österreich von 2,4 Mio. EUR zu berücksichtigen sind', hält Michael Hofer abschließend fest.
Veröffentlichungsdatum:
16.02.2010
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08:09
Redakteur:
rpu