In einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld haben wir zu Beginn des Jahres 2009 unser Neugeschäft in Europa begrenzt und dabei besonderen Fokus auf Risikosteuerung und Profitabilität gelegt. Wenngleich wir im vierten Quartal 2009 wieder auf Wachstum umgesteuert haben, blieb das Neugeschäftsvolumen der GRENKE Gruppe (inkl. Franchisepartner) - das ist die Summe der Anschaffungskosten neu erworbener Leasinggegenstände und Factoringvolumen - mit 497,1 Mio. EUR um 17,3% unter Vorjahr (2008: 601,0 Mio. EUR). Die Ausweitung der Profitabilität des Neugeschäfts und gleichzeitige Begrenzung der Risiken ist uns sehr erfolgreich gelungen, mit der entsprechenden Auswirkung auf die Deckungsbeiträge und einer insgesamt sehr deutlichen Stärkung von Bilanzkraft und Liquidität.
Die DB2-Marge des Neugeschäfts stieg in der GRENKE Gruppe Leasingsparte im Geschäftsjahr 2009 auf 18,8 % im Vergleich zu 15,9% im Vorjahr. Der Erfolg der auf Profitabilität und Steigerung der DB2-Margen ausgerichteten Steuerung im Geschäftsjahr 2009 zeigt sich an den um 3,5% gegenüber Vorjahr auf 114,6 Mio. EUR (Vorjahr: 110,7 Mio. EUR) ausgeweiteten Zinserträgen. Der Zinsaufwand blieb parallel hierzu annähernd konstant. Hier wirkten sich ein geringerer Refinanzierungsbedarf sowie unsere günstige Refinanzierung über Einlagen der GRENKE BANK einerseits und eine Ausweitung der Spreads an den Kapitalmärkten andererseits aus. Damit konnten die Belastungen aus dem rezessiven Umfeld abgefedert werden. Diese schlugen sich insbesondere in einem deutlichen Anstieg der Schäden nieder. Allerdings haben wir uns auch im Geschäftsjahr 2009 bei der Schadenquote weiterhin im Rahmen der Spitzenbelastungen während der letzten Rezession bewegt.
Die Entwicklung des Ergebnisses aus der Verwertung zeigt unsere konservative Kalkulation der Wertansätze der Leasinggegenstände in unseren Verträgen. Selbst in wirtschaftlich so außergewöhnlich schwierigen Zeiten wie den derzeitigen gelingt es uns, bei rückläufiger Nachfrage und rückläufigen Preisen unsere kalkulierten Restwerte nahezu zu erzielen.
Im Konzern lagen vor allem die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen über Vorjahr. Neben Erstkonsolidierungseffekten der Bank resultiert dies aus dem Aufbau neuer Produkte, die wir über die GRENKE BANK im Markt platzieren wollen, sowie aus dem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld. In einer Rezession mit sinkender Umwandlungsquote (Anfragen in Verträge) steigt naturgemäß der vertriebliche Aufwand je Vertragsabschluss. Zusätzlich sank in 2009 der Mittelwert pro Leasingvertragsabschluss auf 7.277 EUR (Vorjahr: 7.775 EUR). Dies bedeutet, dass eine höhere Anzahl an Verträgen verarbeitet werden muss, um ein bestimmtes Vertragsvolumen zu erreichen und führt im Ergebnis zu einem Anstieg sowohl der Vertriebs- wie auch der Verwaltungskosten.
Insgesamt weist die GRENKELEASING somit für das Geschäftsjahr 2009 einen Konzern-Gewinn von 24,6 Mio. EUR aus (Vorjahr: 33,1 Mio. EUR) und erreicht somit knapp den angestrebten Zielkorridor von 25-28 Mio. EUR. Im Berichtsjahr wurde ein Konzern-Ergebnis vor Steuern (EBT) von 33,6 Mio. EUR nach 44,7 Mio. EUR im Vorjahr erzielt. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 1,80 EUR nach 2,42 EUR in 2008.
Das geringere Neugeschäft, die gute Profitabilität und die Erfolge in der Refinanzierung haben zum Jahresende zu einer Eigenkapitalausstattung, die mit einer Eigenkapitalquote von 17,5 % deutlich über unserer Zielquote von 16% liegt und zu einem Rekordniveau an Liquidität von 110 Mio. EUR per 31.12.2009 geführt. Von dieser starken Basis aus, wollen wir die bereits im zweiten Halbjahr 2009 begonnene Wachstumsorientierung weiter ausbauen.
So haben wir im Januar 2010 mit der Eröffnung einer Niederlassung in Belfast bereits eine Zellteilung im Vereinigten Königreich vorgenommen und in Luxemburg einen Franchisepartner gewonnen. Zusammen mit der guten Nachfrage in den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2010 halten wir daher ein Wachstum des Neugeschäfts in der GRENKE Gruppe inklusive Franchisepartner von mindestens 15% für erreichbar. Damit wollen wir im laufenden Geschäftsjahr deutlich oberhalb unserer langfristigen Zielgröße von mindestens zehn Prozent zulegen.
Neben dem Wachstum des Zinsergebnisses aus dem steigenden Neugeschäft erwarten wir auch einen spürbaren Anstieg der Zinserträge auf Grund der im Laufe des Geschäftsjahres 2009 erzielten Margenexpansion, welche sich in 2010 niederschlagen wird. Die weiterhin verhaltene gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird jedoch auch 2010 zu einer Schadensquote auf dem Niveau des Vorjahres führen und nur ein niedriges Verwertungsergebnis zulassen. Unsere europäische Präsenz wollen wir im Geschäftsjahr 2010 mit zusätzlichen Niederlassungen wieder ausweiten, was die Aufwandsseite des Konzerns belasten wird. Insgesamt gehen wir davon aus, dass in 2010 ein Konzern-Gewinn in der Größenordnung von 25 bis 28 Mio. EUR erzielt werden kann. Sowohl bezüglich Profitabilität als auch Eigenkapitalausstattung sind die Voraussetzungen gegeben, um für das Geschäftsjahr 2009 eine Dividende auszuschütten die mit 0,60 EUR pro Aktie dem Vorjahr entspricht.
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter betrug 507 in 2009 gegenüber 482 in 2008 (auf Vollzeitbasis ohne Vorstand).
Veröffentlichungsdatum:
09.02.2010
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08:26
Redakteur:
rpu