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Interview Remco Westermann (Alleinvorstand der Bob Mobile AG) - „Weiteres Wachstum schafft die Grundlage für die Fortführung unserer Dividendenpolitik!“

In den letzten Jahren wartete die im Bereich der Telekommunikationsdienstleistungen, wie z.B. Klingeltönen, tätige Bob Mobile AG mit enormen Wachstumsraten auf. Obwohl das Unternehmen nach eigenem Bekunden auch die Wirtschaftskrise gespürt hat, sieht sich Bob Mobile nach der Bereinigung des Geschäftsgebietes um Randaktivitäten und einer Konzernneuorganisation nunmehr gut gerüstet für den nächsten Aufschwung.

Vor diesem Hintergrund sprachen Alexander Langhorst und Investmentanalyst Klaus Kränzle von GSC Research mit dem Alleinvorstand Remco Westermann über die Hintergründe des Geschäftsmodells, aktuelle Herausforderungen für die Geschäftspolitik in der Rezession und die weiteren Perspektiven des Unternehmens.

Remco Westermann: „Weiteres Wachstum schafft die Grundlage für die Fortführung unserer Dividendenpolitik!“

GSC Research: Die Bob Mobile AG ist durch das Nebenwertejournal als Dividendenkönig ausgerufen worden. Können Sie da etwas dazu sagen?

Remco Westermann: Ja, das ist in der Tat richtig und es ist positiv, weil es zeigt, dass unser Weg in den letzten Jahren der richtige war. Wir haben gezeigt, dass wir strukturell Gewinne erwirtschaften, obgleich das Wachstum in unserem Fokus steht. Unsere Investoren und die Aktionäre können nun also von ihrem Investment profitieren. Beim derzeitigen Kurs von um die 8 Euro liegt die Rendite bei geplanter 1 Euro Dividende immer noch bei über 12 Prozent. Dies zeigt aber auch, dass der Kurs der Bob Mobile-Aktie sicher noch Aufwärtspotenzial hat.

Wir werden auch zukünftig darauf hinarbeiten, dass Bob Mobile Dividende ausschütten kann, und dies ohne unser profitables Wachstum zu gefährden. Das Unternehmen ist komplett über Eigenkapital finanziert und wir wollen unsere Gewinne neben der Dividende und dem Wachstum auch für den Erwerb eigener Aktien einsetzen.

GSC Research: Die Bob Mobile AG ist bereits fünf Jahre im Geschäft tätig. Wie sehen Sie die zukünftige Geschäftsentwicklung der Bob Mobile AG?

Remco Westermann: Wir sehen die zukünftige Geschäftsentwicklung sehr positiv, denn die Bob Mobile AG hat den enormen Vorteil, dass sie aktiv in einem Geschäftsbereich tätig ist, der sich nach wie vor in einem stark wachsenden Marktumfeld befindet. Seit Beginn der „Mobiltelefonie“ wächst dieser Markt und damit auch der Markt für mobile Mehrwertdienste. Angefangen mit Schwarz-Weiß-Logos oder monophonen Klingeltönen, reden wir inzwischen über farbige Grafiken und Fotos sowie multimedialen Stereo-Sound.

Das Telefon ist zum multifunktionalen Begleiter geworden. Der User ist „always on“ und benutzt nun das Telefon für die verschiedensten Applikationen, beispielsweise aus den Segmenten Fun, Entertainment, Sport, Musik, Navigation oder den sogenannten „Location based Services“. Gerade einige neue Geräte zeigen dabei, dass es hier noch viel mehr Potenzial gibt. Wir werden uns dazu mit Sicherheit vorbereiten, um aktiv diesen Markt zu gestalten und aus ihm unsere Gewinne zu erwirtschaften.

Dies gilt auch für die Bearbeitung und Erschließung unserer aktiven bzw. zukünftigen Märkte. Für die aktiven Märkte gilt dabei konstanter Ausbau über Qualitätssicherung und Optimierung der Produktlinien. Außerdem können wir auf Basis unseres derzeitigen Produktportfolios und unserer technischen Kompetenzen relativ schnell neue Länder erschließen. So lizenzieren wir auch nicht mehr unsere Produkte an ausländische Wettbewerber, sondern bearbeiten die ausländischen Märkte lieber selbst. Neue aktive Produktentwicklung führt in diesem Zusammenhang in der Zukunft zu weiteren Wachstumschancen. Daran arbeiten wir, um hier als Player wahrgenommen zu werden, denn der Endverbraucher sucht immer wieder nach neuen Produkten und die kommen natürlich am besten von uns.

GSC Research: Es gab im Internet auch viele Beschwerden bezüglich Bob Mobile, was meinen Sie dazu?

Remco Westermann: Wenn man in einem umkämpften Markt sehr erfolgreich tätig ist, bleibt es leider nicht aus, dass es auch mal zu Situationen kommt, in denen die Endkonsumenten nicht die optimale Leistung erhalten oder auch durch kommunikative Missverständnisse Fehler erzeugt werden. Die Bob Mobile AG ist in diesem Bereich der zweitgrößte Spieler in Deutschland – da bleibt so etwas leider nicht aus.

Es gab Mitte 2009 in der Tat eine Phase, wo es viele Kundenbeschwerden gab. Wir können dies nicht leugnen, wollen es auch gar nicht, sondern nehmen es sehr ernst. So haben wir mittlerweile das Kundensupport-Center stark ausgeweitet, um anfallende Reklamationen, Fragen oder eventuelle Probleme sehr zügig zu bearbeiten. Zusätzlich haben wir die Werbekommunikation im Internet bei Transaktionsabschluss sehr stark optimiert und damit noch transparenter für den Verbraucher dargestellt. Wir finden es wichtig, dass Kunden bewusst unsere Produkte erwerben und damit auch zufrieden sind, und so arbeiten wir auch weiterhin daran.

GSC Research: Sie nannten vorhin neue Geräte. Wie sehen Sie die zukünftigen Produktentwicklungen und was für eine Rolle spielt hierbei z.B. das Apple IPhone?

Remco Westermann: Wir freuen uns sehr über die Einführung des IPhone. Vor dem IPhone wurde die Anzahl der Handys immer größer, aber leider fast ohne echte neue Innovationen. Durch das IPhone findet nun wirklich eine Konvergenz zwischen dem Mobiltelefon und dem Internet statt. Auch der Erfolg des App-Stores zeigt, wie vielfältig Applikationen sein können und dass sie sehr beliebt sind. Die Bob Mobile AG ist genau in diesem Umfeld zu Hause, dem Entwickeln und Vertreiben von Applikationen und Diensten. Als Folge werden natürlich auch inzwischen unsere Dienste von vielen IPhone-Besitzern genutzt.

Vergessen sollte man dabei jedoch nicht, dass es nicht nur um das IPhone geht, denn es gibt inzwischen auch diverse andere innovative und gute Geräte. Die Bob Mobile AG sieht es dabei als ihre Aufgabe an, Produkte nicht nur für ein Gerät zu entwickeln oder zu beschränken, sondern für eine möglichst große Zahl von Handsets anzubieten. Schön an der zukünftigen Produktentwicklung der Handsets ist, dass wir immer bessere und werthaltigere Applikationen und Dienste anbieten können. Dies wiederum führt zu einem weiteren Wachstum des Marktes und dadurch auch der Umsätze.

GSC Research: Sie sprachen von Internationalisierung. Welche Expansionspläne hat die Bob Mobile AG?

Remco Westermann: Die Bob Mobile AG ist inzwischen in acht Ländern aktiv, wobei Deutschland und Griechenland dabei zu den beiden wichtigsten Märkten zählen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Unternehmen internationaler aufzustellen, um damit auch die Wachstumsmöglichkeiten in anderen Ländern zu nutzen. Dies führt sowohl bei der Produktentwicklung als auch bei der Technik zu einer höheren Effizienz. Wichtig ist, bei aller Internationalisierung nicht den Fokus und damit eben genau diese Effizienz zu verlieren. Darauf wollen wir achten. Und außerdem werden erfahrungsgemäß nicht alle Länder erfolgreich sein, weshalb wir uns aus diesen dann wieder zurückziehen werden. Ohne mich genau festlegen zu wollen, sehen wir für die kommenden Jahre eine Steigerung auf maximal 15 Länder mit substanziellen Umsätzen.

GSC Research: Sie haben in der Corporate News vom November 2009 berichtet, dass Sie die Bob Mobile AG als Gruppe neu aufgestellt haben. Was ist da genau passiert und wieso haben sie das gemacht?

Remco Westermann: In den letzten fünf Jahren habe ich immer wieder festgestellt, wie wichtig es ist, einen Fokus zu haben und diesen zu behalten. Wenn eine Firma zu viel gleichzeitig macht, dann kostet das in den meisten Fällen Geld. Das Jahr 2008 war für die Bob Mobile AG ein wichtiges Jahr. In diesem Jahr wurde die Technik komplett In-House geholt und es wurde eine Kooperationsfirma für die Internet-Vermarktung gegründet. In 2009 haben sich diese beiden Aktivitäten sehr erfolgreich entwickelt. Die eigene Technik ist inzwischen ein wichtiger Konkurrenzvorteil, sowohl bei der Entwicklung mobiler Produkte oder Webseiten als auch beispielsweise bei effizienteren Billing-Prozessen. Als solches sind die technischen Aktivitäten in ein separates fokussiertes Unternehmen konzentriert.

Die Internetaktivitäten im Fun-Bereich haben sich seit Anfang 2009 derart positiv entwickelt, dass wir beschlossen haben, die unter Druck stehenden TV-Aktivitäten in diese Unit zu integrieren, damit es jetzt einen fokussierten Unternehmensbereich gibt, der sich um diesen Geschäftsbereich kümmert. Daneben gibt es noch die Pink Adventure AG, die sich erfolgreich im Adult Entertainment-Segment etabliert hat und dort ihre Geschäftstätigkeit ausbaut.

Mit dieser Business-Unit-Struktur verbleiben für die Holding die klaren Aufgaben Finanzen, Strategie und Investor Relations.

GSC Research: Die Bob Mobile AG war immer eher verschlossen und zurückhaltend in ihrer Kommunikation. Das hat im Bereich Investor Relations sicher zu Punktabzügen geführt. Möchten Sie dazu etwas sagen?

Remco Westermann: Wir haben uns von Anfang an eher auf das operative Geschäft konzentriert. Kommunikation ist sicherlich wichtig, jedoch sehr zeitintensiv und sie verursacht hohe Kosten. Für uns war es wichtiger, schnell gut und erfolgreich zu wachsen und uns darauf zu konzentrieren. Die Erfahrung bei einigen anderen börsennotierten Unternehmen zeigt zwar, dass durch Kommunikation eine junge Firma gut gepusht werden kann, dies aber am Ende meistens nicht durch Erfolg gekrönt wird oder zur Freude der Investoren führt. Es ist auch nachvollziehbar, dass eine neu gegründete Firma sich weder viel Geld noch zu großen Fokus auf Investor Relations erlauben und leisten kann, denn dadurch werden Resultat und Wachstum eher belastet als dass dies hilfreich ist.

Inzwischen hat die Bob Mobile AG einen Umfang erreicht, der es sicherlich erlaubt, ohne großes Risiko Zeit und Geld in Investor Relations zu investieren, um so auch nachhaltig bei Investoren zu punkten und durch eine offenere Kommunikation auf sich aufmerksam zu machen. Förderlich dabei ist zudem der Vorteil, dass es eine Erfolgsstory mit profitablem Wachstum gibt.

GSC Research: Was uns alle wahrscheinlich am meisten interessiert: Wie wird sich die Bob Mobile AG finanziell weiterentwickeln? Können Sie schon etwas zu den letzten Geschäftszahlen sagen?

Remco Westermann: Wir haben noch keine offiziellen Zahlen für das Jahr 2009 kommuniziert. Es dauert immer etwas, bevor bei uns alle relevanten Dokumentationen der Netzbetreiber im In- und Ausland vorliegen und wir verlässliche Zahlen bzw. Abrechnungen haben.

Unser letzter Ausblick für das Geschäftsjahr 2009 war ein EBIT von circa 2,5 Mio. Euro bei einem Umsatz von circa 22 Mio. Euro. Auf Basis unserer internen Statistiken und Auswertungen sieht es auch danach aus, dass wir in diesem Bereich liegen werden. Es ist geplant, Anfang März die vorläufigen und ungeprüften Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2009 zu veröffentlichen. Sicher ist in jedem Fall, dass 2009 ein sehr gutes Jahr für die Bob Mobile AG war und eine sehr starke Basis für weiteres profitables Wachstum gegeben ist. Als Ausblick für 2010 möchte ich sagen, dass wir ein erneutes Wachstum sowohl bei Gewinn als auch beim Umsatz im Rahmen von 15 Prozent oder gar mehr anstreben. Dies sollte uns auch ermöglichen, unsere Dividendenpolitik weiterzuführen.

GSC Research: Herr Westermann, vielen Dank für das interessante Gespräch. Wir wünschen Ihnen persönlich und dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg.
 



Veröffentlichungsdatum: 08.02.2010 - 13:34
Redakteur: msc
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