Aufgrund der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise verzeichnete Pankl erstmals in der 25-jährigen Geschichte einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr (-16%, akquisitionsbereinigt -20%). Die Reduktionen trafen alle Geschäftsbereiche und alle Standorte. Bereits im Herbst letzten Jahres waren die amerikanischen Firmen CP und Carrillo von Sparmaßnahmen unserer US Kunden betroffen. Im Winter brach das Automotivgeschäft für rund 4 Monate fast komplett ein, was die neu eröffnete Fabrik in der Slowakei massiv belastete. Im zweiten Halbjahr verzeichneten die Aerospacefirmen durch Auftragsverschiebungen und Sparmaßnahmen der Kunden Umsatzrückgänge.
Zur gleichen Zeit waren die europäischen Rennsportfirmen von den Herstellerausstiegen aus verschiedenen Rennserien, von reduzierten Budgets und von neuen, unter dem Eindruck der Finanzkrise modifizierten, Reglements betroffen. Charakteristisch war in allen Bereichen ein 4 bis 6 monatiger massiver Einbruch mit anschließender Bodenbildung auf rund 20% tieferem Niveau. Der Umsatzanteil des Bereiches Racing/High Performance liegt fast unverändert bei 82% und jener des Bereiches Aerospace bei 18%.
Nur durch rasche und massive Kostensenkungsmaßnahmen war es möglich ein positives Jahresergebnis zu erzielen. Das EBIT fiel von 8,8 Mio. EUR auf 1,9 Mio. EUR. Das EBITDA sank von 16,9 Mio. EUR auf 10,7 Mio. EUR. Im Zusammenhang mit dem Abbau von 180 Mitarbeitern sind einmalige Restrukturierungskosten von 1 Mio. EUR angefallen.
Das Finanzergebnis hat sich aufgrund von negativen Effekten aus Wechselkursänderungen und aufgrund gesunkener Veranlagungserträge von -1,4 Mio. EUR auf -2,2 Mio. EUR verschlechtert. Durch die Nutzbarmachung von in der Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Aufbau der slowakischen Tochtergesellschaft angefallener Verluste konnte ein Steuerertrag von 1,5 Mio. EUR ausgewiesen werden. Nach Berücksichtigung der Minderheitenanteile ergibt sich ein Jahresüberschuss von 1,2 Mio. EUR. Bezogen auf die durchschnittlich im Umlauf stehenden Aktien von 3.628.278 Stück errechnet sich ein Gewinn pro Aktie von 0,34 EUR nach 1,67 EUR im Vorjahr.
Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurden die Investitionen in Sachanlagen massiv von 14,8 Mio. EUR auf 5,7 Mio. EUR reduziert. Aufgrund des geringeren Working Capital und der reduzierten Verbindlichkeiten und liquiden Mittel ist die Bilanzsumme von 142 Mio. EUR auf 122 Mio. EUR gesunken. Bezogen auf die Eigenmittel in Höhe von 62,3 Mio. EUR ergibt sich eine beachtliche Eigenmittelquote von 51%.
Dividende
In den letzten beiden Jahren wurden jeweils 30% des Konzernjahresüberschusses als Dividende ausgeschüttet. Für das abgelaufene Geschäftsjahr würde das einen Betrag von 0,11 EUR pro Aktie ergeben. Aufgrund der Geringfügigkeit und im Hinblick auf die schwierige Konjunkturlage hat der Vorstand beschlossen, in der Hauptversammlung vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2008/09 keine Dividende auszuschütten.
Ausblick
Die unsichere Lage auf den Märkten lässt nach Unternehmensangaben derzeit keinen fundierten Ausblick für das kommende Geschäftsjahr zu. CEO Wolfgang Plasser stellt fest: 'Wir gehen zwar von einer Bodenbildung aus, sind aber nach wie vor mit sehr hohen, kurzfristigen Nachfrageschwankungen konfrontiert. Durch die eingeleiteten und in vielen Bereichen auch bereits umgesetzten Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen sind wir aber für das kommende Geschäftsjahr dennoch gut gerüstet.'
Veröffentlichungsdatum:
15.12.2009
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08:11
Redakteur:
rpu