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Stratega-Ost Beteiligungen: - Unternehmen setzt auf Europa
"Verdienen soll beim Glücksspiel wohl nur der Staat", kritisiert Helmut Sürtenich, Vorstandsvorsitzender des Wettanbieters Stratega-Ost Beteiligungen AG in Neuss, mit Verweis auf einen Bericht des TV-Magazins Panorama. Danach sei es beim Staatsmonopolisten Oddset um die Suchtbekämpfung nicht gut bestellt: Jetzt "spielen Politiker, die sich nie um Spielsüchtige gekümmert haben, plötzlich Suchtbeauftragte. Es soll weniger Werbung geben, ein paar Spiele wurden gestrichen und vor allem gibt es eine große Ankündigung", so das Magazin. Tatsächlich geschehen sei nichts. "Ich kann das nicht anders bezeichnen als Lügen, denn all das, was an Spielerschutz angeboten wird, ist so oberflächlich, ist so vage und wenig verbindlich, dass es also als Schutz kaum ernst genommen werden kann", kommentiert Günter Mazur, Fachtherapeut für Glücksspielsucht am Fachkrankenhaus Nordfriesland gegenüber Panorama. Das Magazin fand weitere Beispiele für den staatlichen Erfindungsreichtum, wenn es darum geht, die leeren Landeskassen zu füllen. So änderten die Bundesländer Niedersachsen und Hessen die Spielbankgesetze, um ihren Casinos auch Internetangebote zu ermöglichen - mit dem Argument eines zeitgemäßen Spielangebotes. Gleichzeitig gehen die Länder auf die Barrikaden gegen die Angebote der privaten Anbieter, die ebenfalls über das Internet tätig sind.

Auch die Spielautomatenverordnung wurde Anfang 2006 geändert. Die Spielzeiten betragen jetzt nicht mehr zwölf, sondern nur noch fünf Sekunden. "Man wollte die Möglichkeit geben, dass die Automatenindustrie eben hier tatsächlich bessere Geschäfte macht, in der Tat", bestätigt der baden-württembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus gegenüber Panorama. Die staatliche Doppelmoral sorgt für Unmut in der Branche: "Deutschland sollte die Liberalisierung des Wettmarktes als Chance nutzen und den milliardenschweren europäischen Markt nicht freiwillig den europäischen Nachbarn überlassen", fordert Markus Maul, Präsident der Europäischen Wettunternehmer. "Die Besitzstandswahrer des Staatsmonopols können sich nicht ausschließlich mit verbalen Bekenntnissen zur Suchtbekämpfung aus der Affäre ziehen und gleichzeitig selbst die Werbetrommel für profitträchtige Glücksspiele rühren", kritisiert Sürtenich.

Neue Glückspielprodukte wie Keno oder Quicky mit täglich mehreren Ziehungen seien von den staatlichen Lottogesellschaften beispielsweise mit erheblichem Werbeaufwand eingeführt worden. Sürtenich setzt nun auf die Europäische Union, die unter anderem gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet habe. Zudem werde sein Unternehmen verstärkt in anderen europäischen Staaten mit liberaler Gesetzgebung das Wettgeschäft ausbauen. Vor dem Europäischen Gerichtshof, so berichtet Focus Money http://focus.msn.de/finanzen, wird zur Zeit außerdem ein dem bwin-Verbot ähnlicher Fall aus Italien verhandelt. Generalanwalt Dámaso Ruiz-Jarabo Colomer habe schon in seinem Schlussantrag im Mai darauf gepocht, "dass für einen Anbieter von Sportwetten die Genehmigung eines Mitgliedsstaats ausreiche, um auch Wettgeschäft in weiteren Mitgliedsstaaten aufbauen zu können." Da der Europäische Gerichtshof in den meisten Fällen der Argumentation des Generalanwaltes folge, könnten die europäischen Wettbewerbshüter dem deutschen Monopol-Hickhack ein Ende setzen.

Veröffentlichungsdatum: 17.08.2006 - 11:40
Redakteur: rpu
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