Die Entwicklung der Auftragszahlen des Klöckner-Konzerns in den ersten neun Monaten 2009 festigt die Wahrscheinlichkeit, dass für die Branche die Talsohle der Wirtschaftskrise überschritten ist. Zwar liegen die Werte nach wie vor weit unter dem Vorjahresniveau, die Dynamik der Rückgänge hat sich jedoch verlangsamt. Lagen die Auftragseingänge im ersten Quartal noch um 32,1% unter Vorjahr, so konnte der Rückgang im Halbjahr bereits auf ein Minus von 27,0% reduziert werden. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2009 liegen nun die Auftragseingänge noch 22,3% unter dem Vergleichszeitraum 2008.
In der Summe belaufen sich die eingegangenen Aufträge des Klöckner-Konzerns in den ersten neun Monaten 2009 auf 537,8 Mio. EUR gegenüber 692,3 Mio. EUR im Vorjahr. Der Umsatz beträgt 545,1 Mio. EUR und rangiert damit immer noch weit unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 788,6 Mio. EUR). Wegen der in der Branche üblichen langfristigen Bearbeitung von Aufträgen, die sich auf Grund der Größe der Projekte häufig über mehrere Monate erstreckt, kann sich eine Erholung der Auftragslage erst mit einigem Zeitversatz auf die Umsatzerlöse auswirken.
Die niedrigen Umsatzerlöse und unauskömmlichen Margen führen zu einem deutlich negativen Ergebnis im Konzern. Zwar wurden die operativen Aufwendungen durch verschiedene Maßnahmen reduziert, die enorme Wirkung der im Jahresverlauf rückläufigen Auftragseingangszahlen konnte damit jedoch nicht gänzlich aufgefangen werden. Das EBIT verringerte sich auf minus 67,0 Mio. EUR (Vorjahr: 28,0 Mio. EUR). Das Konzern-Periodenergebnis fällt entsprechend deutlich negativ aus. Es liegt bei minus 73,4 Mio. EUR und damit um 84,4 Mio. EUR unter dem Vorjahreszeitraum.
Verglichen mit einigen anderen Maschinenbauern stellt sich die Möglichkeit einer mittelfristigen Regeneration des Klöckner-Geschäfts verhältnismäßig gut dar. Das Hauptgeschäftsfeld, die Abfüll- und Verpackungstechnik, weist kein grundsätzlich strukturelles Absatzproblem auf. Das Volumen an verpackten Getränken wird Marktstudien zufolge global weiter ansteigen. Dafür sorgen eine zunehmende Weltbevölkerung sowie weltweit stetig wachsende Anforderungen an den bequemen und hygienischen Konsum von Getränken.
Das vierte Quartal 2009 wird für Klöckner allerdings nach aktuellem Kenntnisstand noch keine entscheidende Wendung in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung bringen. Selbst eine weitere Belebung der Auftragssituation bis Jahresende würde sich aufgrund der Laufzeit der Projekte noch nicht maßgeblich im aktuellen Geschäftsjahr niederschlagen. Das Jahr 2009 wird deshalb voraussichtlich mit einem starken Umsatzrückgang und infolgedessen mit einem gegenüber 2008 wesentlich schwächeren Ergebnis abschließen, wie es sich an den bisherigen Zahlen bereits ablesen lässt. Für 2010 erwartet der Konzern eine Erholung gegenüber 2009, rechnet aber damit, dass das Marktvolumen, verglichen mit den sehr guten Jahren 2007 und 2008, noch deutlich niedriger ausfallen wird.
Veröffentlichungsdatum:
04.11.2009
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17:37
Redakteur:
rpu
