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Dr. Gerold Linzbach neuer Vorstandsvorsitzender / Widerruf der Ergebnisprognose
Der Aufsichtsrat der D+S europe AG hat in einer ordentlichen Sitzung mit Wirkung ab 6. Oktober 2009 Herrn Dr. Gerold Linzbach als Chief Executive Officer (CEO) in den Vorstand der D+S europe AG bestellt. Der 53-Jährige war zuvor bis Mitte 2009 Vorstandsvorsitzender des MDAX-Unternehmens Symrise.

Bereits Anfang Juli 2009 hatte D+S mit dem ehemaligen Finanzvorstand von Hugo Boss, Joachim Reinhardt, einen weiteren MDAX-Manager in den Vorstand berufen. Der bisherige CEO der D+S europe AG, Herr Dipl.-Ing. Achim Plate (50), scheidet nach siebenjähriger Vorstandstätigkeit aufgrund unterschiedlicher strategischer Auffassungen über die Weiterentwicklung des Unternehmens in gutem Einvernehmen per 5. Oktober 2009 aus dem Unternehmen aus. Er wird der Gesellschaft in beratender Funktion verbunden bleiben.

Trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, der sich auch die D+S AG im laufenden Jahr nicht entziehen konnte, und der daraus resultierenden Ertragsrückgänge, hat D+S im ersten Halbjahr 2009 konsequent den Wachstums- und Investitionskurs fortgesetzt. Der Vorstand erwartet für 2009 ein Umsatzwachstum von über 30 Mio. EUR, das bedeutet einen zweistelligen prozentualen Anstieg.

Im Rahmen der fortlaufenden Prüfung der Geschäftsentwicklung sind Vorstand und Aufsichtsrat heute allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass angesichts des weiterhin schwierigen Marktumfelds die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2009 nicht mehr erreichbar ist. Bisher war der Vorstand von einem EBITDA-Anstieg im einstelligen Bereich ausgegangen. Das Unternehmen hat jedoch einen durch niedrigere Margen verursachten deutlichen EBITDA-Rückgang im Vergleich zu 2008 zu verzeichnen. Wegen der Marktunsicherheiten wird für das laufende Geschäftsjahr keine konkrete Ergebnisprognose mehr abgegeben.

Ausgelöst durch Änderungen im regulatorischen Umfeld, insbesondere durch die nun bekannten operativen Auswirkungen der Verschärfungen im Telemarketing u. a. durch die Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes, hält der Vorstand es für erforderlich, die Bilanzierung von Adressgeschäften und Adress-Datenbeständen sowie von arbeitsrechtlichen Verpflichtungen zu ändern. Das führt zu einer einmaligen Ergebnisbelastung in Höhe von 35 Mio. EUR bis zu 45 Mio. EUR.

Darüber hinaus hat der Vorstand unter anderem aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise zur Risikovorsorge eine Bewertungsanpassung im Bereich der Forderungen, anderer Aktiva und Verbindlichkeiten vorgenommen, die zu einem Einmalaufwand von bis zu ca. 40 Mio. EUR führen können. Zudem ist es aufgrund der schlechteren Wirtschaftsaussichten sowie negativer regulatorischer Auswirkungen auf einige Kundensegmente notwendig, bilanzierte Firmenwerte in Höhe von ca. 10 Mio. EUR zu korrigieren.

Sämtliche außerordentlichen Bewertungsänderungen wurden mit dem Abschlussprüfer abgestimmt. Sie führen im Saldo für 2009 zu keinen Cash-Belastungen und werden auch in den Folgejahren nur zum Teil auszahlungswirksam. Darüber hinaus wird ein positiver Cash-Effekt aus der Erstattung von Umsatzsteuer sowie der Reduzierung von anderen Unternehmenssteuern für das Jahr 2009 und Folgejahre erwartet. Die Geschäftszahlen für das 3. Quartal 2009 wird die D+S AG am 13. November 2009 vorlegen.

Veröffentlichungsdatum: 06.10.2009 - 07:51
Redakteur: rpu
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