Der Auftragseingang im KSB-Konzern hat sich bis Ende Juni 2006 gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 21,4% (KSB AG: + 27,5%) erhöht. Zweistellige Zuwachsraten verzeichnete KSB bei Aufträgen aus dem Kraftwerkssektor, der Industrie, der Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie dem Bergbau. Die noch vorwiegend auf Europa ausgerichtete Gebäudetechnik hat sich ebenfalls positiv entwickelt.
Zu dem stärksten Auftragszuwachs seit mehr als zehn Jahren haben energietechnische Großaufträge wesentlich beigetragen. So wird KSB in nächster Zeit neue Kraftwerke und Erweiterungsbauten in Mittel- und Nordeuropa sowie in Spanien mit Pumpen und Armaturen ausrüsten. Auch aus China gingen mehrere Großaufträge für die Ausrüstung kraftwerkstechnischer Anlagen ein.
Im Industriegeschäft hat sich die Auftragslage in Europa weiter verbessert. Dafür war wesentlich die Nachfrage von Anlagenbauern und Erstausrüstern verantwortlich. Kräftige Zuwächse erzielten auch die amerikanischen und asiatischen KSB-Gesellschaften, unter anderem mit Ausrüstungsaufträgen für Industriekessel (USA), Ölanlagen (Brasilien) sowie Tanker und Verladestationen zum Flüssiggastransport (Korea, Japan). Im Wassergeschäft profitierte KSB von der wachsenden Nachfrage nach Pumpen für die Meerwasserentsalzung, im Bergbau von der Erhöhung der Förderkapazitäten und dem damit verbundenen Bedarf an Feststoffpumpen.
Umsatzentwicklung
Der Konzernumsatz hat sich in den ersten sechs Monaten 2006 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 11,8% (KSB AG: + 4,9%) verbessert. In den Bereichen Energietechnik, Wasser, Abwasser und Bergbau waren zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen. Gegenüber dem Auftragseingang lag der Umsatz im Konzern noch deutlich zurück. Dies steht im Zusammenhang mit einem erweiterten Projektgeschäft, in dem Aufträge erst zeitversetzt zu Umsatz werden.
Das prozentual stärkste Umsatzwachstum erreichten die KSB-Gesellschaften der Region Amerika. Dabei ist neben der guten Geschäftsentwicklung in Brasilien und den USA auch der Wertzuwachs von Real und US-Dollar gegenüber der Konzernwährung Euro zu beachten. Zweistellige Wachstumsraten verzeichneten ebenso die Gesellschaften in den Regionen Asien / Pazifik sowie Naher und Mittlerer Osten / Afrika.
Ergebnis im Konzern
Der Konzern hat mit 35,4 Mio. EUR sein Halbjahresergebnis gegenüber dem des Vorjahres (14,5 Mio. EUR) mehr als verdoppelt. Höhere Ergebnisbeiträge als 2005 lieferten vor allem die europäischen Gesellschaften, deren Kostenbasis sich durch Maßnahmen des Effizienzsteigerungsprogramms verbessert hat. Insbesondere die französische KSB S.A.S. konnte ihr Ergebnis kräftig steigern. Sie profitierte von einem erweiterten Geschäft mit Absperrklappen für die Tieftemperaturtechnik. Die deutsche KSB AG hingegen wies zur Jahresmitte mit - 8,9 Mio. EUR (Vorjahr: - 11,1 Mio. EUR) noch ein negatives Ergebnis aus, das sich jedoch bis Jahresende deutlich verbessern wird.
Zukunftsprogramme erhöhen Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität
Das 2003 gestartete und bis Ende 2006 laufende Effizienzsteigerungsprogramm wird in den europäischen Gesellschaften planmäßig rund 100 Mio. EUR an Einsparungen realisieren, vor allem in Einkauf, Vertrieb, Produktmanagement, Entwicklung, Verwaltung und IT. Damit werden gegenläufige Steigerungen der Personal- und Materialkosten sowie der Preisverfall in einigen Branchen überkompensiert. Das Programm wird nach seinem Auslaufen in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführt.
Um die Umsatzbasis zu verbreitern, führt KSB bis 2010 sein Wachstums- und Innovationsprogramm 700 Up weiter. Es zielt neben dem Ausbau des klassischen Produkt- und Dienstleistungsgeschäfts auf die Umsetzung neuer Geschäftsideen. Diese münden in die Entwicklung innovativer Produkte und neuer Serviceangebote.
Mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Fertigungsstandorte zu erhöhen, wird KSB bis Mitte 2007 an drei deutschen und zwei französischen Standorten das neue Produktionssystem ProSys umsetzen. Dieses dient einer Steigerung der Produktivität, wobei Prozesse vereinfacht, Durchlaufzeiten verkürzt und Zwischenlager abgebaut werden.
Ausblick
Der Auftragseingang im KSB Konzern soll sich auch im zweiten Halbjahr auf hohem Niveau weiterentwickeln. Allerdings ist nach Unternehmensangaben für die zweite Jahreshälfte keine ähnliche Häufung von Großaufträgen zu erwarten wie in den ersten sechs Monaten. Daher werde sich die außerordentlich hohe Zuwachsrate voraussichtlich abschwächen, hieß es.
Im zweiten Halbjahr ist beabsichtigt, die Auftragsabwicklung weiter zu beschleunigen, um vermehrt Umsatz zu generieren. Bei einer anhaltend guten Umsatzentwicklung strebt KSB für 2006 eine markante Verbesserung des Konzernergebnisses an. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Ergebnisentwicklung in der KSB AG, um die Verlustsituation der Muttergesellschaft schnellstmöglich zu beseitigen.