Die im ATX der Wiener Börse notierte Schoeller- Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) konnte sich im ersten Halbjahr 2009 dem sehr schwierigen Marktumfeld in der Oilfield Service-Industrie nicht entziehen. Die globale Rezession bedingte eine sinkende Ölnachfrage und einen Einbruch bei den Bohraktivitäten, weshalb der Umsatz der SBO im ersten Halbjahr um 25,8% auf 137,6 Mio. EUR (nach 185,5 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Vorjahres) sank.
Das Halbjahres-Betriebsergebnis (EBIT) ging von 41,9 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2008 auf 20,3 Mio. EUR (-51,6 %) zurück. Die EBIT-Marge war im ersten Halbjahr mit rund 14,7% (nach 22,6%) angesichts des Umfeldes durchwegs zufriedenstellend. Das Ergebnis vor Steuern betrug 17,3 Mio. EUR (nach 39,1 Mio. EUR), ein Rückgang um 55,7%. Das Ergebnis nach Steuern des ersten Halbjahres war 12,1 Mio. EUR (nach 27,5 Mio. EUR), was einen Rückgang von 55,9% gegenüber dem Vergleichszeitraum bedeutet. Daraus errechnet sich ein Halbjahresergebnis je Aktie von 0,76 EUR (nach 1,73 EUR), ein Rückgang um 55,7%.
"Um auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren, schnürten wir frühzeitig ein Maßnahmenpaket mit den Schwerpunkten Insourcing von bisher ausgelagerten Fertigungsschritten, konsequente Anpassung der Kapazitäten an die Nachfrage durch Personalabbau sowie Verhandlungen mit den Kunden um die Auswirkung des Marktdrucks so gering wie möglich zu halten. Mit diesem konzernweiten Kosteneinsparungsprogramm sollen künftig auf allen Ebenen zumindest 25 Mio. EUR auf Jahresbasis eingespart werden," erklärt Gerald Grohmann, Vorstandsvorsitzender der Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG.
SBO profitierte vor allem im ersten Quartal von dem hohen Auftragsstand aus dem Vorjahr, der zu Jahresmitte 2009 bei 121,4 Mio. EUR (nach 214 Mio. EUR zu Jahresbeginn 2009) zu liegen kam. Aus Gründen kaufmännischer Vorsicht wurden alle Aufträge überprüft und im Falle von Verschiebungen bzw. möglicher Stornierungen ausgebucht. Der ausgewiesene kumulierte Auftragseingang für das erste Halbjahr 2009 ging folglich auf rund 37 Mio. EUR (nach 175,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2008, bzw. 101 Mio. EUR im zweiten Quartal 2008) zurück.
Das Segment Bohrmotoren entwickelte sich im ersten Halbjahr zufriedenstellend. Dies war auf den anhaltend großen Erfolg des Bohrmotors "Spiro Star" zurückzuführen, für den neue Einsatzbereiche erschlossen und Marktanteile gewonnen werden konnten. Das Segment Service&Supply spürte im ersten Halbjahr 2009 ebenfalls die schwache Branchenkonjunktur und verzeichnete rückläufige Aufträge.
Ausblick
SBO erwartet im zweiten Halbjahr 2009 noch keine Belebung des Geschäftes. Infolge der anhaltend hohen Lagerbestände in der Oilfield Service-Industrie ist mit einer großen Zurückhaltung seitens der Kunden von SBO zu rechnen. SBO wird dem unerfreulichen Markttrend gegebenenfalls mit weiteren Kapazitätsanpassungen und Kosteneinsparungen bestmöglich entgegen steuern, um negative Auswirkungen auf die Ertragslage abzuschwächen.
"Die langfristigen Wachstumsperspektiven für SBO sind weiterhin intakt. Die derzeit viel zu geringen Explorations- und Produktionsaktivitäten, die technologisch immer aufwändigere Suche nach neuen Ölquellen sowie die sinkende Produktionsrate der bestehenden Ölfelder werden unausweichlich ein Anziehen der Nachfrage nach Hochpräzisions-Komponenten für die Oilfield Service-Industrie zur Folge haben," betont Gerald Grohmann.
Am mittel- bis langfristig positiven Ausblick des Geschäftes von Schoeller- Bleckmann hat sich nichts geändert. Eine anhaltend hohe Eigenkapitalquote von 53,2% zu Jahresmitte 2009, eine geringe Nettoverschuldung in Höhe von aktuell rund MEUR 89,2 sowie die gute Liquidität und ausreichende Kreditlinien sichern SBO auch über die kommenden Quartale hinaus ab.
Veröffentlichungsdatum:
19.08.2009
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09:53
Redakteur:
rpu