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785602
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Herr Dr. Jens Winter
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Im ersten Halbjahr 2009 trotz schwieriger Fahrzeugmärkte mit deutlich positivem Ergebnis und starkem Cashflow
Die extreme Schwäche der internationalen Fahrzeugmärkte führte im ersten Halbjahr 2009 bei der ElringKlinger-Gruppe zu einem Rückgang des Konzernumsatzes um 23,5% auf 267,9 (350,2) Mio. Euro. Dennoch erzielte der Konzern in diesem Umfeld ein deutlich positives EBIT in Höhe von 22,6 (60,4) Mio. Euro und erreichte nach Steuern ein Periodenergebnis nach Anteilen Dritter in Höhe von 10,0 (38,1) Mio. Euro. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im selben Zeitraum mit 60,9 (42,4) Mio. Euro um 43,6% über dem Vorjahresvergleichszeitraum.

Leichte Umsatzbelebung im zweiten Quartal

Während in Asien im ersten Halbjahr leichte Zuwächse bei den Umsatzerlösen zu verzeichnen waren, belastete die um rund 50% gesunkene US-Fahrzeugproduktion sowie die um rund 28% rückläufige Pkw-Produktion in Gesamteuropa. Im zweiten Quartal 2009 war tendenziell eine Belebung der Nachfrage spürbar. Trotz der anhaltend schwachen Entwicklung im Lkw-Geschäft und Nachfrageeinbrüchen bei der ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau legten die Konzernumsatzerlöse im zweiten Quartal 2009 im Vergleich zum ersten Quartal um 8,5 Mio. Euro auf 138,2 Mio. zu. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres lag der Umsatz noch um 26,3% zurück. Zu berücksichtigen ist die für das zweite Quartal 2009 deutlich höhere Vergleichsbasis, da im zweiten Quartal 2008 erstmals (seit 1. April bzw. 1. Mai 2008) die Einbeziehung der zugekauften SEVEX-Gruppe sowie die Konsolidierung der ElringKlinger Marusan Corporation, Japan insgesamt 21,7 Mio. Euro zum Umsatz beigesteuert hatte. Im Erstausrüstungsgeschäft mit den Fahrzeugherstellern sanken die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2009 um 27,1% auf 185,8 (254,8) Mio. Euro. Weitgehend stabil zeigte sich das Ersatzteilgeschäft, in dem sich der Umsatz im selben Zeitraum - mit einem Rückgang um 8,4% auf 47,5 (51,8) Mio. Euro - deutlich weniger stark verminderte.

Für die Entwicklung neuer Produkte und Technologien, u.a. bei Brennstoffzellen und Batteriekomponenten sowie für das Dieselpartikelfilterprojekt, wendete die ElringKlinger-Gruppe 19,1 (16,5) Mio. Euro und damit 15,8% mehr auf als in der ersten Jahreshälfte des Vorjahres. Die Investitionen in Sachanlagen wurden dagegen im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum auf 41,5 (54,1) Mio. Euro zurückgeführt.

Verbesserte Kostenstruktur und positiver Effekt aus Materialpreisabsicherung

Die ElringKlinger-Gruppe hat auf den bisher ungekannten Einbruch der Fahrzeugmärkte und der Produktionszahlen im Spätherbst 2008 mit einem umfassenden Kostensenkungsprogramm reagiert, deren Effekte im ersten Halbjahr 2009 zunehmend zum Tragen kamen.

Die im Rahmen eines Absicherunggeschäfts für Legierungszuschläge für Edelstahl zu leistenden Ausgleichszahlungen erhöhten den Materialaufwand bzw. die Umsatzkosten im zweiten Quartal 2009 um zusätzliche 3,7 Mio. Euro. Aufgrund des im zweiten Quartal 2009 gestiegenen Nickelpreises und der daraus resultierenden Entwicklung des Zeitwerts der rohwarenbezogenen Derivate konnten die gemäß IFRS gebildeten Rückstellungen teilweise aufgelöst werden. Dementsprechend erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Erträge im zweiten Quartal 2009 um 9,5 Mio. Euro. Der Saldo aus der Verminderung der Rückstellungen und den geleisteten Ausgleichszahlungen führte im selben Zeitraum zu einem positiven Ergebniseffekt vor Ertragsteuern in Höhe von 5,8 Mio. Euro. Im Juli 2009 nutzte ElringKlinger den weiter gestiegenen Nickelpreis und veräußerte einen wesentlichen Teil der Kontrakte zur Absicherung der Einkaufspreise für Rohwaren. Daraus wird für das dritte Quartal 2009 voraussichtlich ein positiver Ertragseffekt von ca. 0,7 Mio. Euro entstehen. Da die im ersten Halbjahr 2009 zu leistenden Ausgleichszahlungen entfallen können, ergibt sich im zweiten Halbjahr ein tendenziell positiver Effekt auf die Bruttomarge des Konzerns.

EBIT im zweiten Quartal gegenüber Vorquartal verbessert

Das EBIT blieb trotz des starken Rückgangs der Stückzahlen und der damit einhergehenden niedrigeren Auslastung der Fertigung deutlich positiv. Im ersten Halbjahr 2009 erreichte ElringKlinger - unter Einbeziehung von positiven Währungskurseffekten in Höhe von 2,0 Mio. Euro - ein EBIT von 22,6 (60,4) Mio. Euro. Im zweiten Quartal wirkten sich negative Währungskurseinflüsse in Höhe von 1,1 Mio. Euro belastend auf das EBIT aus. Dennoch erzielte die ElringKlinger-Gruppe beim EBIT im zweiten Quartal 15,8 (31,2) Mio. Euro entsprechend einer EBIT-Marge von 11,4%. Dazu haben neben dem leichten Anziehen der Umsätze sowohl die Kosten senkenden Maßnahmen als auch der Ergebnisbeitrag aus der Rückstellungsauflösung für die Absicherung der Rohwarenpreise beigetragen. Die um den Ergebniseffekt aus der Auflösung der Rückstellung für die Absicherung von Rohwarenpreisen bereinigte EBIT-Marge lag im gleichen Zeitraum bei 7,2%. Im Vergleich zum ersten Quartal (6,8 Mio. Euro) fiel das EBIT um 9,0 Mio. Euro höher aus.

Vor allem gestiegene Zinskosten für in 2008 vorgenommene Finanzierungen und die Umfinanzierung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in längerfristige Kredite führten im zweiten Quartal 2009 zu einem um 1,3 Mio. Euro schwächeren Finanzergebnis von minus 5,0 (-3,7) Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2009 insgesamt ging das Finanzergebnis von minus 5,1 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf minus 5,3 Mio. Euro zurück. Damit ergab sich im ersten Halbjahr 2009 ein um 72,5% niedrigeres Ergebnis vor Ertragsteuern von 15,3 (55,6) Mio. Euro. Im zweiten Quartal 2009 ging das Ergebnis vor Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahresvergleichsquartal um 57,5% auf 11,9 (28,0) Mio. Euro zurück, verbesserte sich im Vergleich zum ersten Quartal 2009 aber deutlich.

Periodenergebnis nach Anteilen Dritter deutlich positiv

Die Ertragsteuerquote stieg im ersten Halbjahr 2009 leicht auf 29,4% (28,4%). Das Periodenergebnis lag somit im ersten Halbjahr 2009 bei 10,8 (39,8) Mio. Euro. Im zweiten Quartal 2009 erreichte es 8,4 Mio. Euro nach 20,1 Mio. Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres. Nach Abzug der Anteile von Minderheiten ging der Anteil der Aktionäre der ElringKlinger AG am Periodenergebnis im ersten Halbjahr um 73,9% auf 10,0 (38,1) Mio. Euro zurück. Im zweiten Quartal 2009 fiel die Abnahme mit 58,4% auf 8,0 (19,2) Mio. Euro geringer aus.

Das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie gemäß IFRS ging im ersten Halbjahr von 0,66 Euro auf 0,17 Euro zurück. Im zweiten Quartal 2009 lag das Ergebnis je Aktie bei 0,14 (0,33) Euro.

Einbußen beim Auftragseingang nehmen ab

In der ersten Jahreshälfte 2009 gingen die Auftragseingänge inklusive der Beiträge der Gesellschaften der ehemaligen SEVEX- Gruppe und der anteiligen Einbeziehung der ElringKlinger Marusan Corporation, Japan, um 22,8% auf 274,2 (355,1) Mio. Euro zurück. Im zweiten Quartal 2009 entwickelte sich der Auftragseingang bei einer Abnahme von 21,7% auf 148,8 (190,0) Mio. Euro etwas stärker als im ersten Quartal, in dem Auftragseingänge in Höhe von 125,4 Mio. Euro gebucht wurden.

Die Fahrzeugmärkte befinden sich insgesamt weiterhin in einer schwer planbaren Situation. Die Visibilität der zukünftigen Absatzentwicklung hat sich im Laufe des zweiten Quartals 2009 zwar wieder verbessert, dennoch schwanken die Kundenabrufe deutlich stärker und erfolgen häufig kurzfristiger als bisher üblich. Während sich der europäische Markt ausgehend von einem Produktionsrückgang bei Pkw von 15 bis 20% im Gesamtjahr 2009 im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Jahreshälfte weiter moderat verbessern sollte, schließt ElringKlinger allerdings nicht aus, dass die Fahrzeugproduktion in Nordamerika im Gesamtjahr 2009 nochmals um 25 bis 30% unter dem Vorjahresniveau liegen wird und erst in 2010 wieder stärker anzieht.

Ausgehend von der beschriebenen Marktentwicklung und einer moderaten konjunkturellen Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte rechnet die ElringKlinger-Gruppe für das Gesamtjahr nicht mehr mit einem Rückgang der Umsätze bis auf 500 Mio. Euro, der angesichts der drastischen Markteinbrüche im ersten Quartal 2009 bisher nicht ausgeschlossen werden konnte. Die ElringKlinger-Gruppe erwartet aktuell in diesem Umfeld, - abhängig von der weiteren Marktentwicklung - für das Gesamtjahr einen Konzernumsatz von 540 bis 580 Mio. Euro. Die EBIT-Marge soll 8 bis 10% erreichen. Die Prognostizierbarkeit der Geschäftsentwicklung bleibt in der aktuellen historisch außergewöhnlichen Marktsituation aber schwierig und risikobehaftet. Einen wichtigen Beitrag, die Rückgänge bei der Nachfrage zumindest teilweise zu kompensieren leistet das laufende konzernweite Kosteneinsparungsprogramm. ElringKlinger geht davon aus, die geplanten Einsparungen von 10 Mio. Euro in 2009 zu erreichen. Die im Vergleich zu den Vorjahren rückläufigen Rohstoffpreise beginnen sich sukzessive positiv auf die Kostensituation auszuwirken.

Veröffentlichungsdatum: 06.08.2009 - 08:19
Redakteur: rpu
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