Die seit dem Jahre 2005 im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistete NanoFocus AG mit Sitz in Oberhausen ist operativ in der Entwicklung, Produktion sowie dem Vertrieb von 3D-Oberflächenanalysetools im Mikro- und Nanometerbereich – ein Nanometer (nm) ist der Millionste Teil eines Millimeters – aktiv.
Kernbestandteil der von NanoFocus angebotenen Lösungen und Produkte ist ein innovatives optisches Messverfahren mit Auflösungen bis in den Nanometerbereich. Hierdurch werden neben der mikrogeometrischen Untersuchung von Parametern wie z.B. Form, Kontur und Ebenheit sowie der Rauheit vor allem auch strukturelle und topologische Eigenschaften moderner Funktionsflächen untersucht und bewertet. Die Einsatzgebiete der Produkte von NanoFocus sind ausgesprochen vielfältig; Verwendung finden diese in allen Branchen, die mit optischen Systemen ausgerüstet werden können.
Zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung hatte die Gesellschaft ihre Anteilseigner am 22. Juli 2009 wie bereits in den Vorjahren in das Technologiezentrum in Oberhausen eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ralf Terheyden begrüßte die rund 80 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien sowie Erläuterung der personellen Veränderungen im Vorstand dem zum Jahresende 2009 ausscheidenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Hans Hermann Schreier das Wort.
Bericht des VorstandesNach Begrüßung der Teilnehmer stellte der NanoFocus-Chef einleitend fest, dass die NanoFocus AG trotz der bereits in der zweiten Jahreshälfte 2008 spürbar gewordenen deutlichen Verschlechterung des allgemeinen Marktumfeldes ein sehr gutes Jahr zu verzeichnen hatte. Besonders hob Dr. Schreier dabei hervor, dass das Unternehmen alle selbst gesteckten und im vergangenen Jahr in Aussicht gestellten Zielsetzungen erreichen konnte.
Vor Erläuterung des Geschäftsverlaufes sowie der weiteren Aussichten für das Geschäftsjahr 2009 wies er darauf hin, dass im vorliegenden Geschäftsbericht dieses Mal die Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen. Der Mensch ist nach seiner Einschätzung nicht zuletzt in solch schwierigen Zeiten wie gegenwärtig der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens. Aus diesem Grund setzt das Unternehmen nach Verwaltungsangabe auch darauf, die gegenwärtige Situation zu überwinden und das vorhandene Team dabei komplett erhalten zu können.
Dann gab Dr. Schreier zunächst einen kurzen Überblick über die Geschäftstätigkeit des Unternehmens, das sich als Hersteller ultrapräziser, optischer 3D-Oberflächenanalysetools und Qualitätssicherungssysteme im Markt etabliert hat. Dabei greift NanoFocus auf die eigene innovative Technologieplattform sowie das Prozess-Know-how im Mikro- und Nanometerbereich sowohl bei der Soft- wie auch bei der Hardware zurück. Hauptabnehmerbereiche sind Forschung und Industrie, dort ist der Einsatz in allen Branchen möglich und es besteht ein weltweiter Bedarf. Die Wachstumsstrategie von NanoFocus basiert laut Vorstand auf verschiedenen Produktkategorien, die eine Kombination aus Angebot, Zielgruppe und Vertriebsart darstellen.
Die NanoFocus AG geht auf eine Gründung im Jahre 1994 zurück und verfügt über mehr als 40 Schutzrechte. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen werden im Unternehmen selbst vorgenommen. Darüber hinaus arbeitet NanoFocus auch eng mit wichtigen Kunden und Institutionen und Universitäten zusammen, um auf diese Weise die führende technologische Stellung weiter auszubauen. Mit aktuell insgesamt 51 Mitarbeitern, davon 41 Vollzeitkräfte, wurden bislang über 500 Systeme weltweit verkauft. Je nach Systemart und -größe bewegt sich der durchschnittliche Verkaufspreis zwischen 50 und 250 TEUR, so Dr. Schreier weiter.
Zu den Standardprodukten von NanoFocus zählen die beiden Geräte µsurf explorer und µsurf mobile. Weitere Anwendungen im Bereich Modular sind µsurf customer, bei Integration µsurf sensor sowie im Bereich Business Solutions µsurf cylinder und µsurf solar. Anwendungsmöglichkeiten der NanoFocus-Produkte sind die Ultrapräzisionsbearbeitung, Funktionsoberflächen, Mikrogeometrie, 3D-Strukturmerkmale von Oberflächen, Rauheit und Ebenheit sowie die Auflösung bis in den Nanometer-Bereich hinein. Wachstumspotenzial sieht die Unternehmensleitung aus dem weiteren Trend hin zur Miniaturisierung und durch die schon bestehende Marktführerschaft in bestimmten Marktnischen wie z.B. dem Bereich Forensik sowie die gezielte Setzung und Etablierung von Industriestandards.
Als wichtigstes Alleinstellungsmerkmal und Unterscheidungskriterium von NanoFocus im Vergleich zum Wettbewerb bezeichnete Dr. Schreier die Positionierung als One-Stop-Shop sowie als der führende Anbieter und Ausrüster von prozessnahen 3D-Oberflächenanalysetools. Zudem ist NanoFocus Pionier in der optischen berührungsfreien 3D-Charakterisierung von mikro- und nanostrukturierten Oberflächen.
Auf der Vertriebsseite setzt das Unternehmen auf eine gezielte Mischung aus eigenen Vertrieb, vorzugsweise bei Schlüsselkunden, den externen Vertrieb von Standardprodukten sowie die Zusammenarbeit mit branchenorientierten Partnern. Bei letzteren handelt es sich um die Firmen Olympus (Automotive), Heimann (Druckindustrie), FTI Inc. (Sicherheit) sowie IMSTec (Medizintechnik). Unter den Kunden befinden sich eine Vielzahl bekannter Unternehmen wie beispielsweise ThyssenKrupp, Epcos, Daimler, Evonik, Siemens, General Motors, BASF und EADS.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte NanoFocus sowohl Umsatz als auch Ergebnis erneut weiter verbessern. Dabei profitierte das Unternehmen nach Aussage des Vorstandschefs von der gut diversifizierten Abnehmerstruktur sowie der nach wie vor stabilen Entwicklung in den Branchen Materialwirtschaft und Public Safety. Größter Umsatzbringer sind weiterhin Produkte der µsurf-Linie mit 48 Prozent, gefolgt von OEM-Lösungen mit 15 Prozent, µscan mit 12 Prozent sowie Software, Wartung und Ersatzteilgeschäft mit ebenfalls 12 Prozent. Hauptabsatzregion ist nach wie vor Deutschland mit 59 Prozent, gefolgt von Nordamerika, das vor allem durch das Forensikgeschäft getrieben wird, Europa mit 12 Prozent sowie Asien mit 4 Prozent.
Konkret erhöhten sich die Umsatzerlöse um 22 Prozent auf 6,53 (Vj. 5,31) Mio. Euro. Das EBITDA verbesserte sich auf 764 (145) TEUR bei einer auf 11,7 (2,7) Prozent verbesserten EBITDA-Marge. Das EBIT kletterte im Vergleich zum Vorjahr auf plus 253 (-372) TEUR. Unter dem Strich konnte ein Jahresergebnis von plus 210 (-1.160) TEUR erwirtschaftet werden. Beim Vorjahresvergleich sind laut Dr. Schreier jedoch die einmaligen Effekte aus der finanziellen Restrukturierung zu berücksichtigen. Bereinigt um diese Effekte lag das vergleichbare operative Jahresergebnis in 2007 bei minus 955 TEUR. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von plus 0,09 (-0,42) Euro. Der Cash-Flow aus dem Umsatz lag bei plus 720 (-259) TEUR. Ausweislich des Geschäftsberichtes verfügt die NanoFocus mit einer Eigenkapitalquote von 68,2 (70,4) Prozent nach wie vor über eine solide Kapitalausstattung. Die flüssigen Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 1,71 (1,96) Mio. Euro.
Im Folgenden ging Dr. Schreier auf das aktuelle Marktumfeld, die Situation der NanoFocus AG sowie die erwartete weitere Entwicklung des Unternehmens ein. Das gegenwärtige Umfeld ist nach Verwaltungsangabe von einer großen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit geprägt, welche sich auch auf die NanoFocus AG auswirkt. Aktuell leidet hier die Kundennachfrage unter den dort zwar nach wie vor vorhandenen aber eingefrorenen Investitionsbudgets, welche den Zeitpunkt einer Auftragserteilung nicht seriös prognostizieren lassen. Der Bedarf an Produkten von NanoFocus ist im Markt aber nach wie vor vorhanden, so Dr. Schreier weiter.
Auch haben sich verschiedene Großprojekte in ihrer Umsetzung verzögert. Dabei handelt es sich um Anlagenlieferungen an Unternehmen wie Thyssen Krupp, Daimler, BWM, Zimmer und MAN Ferrostahl. Per Ende Mai 2009 liegt der Auftragseingang um rund 1 Mio. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Aktuell ist jedoch ein Angebotsvolumen von 6 Mio. Euro im Markt, aus dem in den kommenden Monaten mit Auftragseingängen zu rechnen ist. Zudem ist eine verstärkte Tendenz hin zum Mietkauf von Anlagen zu erkennen.
Um auf das veränderte Umfeld zu reagieren, wurden seitens der Verwaltung sehr frühzeitig verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht. Hierzu zählt ein Cash-Managemt-Programm mit erfolgreich auf den Weg gebrachten Kostensenkungen in einem Volumen von bislang 100 TEUR, Maßnahmen zur Liquiditätsschonung und zum Abbau von Lagerbeständen sowie die Intensivierung der Beantragung von öffentlichen Mitteln. Auch auf der Vertriebsseite sind die Aktivitäten weiter verstärkt worden. Konkret ergriffene Maßnahmen sind die verbesserte Kundenbindung durch einen exklusiven Newsletter, Produktinnovationen, die weitere Verstärkung des Vertriebs, der Ausbau der Service-Aktivitäten sowie weitere Maßnahmen zur Vertriebsintensivierung wie beispielsweise geplante Kundenworkshops.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Dr. Schreier je nach Szenario mit einem Umsatzvolumen zwischen 5 Mio. Euro im Worst-Case und 7 Mio. Euro in einem Best-Case-Szenario. Auf jeden Fall wird angestrebt, ein positives Ergebnis auf EBITDA-Basis zu erwirtschaften. In 2010 soll in jedem Fall ein zweistelliges Umsatzwachstum realisiert werden, so der Vorstandschef weiter. Trotz des anhaltend schwierigen Umfeldes sieht er das Unternehmen gut gerüstet und aufgestellt, um in der Zukunft den Wachstumskurs weiter fortsetzen zu können.
Zum Abschluss kündigte Dr. Schreier an, dass er zum Jahresende 2009 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand des Unternehmens ausscheiden wird, dem Unternehmen jedoch weiterhin als Berater und Sparringspartner zur Verfügung stehen wird. Vor Eintritt in die Generaldebatte dankte Vorstandsmitglied Valentin, ebenso wie der Aufsichtsratsvorsitzende, dem scheidenden Vorstandschef für dessen Verdienste um die NanoFocus AG. Den Aktionären wurde überdies noch ein aktuelles Video des Kunden ThyssenKrupp vorgeführt, mit dem ein großes Projekt abgeschlossen worden ist und in dem die Lösungen von NanoFocus näher vorgestellt werden.
Allgemeine AusspracheAls erster Redner meldete sich Aktionär Erhard Knipping zu Wort und stellte im Zusammenhang mit dem angekündigten Ausscheiden des Vorstandsvorsitzenden zum Jahresende fest, dass dieser seiner Einschätzung nach durchaus noch hätte weitermachen können und auch sollen. Bezogen auf die Ankündigung von Dr. Schreier, dem Unternehmen auch in der Zukunft als Sparringspartner zur Verfügung stehen zu wollen, bat der Redner um eine nähere Erläuterung der Art und Weise der weiteren Unterstützung.
Nach Angabe des NanoFocus-Chefs wird er ab dem kommenden Jahr zunächst als externer Berater mit einem überschaubaren Zeit- und Vergütungsaufwand für das Unternehmen weiter aktiv bleiben und sich hier vor allem mit strategischen Fragestellungen beschäftigen. Bei der turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat werde er „seinen Hut ebenfalls in den Ring werfen“ und für einen Aufsichtsratssitz kandidieren.
Des Weiteren merkte der Redner an, dass das Geschäftsvolumen von NanoFocus für eine an der Börse gehandelte Aktiengesellschaft doch nach wie vor sehr überschaubar ist, und bat um eine nähere Einschätzung hinsichtlich der künftigen Wachstumschancen. Vorstandsmitglied Jürgen Valentin erläuterte hierzu, dass die aus Verwaltungssicht besonders potenzialstarken Sektoren die Bereiche Solar, Medizintechnik und auf Sicht auch der Bereich Automotive ist. In letzterem Sektor sieht man vor allem durch die Bemühungen der Hersteller zur Verbesserung der Motoren entsprechendes Potenzial. Ferner rechnet man mit einer steigenden Nachfrage von OEM-Lösungen. Dort werden Komponenten von NanoFocus verwendet. Als Beispiel wurde hier die Zusammenarbeit mit FDI genannt, aus der die Lösungen für den Bereich Forensik stammen.
Zum Thema Börsennotierung führte Finanzchef Joachim Sorg ergänzend aus, dass der durch das Listing im Entry Standard vorhandene Kapitalmarktzugang für ein Unternehmen wie NanoFocus von besonderer Bedeutung und Wichtigkeit ist. Nachdem das Unternehmen nunmehr der Aufbauphase erfolgreich entwachsen ist und in den kommenden Jahren auf deutliches Wachstum setzt, ist man auf zusätzlichen Finanzierungsspielraum angewiesen. In Gesprächen mit möglichen Investoren, aber auch den begleitenden Banken ist es immer hilfreich, verschiedene Wege der Kapitalbeschaffung nutzen zu können.
Auf die Frage von Aktionär Knipping nach dem aktuellen Wettbewerbsumfeld antwortete Herr Grigat, dass es im Bereich der Standardsysteme etwa vier bis fünf große Anbieter gibt, die zumeist auch ganze Laborsysteme im Angebot haben und es hierdurch natürlich zu einem recht intensiven Wettbewerb kommt.
Erklärungsbedürftig erschien dem Aktionär auch die Herkunft der Firmenwerte in der Unternehmensbilanz in Höhe von ursprünglich rund 5 Mio. Euro, welche derzeit mit jährlich rund 350 TEUR über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben werden. Nach Aussage von Dr. Schreier resultiert dieser aus der Verschmelzung der Ursprungs-GmbH auf die NanoFocus AG. Gemäß der HGB-Vorgaben ist dieser in der genannten Form abzuschreiben. Würde die Bilanzierung nach IFRS erfolgen, entfiele diese jährliche Abschreibung und das Ergebnis würde entsprechend besser ausfallen. Ebenso ergäbe sich bei einer IFRS-Betrachtung eine weitere Verbesserung des Ergebnisses aus der dort möglichen Aktivierung von F&E-Aufwendungen sowie der Berücksichtigung der bestehenden Verlustvorträge.
Etwas besorgt zeigte sich Herr Knipping angesichts der im Jahresabschluss gestiegenen Lagerbestände. Hierzu erläuterte der Finanzvorstand, dass der Lagerbestand im vergangenen Jahr bewusst aufgebaut wurde, ebenso hat sich die Zahl der fertigen Geräte und der Demogeräte erhöht. Ein Teil dieser Entwicklung ist auch auf klassische Wachstumseffekte aus dem ausgeweiteten Geschäftsvolumen zurückzuführen, so Herr Sorg weiter. In 2009 werden sich die Bestände jedoch planmäßig wieder verringern.
Ferner regte der Redner an, die mit 1,7 Mio. Euro doch recht große Position der sonstigen Aufwendungen im Geschäftsbericht künftig näher aufzuschlüsseln. Herr Sorg dankte für diese Anregung und sagte eine entsprechend detailliertere Aufschlüsselung ab dem kommenden Geschäftsbericht zu. Nach Angabe des Finanzvorstandes entfallen dabei größere Posten unter anderem auf Raumkosten (223 TEUR), Messe- und Reisekosten (rund 500 TEUR), Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kapitalmarktnotierung (148 TEUR), Rechts- und Beratungskosten (83 TEUR) sowie Abschluss- und Prüfungskosten (65 TEUR).
Befragt nach den unter Rückstellungen ausgewiesenen "Erfindervergütungen" in Höhe von 61 TEUR erläuterte Dr. Schreier, dass es sich hierbei um Vergütungen für Erfindungen von Vorstandsmitgliedern handelt. Die für die Jahre 2007 und 2008 fälligen Zahlungen sind jedoch bislang von den Vorständen nicht abgerufen worden, um die Liquidität im Unternehmen für das operative Geschäft verwenden zu können.
Ein weiterer Aktionär erkundigte sich im Rahmen seines Redebeitrages nach den Planungen im Zusammenhang mit der im Vorjahr angekündigten Umstellung der Bilanzierung auf IFRS sowie den Wechsel vom Entry Standard in den regulierten Markt. Laut Auskunft von Herrn Sorg wurde die Umstellung auf IFRS aus Kostengründen zunächst zurückgestellt. Intern liegen die entsprechenden Zahlen zwar vor, es wurde jedoch aus dem genannten Grund auf eine entsprechende Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer vorerst verzichtet. Ebenfalls noch zurückgestellt ist der Segmentwechsel.
In beiden Punkten ergibt sich laut Herrn Sorg jedoch möglicherweise eine interessante Entwicklung, da nach aktuellen Informationen von Seiten der Deutschen Börse AG angedacht wird, dass ein Wechsel in den regulierten Markt auch möglich werden kann, ohne dass die Bilanzierung auf IFRS umgestellt werden muss. Daher soll hier zunächst die weitere Entwicklung abgewartet werden, zunächst ist die Umsetzung des BilMoG vorgesehen.
Befragt nach den Potenzialen des US-Marktes zeigte sich der NanoFocus-Chef recht zuversichtlich. Nach einer Erholung der dortigen Wirtschaft besteht dort ein ähnliches Geschäftspotenzial wie in Europa. Auch im aktuell sehr schwierigen Umfeld bestehen Chancen, dort neue Kunden unter den internationalen Playern zu gewinnen, die möglicherweise in Europa schon bei NanoFocus geordert haben. Das Wachstum in den USA will die Verwaltung jedoch Stück für Stück und mit der gebotenen Umsicht vorantreiben. Neben der Generierung von Neugeschäft ist auch der Aufbau einer leistungsfähigen Reparatur- und Servicenetzstruktur erforderlich.
Ferner wollte der Anteilseigner wissen, ob die Prognose aus der Vergangenheit, dass das Wachstum ab 2011 richtig losgehen soll, auch weiterhin noch aktuell ist. Nach Auskunft von Dr. Schreier ist diese Einschätzung nach wie vor aktuell und gültig. Hintergrund ist ein Entwicklungsvertrag über einen medizinischen Sensor mit einem internationalen Blue Chip-Konzern. An diesem Projekt arbeitet NanoFocus seit gut eineinhalb Jahren. Bislang wurden alle vereinbarten Meilensteine erreicht, die Produktion des Sensors soll im Jahre 2011 starten.
Im Zuge des Vertrages erhält NanoFocus nicht nur die Entwicklungskosten ersetzt, sondern hat sich darüber hinaus auch das Recht zur Produktion des Sensors gesichert. In einem Zeitraum von fünf Jahren kann daraus laut Unternehmenschef ein Umsatzpotenzial von insgesamt bis zu 35 Mio. Euro resultieren.
AbstimmungenNach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 13.10 Uhr wurde die Präsenz mit 828.714 Aktien oder 36,84 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden nahezu einstimmig bei nur vereinzelten Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet.
Im Einzelnen beschlossen wurde die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Susat & Partner OHG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien (TOP 5), Satzungsänderungen in Anpassung an das ARUG (TOP 6) sowie eine weitere Satzungsänderung hinsichtlich der Verpflichtung zur Auslage der Einberufungsunterlagen zur Hauptversammlung, sofern diese über die Internetseite der Gesellschaft abrufbar sind (TOP 7).
FazitNanoFocus ist es im Berichtszeitraum gelungen, trotz eines sich in der zweiten Jahreshälfte bereits eintrübenden Marktumfeldes erneut sowohl Umsatz als auch Ergebnis zu verbessern und dabei auch die im Vorjahr kommunizierten Zielsetzungen zu erreichen. Bei der Beurteilung der Zahlen ist zu beachten, dass es sich um eine HGB-Bilanzierung handelt. Bei einer Betrachtung auf IFRS-Ebene wären diese auf der Ergebnisseite durch nicht anfallende Abschreibungen auf Firmenwerte von 350 TEUR sowie Effekte bei der Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen und der Verlustvorträge noch deutlich besser ausgefallen.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr sind angesichts der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen zum jetzigen Zeitpunkt wohl keine neuen Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis zu erwarten. Aus Investorensicht wird es in 2009 ohnehin darum gehen, die Weichen dahingehend zu stellen, dass das Unternehmen bei einer Belebung der Nachfrage so aufgestellt ist, dass man von einer Normalisierung des Umfeldes entsprechend partizipieren kann.
Positiv und richtungweisend ist hier nach Einschätzung des Verfassers, dass die Vertriebsaktivitäten weiter ausgebaut werden und die Unternehmensleitung auch bereits jetzt damit befasst ist, die finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen, um ein Anziehen auf der Auftragseingangsseite auch erfolgreich abarbeiten zu können. Insoweit hält der Verfasser die NanoFocus-Aktie auf mittlere Sicht weiterhin für aussichtsreich.
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Veröffentlichungsdatum:
27.07.2009
-
13:50
Redakteur:
ala