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HV-Bericht mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG - Ergebnis trotz Finanzkrise noch knapp positiv
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG fand am 9.7.2009 in den Räumen der Hanns-Seidel-Stiftung in München statt. Bei Beginn um 10:30 Uhr hatten sich dort etwa 50 Aktionäre und Gäste eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Ottheinz Jung-Sennfelder eröffnete die Sitzung pünktlich, begrüßte alle Anwesenden und stellte dann zunächst die Herren der Verwaltung vor. Seit der Fusion mit der Fairtrade Finance AG bestehen der Vorstand aus vier und der Aufsichtsrat aus sechs Mitgliedern, die auch alle anwesend waren. Nach der Abhandlung der Formalien übergab Dr. Jung-Sennfelder das Wort an den Vorstandssprecher Thomas Posovatz.


Bericht des Vorstands

„Die Welt ist seit unserer letzten Hauptversammlung eine andere geworden“, begann Herr Posovatz seine Ausführungen. Der Untergang von Lehmann Brothers zog bekanntermaßen eine tiefe Finanz- und Wirtschaftskrise nach sich, die sich auch stark auf das Geschäft der mwb fairtrade auswirkte. Die Fusion mit der Fairtrade Finance AG im Jahr 2007 sieht der Vorstandssprecher aber gerade angesichts dieser schweren Krise und ihrer Folgen als absolut notwendig und richtig an.

2008 war das erste volle Geschäftsjahr, in dem die mwb fairtrade AG als gemeinsames Unternehmen bilanzierte, weshalb ein Vergleich der Zahlen mit denen des Vorjahres nur schwer möglich ist. Einerseits haben sich durch die Verdoppelung des Geschäftsvolumens die Kosten erhöht, andererseits stiegen durch die höhere Zahl an betreuten Wertpapieren auch die Erträge an.

Konkret erhöhten sich der Provisionsüberschuss um 51 Prozent auf 6,4 Mio. Euro und das Handelsergebnis um 41 Prozent auf 10,4 Mio. Euro. Wie der Vorstandssprecher anfügte, wären die Zuwächse unter normalen Börsenbedingungen jedoch noch weitaus höher ausgefallen. Insbesondere die zweite Jahreshälfte, in der die Börsen infolge der Krise wie gelähmt waren, brachte erhebliche Einbußen mit sich - in den für die mwb fairtrade wichtigen Auslandsaktien brachen die Umsätze in diesen Monaten um mehr als die Hälfte ein.

Hinzu kamen die Kosten der Fusion, die sich trotz der erwarteten Synergieeffekte zu Beginn nicht vermeiden lassen. Die Verwaltungskosten stiegen jedoch nur um 82 Prozent auf 17,8 Mio. Euro und damit unterproportional zum Geschäftsvolumen, obwohl darin schon die Rechts- und Beratungskosten sowie sonstige Fusionsaufwendungen mit 0,350 Mio. Euro und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte der Fairtrade Finance AG in Höhe von 0,408 Mio. Euro enthalten sind, die nach IFRS vorgenommen werden mussten. Herr Posovatz sieht dies als klares Indiz für steigende Effizienz.

Die Erfolge in den Bemühungen, die Kosten unter Kontrolle zu halten, wurden durch die fehlenden Handelsmöglichkeiten jedoch weitgehend überlagert. So reichten die Zuwächse auf der Ergebnisseite nach den Ausführungen des Vorstandssprechers nur knapp aus, um die Ausgaben zu decken. Der Betrieb muss schließlich, auch wenn die Orders an den Börsen zurückgehen, samt Fixkosten am Laufen gehalten werden. Darin steckt, wie Herr Posovatz betonte, bei steigenden Umsätzen aber auch ein ordentlicher Hebel.

Per Saldo entwickelte sich das Ergebnis in 2008 deshalb zum ersten Mal seit fünf Jahren rückläufig. So lag der Jahresüberschuss mit 0,3 (Vj.: 3,0) Mio. Euro nur noch bei einem Zehntel des Vorjahreswerts, blieb aber immerhin positiv. In der Folge verringerte sich das Ergebnis je Aktie auf 0,05 Euro nach zuvor 0,59 Euro. Der Vorstandssprecher bat um Verständnis, dass angesichts dieser Zahlen und auch mit Blick auf die unsichere Situation auf den Kapitalmärkten auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet werden soll.

Vorstand und Aufsichtsrat sehen es momentan als wichtiger an, die finanzielle Substanz und die Liquidität zu sichern. Herr Posovatz war sich durchaus bewusst, dass dies eine schwerwiegende Entscheidung darstellt, nachdem die mwb-Aktie in den letzten beiden Jahren zu den dividendenstärksten Titeln zählte und zwei Drittel des Ergebnisses ausgeschüttet wurden. Er zeigte sich aber zuversichtlich, in naher Zukunft wieder bessere Nachrichten präsentieren zu können.

Seine Erläuterungen zum ersten Quartal 2009 begann der Vorstandssprecher mit einem Blick auf die Aktie. Nachdem der Kurs im Jahr 2008 in den Sog der Krise geraten und bis zum Jahresende auf 1,45 Euro abgestürzt war, folgte in den ersten Monaten 2009 zumindest eine Erholung bis auf aktuell 2,22 Euro. Nach Auffassung von Herrn Posovatz wird die mwb fairtrade als Wertpapierhändler mit den anderen Akteuren am Finanzmarkt abgestraft, obwohl sie mit der derzeitigen Misere gar nichts zu tun hat. Wie er versicherte, befinden sich keinerlei strukturierte Finanzprodukte oder sonstige toxische Wertpapiere im Depot, und seitens der Gesellschaft wird auch nicht damit gehandelt.

Die Börsen waren im Januar und Februar dieses Jahres, wie es Herr Posovatz umschrieb, wie leergefegt. Im März setzte zwar eine leicht Verbesserung ein, die Wiederbelebung kam aber zu spät, um das Quartal für die mwb fairtrade noch zu retten. Zwar stiegen Personal- und Verwaltungskosten wie schon in 2008 weniger stark als das Geschäftsvolumen, und zudem entfiel ein nicht unerheblicher Teil der Verwaltungsaufwendungen auf unumgängliche Investitionen in Technik und Handelssysteme, die im Jahresverlauf kleiner werden. Unter dem Strich steht für das erste Quartal infolge der miserablen Entwicklung im Januar und Februar jedoch ein Verlust von minus 1,1 (minus 0,2) Mio. Euro.

Ganz anders sieht es Herrn Posovatz zufolge bei der Substanz aus. So legte das Eigenkapital infolge der Fusion auf 28 (17) Mio. Euro erheblich zu, und die Gesellschaft ist damit wirtschaftlich solide aufgestellt. Insgesamt betreute die mwb fairtrade im ersten Quartal 2009 etwa 12.000 Orderbücher, davon 4.800 Aktien, 4.600 Rentenpapiere und 2.300 offene Investmentfonds. Damit zählt das Unternehmen endgültig zu den großen Marktteilnehmern und erhöht die Chancen bei der Vergabe von Skontren. Großes Potenzial sieht der Vorstandssprecher insbesondere im Bereich der börsengehandelten Investmentfonds, den die Fairtrade Finance AG eingebracht hat.

Im weiteren Verlauf informierte Herr Posovatz auch über die erfolgte Neueinteilung der Geschäftsfelder. Seit Jahresbeginn gehören demnach die Dienstleistungen „Sales & Execution“ sowie „Orderausführung & Orderrouting“ zum Wertpapierhandel, dessen Bedeutung sich mit einem Umsatzanteil von über 90 Prozent noch einmal erhöht hat.

Der zweite Bereich nennt sich „Kapitalmarkt“ und besteht, da das Emissionsgeschäft im Moment bekanntlich völlig zum Erliegen gekommen ist, derzeit in erster Linie aus der Beratung von Unternehmen beim Eintritt in den Entry Standard und deren Listing im Open Market. Außerdem zählt das Designated Sponsoring zu diesem Geschäftsfeld, das momentan nur 3 Prozent zum Konzernergebnis beiträgt.

Der dritte Geschäftsbereich „Privatkunden“ umfasst unverändert die private Vermögensverwaltung der Tochtergesellschaft MWB Baden. Diese war von der Unsicherheit der Anleger besonders betroffen, kann seit dem ersten Quartal 2009 aber wieder Mittelzuflüsse verzeichnen. Dennoch lag der Anteil dieses Bereichs am Konzernergebnis in den ersten drei Monaten nur bei 3 Prozent und damit gleichauf zum Kapitalmarktgeschäft.

Die Fusion mit der Fairtrade Finance AG sieht Herr Posovatz gerade in dem schwierigen aktuellen Marktumfeld als richtigen Schritt an. Damit hat das neue Unternehmen mit einer Bilanzsumme von über 35 Mio. Euro eine Größenordnung erreicht, die weniger anfällig für kurzfristige Marktschwankungen macht, und es nähert sich, bezogen auf das Verhältnis zwischen Fixkosten und Mitarbeiterzahl, der idealen Unternehmensgröße an.

Zudem waren beide Unternehmen vor der Fusion etwa gleich groß und schon immer auf das Spezialgebiet Skontroführung ausgerichtet. Allerdings waren sie in Geschäftsfeldern aktiv, die sich gegenseitig ergänzen, so dass keine Überschneidungen und Reibungsverluste entstanden sind. Das fusionierte Unternehmen ist nach Aussage des Vorstandssprechers nun an allen deutschen Börsen vertreten und an fünf Börsen als Skontroführer tätig.

Insgesamt sieht Herr Posovatz für die mbw fairtrade AG eine ganze Reihe von Synergiemöglichkeiten. Zudem erfüllt das fusionierte Unternehmen schon heute sämtliche Anforderungen, die für einen zugelassenen Spezialisten erforderlich sind. Der Vorstandssprecher zeigte sich beispielsweise durchaus etwas stolz, dass die mwb fairtrade zu dem kleinen Kreis der Market Maker zählt, die bereits heute auf Tradegate als Skontroführer tätig sind. Aus diesem Handelssystem entsteht zurzeit ein regulierter Markt und damit eine zweite Börse in Berlin.

Insgesamt sieht Herr Posovatz das Unternehmen auf dem richtigen Weg in eine noch bessere Zukunft. Eine konkrete Prognose war ihm zwar nicht möglich, er informierte jedoch, dass die Monate März, April und Mai recht positiv verlaufen sind. Und wenn das Ertragsniveau auf diesem Level gehalten werden könnte, wären für das Gesamtjahr 2009 durchaus ein ausgeglichenes Ergebnis oder sogar ein kleiner Gewinn möglich.

Grundsätzlich wird es nach Einschätzung des Vorstandssprechers jedoch dauern, bis das Vertrauen der Anleger wieder zurückkehrt. In dem Konsolidierungsprozess der Branche will er mit der mwb fairtrade aber auf jeden Fall eine führende Rolle spielen und zu den Top Five unter den Skontroführern in Deutschland aufsteigen. Als weitere Zielsetzung nannte er die optimale Nutzung der aus der Fusion entstehenden Synergieeffekte und die Profitabilität.


Allgemeine Aussprache

Dr. Kraska von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) dankte dem Vorstandssprecher für seinen ausführlichen Vortrag. Er konnte in dem vorgelegten Abschluss keinen Grund zu mäkeln finden, lediglich den Verlauf des Aktienkurses bezeichnete er als katastrophal.

Vorstandsmitglied Herbert Schuster gab dem DSW-Vertreter da absolut Recht. Mit dazu beigetragen haben seines Wissens zwei Fonds, die sich von ihrer Beteiligung getrennt haben, was den Aktienkurs in dem engen Markt auf ein Niveau drückte, das er nicht mehr nachvollziehen könne. Schließlich sei der Kurs nicht nur deutlich unter den Buchwert, sondern sogar in Richtung Cashniveau abgestürzt. Der Vorstand zeigte sich aber recht zuversichtlich, dass der Tiefststand überwunden ist.

Daran anknüpfend erkundigte sich Dr. Kraska, ob die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien als Vorratsbeschluss zu sehen ist. Mit Blick auf das niedrige Kursniveau könnte es seiner Meinung nach durchaus sinnvoll sein, eigene Anteile zu erwerben. Diese Meinung teilte Herr Schuster nur bedingt. Seiner Meinung nach würde dieses Vorgehen ein falsches Signal an den Markt senden, da zum einen Kapital gebunden wird, das auch anderweitig eingesetzt werden könnte, und sich außerdem der Free Float noch weiter verringern würde. Insofern ist TOP 5 eher als Vorratsbeschluss zu sehen, während TOP 6 für den eigenen Wertpapierhandel benötigt wird.

Weiter interessierte den Aktionärsschützer, inwieweit der Vorstand Möglichkeiten sieht, den hohen Fixkostenblock etwas variabler zu gestalten. Grundsätzlich sah Dr. Kraska nach der Fusion mit der Fairtrade Finance AG Einsparpotenzial durch die Zusammenlegung von Standorten und Mitarbeiterabbau, und so wollte er wissen, inwieweit derartige Pläne bestehen.

Wie Herr Schuster in seiner Antwort betonte, wird es keine Entlassungen geben. Dies wäre zum einen aus psychologischer Sicht kontraproduktiv, zudem würde man hochqualifizierte Händler in guten Zeiten zu vernünftigen Konditionen nicht wiederbekommen. Bei einer Reduzierung der Zahl der Standorte, die ebenfalls mit dem Abbau von Mitarbeitern verbunden wäre, wäre der Schaden nach seiner Überzeugung größer als die Einsparungen.

Eine weitere Wortmeldung kam von Kleinaktionär Graf. Dieser bat den Vorstand zunächst um die Nennung der sechs Designated Sponsoring-Mandate. Herrn Posovatz zufolge handelt es sich hierbei um Solon, Wizard, GoingPublic, IC Immobilien, Shigo Asia und Celtic Property. Für den Wechsel der eigenen Aktiennotierung in den Open Market in Berlin und Frankfurt waren nach Aussage des Vorstandssprechers ausschließlich Kostengründe maßgeblich. In München ist die Aktie der mwb fairtrade hingegen weiterhin im Geregelten Markt notiert.

Vermisst hatte Herr Graf in den Ausführungen des Vorstandssprechers einige Angaben zur Beteiligung an der XCOM AG, die in den vergangenen Jahren regelmäßig Erwähnung gefunden hatte. Auf seine Nachfrage hin teilte Herr Posovatz mit, dass diese Gesellschaft sich weiterhin sehr gut entwickelt. Die mwb fairtrade hat wieder eine schöne Dividende erhalten, die mit 5,50 Euro je Aktie zwar nicht so hoch ausfiel wie in den Jahren zuvor, als im Ergebnis noch Sondereffekte enthalten waren, die aber doch einen Mittelzufluss von 0,29 Mio. Euro bedeutete. Die XCOM entwickelt sich den Angaben des Vorstandssprechers zufolge mehr und mehr zu einem Beratungshaus für Banken und übernimmt beispielsweise zusammen mit Partnern den Zahlungsverkehr als Dienstleistung.

Anknüpfend an die Aussage des Vorstandssprechers, dass die mwb fairtrade in die Top Five der Skontroführer aufsteigen will, fragte Herr Graf nach dem aktuellen Ranking. Hierzu informierte Vorstandsmitglied Detlef Lübbe, dass die Gesellschaft derzeit gemessen an Skontren, Mitarbeiterzahl und Bilanzsumme hinter Baader Wertpapierhandelsbank, Berliner Effekten, ICF Kursmakler, Close Brothers Seydler und Steubing an sechster Stelle steht. Er zeigte sich aber sehr zuversichtlich, mit dem Ausbau des Kapitalmarktgeschäfts und der Übernahme weiterer Skontren in die Top Five aufsteigen zu können.

Interessant fand Herr Graf die Aktivitäten betreffend die Handelsplattform Tradegate, bei der es sich um eine Tochtergesellschaft der Berliner Effekten AG handelt. In diesem Zusammenhang erkundigte er sich, ob die mwb fairtrade ebenfalls beteiligt ist und ob die Zusammenarbeit mit der Berliner Effekten AG im Zuge einer aktiven Rolle in der Branchenkonsolidierung vielleicht noch intensiviert werden könnte. Hierzu teilte Vorstandsmitglied Franz Christian Kalischer mit, dass in diese Richtung definitiv keine Gespräche geführt werden.

Eine dritte Wortmeldung kam schließlich von Aktionär Stauffenberg. Nach seiner Rechnung hatte die Eigenkapitalrendite im Berichtsjahr mit 1,3 Prozent nur auf Sparbuchniveau gelegen. Ihn interessierte nun, welchen Wert das Management in „normalen“ Jahren anstrebt. Herr Posovatz nannte hier einen Korridor von 5 bis 6 Prozent, den er in diesem Fall für realistisch hält. Er sieht dies jedoch nicht sklavisch als Ziel, wie dies bei anderen Instituten zum Teil der Fall ist.

Die Fusionskosten kamen Herrn Stauffenberg mit 6,5 Prozent der anderen Verwaltungsaufwendungen oder 0,75 Mio. Euro recht gering vor. Herr Posovatz bestätigte diese Zahl, die sich, wie in seiner Rede ausgeführt, im Wesentlichen aus Rechts- und Beratungskosten sowie sonstigen Fusionsaufwendungen mit 0,35 Mio. Euro und aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte der Fairtrade Finance AG in Höhe von 0,408 Mio. Euro zusammensetzt. Kundenbeziehungen wurden nach seiner Aussage nicht aktiviert. Auf die immateriellen Vermögenswerte fallen aber künftig Abschreibungen von 0,67 Mio. Euro pro Jahr an.

Weiter bat Herr Stauffenberg um eine Konkretisierung, was der Vorstand als ideale Unternehmensgröße ansieht. Genau konnte dies Herr Schuster nicht mit einer Zahl benennen. Eine Reduzierung der Kosten pro Mitarbeiter und Arbeitsplatz von derzeit 35 auf unter 30 TEUR, um die Gewinnschwelle früher zu erreichen, ist aber ein angestrebtes Ziel. Erreichen ließe sich dies nicht nur durch niedrigere Kosten, sondern auch durch die weitere Erhöhung des Geschäftsvolumens.


Abstimmungen

Bei einer Präsenz von 5.597.168 Aktien oder 75,08 Prozent des Grundkapitals wurden alle Beschlüsse bei maximal wenigen tausend Gegenstimmen gefasst.

Im Einzelnen abgestimmt wurde über den Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien gemäß §71 Abs. 1 Nr. 7 und Nr. 8 AktG (TOP 5 und 6), die Wahl der KPMG AG zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 (TOP 7), die Bewilligung einer zusätzlichen Aufsichtsratsvergütung von 3 TEUR für die Mitglieder des Prüfungsausschusses (TOP 8) und die Anpassung der Satzung an das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) (TOP 9).

Um 13 Uhr konnte der Aufsichtsratsvorsitzende die Versammlung schließen.


Fazit

Auch die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG blieb von den Auswirkungen der Finanzkrise nicht verschont. Immerhin weist die Gesellschaft für 2008 aber noch einen kleinen Gewinn aus, obwohl sogar noch die Kosten der Fusion verkraftet werden mussten, was durchaus als respektable Leistung anzusehen ist. Der Zusammenschluss mit der Fairtrade Finance AG scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Die beiden Unternehmen ergänzen sich gut, und die Verwaltungskosten sind schon im ersten Jahr relativ zum Geschäftsvolumen gesunken.

Im ersten Quartal 2009 steht zwar nun ein Verlust in den Büchern, es scheint aber durchaus möglich, im Gesamtjahr ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, nachdem sich das Umfeld seit März etwas aufgehellt hat. Dies honorierten auch die Aktionäre - auf der Hauptversammlung war keine Kritik zu hören. Dass der Aktienkurs zwischenzeitlich dennoch so stark abgestürzt ist, lässt sich eigentlich nur mit dem miserablen Börsenumfeld erklären. Zumindest Kurse in Richtung des Buchwerts von 3,80 Euro sollten sich schnell wieder erreichen lassen.


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Veröffentlichungsdatum: 14.07.2009 - 08:41
Redakteur: mwa
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