Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) hat gegenüber der IKB seine Absicht erklärt, den Garantierahmen der IKB AG für neu zu begebende Schuldverschreibungen um 7 Mrd. EUR zu erweitern. Nach vertraglicher Umsetzung dieser Entscheidung und der noch ausstehenden Genehmigung der EU-Kommission wird die IKB insgesamt über einen Garantierahmen von 12 Mrd. EUR verfügen, von dem bisher 5 Mrd. EUR für die Emission
von garantierten Schuldverschreibungen genutzt wurden.
Die IKB hat sich ggü. dem SoFFin u.a. verpflichtet, auch in Zukunft
eine Kernkapitalquote von mindestens 8% einzuhalten.
Im Vorfeld hat der IKB-Großaktionär LSF6 Europe Financial Holdings L.P. in Bezug auf zwei Nachrangschuldverschreibungen der IKB AG einen Verzicht auf Rück- und Zinszahlungen mit Besserungsabrede vereinbart. Darüber hinaus wurde durch Lone Star die Wandlung bezüglich der Schuldverschreibungen der IKB Deutsche Industriebank AG mit bedingter Pflichtwandlung und bedingtem Wandlungsrecht vom 22. Dezember 2008, ISIN DE000A0SMN11, hinsichtlich der von Lone Star gehaltenen Schuldverschreibungen in Höhe von 123.520.896 EUR erklärt. Die Wandlungsbedingung war am 1. Juli 2009 eingetreten. Insgesamt wird damit das Kernkapital der IKB um 225 Mio. EUR gestärkt.
Die Mitglieder des Vorstands verzichten freiwillig auf die Zahlung ihrer jeweiligen Vergütung für den Zeitraum vom 3. Juli 2009 bis zum 31. Dezember 2010, insoweit diese 500.000 EUR p.a. übersteigt.
Die staatsgarantierten Schuldverschreibungen dürfen in Höhe von maximal 4 Mrd. EUR eine Laufzeit von bis zu 36 Monaten und in Höhe von maximal 3 Mrd. EUR eine Laufzeit von bis zu 60 Monaten haben, müssen jedoch spätestens am 31. Dezember 2014 fällig sein.
Die IKB benötigt eine Erweiterung des Garantierahmens, weil die Situation an den Geld- und Kapitalmärkten weiterhin so schwierig ist, dass eine adäquate Refinanzierung derzeit kaum möglich ist. Mit den SoFFin-garantierten Emissionen beabsichtigt die IKB, ihre Liquidität weiterhin sicherzustellen und das Geschäft mit ihren mittelständischen Kunden zu stabilisieren. Die IKB hat keine SoFFin-Leistungen für Rekapitalisierung oder Risikoübernahme beantragt.
Der vorläufige Konzernfehlbetrag (IFRS) 2008/09 liegt bei -580 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2007/08: -11 Mio. EUR). Nach Auflösung von Gewinnrücklagen in Höhe von 502 Mio. EUR ergibt sich ein vorläufiger Konzernbilanzverlust von -78 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2007/08: -11 Mio. EUR). Die Verluste des Geschäftsjahres 2008/09 erklären sich aus Verlusten aus Portfolioinvestments, hohen Marktwertverlusten von Wertpapieren und Derivaten infolge der hohen Zinsvolatilitäten und den stark gestiegenen Risikoprämien auch für Wertpapiere erstklassiger Bonität, weiterhin hohen Kosten zur Bewältigung der Krise und dem Sanierungsaufwand aufgrund der EU-Auflagen. Hinzu kommt die tiefe Rezession, die sich in einer deutlich erhöhten Risikovorsorge widerspiegelt. Der Verlust im Vorjahr war insbesondere deshalb geringer, weil die IKB durch externe Unterstützung ein Ergebnis aus Risikoübernahme von 2,4 Mrd. EUR ausweisen konnte.
Der vorläufige Jahresverlust 2008/09 der IKB AG (nach HGB) beträgt -861 Mio. EUR und fällt damit höher aus als bislang erwartet. Die Gründe dafür liegen im Wesentlichen in der konjunkturell bedingt gestiegenen Risikovorsorge im Kreditgeschäft sowie in Abschreibungen auf die aufgrund der EU-Auflagen abzuwickelnden Tochtergesellschaften. Zum Jahresverlust insgesamt haben auch Verluste aus Portfolioinvestments beigetragen. Nach Verlustbeteiligung von Genussscheinen und Stillen Beteiligungen, Verlustvortrag des Vorjahres und Auflösung von Gewinnrücklagen in Höhe von 502 Mio. EUR wird sich der ausgewiesene Bilanzverlust auf 1.380 Mio. EUR belaufen. Die Kernkapitalquote der IKB AG am Ende des Geschäftsjahres beträgt 8,3%.
Somit sind auf der Basis des vorläufigen Jahresergebnisses 2008/09 der IKB AG für die Genussscheine und stillen Beteiligungen folgende verbleibende Nominalwerte zu erwarten:
* für die börsennotierten Genuss- bzw. Ergänzungskapitalscheine (ISIN DE0002731197, ISIN DE000A0GF758) sowie die stillen Beteiligungsscheine (ISIN DE0007490724, DE000A0AMCG6): 17,5% des ursprünglichen Nominalwerts; * für die börsennotierten Genussscheine (ISIN DE0008063348, DE0002730793 und DE0002730801) 33,8% des ursprünglichen Nominalwerts und * für die börsennotierten Genussscheine mit den ISIN Code DE0002731429 sowie DE0002731569 45,7% des ursprünglichen Nominalwerts.
Die Zinszahlungen auf alle genannten Emissionen sowie den IKB Funding Trust I und den IKB Funding Trust II (ISIN DE0008592759 und XS0194701487) bleiben weiterhin ausgesetzt.
Auf der Basis des vorläufigen Jahresergebnisses 2008/09 der IKB International S.A. von -273 Mio. EUR ist für die treuhänderisch verbrieften, börsennotierten Stillen Beteiligungsscheine mit den ISIN Codes XS0103136353, XS0119317740, XS0119317823 sowie XS0119814456 ein verbleibender Restwert von 19,0% des ursprünglichen Nominalwerts zu erwarten.
Veröffentlichungsdatum:
03.07.2009
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21:03
Redakteur:
rpu