Der Neschen-Konzern hat im ersten Quartal 2009 einen Umsatz in Höhe von 25,9 Mio. Euro erzielt. Ausgelöst durch die Finanzmarktkrise und dem starken Nachfragerückgang in der grafischen Industrie liegt der Umsatz ca. 18% unter dem des Vorjahreszeitraumes (31,6 Mio. Euro). Vom Umsatzrückgang betroffen sind insbesondere die Exportmärkte des Geschäftsbereichs "Graphics" wie die USA, UK, Spanien, Asien und Teile Osteuropas. Wichtige Händlerkunden haben ihre Warenbestände der Marktnachfrage angepasst und diese entsprechend reduziert. Zudem sind wichtige Absatzbereiche, wie z.B. der Messebau, rückläufig. Aufgrund der allgemeinen Investitionszurückhaltung der Kunden reduzierte sich der Umsatz im Maschinenbaubereich überproportional stark. Der Geschäftsbereich "Documents" hingegen konnte sich auf Vorjahresniveau behaupten.
Die Umsatzentwicklung hat sich entsprechend negativ auf das operative Ergebnis ausgewirkt. Das EBIT liegt bei ca. minus 0,9 Mio. Euro (Vorjahr 1,9 Mio. Euro). Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich auf einen Verlust in Höhe von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr Verlust 0,2 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des noch zu verbuchenden Kreditverzichtes der finanzierenden Bank mit einhergehender Reduzierung der Zinslast läge das Ergebnis per 30.3.2009 bei einem Verlust in Höhe von 1,9 Mio. Euro.
Die Rohertragsmarge hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 46,4% auf 43,7% verschlechtert. Ursächlich hierfür sind der hohe Preisdruck im grafischen Markt sowie die Veränderungen im Produktmix. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise sinkt der Absatz an Maschinen und Produkten im oberen Preissegment überproportional stark.
Der erzielte Rohertrag beläuft sich auf 11,2 Mio. Euro. Aufgrund der Umsatz- und Rohertragsentwicklung liegt er um 3,5 Mio. Euro niedriger als im Vorjahr. Die Personal- und Sachkosten liegen per 30.3.2009 um 1,2 Mio. Euro niedriger als im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einer Reduzierung um 10%.
Aufgrund der erfolgten Reduzierung der Warenbestände, der sehr geringen Investitionen, sowie der realisierten Kosteneinsparungen und erfolgter Zinstundung konnte trotz des deutlichen Umsatzrückganges ein ausgeglichener Cashflow erzielt werden.
Neschen reagiert mit umfassenden Maßnahmen auf die Wirtschaftskrise
Mit Eintreten des Umsatzeinbruchs im November 2008 wurden frühzeitig umfassende Maßnahmen zur Sicherung der Unternehmen erarbeitet und umgesetzt.
Diese betreffen die folgenden Bereiche:
1. Stärkung des Eigenkapitals 2. Maßnahmen zur Reduzierung der Personal- und Sachkosten 3. Reduzierung der Zinsbelastung 4. Weitere Maßnahmen zur Absicherung der Liquidität
1. Stärkung des Eigenkapitals
Die finanzierende Bank Bear Stearns Bank plc, Dublin / Irland hat mit einer Vereinbarung vom 8.6.2009 die Forderungen bei der Neschen International B.V. aus einem Mezzanine-Darlehen inklusive thesaurierter Zinsen in Höhe von Euro 22,3 Mio. auf die Aldermanbury Investments Limited, London / Großbritannien, übertragen. Die Aldermanbury Investments Limited hat in Form einer Schuldübernahme ein Darlehen der Neschen International B.V. an die Neschen AG in Höhe von Euro 13,2 Mio. übernommen. In einem weiteren Schritt hat die Aldermanbury Investments Limited nach Verrechnung mit den übernommenen Verbindlichkeiten in Höhe von Euro 13,2 Mio. auf die noch bestehenden restlichen Ansprüche aus dem Mezzanine-Darlehen in Höhe von Euro 9,1 Mio. verzichtet.
Im Gegenzug hat sich die Neschen AG gegenüber der Aldermanbury Investments Limited aufschiebend bedingt zur Zahlung eines Ausgleichsbetrages von maximal Euro 20,0 Mio. verpflichtet. Bei diesen aufschiebenden Bedingungen handelt es sich um das Erreichen von einer Finanzkennzahl (EBIT-Marge), eine Refinanzierungsklausel oder um eine "Change of Control"-Klausel.
Diese Transaktionen gelten, soweit rechtlich möglich, rückwirkend zum 31.12.2008.
Im Einzelabschluss der Neschen AG nach HGB wird der das Eigenkapital stärkende Effekt in Höhe von Euro 13,2 Mio. per 31.12.2008 ausgewiesen. Das Eigenkapital beträgt per 31.12.2008 Euro 12,6 Mio., die Eigenkapitalquote liegt bei ca. 28%.
Im Konzernabschluss nach IFRS erfolgt die Verbuchung der Vereinbarung im Monat Juni.
2. Maßnahmen zur Reduzierung der Personal- und Sachkosten
Bereits im November 2008 wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet, um die Personal- und Sachkosten auf ein geringeres Umsatzniveau anzupassen. Insgesamt wurden Maßnahmen verabschiedet, die zu einer Kostenreduzierung im Vergleich zu dem ursprünglichen Budget 2009 in Höhe von ca. Euro 6,0 Mio. führen werden.
Diese umfassen unter anderem:
a) für die Neschen AG: Reduzierung der Personalkosten durch den Verzicht auf das 13. Monatsentgelt, einem Aussetzen der vereinbarten Tarifsteigerung ab Mai 2009 (3,2%) sowie einer Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35-Stunden-Woche mit einhergehender Lohnabsenkung ab März 2009. Über die letztgenannte Maßnahme entscheidet der Vorstand monatlich in Abhängigkeit von der laufenden Geschäftsentwicklung. Weiterhin besteht die Möglichkeit, bei guter Auslastung Mehrarbeit anzuordnen mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden bei einer Zahlung von 37,5-Stunden pro Woche. Bereits im Januar 2009 konnte hierüber mit dem Betriebsrat eine entsprechende Betriebsvereinbarung abgeschlossen werden. Die Regelungen gelten auch für die außertariflichen Mitarbeiter und analog für den Vorstand. Auf betriebsbedingte Kündigungen wurde verzichtet, da das Unternehmen den Stand der qualifizierten Mitarbeiter erhalten will und mittelfristig eine Verbesserung der Auslastung erwartet. Weiterhin wurden diverse Sachkostenpositionen, wie z. B. Reise- und Werbekosten, reduziert.
b) für die US-Gesellschaft: Umfassende Reorganisation mit einhergehender Reduzierung der Anzahl der Mitarbeiter um ca. 20%. Die Gesellschaft wird damit auf ein deutlich niedrigeres mittelfristiges Umsatzvolumen ausgerichtet. Weiterhin wurden Gehälter gekürzt, unbezahlte Urlaubstage vereinbart und die Arbeitgeberzuschüsse zu dem 401K Plan gekürzt. Sachkosten, wie z.B. Reisekosten und Marketingaufwendungen, wurden deutlich reduziert.
c) für die europäischen Vertriebsgesellschaften und die Neschen International B.V.: In den einzelnen Vertriebsgesellschaften werden in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße und der Geschäftsentwicklung ebenfalls Personalkosten eingespart. In der Regel erfolgt dies über eine Kürzung der Bezüge. Eine Reduzierung der Belegschaft ist nur in Einzelfällen vorgesehen. Der Standort der UK-Vertriebsgesellschaft in Stone wird im Mai 2009 aufgegeben. Die Geschäftsaktivitäten werden an den Produktionsstandort in Basildon verlagert. Von der Maßnahme sind 5 Mitarbeiter betroffen. Die jährlichen Einsparungen inklusive der Standortkosten belaufen sich auf ca. Euro 0,2 Mio.
Das Marketingbudget der europäischen Vertriebsaktivitäten wurde um 28% gekürzt.
Die ersten Teile der geplanten Einsparungen sind bereits im ersten Quartal erzielt worden. Ab dem 2. Quartal wird der überwiegende Teil umgesetzt sein.
3. Reduzierung der Zinsbelastung
Mit dem oben beschriebenen Kreditverzicht reduziert sich mit Wirkung ab 1. Januar 2009 der jährliche Zinsaufwand um Euro 3,2 Mio. auf Euro 4,2 Mio. Dem hinzuzurechnen ist die nicht liquiditätswirksame Zuführung zu der Rückstellung für die Ausgleichszahlung in Höhe von ca. Euro 0,5 Mio. in 2009.
4. Weitere Maßnahmen zur Absicherung der Liquidität
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Kostenreduzierungen werden die Investitionen auf das Notwendigste reduziert. Wir gehen davon aus, dass sich die Investitionen in Sachanlagen in 2009 auf maximal Euro 0,5 Mio. belaufen werden. Dabei handelt es sich in erster Linie um Ersatzinvestitionen und Investitionen zur Absicherung der Qualität.
Die Warenbestände wurden in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres dem reduzierten Umsatzniveau angepasst. Sie liegen zum Quartalsende 2,8 Mio. niedriger als zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt.
Der Fokus auf den Bereich Debitorenmanagement wurde weiter verstärkt.
Ausblick
Die weltweite konjunkturelle Lage hat den in 2007 eingeleiteten Fahrplan der nachhaltigen Verbesserung der Finanzkennzahlen aus dem Tritt gebracht. Nach einem guten Start 2008 mussten im weiteren Jahresverlauf die Wachstumspläne aufgegeben und Umsatzrückgänge verkraftet werden. Dies hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut zu einer Verlustsituation geführt.
Mit einem Katalog an Maßnahmen zur Reduzierung der Personal- und Sachkosten wurde das Unternehmen frühzeitig auf das sich abzeichnende verminderte Umsatzniveau ausgerichtet. Im Fokus stehen zudem Maßnahmen zur Absicherung der Liquidität und der Finanzierung des laufenden Geschäftes.
Der im Juni 2009 erreichte Verzicht auf Rückzahlung des Mezzanine-Darlehens inklusive thesaurierter Zinsen unter neuer Besserungsabrede hat das Eigenkapital gestärkt und die Bilanzrelationen nachhaltig verbessert.
Im Jahresabschluss 2008 wurden die bekannten Risiken nach aktuellem Kenntnisstand eliminiert. Dies betrifft insbesondere in den Einzelabschlüssen der Neschen AG und der Neschen International B.V. die Beteiligungsbuchwerte und Forderungen an den US-Gesellschaften, für die hohe Wertberichtigungen vorgenommen wurden. Ausgelöst durch die Rezession wurde die mittelfristige Unternehmensplanung angepasst. Dies hat in Einzelfällen zu einer Neubewertung von Aktivposten bei der Neschen International B.V. geführt.
Die weltweite gesamtwirtschaftliche Lage mit ihren Verwerfungen an den Kapitalmärkten und massiven Auswirkungen auf die Werbewirtschaft lässt kurzfristige Prognosen nicht zu. Im laufenden Geschäftsjahr liegt der Fokus neben der Umsatzgenerierung auf den Themen Kostenreduzierung und Optimierung des Umlaufvermögens. Die Vertriebsorganisation ist ausgerichtet auf die Vermarktung der neuen Produkte wie z.B. Inkjet-Medien mit neuen Coatings, Produkte für Interior Decoration und die Möbelindustrie. Im Bereich der Schutzfolien und einfachen Medien haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um über einen Verdrängungswettbewerb zusätzliches Beschichtungs-volumen zu generieren. Erste Erfolge mit großen Abnehmern konnten bereits realisiert werden.
In den USA werden wir die Umstrukturierung der Vertriebsorganisation weiter vorantreiben und die Gesellschaft auf ein deutlich niedrigeres Umsatzniveau einstellen. Die Verkaufsorganisation erfährt eine neue Ausrichtung. Zielsetzung ist es, im laufenden Geschäftsjahr in den USA ein nahezu ausgeglichenes EBIT zu erzielen.
Aufgrund der Marktlage ist im laufenden Geschäftsjahr für den Konzern mit einem Verlust nach Steuern vor Berücksichtigung der Effekte aus dem Darlehensverzicht zu rechnen.
Mittelfristig sehen wir nach wie vor gute Chancen, profitables Wachstum zu erreichen. Auf der Aufwandsseite führt die Restrukturierung der Bankkredite zu einer deutlichen Zinsreduzierung. Die erfolgten Anpassungen, insbesondere in den USA, reduzieren nachhaltig die Personalkosten.
Mit der Erholung der gesamtwirtschaftlichen Lage wird der wichtige Bereich Digitaldruck wieder zu Wachstum zurückfinden. Neschen ist mit den neuen Inkjet-Medien, neuen wichtigen Kunden und strategischen Partnern gut positioniert. Der Bereich Interior Design ist sehr erfolgreich gestartet und stellt weiteres hohes zusätzliches Absatzpotenzial dar.
Weiterhin werden im Geschäftsbereich "Technical Coatings" erste Kunden mit neuen Produkten beliefert. Neschen erarbeitet sich zunehmend einen Namen in den für uns neuen Marktsegmenten wie z.B. der Möbelindustrie und der Verpackungsindustrie. Der Weg für den Aufbau neuer Märkte verläuft schwieriger, dauert länger als ursprünglich erwartet und wird durch die Wirtschaftskrise weiter erschwert. Wir sind aber der Überzeugung, dass Neschen über die neu adressierten Märkte die Abhängigkeit von der konjunkturabhängigen Werbewirtschaft reduzieren und den Umsatz ausbauen kann. Nach wie vor ist die Verbesserung der Auslastung der modernen Beschichtungsanlagen der wesentliche Faktor für die Wiederherstellung der Ertragskraft des Unternehmens.
Die Gesellschaft erwartet trotz der eingeleiteten Maßnahmen auf der Kostenseite sowie akquirierter Neugeschäfte für das laufende Geschäftsjahr einen deutlichen Verlust. Wir gehen zwar davon aus, dass in wichtigen Volkswirtschaften die Talsohle erreicht ist, mit einer merkbaren Belebung der Nachfrage rechnen wir jedoch erst ab 2010.
Wesentliche Ereignisse im Berichtszeitraum
Im Bereich der Buchentsäuerung traten weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung der Prototypanlage auf. Im Februar 2009 hat die Neschen AG den Kooperations-vertrag mit einem Maschinenbauunternehmen wegen Vertragsverletzung gekündigt. Eine rechtliche Auseinandersetzung ist nicht auszuschließen.
Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungswesen (DPR) hat im Rahmen der routinemäßigen Prüfung aller börsennotierten Gesellschaften gem. § 342b Abs.2 Satz 3 Nr.3 HGB den Abschluss 2007 eingehend geprüft. Wir haben diese Prüfung kooperativ unterstützt. Das Ergebnis der Prüfung liegt mittlerweile vor. Die Bilanzansätze des Abschlusses wurden bestätigt, es wurden jedoch Fehler im Abschluss betreffend die Kapitalflussrechnung und hinsichtlich fehlender Angaben festgestellt. Hierüber wird eine gesonderte Bekanntmachung erfolgen.
Weitere wesentliche Ereignisse, wie z.B. Veränderungen in der Konzernstruktur, haben sich im Berichtszeitraum nicht ergeben.
Es erfolgen Prüfungen, inwieweit Teilaktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören bzw. mittelfristig strategisch nicht bedeutsam sind, veräußert werden können.
Rechtliche Risiken
Die mit mehr als 25% an der Neschen AG beteiligte Vermögensverwaltung Erben Dr. Karl Goldschmidt GmbH, Essen ("VVG") hat im Juni 2007 die Gesellschaft aufgefordert, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, um auf dieser über die Durchführung einer aktienrechtlichen Sonderprüfung zu beschließen. Der Sonderprüfer soll nach den Vorstellungen der VVG nochmals bestimmte Bilanzpositionen aus den bereits festgestellten und uneingeschränkt testierten Jahresabschlüssen 2003 bis 2005 überprüfen. Auf die Vermögens- und Ertragslage haben diese Positionen nach Auffassung des Vorstandes keinen Einfluss. Vorstand und Aufsichtsrat hielten das Begehren, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, für unbegründet und haben sich dagegen mit rechtlichen Mitteln zur Wehr gesetzt. Gemäß erstinstanzlichem Beschluss des Amtsgerichts in Stadthagen vom 28. September 2007 wurde der VVG das Recht zugesprochen, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Die Gesellschaft hat keine weiteren Rechtsmittel eingelegt und daraufhin selbst die außerordentlichen Hauptversammlung zum 30. November 2007 einberufen. Auf dieser wurde der Antrag der VVG mit der Mehrheit der Stimmen abgelehnt.
Die VVG hat mit Datum vom 21. Dezember 2007 Klage auf Durchführung einer Sonderprüfung beim Landgericht in Hannover eingereicht. Die Gesellschaft hat sich dagegen rechtlich zur Wehr gesetzt. Mit Urteil vom 16.07.2008 hat das Landgericht Hannover das Begehren der VVG abgewiesen, in dem von der VVG geführten Beschwerdeverfahren vor dem Oberlandesgericht Celle wurde mit Urteil vom 27.11.2008 der Antrag auf Durchführung einer Sonderprüfung ebenfalls abgelehnt. Ein weiteres Rechtsmittel ist nicht möglich. Das Verfahren ist damit aus Sicht der Gesellschaft beendet.
In einem weiteren Verfahren begehrt die VVG die Rückzahlung eines im Jahre 2004 gewährten Gesellschafterdarlehens mit Rangrücktritt in Höhe von Euro 375.000, Sie begründet dies mit einem außerordentlichen Kündigungsrecht. Die Gesellschaft vertritt eine andere Auffassung und hat die Rückzahlung abgelehnt. Die VVG hat daraufhin am 21. April 2008 Klage beim Landgericht Bückeburg erhoben. Die Klage ist mit Urteil vom 27. Januar 2009 abgewiesen worden. Daraufhin wurde am 13.02.2009 Berufung beim Oberlandesgericht Celle eingereicht. Dagegen wird sich die Neschen AG verteidigen. Der Ausgang des Verfahrens kann nicht abschließend eingeschätzt werden, auch wenn die Gesellschaft wegen des erstinstanzlichen Obsiegens gute Chancen für einen für sie positiven Ausgang des Berufungsverfahrens sieht. Es besteht das Risiko, dass sich der Ausgang des Verfahrens auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft auswirkt.
Der Aktionär Dr. Helms, Hannover, hat gegen sämtliche Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung der Neschen AG vom 21. Juni 2007 Anfechtungsklage beim Landgericht Hannover eingereicht. Der Kläger stützt die unter dem 27. Juni 2007 zugestellte Klage auf angebliche formelle Mängel des Berichts des Aufsichtsrats. Vorstand und Aufsichtsrat der Neschen AG halten die Klage für unbegründet und haben daher Rechtsmittel eingelegt. Das Landgericht Hannover hat mit Urteil vom 20.05.2008 die Anfechtungsklage abgewiesen, das von Herrn Dr. Helms geführte Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht Celle wurde mit Urteil vom 23.12.2008 zugunsten der Neschen AG entschieden. Herr Dr. Helms hat gegen die Nichtzulassung der Revision Beschwerde bei dem Bundesgerichtshof eingelegt. Dagegen wird sich die Neschen AG verteidigen. Der Ausgang des Verfahrens kann nicht eingeschätzt werden. Es besteht das Risiko, dass die Verteidigung gegen die Anfechtungsklagen aufgrund der Verfahrenskosten einen - wenn auch vergleichsweise geringen - Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft hat.
Veröffentlichungsdatum:
23.06.2009
-
18:25
Redakteur:
rpu