WKN:
547930
ISIN:
DE0005479307
Straße, Haus-Nr.:
Große Elbstraße 14,
D-22767 Hamburg, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 40 / 668649 - 0

Internet: http://www.varengold.de

IR Ansprechpartner:
Frau Sanja Schultz-Szabo
[email protected]
HV-Bericht Varengold Wertpapierhandelsbank AG - „Erfolgreichster deutscher Fondsmanager 2008“
Am 16. Juni 2009 fand in Hamburg die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Varengold Wertpapierhandelsbank AG statt. Hierzu hatten sich rund 30 Aktionäre, Aktionärsvertreter, Gäste und Pressevertreter im Spiegelsaal des Grand Elysee Hotel zusammengefunden, darunter auch Alexander Ziller von GSC Research. Vorstand und Aufsichtsrat waren unter dem Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Müller vollzählig erschienen. Notar der Hauptversammlung war Dr. Thomas Nesemann.

Kurz nach 10 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende das Aktionärstreffen der ersten deutschen Wertpapierhandelsbank mit exklusivem Fokus auf Managed Futures, Hedgefonds und Alternative Investments. Nach der Begrüßung aller Anwesenden wies Herr Müller darauf hin, dass die Einberufung der Hauptversammlung im elektronischen Bundesanzeiger vom 6.5.2009 bekannt gegeben worden ist. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers lag vor.

Weiterhin gab der Versammlungsleiter bekannt, dass aufgrund der im vergangenen Jahr angefochtenen Beschlüsse (siehe hierzu auch den HV-Bericht 2008 von GSC Research) sowie des Anerkenntnisurteils vom 12.11.2009 die Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses sowie des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2007 (TOP 1) und die Beschlussfassungen über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) erneut auf der Tagesordnung dieser Hauptversammlung stehen.


Bericht des Aufsichtsrats

Wie Herr Müller hiernach darlegte, hat der Aufsichtsrat in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 die nach Satzung und Gesetz obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Vorstände laufend überwacht, alle Informationen geprüft und hinterfragt sowie den Vorstand in Fragen strategischer Planungen beraten. Hierzu gehörten im Berichtsjahr insbesondere ein reger fruchtbarer Austausch über die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens und die Finanzmarktkrise sowie die Durchführung der Hauptversammlung für das Jahr 2008 und der Umgang mit den erhobenen Anfechtungsklagen.

Nach den weiteren Angaben des Versammlungsleiters wurden im Geschäftsjahr 2007 vier ordentliche und vier weitere Aufsichtsratssitzungen abgehalten und haben im abgelaufenen Geschäftsjahr neben der notwendigen konstituierenden Sitzung vom 12.12.2008 sechs Sitzungen des Aufsichtsrats stattgefunden. Hierbei informierte sich das Gremium außer über die bereits genannten Themen über Sachverhalte wie die Entwicklungsperspektiven für die beiden Geschäftsjahre und zustimmungspflichtige Rechtsgeschäfte des Vorstands. Zudem wurde die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit von Niederlassungen im Ausland erörtert.

Da der Aufsichtsrat nur aus drei Mitgliedern besteht, wurde in beiden Geschäftsjahren auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet, erklärte Herr Müller und verwies nachfolgend auf die Erteilung des Prüfungsauftrags an die NPP Niethammer, Posewang & Partner GmbH sowie die Bilanzaufsichtsratssitzung am 6.4.2009. Dabei wurden der Jahresabschluss 2007 sowie der Jahresabschluss 2008 der Varengold Wertpapierhandelsbank AG ohne Einwendungen gebilligt und damit festgestellt.

Abschließend bemerkte der Aufsichtsratsvorsitzende, dass im Jahre 2008 Gerd Wentzien mit Ablauf der Hauptversammlung aus gesundheitlichen Gründen aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist. An seiner Stelle wurde Hans J. M. Manteuffel gewählt und gerichtlich bestellt. Nach einem ausdrücklichen Dank an den ehemaligen Aufsichtsrat und einer Schweigeminute für den mittlerweile verstorbenen Herrn Wentzien erteilte Herr Müller dem Vorstandsmitglied Yasin Sebastian Qureshi das Wort.


Bericht des Vorstands

Zu Beginn seiner Ausführungen lieferte Herr Qureshi ein Kurzporträt der Varengold Wertpapierhandelsbank AG, die von ihm und seinem Partner Steffen Fix im Jahre 1995 gegründet worden war. Demnach ist die inhabergeführte Investmentbank das erste deutsche Kreditinstitut mit einem ausschließlichen Fokus auf dem Bereich der Managed Futures, die zur Klasse der systematisch quantitativen Hedgefonds-Strategien zählen.

Die Kerngeschäftsfelder der Dachfonds-Manager sind nach den Angaben von Herrn Qureshi Asset Management mit Managed Futures und Capital Markets-Brokerage (Wertpapierabwicklung). Seit dem 20. März 2007 ist die Gesellschaft, die Investoren über die erste europaweite Managed Futures-Plattform einen direkten und sicheren Zugang zu CTAs ermöglicht, im Entry Standard der Deutschen Börse in Frankfurt notiert.

Aufgrund der Expertise und der Strategie des Unternehmens profitierte die Varengold Wertpapierhandelsbank AG im Geschäftsjahr 2008 von den unruhigen globalen Marktbedingungen und übertraf im Bereich Asset Management mit dem prämiierten Dach-Hedgefonds HI Varengold CTA Hedge mit 16,26 Prozent die Renditeerwartungen, freute sich der Vorstand über die Top Performance in der Krise. Im Segment Capital Markets-Brokerage stand die Implementierung des neuen Produkts Währungshandel (Forex) im Mittelpunkt, womit ebenfalls eine signifikante und nachhaltige Umsatz- und Ergebnissteigerung erreicht wurde.

Nach dieser erfreulichen Einleitung vertiefte Herr Qureshi seine Ausführungen zur Entwicklung und den Highlights in den Geschäftsjahren 2007 und 2008. Demnach erzielte die Varengold Wertpapierhandelsbank AG in 2007 durch den Börsengang im März einen Emissionserlös in Höhe von 4,1 Mio. Euro, konnte im Rahmen eines Asset Deals mit einem Schweizer Broker die Handelssoftware und Vertriebsstruktur des Forex-Produkts übernehmen sowie den HI Varengold CTA Hedge erfolgreich entwickeln. Zudem übertraf die Beteiligung Hanseatic Brokerhouse Securities AG wiederholt die Geschäftserwartungen.

Dagegen blieben in 2007 die White Label-Produkte unter den Erwartungen, wurde die angestrebte Zusammenarbeit mit der Green Energy Emissionshaus GmbH beendet und war die Einbindung der MiFID (Markets in Financial Instruments Directives)-Richtlinien sehr zeit- und kostenintensiv, räumte der Vorstand ein.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der HI Varengold CTA Hedge mit 16,26 Prozent Rendite erneut bester deutscher Dach-Hedgefonds, gelang die Integration des neuen Produkts Forex und konnte durch gezielte Presseaktivitäten und erfolgreiche Public Relations-Tätigkeiten der Bekanntheitsgrad der Marke Varengold deutlich gesteigert werden. Außerdem wurde die Abgeltungssteuerberechnung implementiert, und Varengold trotzte der Finanzmarktkrise, fasste Herr Qureshi die Highlights 2008 zusammen.

Die Entwicklung spiegelt sich auch in den Kennzahlen der beiden zurückliegenden Geschäftsjahre wider, was der Vorstand nachfolgend anhand ausgewählter Unternehmenskennzahlen verdeutlichte. Demnach betrugen nach IFRS in 2007 das EBT 1,27 Mio. Euro und der Jahresüberschuss 1,13 Mio. Euro. Der Free Cashflow erreichte 2,32 Mio. Euro, und das Eigenkapital stieg auf 6,07 Mio. Euro, was eine hohe Eigenkapitalquote von 84 Prozent bedeutete. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Varengold Wertpapierhandelsbank AG dagegen ein EBT von 0,82 Mio. Euro und einen Jahresüberschuss von 0,61 Mio. Euro. Zudem sank der Free Cashflow auf 1,48 Mio. Euro und stieg das Eigenkapital auf 6,63 Mio. Euro an.

Der Rückgang des Jahresüberschusses in 2008 gegenüber dem Vorjahr nach IFRS wandelt sich bei der Betrachtung nach HGB zu einer deutlichen Steigerung um 1,09 auf 0,66 Mio. Euro nach einem Minus im Vorjahr von 0,43 Mio. Euro und einer Gesamtertragssteigerung von 9,37 auf 10,56 Mio. Euro oder plus 12,7 Prozent, was die bereits aus dem letzten Jahr bekannten Abweichungen zwischen den Ergebnissen nach HGB und IFRS belegt. Daher betonte Herr Qureshi in diesem Zusammenhang weitere Unterschiede im Kennzahlenvergleich wie etwa beim Ergebnis der Finanzanlagen, während die Provisionsergebnisse bei beiden Bilanzierungen relativ gleich sind.

Im laufenden Geschäftsjahr 2009 standen der HI Varengold CTA Hedge, der Ausbau des Vertriebs in beiden Geschäftsbereichen mit der ersten Repräsentanz in Dubai und weiteren Standorten in Planung sowie die Intensivierung der Public Relations-Tätigkeiten im Mittelpunkt, so der Vorstand. Bezüglich der strategischen Ziele führte Herr Qureshi dann aus, dass durch das dynamische Wachstum der Erträge und die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts die Varengold Wertpapierhandelsbank AG unter Nutzung vorhandener Skaleneffekte zielgerichtet weiter wachsen soll. Erreicht werden soll dies durch eine Steigerung der Effektivität im Vertrieb, die Expansion des Vertriebsnetzwerks, gezieltes Marketing und durch eine Professionalisierung der Kommunikation.

Danach warf Herr Qureshi einen kurzen Blick auf die Kursentwicklung der Varengold-Aktie, die trotz Volatilität wieder annähernd das Vorjahresniveau erreicht hat, und auf die Beschlussvorschläge. Dabei hob er die Änderungen von Unternehmensgegenstand und Anzahl der Vorstandsmitglieder, die Vergütungsanpassung des Aufsichtsrats aufgrund des Mehraufwands und den Erwerb eigener Aktien zur Stabilisierung des Aktienkurses hervor sowie die Mitarbeiterbelohnung auch für Partnerschaften. Abschließend zeigte sich Herr Qureshi optimistisch hinsichtlich der Perspektiven der Gesellschaft.


Allgemeine Aussprache

Gegen 11:10 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Müller die Generaldebatte. Als erster Redner meldete sich Rechtsanwalt Dr. Steffen Krauss von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort. Dieser bedauerte bei seinem dritten Besuch einer Hauptversammlung der Varengold Wertpapierhandelsbank AG die geringe Resonanz seitens der Aktionäre, die ihm aufgrund der Zahlen nicht ganz verständlich erschien.

Erfreut zeigte sich der DSW-Vertreter über den recht stabilen Aktienkurs trotz der Krise, das interessante Investment angesichts einer antizyklischen Entwicklung und den Fair Value von über 8,80 Euro je Aktie. Dagegen konnte Dr. Krauss der Aussage des Vorstands, Varengold sei ein defensives Investment, nicht ganz folgen, da seiner Meinung nach die Präsentation eine klare Wachstumsabsicht belegt hat. Vor dem Hintergrund der gescheiterten Partnerschaft mit Green Energy fand der Aktionärsvertreter den Rückkauf eigener Aktien problematisch und erkundigte sich, ob Schadensersatzansprüche geprüft und durchgesetzt wurden.

Mit seinen Fragen zielte der DSW-Vertreter auf die zukünftige Dividendenpolitik der Gesellschaft, die Umsatz- und Ergebniskennzahlen für 2009, den mittelfristig geplanten Auslandsumsatzanteil und die Anfechtungsklagen. Außerdem erkundigte er sich nach Regressansprüchen gegen die Berater und den Kosten durch entgangenes Geschäft sowie nach weiteren Rechtstreitigkeiten von wesentlicher Bedeutung. Des Weiteren interessierten ihn nähere Angaben zur Beteiligung an der Flobby GmbH, zum bilanzierungsfähigen Wert der Software sowie Lizenzierungsvorhaben und zu Haftungsrisiken aus der Anlageberatung.

Als nächster Redner kritisierte Aktionär Spahn den seiner Meinung nach sehr dürftigen Geschäftsbericht, da einzelne Positionen wie etwa die sonstigen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 2,2 Mio. Euro nicht näher erklärt werden und der Verlauf des Aktienkurses nicht abgebildet ist, sowie das Vorgehen eines Mitarbeiters bei der letzten Hauptversammlung, worauf der Kleinaktionär an dieser nicht teilnehmen konnte.

Danach erkundigte sich Herr Schwarzlos, Privatanleger aus Hamburg, nach der gewaltigen Steigerung der allgemeinen Verwaltungskosten und fragte vor dem Hintergrund, dass der Aufsichtsrat beratend tätig sein sollte, warum sich auch die Beratungs- und Prüfungskosten erhöht haben. Zudem befand der Aktionär die Beschilderung auf dem Podium für geringwertig und interessierte sich bei einer späteren Wortmeldung für den Fuhrpark des Unternehmens.

Als nächster Redner zeigte Herr Schäuble bezüglich der Anfechtungen keinerlei Verständnis für die „räuberischen Aktionäre“ und dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit.

Schließlich stellte sich Herr Schild als Rechtsanwalt und Aktionär der Gesellschaft vor und meinte, dass der bescheidene Geschäftsbericht nicht dazu geeignet ist, freie Aktionäre von einem Investment zu überzeugen, dass ein Abhängigkeitsbericht fehlt sowie mehr Transparenz Missverständnissen vorbeugen würde. Abschließend fragte Herr Schild nach den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Aktionären, den EdW (Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen)-Rückstellungen, den Provisionserlösen nach Segmenten und Produkten, den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und der Eigenhandel-Strategie.


Antworten

Nach einer kurzen Unterbrechung der Hauptversammlung übernahm Vorstandsmitglied Steffen Fix die Beantwortung der Fragen. Demnach wird die kontinuierliche Zahlung einer Dividende grundsätzlich angestrebt. Die Studie mit einem Fair Value von 8,80 Euro wurde von der Gesellschaft im Interesse der beiden beteiligten Vorstände in Auftrag gegeben, und es bestehen enorme Wettbewerbsvorteile gegenüber den Wettbewerbern. Ferner gehört eine Umsatzsteigerung zu den Zielen für das laufende Geschäftsjahr, auch wenn aufgrund der unsicheren Marktlage keine detaillierten Zahlen nach außen kommuniziert werden.

Nach den weiteren Ausführungen des Vorstands gibt es keine Pläne, die gute Eigenkapitalquote weiter zu erhöhen, soll die Repräsentanz in Dubai neue Investoren und Märkte im Nahen Osten und Asien bringen, wobei ein Umsatzanteil von bis zu 25 Prozent angestrebt wird. Außerdem beabsichtigt das Management, die Flobby GmbH, die eine Art Facebook für den Mobilfunkbereich anbietet, für einen höheren Preis wieder zu verkaufen, was bislang jedoch nicht umgesetzt werden konnte. Cross Marketing-Aspekte nannte Herr Fix als Intention beim Kauf der 25 TEUR teuren Beteiligung.

Des Weiteren gehört die benutzte Software nicht der Varengold Wertpapierhandelsbank AG, sondern einer Softwareschmiede, wodurch stets die neueste und beste Software, die auf dem Markt zu erhalten ist, genutzt werden kann. Bezüglich der Klage eines Vermögensverwalters im fünfstelligen Bereich merkte Herr Fix an, dass der Gesellschaft technisches Versagen vorgeworfen wird, was durch einen Anwalt jedoch als unbegründet eingestuft wurde. Darüber hinaus ruht das Verfahren seit fünf Jahren.

Hierzu präzisierte Herr Qureshi auf Nachfrage, dass der Vermögensverwalter einen Verlust in Höhe von 85 Prozent hinnehmen musste, was dieser auf den Ausfall der Plattform für ein paar Minuten zurückführt und wofür er 400 TEUR geltend macht. Dabei war der Verlust jedoch bereits vor der Sichtbehinderung entstanden, und zudem bestand die Möglichkeit, alternative Kommunikationsmittel wie das Telefon zu benutzen.

Herr Fix wiederum nannte mit der Pomoschnik Rabotajet GmbH, Klaus E. H. Zapf, der CIA. Consulting Investment Asset Management GmbH und der CDHL-Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH die Anfechtungskläger gegen die Beschlüsse der letzten Hauptversammlung und ergänzte, dass die Gesellschaft gegen den beratenden Anwalt dieses Aktionärstreffens, Dr. Brender, Schadensersatz für die Kosten von etwa 50 bis 60 TEUR geltend machen will.

Mit Blick auf die geplatzte Partnerschaft mit der Green Energy Emissionshaus AG erläuterte Herr Fix, dass das Thema Geothermie kurzfristig im öffentlichen Interesse stand, dagegen Hedgefonds kaum Beachtung fanden, woraufhin man sich bei der Varengold Wertpapierhandelsbank AG die Aufmerksamkeit zu Nutze machen wollte, um Hedgefonds-Produkte an Investoren zu bringen. Nach der öffentlichen Diskussion bei Green Energy sei man nun aber froh, dass es nicht zu der Partnerschaft kam, und habe jetzt klare Aufgabenstellungen.

Hinsichtlich der Kritik am Geschäftsbericht versprach Herr Fix detaillierte Angaben ab der kommenden Ausgabe sowie eine Aktienkursdarstellung. Bei den sonstigen Verwaltungsaufwendungen nannte der Vorstand mit 420 TEUR Werbekosten sowie 713 TEUR Personal-, Rechts- und Beratungskosten die beiden größten Posten. Den Anstieg der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen begründete der Vorstand dann mit der Steigerung der Personal-, Rechts- und Beratungskosten von 538 TEUR in 2007 auf 713 TEUR in 2008, wobei diese Kosten in 2009 durch die Anstellung von Mitarbeitern im Bereich Recht erheblich gesenkt werden konnten.

Ferner bestätigte Herr Fix, dass es keine Abhängigkeit nach dem Aktiengesetz gibt, Verbindlichkeiten gegenüber der Hanseatic Brokerhouse Securities AG bestehen, Rückstellung im Wesentlichen für Tantiemen in Höhe von 166 TEUR, von 50 TEUR für Abschluss- und Prüfungskosten sowie für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von 52 TEUR gebildet wurden. Die größten Einnahmen bestehen den weiteren Angaben zufolge aus Gewinnbeteiligungen, individuelles Asset-Management macht einen eher untergeordneten Teil des Geschäfts aus, und grundsätzlich wird keine Anlageberatung, sondern eine Vermögensverwaltung angeboten.

Schließlich befindet sich nach den Aussagen von Herrn Fix der Eigenhandel derzeit in der Erprobung mit Risikomanagementsystemen und Plänen, was bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFiN) ordnungsgemäß einzubringen ist und abgestimmt werden muss. Laut Herrn Qureshi existiert kein Ausfallrisiko, die Bewertungen sind anhand des Börsenkurses sehr simpel. Wie der Vorstand abschließend ausführte, besteht der firmeneigene Fuhrpark aus insgesamt sieben Autos für den Vorstand und die Bereichsleiter.


Abstimmungen

Gegen 12:30 Uhr verkündete der Versammlungsleiter den Schluss der Debatte und verkündete die Präsenz auf der Hauptversammlung. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 1.332.377 Euro, eingeteilt in eine gleiche Anzahl Aktien, waren demnach 872.988 Aktien entsprechend 65,52 Prozent vertreten. Nachfolgend wurden sämtliche Tagesordnungspunkte im Sinne der Verwaltungsvorschläge ohne Enthaltungen und bei maximal 130 Gegenstimmen mit mindestens 99 Prozent Zustimmung verabschiedet.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) für das Geschäftsjahr 2007, der Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung (TOP 5), die Entlastung von Vorstand (TOP 6) und Aufsichtsrat (TOP 7) für das Geschäftsjahr 2008, die Wahl der NNP Niethammer, Posewang & Partner GmbH zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 (TOP 8), eine Satzungsänderung betreffend den Unternehmensgegenstand und die Anzahl der Vorstandsmitglieder (TOP 9) sowie eine Satzungsänderung betreffend Nachweis und Anmeldung zur Hauptversammlung (TOP 10).

Weitere Punkte waren die Wahl der Herren Willi Müller, Hans J. M. Manteuffel und Prof. Peter Andree in den Aufsichtsrat (TOP 11), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 12), die Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung eigener Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts (TOP 13) sowie die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien zum Zweck des Wertpapierhandels (TOP 14).

Danach konnte Herr Müller die Hauptversammlung kurz vor 13 Uhr offiziell beenden.


Fazit und eigene Meinung

Die Hauptversammlung der Varengold Wertpapierhandelsbank AG hinterließ insgesamt einen positiven Eindruck. Dies lag einerseits am harmonischen Verlauf gegenüber dem Aktionärstreffen im Jahr zuvor und andererseits an der professionellen Organisation durch den Hauptversammlungsservice der UBJ. GmbH, wodurch sich das Abstimmungsprozedere trotz erheblich umfangreicherer Tagesordnung im Vergleich zum letzten Mal deutlich verkürzt hat. Bleibt nur noch zu wünschen, wie auch von Aktionärsseite im Anschluss an die Hauptversammlung bestätigt wurde, dass deren Leitung etwas lebhafter gestaltet wird.

Die große Anzahl an Beschlussvorschlägen der Verwaltung auf dem diesjährigen Aktionärstreffen resultierte aus diversen Anfechtungsklagen gegen Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung vom 6. August 2008 mit anschließendem Anerkennungsurteil vom 12. November 2008. Hierzu ist anzumerken, dass bei allem Verständnis über den Unmut gegen derlei Anfechtungs- und Nichtigkeitsklagen die Grundlage hierfür jedoch im Zeitpunkt der Einladung zu sehen ist, die vor der Erteilung des Testats durch den Wirtschaftsprüfer und die Feststellung durch den Aufsichtsrat erfolgte. Ein ebenso ärgerlicher wie vermeidbarer Fehler, was die Anerkennung ebenso nachvollziehbar macht wie die Schadensersatzansprüche gegenüber dem rechtlichen Beistand.

Erfreulich dagegen stellt sich Geschäftsverlauf der Varengold Wertpapierhandelsbank AG dar, auch wenn bei der Sichtung des nicht immer eindeutigen und teilweise divergierenden Zahlenwerks aufgrund der IFRS/HGB-Problematik schon einmal der Durchblick verloren gehen kann. Dennoch machten die Spezialisten für alternative Investments auch bei fallenden Märkten Gewinne, bewiesen dadurch ihre Unabhängigkeit von Wirtschaftskrisen und sind unter dem Strich „Gewinner in der Krise“, wie der Vorstand Yasin Sebastian Qureshi in einem kürzlich erschienenen Essay in „Euro am Sonntag“ schrieb.


Kontaktadresse

Varengold Wertpapierhandelsbank AG
Große Elbstraße 27
D-22767 Hamburg

Tel.: +49 (0) 40 / 668649 - 0
Fax: +49 (0) 40 / 668649 - 49

E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.varengold.de


Ansprechpartner Investor Relations

Timur Coban
E-Mail: [email protected]

Veröffentlichungsdatum: 20.06.2009 - 11:02
Redakteur: azi
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz