Der Neschen Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 119,5 Mio. Euro erzielt (Vorjahr 125,0 Mio. Euro). Bereinigt um Wechselkurseffekte liegt der Umsatzrückgang bei 3,1%. Ausgelöst durch die Finanzmarktkrise waren im letzten Quartal 2008 deutliche Umsatzrückgänge im zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen.
Diese Umsatzentwicklung hat sich entsprechend negativ auf das operative Ergebnis ausgewirkt. Das vorläufige EBIT liegt bei minus 2,7 Mio. Euro (Vorjahr 3,2 Mio. Euro), vor Einmaleffekten bei minus 1,2 Mio. Euro. Die Neschen AG wird für das Geschäftsjahr 2008 einen Verlust vor Steuern in Höhe von 6,8 Mio. Euro (vorläufig) ausweisen nach einem Gewinn von 6,5 Mio. Euro im Vorjahr, der aber als a.o. Effekt einen Forderungsverzicht in Höhe von 9,6 Mio. Euro beinhaltete.
Insbesondere die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Zinsaufwendungen in Höhe von 7,5 Mio. Euro (Vorjahr 6,4 Mio. Euro) schlagen sich deutlich im Ergebnis der Neschen AG nieder. Im Konzernergebnis 2008 sind saldiert positive Einmaleffekte, unter anderem aus der Umbewertung von Rückstellungen und Anlagevermögen, in Höhe von 1,5 Mio. Euro enthalten.
Aufgrund der derzeit laufenden Stichprobenprüfung des Konzernabschlusses per 31.12.2007 - beschränkt auf ausgewählte Prüffelder durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) - wird die Neschen AG erst nach dessen Beendigung die Geschäftszahlen 2008 veröffentlichen. Damit ist gewährleistet, dass im Nachhinein der Abschluss durch gegebenenfalls noch durchzuführende Anpassungen bezüglich Bewertungs- und Ausweisfragen nicht noch einmal korrigiert werden muss.
Die weltweite Rezession löste Ende 2008 einen deutlichen Rückgang der Nachfrage in der grafischen Industrie aus. Mit einer Belebung des Geschäftes ist frühestens ab 2010 zu rechnen. Die Ausrichtung des Unternehmens wurde entsprechend der Marktlage angepasst und in diesem Zusammenhang auch die US-Aktivitäten der Neschen AG restrukturiert. Dieses wird für das laufende Geschäftsjahr 2009 zu Kosteneinsparungen im Bereich der Personal- und Sachkosten in Höhe von ca. 6,0 Mio. Euro führen. Zusätzlich hat die Neschen AG in dem Einzelabschluss hohe außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen und auf Forderungen gegenüber der US-Tochtergesellschaft vorgenommen.
Die finanzierende Bank hat mit einer Vereinbarung vom 08.06.2009 der Neschen-Gruppe Forderungen aus Mezzanine-Kapital inklusive thesaurierter Zinsen in Höhe von 22,3 Mio. Euro erlassen. Im Gegenzug wurden neue Besserungsabreden getroffen. Der das Eigenkapital stärkende Effekt aus Verzicht und neuem Besserungsschein beläuft sich auf ca. Euro 16,6 Mio.
Im Einzelabschluss nach HGB der Neschen AG wird der auf die Neschen AG entfallende Anteil des Verzichts rückwirkend zum 31.12.2008 verbucht, im Rahmen des Konzernabschlusses kann der Verzicht und der Besserungsschein gemäß der IFRS-Rechnungslegungsvorschriften erst im Monat Juni berücksichtigt werden.
Nach Vornahme der notwendigen Abschreibungen im Anlagevermögen, der Berücksichtigung des Kreditverzichtes und der neuen Besserungsabreden beläuft sich das vorläufige Eigenkapital der Neschen AG per 31.12.2008 auf ca. 12,6 Mio. Euro (EK-Quote ca. 28%). Im Konzern wird eine EK-Quote von annähernd 20% erreicht werden. Mit dem Kreditverzicht reduzieren sich die jährlichen Zinszahlungen um ca. 3,2 Mio. Euro.
Der Vorstand der Neschen AG rechnet mit einem zügigen Abschluss der Prüfungen der DPR und damit einer zeitnahen Veröffentlichung der endgültigen Zahlen und des vollständigen Jahresabschlusses 2008.
Veröffentlichungsdatum:
09.06.2009
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20:48
Redakteur:
rpu