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HV-Bericht CeWe Color Holding AG - Ab 2010 deutliche Ergebnisverbesserung durch Wegfall der Restrukturierungskosten
Die CeWe Color Holding AG hatte ihre Anteilseigner für den 28. Mai 2009 zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in das Parkhotel in Bremen eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Hubert Rothärmel begrüßte die rund 500 Aktionäre, Gäste und Vertreter der Presse, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Rolf Hollander das Wort.


Bericht des Vorstands

Nach der Begrüßung der Teilnehmer gab Dr. Hollander einleitend einen kurzen Überblick über das Geschäftsmodell der CeWe Color Holding und deren strategische Ausrichtung. Das Unternehmen ist demnach der führende europäische industrielle Fotofinisher für den stationären Handel und bietet neben dem Fotofinishing von analogen und digitalen Fotos auch weitere Produkte wie das CeWe Fotobuch oder Fotogeschenke an. Die Aufträge werden von den Konsumenten entweder über die Geschäfte und Handelspartner vor Ort oder aber zunehmend auch direkt über das Internet erteilt. Insbesondere der letztgenannte Sektor entwickelt sich nach Angabe des Vorstandsvorsitzenden zu einem immer wichtiger werdenden Absatzkanal. Insgesamt verfügt die Gesellschaft über europaweit rund 50.000 Handelspartner. Neben dem klassischen Fotofachgeschäft sind dies vor allem Drogeriemärkte, Elektronikmärkte, der Lebensmitteleinzelhandel oder auch Warenhäuser.

Mit aktuell 13 Produktionsstandorten, der Präsenz in 24 Ländern und rund 2.800 Mitarbeitern ist CeWe Color nach Angabe von Dr. Hollander nicht nur der führende Fotodienstleister in Europa, sondern auch der Technologieführer in diesem Bereich. Darüber hinaus betreibt CeWe Color 190 eigene Einzelhandelsgeschäfte in Mittelost- sowie in Nordeuropa. Aktuell bietet das Unternehmen an seinem Standort in Oldenburg für Interessierte Werksbesichtigungen an, hierzu sind auch die Anteilseigner laut Vorstandschef herzlich eingeladen. Bei weiterem Informationsbedarf könne man sich direkt an die Investor Relations-Abteilung wenden.

Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2008 nach Aussage von Dr. Hollander 2,615 (Vj.: 2,792) Milliarden Fotos abgesetzt, die Zahl der Digitalfotos erhöhte sich im Jahresvergleich um 17,9 Prozent auf 1,786 (1,514) Milliarden Stück, während die klassischen Fotos vom Film um 35,1 Prozent auf 828,9 (1.277) Millionen Stück nachgegeben haben. Im Bereich der wachstumsstarken Digitalfotos wurde der überwiegende Teil des Zuwachses im Internet erzielt. Im stationären Geschäft erhöhte sich hier die Zahl um 4,5 Prozent auf 912 (872,6) Millionen, bei den direkt über das Internet bestellten Bildern lag die Zuwachsrate bei 36 Prozent auf 873 (641,9) Millionen Stück.

Somit werden inzwischen etwa die Hälfte aller Digitalfotos direkt über das Internet bestellt, für die Zukunft dürfte sich dieser Anteil noch weiter erhöhen. Die Abholung erfolgt jedoch auch hier noch ganz überwiegend im Geschäft, so Dr. Hollander weiter, lediglich etwa 25 Prozent der im Internet bestellten Bilder werden direkt per Post an die Kunden ausgeliefert.

Die Umsatzerlöse erhöhten sich in 2008 leicht um 1,6 Prozent auf 420,0 (413,5) Mio. Euro, wobei dieser Zuwachs angesichts des insgesamt rückläufigen Fotoabsatzes vor allem aus einer Änderung des Produktmixes hin zu den neuen Produkten wie beispielsweise dem CeWe Fotobuch resultiert. Ferner ist durch die in den letzten Jahren neu ins Sortiment genommenen Artikel wie Fotobücher, Fotogeschenke, Fotoleinwände usw. auch eine Verschiebung der bisherigen saisonalen Entwicklung erkennbar. In den letzten Jahren hat daher vor allem das vierte Quartal für CeWe Color an Bedeutung gewonnen.

Auf der Ergebnisseite konnte in 2008 ein EBIT von 12,35 (14,34) Mio. Euro erzielt werden, das EBT lag bei 10,66 nach 12,81 Mio. Euro und der Jahresüberschuss bei 7,04 (5,89) Mio. Euro. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,02 Euro nach 0,83 Euro im Jahr zuvor.

Weiterhin sehr erfolgreich hat sich das CeWe Fotobuch auch im ersten Quartal 2009 entwickelt, hier boomte es nach Angabe von Dr. Hollander regelrecht. Die Wachstumsrate lag hier im Jahresvergleich bei 57,8 Prozent und damit deutlich über dem dortigen Marktwachstum mit Zuwächsen von lediglich 35 Prozent. Insoweit konnte CeWe Color die Stellung als Nummer 1 im Fotobuchmarkt weiter festigen und ausbauen.

Die Umsatzerlöse in den ersten drei Monaten lagen bei 81,7 (82,5) Mio. Euro, auf der Ergebnisseite wirkten sich laut Dr. Hollander neben Anlaufkosten und gestiegenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) sowie Marketingaufwendungen auch die letztmalig angefallenen Restrukturierungskosten für die Schließung der beiden Standorte in Paris und Teplice aus.

Das EBIT lag bei minus 14,95 (minus 14,06) Mio. Euro, und bei einem EBT von minus 15,52 (minus 14,29) Mio. Euro lag das Periodenergebnis bei minus 16,7 (minus 12,7) Mio. Euro. Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von minus 2,38 (minus 1,82) Euro. Beim Vergleich der Ergebnisdaten mit dem Vorjahr müssen die in 2008 enthaltenen einmaligen Sondereffekte aus latenten Steuern in Höhe von 2,2 Mio. Euro berücksichtigt werden, so Dr. Hollander zum Abschluss seiner Ausführungen über das erste Quartal 2009.

Finanzvorstand Andreas F.L. Heydemann berichtete dann im Rahmen seiner Ausführungen neben der Erläuterung der einzelnen Punkte der Tagesordnung auch über die Entwicklung der CeWe-Aktie. Diese hat sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich besser als der SDAX geschlagen, dabei waren beim Kurs zwei Peaks einmal im Jahr 2005 und ein weiteres Mal in 2007 vor der Hauptversammlung zu beobachten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte sich die CeWe-Aktie allerdings dem von der Finanzkrise massiv negativ beeinflussten Marktumfeld nicht entziehen, und so hat der Kurs im Tief auf unter 11 Euro nachgegeben. Seither konnte sich der Aktienkurs jedoch wieder annähernd verdoppeln, so der Vorstand weiter. Insbesondere die solide Finanzierung und gute Eigenkapitalausstattung des Unternehmens kommt bei Investoren derzeit gut an.

Bezogen auf die Aktionärsstruktur führte der Finanzchef aus, dass die Gesellschaft über eine stabile Gruppe von Kernaktionären verfügt, der Free Float beläuft sich gemäß Definition der Deutschen Börse auf 50,6 Prozent. Besonders zufrieden zeigte sich Herr Heydemann darüber, dass CeWe Color zwischenzeitlich in den SDAX zurückgekehrt ist. Die Aktionäre werden am Unternehmenserfolg des Jahres 2008 in Form einer Dividende von 1,00 (1,20) Euro beteiligt. Beim aktuellen Aktienkurs entspricht dies einer Dividendenrendite von knapp 4,3 Prozent.

Vorstandsmitglied Dr. Reiner Fageth, zuständig für die Bereiche Technik sowie Forschung und Entwicklung, gab im Rahmen seiner Ausführungen einen Überblick über die von CeWe Color für den Handel entwickelten Lösungen. So stellt das Unternehmen den Handelspartnern entsprechende Tools für deren Internetseite zur Verfügung, über welche die Kunden direkt ihre Bilder bei CeWe Color bestellen können.

Hierbei legt man beim Unternehmen nach Vorstandsangabe auch besonderen Wert auf die stetige Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit sowie der angebotenen Applikationen. Durch entsprechendes Kundenfeedback werden diese ständig weiterentwickelt und verbessert. Ebenfalls als mustergültig wurde im Rahmen einer Berichterstattung in der Wirtschaftswoche (Ausgabe 10/2009) das vom Unternehmen betriebene virale Marketing vorgestellt.

Abschließend stellte Herr Fageth die neueste Software für die Erstellung von CeWe Fotobüchern vor, dem inzwischen wichtigsten Artikel des Unternehmens. Dieses kann inzwischen auch online erstellt werden und im Internet, sofern dies gewünscht wird, auch von Dritten bearbeitet werden.

Zum Abschluss der Vorstandsausführungen gab Dr. Hollander noch einen Ausblick auf die Unternehmensentwicklung im Zeitraum von 2009 bis 2012. Mit dem Flagschiffprodukt CeWe Fotobuch ist das Unternehmen nach seiner Angabe sehr gut unterwegs und verfügt über eine sehr hohe Akzeptanz im Markt. Weiteres Wachstum verspricht sich die Unternehmensleitung aus der Etablierung eines zweiten Geschäftsfelds, dem kommerziellen Digitaldruck. Um hier Fuß zu fassen, wurde die Firma diron GmbH & Co. KG übernommen. Dieses Unternehmen erzielt mit seinen aktuell 24 Mitarbeitern einen Umsatz in der Größenordnung von 2 Mio. Euro und bietet Web to Print-Dienstleistungen an. Ferner hat die Gesellschaft mit Print-4-Media auf diesem Sektor eine Standardsoftware entwickelt und verfügt laut Dr. Hollander bereits über umfangreiche Projekterfahrung im Geschäft mit Großkunden.

Bis zum Jahr 2012 soll sich der Konzernumsatz nicht zuletzt auch getrieben durch diesen neuen Bereich von zuletzt 420 Mio. Euro auf dann rund 500 Mio. Euro erhöhen. Konkret soll das Wachstum aus den Produktgruppen CeWe Fotobuch, Fotokalender, Fotogrußkarten sowie dem kommerziellen Digitaldruck realisiert werden. Nicht zuletzt angesichts dieser Aussichten spricht nach Einschätzung des CeWe-Chefs viel für ein Investment in die Aktie der Gesellschaft, wie auch die durchweg positiven Analystenempfehlungen belegen.


Allgemeine Aussprache

Als erster Redner meldete sich Heiko Barkemeyer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) zu Wort und beglückwünschte den Vorstand und die Mitarbeiter zu dem in 2008 erzielten Umsatz und Ergebnis, welches er als erfreulich und respektabel charakterisierte. Kritisch äußerte sich der Redner jedoch zur Unternehmensstruktur und dem Umstand, dass es sich bei der AG lediglich um eine Holdinggesellschaft handelt und nach seinem Geschmack die Einflussmöglichkeiten der Aktionäre auf das tatsächliche operative Geschäft beschränkt sind. Mit Blick auf den vom Vorstand als nunmehr beendet erklärten Umbauprozess des Unternehmens erkundigte sich der Aktionärsschützer danach, ob die Gesellschaft mit den jetzt noch vorhandenen Standorten auch mittelfristig richtig aufgestellt ist oder ob es hier auf Sicht noch zu weiteren Strukturmaßnahmen kommen muss.

Nach eigenem Bekunden sieht Vorstandschef Dr. Hollander die nunmehr erreichte Struktur von insgesamt 13 Standorten in Europa und fünf in Deutschland als richtig und ausreichend an. Bereits jetzt kommt es an einzelnen Standorten dank der guten Entwicklung im Bereich der Digitalfotografie zu Flächenengpässen, so dass sogar eher über Erweiterungen an bestehenden Standorten als über mögliche weitere Schließungen nachgedacht werden muss. Eine weitere Konzentration auf noch weniger Standorte ist nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden auch angesichts der erforderlichen logistischen Anbindung an die Handelspartner wenig sinnvoll und zielführend.

Auf die ergänzende Frage von Herrn Barkemeyer nach der geplanten Entwicklung des Investitionsbudgets in 2009 und im kommenden Jahr antwortete Dr. Hollander, dass die für das laufende Jahr vorgesehenen 22 Mio. Euro so in Ordnung und ausreichend sind, auch für 2010 sieht er ein ähnliches Niveau. Angesichts der bereits in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen könnte es jedoch ab dem Jahr 2011 zu einer Verringerung kommen. Eine konkrete Prognose hierzu ist aber nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden derzeit nicht mit der gebotenen Sicherheit möglich, überdies hängt die Frage künftigen Investitionsbedarfs auch nicht zuletzt von der technischen Entwicklung in der Zukunft ab.

Befragt vom SdK-Sprecher nach der Marschrichtung in Sachen Digitaldruck erläuterte Dr. Hollander, dass das dort verwendete Verfahren dem bei den Digitalfotos sehr ähnelt und dass daher diese neuen Aktivitäten aus Verwaltungssicht eine sinnvolle und folgerichtige Erweiterung der Angebotspalette des Unternehmens darstellen. Ausgehend von den dort in den kommenden Jahren erwarteten Zuwachsraten sieht der Vorstand in diesem Geschäftsfeld erhebliches Potenzial und eine mögliche Schwerpunktbildung in der Zukunft.

Im Zusammenhang mit dem aktuell schwierigen Umfeld und den zu erwartenden Chancen bei möglichen Unternehmenszukäufen wollte Herr Barkemeyer wissen, wie sich die Gesellschaft hier positionieren will. Derzeit sieht Dr. Hollander die Gesellschaft gut aufgestellt und eher keine weiteren Zukäufe. Operativ will man sich bei CeWe Color zunächst einmal auf organisches Wachstum und die Generierung desselben fokussieren. Aktuell laufen auch keine konkreten Gespräche über mögliche Akquisitionen.

Auf die Frage von Herrn Barkemeyer nach dem Ergebnis der Prüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungswesen (DPR) bei der CeWe Color Holding für das Geschäftsjahr 2007 führte der Finanzvorstand aus, dass diese zwischenzeitlich abgeschlossen und mit einem für das Unternehmen positiven Ergebnis beendet wurde. Im Rahmen der Prüfung wurden nach Angabe von Herrn Heydemann unter anderem insbesondere auch die Restrukturierungsrückstellungen und deren Verbuchung durchleuchtet.

Dr. Peer Koch, Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), zeigte sich mit dem vorliegenden Zahlenwerk ebenfalls zufrieden und bescheinigte dem Management, "gut unterwegs" zu sein. Angesichts des sich immer weiter eintrübenden konjunkturellen Umfelds wollte er jedoch wissen, welche Maßnahmen man bei CeWe Color angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise ergriffen hat.

Wie Dr. Hollander hierzu ausführte, hat er auf der Absatzseite nicht so große Sorgen, da die vom Unternehmen angebotenen Produkte in den unteren Preisklassen angesiedelt sind. Diese sind daher trotz der möglichen Zukunftssorgen bei den Konsumenten erschwinglich und werden von diesen wohl auch weiterhin nachgefragt werden. Insoweit ist CeWe Color wohl weitaus weniger von der Konjunktur abhängig als andere Unternehmen. Möglicherweise kann sogar der eher gegenteilige Effekt eintreten und die Gesellschaft hiervon profitieren, da nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden in den Zeiten der Krise das sogenannte Cocooning ein zu beobachtendes Phänomen ist und die Konsumenten bei aushäusigen Aktivitäten wie Essen gehen sparen, jedoch mehr Geld für Bücher oder andere Aktivitäten ausgeben, die zu Hause stattfinden. Diese Aussage gilt laut Dr. Hollander auch für Fotos.

Verstärkte Beobachtung ist nach Angabe des Vorstandsvorsitzenden jedoch auf der Seite der Lieferanten erforderlich, damit CeWe Color auch weiterhin lieferfähig bleibt. Das aktuell schwierige Umfeld eröffnet aber auch dort die Chance, bessere Konditionen festzulegen.

Mit Blick auf die Kostenseite interessierte sich Dr. Koch für mögliche Absicherungsgeschäfte gegen Risiken aus steigenden Rohstoffpreisen wie auch Wechselkurseffekten. Hierzu erläuterte Herr Heydemann, dass bei den in Fremdwährung erzielten Umsatzerlösen bei der Einbeziehung in den Konzernabschluss lediglich Umrechungseffekte anfallen, die Auswirkungen seien jedoch nicht wirklich sinnvoll absicherbar. In der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben sich dann entsprechende negative Auswirkungen in Form sogenannter Translationsrisiken.

Auch bei Rohstoffen ist eine Absicherung nur sehr eingeschränkt möglich, es ergibt sich jedoch bei insgesamt steigenden Rohstoffpreisen laut Herrn Heydemann ein positiver Effekt aus dem im Unternehmen zurückgewonnenen Silber. Hier konnten in 2008 insgesamt über 20 Tonnen zurückgewonnen werden, woraus Veräußerungserlöse in einer Größenordnung von gut 5,4 Mio. Euro resultierten. Erfolgreich konnte im Berichtsjahr jedoch eine Absicherung bei den Energiekosten realisiert werden, hier wurden die aktuellen Konditionen für einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren festgeschrieben.

Befragt nach möglichen Inanspruchnahmen von Bilanzierungsspielräumen sowie möglichen im aktuell schwierigen Umfeld zurückgestellten Restrukturierungsmaßnahmen antwortete der Vorstand, dass seitens der CeWe Color Holding eine sehr konservative Bilanzierungspolitik verfolgt wird und die Bilanz sehr solide aufgestellt ist. Erleichterungen wurden hier nicht in Anspruch genommen. Auch bei etwaigen Strukturmaßnahmen ist es nicht zu Verschiebungen gekommen, wenn solche als erforderlich angesehen werden, werden diese auch zügig umgesetzt, so Herr Heydemann weiter.

Auf die sowohl von Herrn Barkemeyer als auch von Dr. Koch gestellte Frage nach einer Konkretisierung der Prognose für das Geschäftsjahr 2009 verwies Dr. Hollander auf die von der Gesellschaft ausgegebene Guidance, die er nochmals so bestätigte. Sofern sich im weiteren Jahresverlauf zusätzliche Erkenntnisse ergeben, werden diese im Rahmen der Quartalsberichterstattung mitgeteilt, so der CeWe-Chef weiter.

Aktionärin Beate Sander zeigte sich sehr zufrieden mit ihrem Investment bei der CeWe Color Holding und übersetzte den Namen des Unternehmens dabei wie folgt: C (=cool), e (=erfolgreich), W (=Wachstumsunternehmen), e (=ertragsstark) sowie C (=Clever), o (=optimistisch), l (=leistungsstark und lernfähig), o (=obenauf) und r (=richtungsweisend). Die von ihr vorgeschlagene Erstellung einer Unternehmenschronik nicht zuletzt auch als Marketingmaßnahme bezeichnete Dr. Hollander als sehr interessant und sagte zu, dass man diesen Vorschlag aufgreifen werde. Auch anderweitig sei das Unternehmen sehr aktiv auf dem Public Relations-Wege unterwegs, der Vorstandsvorsitzende verwies dabei auf Unterlagen ("Wie erstelle ich ein CeWe Fotobuch“), welche den Volkshochschulen, aber auch normalen Schulen für den Einsatz in entsprechenden Kursen oder Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung gestellt werden können.

Befragt nach den Lehren aus der Finanzkrise für das Unternehmensmanagement antwortete Dr. Hollander, dass es auch weiterhin richtig und sinnvoll ist, solide zu wirtschaften und kein allzu großes Leverage einzugehen. Auf diese Weise behält ein Unternehmen auch in schwierigen Zeiten seine Handlungsfähigkeit und kann die sich in einem solchen Umfeld bietenden Chancen auch entsprechend nutzen.

Aktionär Hagfried Pomplun erkundigte sich im Rahmen seiner Wortmeldung unter anderem nach einem möglichen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm bei der CeWe Color Holding. Der Vorstandschef stimmte dem Redner in der positiven Einschätzung eines solchen Programms zu, daher existiert dieses beim Unternehmen auch bereits seit einigen Jahren. Insgesamt wurden von den Mitarbeitern 62.000 Aktien der Gesellschaft erworben, da es sich jedoch um Inhaberaktien handelt, liegen der Verwaltung keine Erkenntnisse darüber vor, wie viele Aktien sich aktuell noch im Besitz von Mitarbeitern der Gesellschaft befinden.


Abstimmungen

Nach Beendigung der allgemeinen Aussprache um 13:45 Uhr wurde die Präsenz mit 5.623.804 Aktien oder 76,203 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Sämtliche Beschlussvorlagen der Verwaltung wurden mit sehr großer Mehrheit bei zumeist etwa 9 Prozent oder rund 500.000 Gegenstimmen und/oder Enthaltungen verabschiedet.

Im Einzelnen beschlossen wurden die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 1,00 Euro je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3a bis d) und Aufsichtsrat (TOP 4a bis g) in Einzelabstimmung, die Wahl der Commerzial Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Oldenburg, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009 (TOP 5), die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien sowie zum Ausschluss des Bezugs- und des Andienungsrechts (TOP 6), die Aufhebung des bestehenden und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals 2009 (TOP 7) sowie eine Änderung der Unternehmenssatzung in Bezug auf die Ausübung der Stimmrechte auf der Hauptversammlung (TOP 8).


Fazit

Operativ läuft es bei der CeWe Color Holding AG weiterhin rund. Aus Sicht der Anteilseigner ist natürlich sehr positiv zu bewerten, dass der Umstellungsprozess von der analogen auf die digitale Fotografie nunmehr vom Vorstand für abgeschlossen erklärt wird, so dass ab dem kommenden Geschäftsjahr die in den Vorjahren angefallenen und auch in 2009 noch anfallenden Belastungen in einer Größenordnung von rund 10 Mio. Euro entfallen und sich dies natürlich positiv auch im Nachsteuerergebnis niederschlagen wird.

Ebenfalls sehr positiv zu bewerten ist der sehr gute Erfolg des CeWe Fotobuchs im Markt sowie der vom Unternehmen seit einigen Jahren erschlossenen zusätzlichen Produktgruppen, welche die einseitige Ausrichtung der Gesellschaft als Fotofinisher erfolgreich beendet haben. Folgerichtig erscheint dem Verfasser auch der Einstieg in das Digitaldruckgeschäft, das relativ nah an den jetzigen Aktivitäten angesiedelt ist und auf mittlere Sicht weiteres Wachstumspotenzial bescheren sollte.

Ausgehend vom Wegfall der Belastungen aus Restrukturierungen rechnen wir ab dem Geschäftsjahr 2010 mit einer deutlichen Verbesserung auf der Ergebnisseite, zumal auch die möglichen Effekte aus dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bei einem Unternehmen wie CeWe Color überschaubar bleiben sollten. Konkret sollte sich der Jahresüberschuss von erwarteten knapp 8 Mio. Euro in 2009 dann in Richtung 15 Mio. Euro annähernd verdoppeln.

Auf Basis des erwarteten 2009er EpS (Earnings per Share, Gewinn je Aktie) von 1,14 Euro wird die CeWe-Aktie beim aktuellen Kursniveau von 22,80 Euro mit einem 2009er KGV von gut 20 bewertet, bei der von uns erwarteten Ergebnisverbesserung in 2010 auf ein EpS von über 2,10 Euro wird sich dieses auf knapp 10 reduzieren. Die Dividendenrendite beträgt auf Basis der zuletzt gewährten Ausschüttung von 1,00 Euro je Anteilsschein immerhin erfreuliche 4,4 Prozent.


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Veröffentlichungsdatum: 05.06.2009 - 20:22
Redakteur: ala
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